Ausstellung Bodies of Care: Ausstellung

Bodies of Care: Partizipative Performance auf der Dachterrasse Komunitas Saliharas © Komunitas Salihara

04. - 17.12.2012
10:00 - 17:30 Uhr

Komunitas Salihara

Eine partizipative Ausstellung über und mit künstlerischen Aktionen von 10 Choreograph*innen aus Indonesien und Deutschland

Das partizipative Performance-Projekt Bodies of Care lädt zur Teilnahme an einer Performance ein, die von zehn jungen Choreograf*innen aus Indonesien und Deutschland gemeinsam mit der Künstlerin Melati Suryodarmo (Indonesien) und dem Kollektiv LIGNA (Deutschland) entwickelt wurde. Da sich durch die COVID-19-Pandemie unsere Kulturen und Gesten der Fürsorge füreinander radikal verändert haben, überprüft dieses experimentelle Projekt kritisch unser Verständnis und unsere täglichen Praktiken von Care und Community Care. Die Antworten auf die immer drängenderen Fragen zur Pflege/Care - wer kümmert sich um wen und wer kümmert sich nicht um wen - variieren in verschiedenen lokalen und globalen Kontexten.

Von Juni bis September 2021 arbeiteten die Choreograph*innen in einer explorativen Workshopreihe zusammen und setzten sich mit Fragen der Fürsorge in ihren eigenen Kontexten sowie im gemeinsamen Dialog auseinander. Während der Workshops arbeiteten sie daran, digitale und analoge Realitäten und Erfahrungen von Pflegekulturen und -infrastrukturen sinnvoll zu verknüpfen und mit ihren spezifischen sozialen Kontexten auf verschiedenen Inseln in Indonesien und verschiedenen Städten in Deutschland zu verbinden. Gemeinsam entwickelten sie „instructional choreographies“, auf die die Teilnehmer*innen reagieren und die sie global aufführen können.

Die Ausstellung gibt detaillierte Einblicke in den Produktionsprozess und zeigt die Dokumentation der Entwicklung von instructional performances in 10 verschiedenen lokalen Kontexten sowie die Bedeutung von Gemeinschaft und Pflege in verschiedenen Räumen. Im Ausstellungsraum kann das Publikum zehn Videoarbeiten sehen und gleichzeitig an der instructional performance im Ausstellungsraum teilnehmen. Die Besucher*innen können so Bodies of Care einzeln oder gemeinsam sehen, hören und aufführen, während sie Gesten und verkörperte Verfahren der „Fürsorge" durch Choreografie erkunden.

Besuchen der Ausstellung:
  • Nur vollständig geimpfte Besucher*innen, die ein grünes Profil nach dem Scannen des Barcodes in der PeduliLindungi Anwendung zeigen können.
  • Die Temperatur der Besucher ist nicht höher als 37,5℃ und die Besucher halten immer Abstand und drängen nicht.
  • Tragen Sie immer eine Maske (auch beim Fotografieren) und halten Sie sich an die Gesundheitsprotokolle der Komunitas Salihara.
Bodies of Care: Ausstellung © Kurniadi Ilham

Choreograph*innen:

Abdul Hadi (Bandung, Indonesien), Kurniadi Ilham (Jambi, Indonesien), Densiel Lebang (Jakarta/Toraja, Indonesien), I Nyoman Krisna Satya Utama (Bali, Indonesien), Ela Mutiara (Sukabumi, Indonesien), Mekratingrum Hapsari (Solo, Indonesien), I Made Yogi Sugiartha (Bali, Indonesien), Eva Borrmann (Nürnberg, Deutschland), Izabella Maria Herzfeld (Berlin, Deutschland), Marlen Pflueger und Yasmina Lammler (Berlin, Deutschland)

Sasikirana KoreoLAB and Dance Camp  

Die Initiative Sasikirana KoreoLAB and Dance Camp (SKDC) möchte das Verständnis des Körpers als Ausdrucksmittel und nicht nur als Medium der Darstellung zurückzubringen. Mit einem Fokus auf zeitgenössischen Tanz veranstaltet Sasikirana seit 2015 jährlich einen einwöchigen Intensiv-Tanzworkshop, der im NuArt Sculpture Park (Bandung) stattfindet; 2019 wurde er in Tanjung Pinang, Riau Islands (Indonesien) durchgeführt. Im Jahr 2020 startete Sasikirana DOKUMEN.TARI, eine Plattform, auf der junge indonesische Tänzer*innen ihre Lebensgeschichten zusammen mit visuellen Dokumentationen sammeln können. Sie ist damit die erste zugängliche Datenbank dieser Art in Indonesien.

LIGNA  

besteht aus den Medien- und Performance-Künstlern Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen. In Shows, urbanen Interventionen und performativen Installationen erforschen sie seit 2002 die Handlungsmöglichkeiten sich zerstreut und temporär assoziierender Gemeinschaften. Dabei entwickeln sie unterschiedliche Modelle des Mediengebrauchs: Das Radio Ballett lädt die Teilnehmer*innen ein, in ehemals öffentlichen, inzwischen privatisierten und kontrollierten Orten wie Hauptbahnhöfen oder Shopping Malls, einer Choreographie von verbotenen und ausgeschlossenen Gesten zu folgen. Das Publikum wird dabei zu einer Gruppe von Produzent*innen. Ihre Arbeiten wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.  

Melati Suryodarmo  

ist eine indonesische Durational-Performance-Künstlerin. Ihre körperlich anspruchsvollen Darbietungen nutzen wiederholende Bewegungen und dauern oft viele Stunden, wobei sie manchmal „eine Ebene der faktischen Absurdität“ erreicht. Suryodarmo hatte bereits Auftritte und Ausstellungen in ganz Europa, Asien und Nordamerika. Geboren in Surakarta, besuchte sie die Padjadjaran Universität in Bandung und machte ihren Abschluss in internationalen Beziehungen, bevor sie nach Deutschland zog. Dort lebte sie 20 Jahre lang und studierte Performancekunst an der Kunsthochschule Braunschweig bei der Butoh-Choreographin Anzu Furukawa und der Performancekünstlerin Marina Abramović. Später kehrte Melati nach Indonesien zurück und gründete Undisclosed Territory, ein jährliches Festival für Performancekunst. Melati gründete auch das Studio Plesungan in Surakarta.

Norrm Radio

ist ein Online-Radiosender und eine Plattform mit Sitz in Bandung, Indonesien, die 2017 ihren Sendebetrieb aufnahm. Die Plattform arbeitet mit mehr als 200 Mitwirkenden zusammen und versucht, Netzwerke durch Musik zu schaffen, indem sie einen Raum für Diskussionen bietet und Kunst und Kultur in Asien fördert.

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