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Erfahrungsbericht Schulwärts-Konferenz © Colourbox

Geburtstagsgeschenk am Ende des Jahres

Eine Flugreise von etwa 16 Stunden plus vier Stunden Wartezeit am Flughafen Soekarno-Hatta und eine weitere von fast fünf Stunden am Flughafen Dubai ist nicht nur anstrengend, sondern auch nervenaufreibend. Vor allem wenn man wie ich allein reist! Alle Sorgen verschwanden jedoch, als ich wohlbehalten den Boden in Istanbul betrat.

Es war für mich wie im Traum. Nach meiner Ankunft am Flughafen Istanbul, wartete ich noch zwei Stunden auf Benjamin Günther und Olha Kots vom Team Schulwärts!, denn sie hatten mir angeboten, gemeinsam ein Taxi zum Hotel zu nehmen. Glücklicherweise war es nicht zu kalt, sodass es für mich kein Problem war, im Wartebereich vor dem Flughafen auf die beiden zu warten. Benjamin und Olha sind sehr herzlich. Im Taxi begannen wir ein lebhaftes Gespräch.

Gegen 19.00 Uhr Istanbuler Zeit kamen wir im Hotel an. Gleich nach dem Check-in ging ich aufs Zimmer, um mich auszuruhen. Das Hotelzimmer war sehr schön, geräumig und komplett eingerichtet. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin im Märchen, denn auf dem Kopfkissen lag ein grüner Apfel. Gegen 21.00 Uhr ging ich in die Hotellobby, um Herrn Maman zu treffen, einen Kollegen, der ebenfalls aus Indonesien angereist war. Wir sprachen über unsere Reise nach Istanbul. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass wir ausgewählt wurden, an dieser Konferenz teilzunehmen. Kurze Zeit später kamen andere hinzu, die ebenfalls an der Konferenz teilnehmen würden. Mannal und Omar kamen aus Jordanien und Juliana aus Kroatien. Unsere Gespräche waren gleich herzlich und vertraut.

Mein Gefühl in diesem Moment kann ich kaum in Worte fassen. Wir kommen alle aus verschiedenen Ländern, haben unterschiedliche Muttersprachen, aber wir können uns miteinander auf Deutsch verständigen. Ich bin wirklich dankbar und glücklich, diese Gelegenheit zu haben. Bevor wir auf unsere Zimmer gingen, verabredeten wir fünf, am nächsten Morgen gemeinsam in der Hotellobby zu frühstücken und dann zum Konferenzort zu gehen.
Gruppenfoto beim Schulwärts! Konferenz Ani Inataliza © Ani Inataliza Der erste Konferenztag fand von 09.00 bis 17.00 Uhr statt und beinhaltete viele interaktive Elemente. Los ging es mit einer Eröffnung und Einführung unter der Leitung von Benjamin Günther. Wie sich herausstellte, waren außer uns zehn noch einige weitere Konferenzteilnehmer*innen in anderen Hotels untergebracht. Sie kamen aus Thailand, Kamerun, Belgien und auch aus der Türkei. Anschließend ging es mit Gruppenarbeit weiter. Wir wurden in zwei große Gruppen eingeteilt, wobei die Teilnehmer*innen der einen Gruppe bereits über Erfahrung mit Schulwärts! verfügten und die der anderen Gruppe noch keinerlei Erfahrungen mit Schulwärts! gemacht haben. In jeder Gruppe wurden die gestellten Aufgaben besprochen. Ich befand mich in der ersten Gruppe, in der wir nun unsere Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Projekt, an dem wir arbeiteten während die Studierenden im Rahmen des Programms Schulwärts! Ihr Schulpraktikum absolvierten. Die Diskussion war sehr lebhaft. Nach der Kaffeepause sollten wir die Ergebnisse unserer Gruppenarbeit präsentieren. Nach der Präsentation ging es für uns alle zum Mittagessen in ein Restaurant. Von den vielen türkischen Spezialitäten, die serviert werden, war Manti mein Favorit, und unvergesslich bleibt der Cay, der türkische Tee.

Nach dem Mittagessen kehrten wir in die Cezayir Rooms zurück und setzten die Konferenz fort. Am ersten Konferenztag überfiel mich keine Müdigkeit, obwohl ich schon seit 1.30 Uhr Ortszeit wach war.
Um 17.00 Uhr endete die Konferenz. Wir hatten zwei Stunden zur freien Verfügung, bevor wir im Restaurant Eleos gemeinsam zu Abend essen wollten. Wir, die Konferenzteilnehmer*innen, beschlossen, entlang der Istiklal (so heißt die Straße in der Nähe des Konferenzortes, die gleichzeitig Einkaufszentrums ist) zu spazieren. Herr Maman und ich machten einen kurzen Halt in einem Geschäft, um Turkish Delight zu kaufen, und wurden von der Gruppe getrennt. Das war ganz schön abenteuerlich, weil wir die Straße zurück zum Hotel nicht fanden. Zum Glück nahmen das Schulwärts!-Team und unsere Kolleg*innen Rücksicht und warteten auf uns mit dem Abendessen.

In der zweiten Nacht in Istanbul schlief ich besser und wachte erst um 4.00 Uhr Ortszeit auf. Die Konferenz setzte sich nicht weniger interaktiv fort. Wir diskutierten mit Alumni des Schulwärts!-Programms über unsere Erwartungen an das Folgeprojekt. Nach dem Mittagessen erkundeten wir die Stadt Istanbul zu Fuß, liefen zum Hafen am Bosporus, machten eine Bootstour, spazierten dann zum Basar, zur Moschee Hagia Sophia und zur Blauen Moschee. Es nieselte und es war sehr kalt. Zum Glück hatte ich eine dicke Jacke dabei. Meine Füße waren müde und steif, aber mein Herz war glücklich. So fühlte ich mich.

Und schon waren wir im dritten Tag angelangt, dem Tag, an dem wir in unsere jeweiligen Länder zurückkehren mussten. Einer nach dem anderen verließen die Konferenzteilnehmer*innen das Hotel. Ich und drei weitere, nämlich Marta aus Polen, Keng aus Thailand und Oliver aus Kamerun, hatten die spätesten Rückflüge von allen Teilnehmer*innen. So nahmen Marta und ich uns die Zeit, zum Basar zurückzukehren und die Blaue Moschee zu besuchen, bevor wir um 14:00 Uhr Istanbuler Zeit aus dem Hotel auscheckten.

An der Konferenz Schulwärts! teilzunehmen und für rund drei Tage in Istanbul, Türkei, zu sein, war für mich eine wirklich eindrucksvolle Erfahrung, die man kaum mit Tausend Worten beschreiben kann. Einige meiner Kolleg*innen und Familienangehörigen sagten, dass es ein Geburtstagsgeschenk für mich gewesen sei. Ja, im Dezember habe ich Geburtstag. Vielen Dank an das Team von Schulwärts!, das Pasch-Team und das Goethe-Institut Indonesien. Hoffentlich hat unsere Schule im nächsten Jahr nochmals die Gelegenheit, ein Praktikumsplatz für deutsche Studierend zu bieten, denn ihre Anwesenheit macht die Lernsituation im Unterricht lebendiger und die Schüler sind motivierter, aufzuzeigen und ihre Meinung/Antwort zu äußern. Danke schön! Teşekkür ederim!

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