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Vereinigtes Königreich

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19:00–20:45 Uhr

Goethe-Kino: Aus der Haut by Alex Schaad

Filmvorführung|Goethe-Kino (Kinovorführung)

  • Goethe-Institut London, London

  • Preis Preis: £6, £3 ermäßigt und für Goethe-Institut Sprachkursteilnehmer*innen & Bibliotheksmitglieder.
  • Teil der Reihe: Goethe-Kino 2025

Zwei Paare sitzen auf einer Bank in einem weißen Raum und ein Mann sitzt vor ihnen mit dem Rücken zum Betrachter © X-Filme

Zwei Paare sitzen auf einer Bank in einem weißen Raum und ein Mann sitzt vor ihnen mit dem Rücken zum Betrachter © X-Filme

Die futuristische Möglichkeit eines Körpertausches dient der Erkundung der Frage, wie unser Körper unsere Identität formt – angesiedelt auf einer abgelegenen Insel am Ende des Sommers.

Es ist Sommer. Tristan und Leyla sind auf dem Weg zu einer abgelegenen Insel, eingeladen von Leylas alter Freundin Stella. Schon bei ihrer Ankunft wirkt alles ein wenig merkwürdig. Bald finden sie sich unter mehreren anderen Paaren wieder, die alle von der Aussicht auf ein geheimnisvolles und ungewöhnliches Erlebnis auf die Insel gelockt wurden: Bei einem festlichen Abendessen unter freiem Himmel entscheidet ein Losverfahren, welche Paare ihre Körper tauschen werden. Ein einfaches Ritual genügt – und Tristan und Leyla finden sich in den Körpern von Mo und Fabienne wieder. Doch werden sie ihre neuen physischen Hüllen mögen? Und noch wichtiger: Werden sie sich weiterhin lieben, obwohl sie in den Körpern von Fremden gefangen sind?

Im Gegensatz zu den meisten Body-Swap-Filmen tauschen die Figuren in dieser Geschichte freiwillig ihre Körper. Es gibt keinen plötzlichen Generationssprung oder unfreiwilligen Wechsel zwischen den Geschlechtern. Der Fokus liegt nicht nur darauf, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen – vielmehr geht es um die Frage, wie sehr unser Körper unsere Identität prägt und wie Geist und Körper sich gegenseitig beeinflussen.
Für die Schauspieler*innen – überwiegend aus dem Theater rekrutiert – stellte dies eine besondere Herausforderung dar. Sie mussten sowohl ihre ursprünglichen Figuren als auch deren Tauschpartner verkörpern und dabei ein konsistentes Set an Bewegungen und Ausdrucksweisen entwickeln, das jede Figur unabhängig vom Körper erkennbar macht.
Regisseur Alex Schaad schrieb das Drehbuch gemeinsam mit seinem Bruder Dimitrij Schaad, der Mo (und Tristan in Mo) spielt. Die Brüder waren überrascht, als ihr reflektierter, intimer Film beim Filmfestival in Venedig 2022 während der Filmkritikerwoche mit dem Queer Lion ausgezeichnet wurde – und noch mehr, als er in queeren Magazinen rezensiert wurde. Ein Hinweis, dass die dargestellten Beziehungen im Film über traditionelle heterosexuelle Konstellationen hinausgehen.


Deutschland 2022. Farbe, 104 Minuten. Mit englischen Untertiteln.
Regie und Drehbuch: Alex Schaad. Co-Autor: Dimitrij Schaad. Mit Jonas Dassler, Mala Emde, Maryam Zaree, Dimitrij Schaad, Edgar Selge, Adam Bousdoukos, Sema Poyraz, Thomas Wodianka.

 
Bitte beachten Sie, dass wir keine Werbung vor dem Film zeigen und die Filmvorstellung zur angegebenen Zeit beginnt.

Über Alexey Alexandrowitsch Schaad

Alexey Alexandrowitsch Schaad wurde am 30. August 1990 in Kaskelen, Kasachstan (damals: Kasachische SSR, Sowjetunion), geboren. Als er drei Jahre alt war, zog die Familie als Spätaussiedler nach Deutschland und ließ sich in Mengen nieder. Sein Regiedebüt gab Schaad noch während seiner Gymnasialzeit im Jahr 2009, mit einem Beitrag für das Projekt '361 Grad Toleranz', einem Videowettbewerb für Schüler*innen zum Thema „Mut gegen rechte Gewalt“. Weitere praktische Filmerfahrungen sammelte er nach dem Abitur durch verschiedene Jobs in den Bereichen Film, Fernsehen und Theater. Außerdem realisierte er mehrere Kurzfilme, in denen sein Bruder Dimitrij Schaad als Schauspieler mitwirkte.
2013 begann Alex Schaad ein Regiestudium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). Dort realisierte er einige kurze und mittellange Filme. Im Januar 2016 feierte beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis sein 30-minütiger Spielfilm Invention of Trust (2015) Premiere. Die Geschichte eines Lehrers (Dimitrij Schaad), der mit der öffentlichen Freigabe seiner privaten Internetdaten erpresst wird erhielt den Preis für den Besten mittellangen Film, wobei die Jury vor allem das Drehbuch (geschrieben von beiden Brüdern), die Darstellung und die Kameraarbeit lobte. Im Sommer 2016 gewann Schaad für Invention of Trust zudem den Student Acadamy Award (Studenten-Oscar) in Gold.
Auch Schaads ebenfalls 30-minütiger Film Endling wurde 2018 beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis uraufgeführt. Das Drama über einen Bergarbeiter, der seinem Leben angesichts von Krankheit und der Schließung seiner Zeche noch einmal einen Sinn geben will, gewann den Publikumspreis für den Besten mittellangen Film. Zusammen mit Dirk Schäfer realisierte Schaad anschließend den episodischen Dokumentarfilm Forever Flüchtling (2017).
Nach seinem Abschluss an der HFF drehte Schaad für den Episodenfilm The Love Europe Project, der Beiträge von zehn Regisseur*innen aus neun Ländern umfasste, den Beitrag Part Of The World – Teil der Welt. Beim Grimme-Preis wurde The Love Europe Project in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet. Es folgten mehrere Arbeiten fürs Fernsehen, darunter zwei Folgen der Serie SOKO Hamburg (2021).
Im Jahr 2021 drehte Alex Schaad seinen ersten abendfüllenden Spielfilm. Das Drehbuch hatte Schaad erneut mit seinem Bruder Dimitrij geschrieben, der auch eine Hauptrolle übernahm. Der Film feierte im September 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere. Dort wurde er mit dem Queer Lion ausgezeichnet. Beim Filmfest Hamburg erhielt Aus meiner Haut den Produzentenpreis in der Kategorie Deutsche Kinoproduktionen. Der reguläre Kinostart des Films erfolgte im Februar 2023. (Quelle: filmportal.de, leicht editiert)