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01.02. - 30.06.2022

Bandung, Gresik, Flores, Jakarta, Yogyakarta und andere Städte in Indonesien

Ein Stipendium für Kunst- und Kulturmanagement für indonesische Praktiker*innen: Alifah Melisa, Maria Pankratia und Novan Effendy

Nach einem Open Call im Jahr 2021 wurden mehrere Kulturschaffende im Bereich des Kunstmanagements in Indonesien für dieses Stipendium ausgewählt. Sie werden sich während des Stipendiums in einer Reihe von Online-Veranstaltungen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines parallelen Projekts in Thailand austauschen.

Alifah Melisa (Jakarta)

kam 2018 als Koordinatorin zum Kollektiv Milisifilem. Milisifilm wurde vom Forum Lenteng initiiert, einer gemeinnützigen Organisation, deren Schwerpunkt auf der Entwicklung von Gesellschafts- und Kulturwissenschaften durch visuelle Experimente liegt. Bei Milisifilem hat Alifah bereits mehrere Gruppen- und Einzelausstellungen durchgeführt. Derzeit beschäftigt sie sich intensiv mit dem chinesischen Film. Als Künstlerin arbeitet sie mit Tusche, Aquarell und Gouache und war an einer Klangperformance beteiligt.

Arbeiten und Tätigkeiten im Bereich des Managements werden üblicherweise als nicht zum künstlerischen Betätigungsfeld gehörig betrachtet. Dabei sollte sich die künstlerische Praxis nicht auf die Schaffung von Objekten beschränken, sondern unter anderem auch die Schaffung von Ereignissen, situativen Gegebenheiten und Schauplätzen umfassen. 96 von 106 Befragten der Studie „New Paranormal: Apparitions“ gaben an, dass die Organisation der Wirtschaft von Kulturschaffenden ein kritisches Anliegen sei. Von April bis Juni 2022 fordern wir Kunst- und Kulturschaffende dazu auf, mögliche Wege zu einer organisierten Wirtschaft für im Bereich Management Tätige zu formulieren. Formate können FGDs und Workshops oder Kurse sein.

Maria Pankratia (Ost-Nusa-Tenggara)

ist als Programmkoordinatorin bei der Stiftung Petra Buchclub (Ruteng, Flores) sowie als Programmmanagerin für das Flores Writers Festival tätig. Seit 2014 ist sie in der Literatur-Community in Ost-Nusa-Tenggara aktiv. Ihre Texte erscheinen unter anderem in Bali Post, Pos Kupang, Santarang Journal und Bale Bengong. Maria ist derzeit außerdem als Redaktionsmitglied von Bacapetra.co tätig, einer Online-Plattform, die sich der Entwicklung von Literatur und Alphabetisierung in Ost-Nusa-Tenggara widmet.

Der Zugang zu hochwertigen Büchern ist in Ost-Nusa-Tenggara nach wie vor sehr eingeschränkt. Um auf die Herausforderungen der Alphabetisierung in der Provinz aufmerksam zu machen, wird Maria in Zusammenarbeit mit Patjarmerah-Renjana Indonesia im Rahmen des Flores Writers Festival 2022 einen Buchmarkt organisieren. Zur Unterstützung des Vorhabens soll eine Buchhandlung in Ruteng eröffnet werden, in der auch die Bücher aufbewahrt werden, die während des jährlich stattfindenden Buchmarktes beim Flores Writers Festival ausgegeben werden. Darüber hinaus werden Maria und Patjarmerah-Renjana auch die Kontakte und Schwerpunkte von Verlagen und Buchhandlungen mit Sitz in Ost-Nusa-Tenggara zusammentragen und deren Arbeit durch kuratorische Praxis einer breiteren Öffentlichkeit in Indonesien vorstellen.

Novan Effendy (Gresik)

ist Kulturschaffender und Kulturaktivist, der sich seit 2010 für den Erhalt der Tradition der Damar-Kurung-Laterne aus Gresik, Ost-Java, einsetzt. Er war die treibende Kraft hinter einer Reihe von Damar-Kurung-Festivals und forscht seit 2012 auch unter dem Dach des Damar Kurung Instituts. Mit seinen Erfahrungen in der Organisation von Kulturveranstaltungen bat Novan die Rakarsa-Stiftung aus Bandung, ihn bei der Identifikation innovativer Methoden zu unterstützen, da sich der gesellschaftliche und ästhetische Kontext des Damar Kurung in der modernen urbanen Kultur erweitern lässt. Ziel ist es, mehr über das Erbe des Damar Kurung und abgeleiteter Formen zu erfahren.

Novan und die Rakarsa-Stiftung experimentieren nun mit einer Reihe von Programmen, um Damar Kurung verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Bandung vorzustellen, darunter Frauengemeinschaften, Regierungsbeamte, Wissenschaftler*innen oder Unternehmer*innen. Im Rahmen eines Workshops, eines Forums für Gruppendiskussionen sowie eines temporären Mini-Museums setzen sich Teilnehmende mit Damar Kurung auseinander. Für sie wird es zu einer visuellen Sprache, mit der sie ihre Bedenken und Meinungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und ihrem Umfeld im Sinne von „Kultur des Lichts“ ausdrücken können.
 

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