Marintan Sirait (Künstlerin, Pädagogin, Kulturschaffende) lädt Kunstinteressierte und Künstler*innen ein, am Workshop und an der Vorstellung ihrer Arbeit ,Membangun Rumah' (engl. Building a House, dt. Ein Haus bauen) teilzunehmen.
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,Membangun Rumah' (engl. Building a House, dt. Ein Haus bauen) ist ein Weg, sich für einen Moment von den Belastungen der Umwelt zurückzuziehen - von Straßenverkehr, Lärm und Abgasen, Geschrei und Gerangel, von einem ständig von der Beschleunigung der Zeit getriebenen Alltag - und sich öffnen zu können, um den Atem, den Herzschlag sowie die Beziehung zum Körper und zu Orientierungspunkten wie Bäume, Berge, Augen, Wasser und Sternenbildern zu spüren. Die Arbeit präsentiert sich als Akupunktur für Körper und Seele, verbindet Natur und das Menschliche, sie ist ein Versuch, die Lebensordnung neu zu definieren.
Die Installation „Land“ besteht aus kegelförmigen Hügeln aus Erde und einer bestimmten Anordnung aus Sand, Asche, Licht und Bewegungen. Häufig reichert Marintan ihre Installationen zudem mit Texten, Videos, Musik und Pflanzen an. Für gewöhnlich beginnt sie ihre Performance damit, dass sie mit ihren Fingerspitzen im Sand einen Kreis um jeden Kegel zeichnet. Dann bedeckt sie ihren Körper mit Sand und zieht Linien mit dunkler Erde, als würde sie die Kegel miteinander verbinden oder mit ihnen neue Formen schaffen.
Seit 1994 hat Marintan diese Arbeit auf vielen Veranstaltungen in verschiedenen Ländern gezeigt. In jeder ihrer Performances verändert sie die Bewegungen und Formen und passt sie den Eigenschaften und dem Kontext des jeweiligen Ortes an. Häufig fordert Marintan das Publikum auf, ihre Arbeit mitzugestalten. Wie ein Körper, der sich ständig weiterentwickelt, ist diese Arbeit nie von Dauer, sie eröffnet Raum für Teilnahme und Fortschritt.
Im Rahmen der Ausstellung „Para Sekutu yang Tidak Bisa Berkata Tidak'' (engl. The Acquiescent Allies, dt. Die Verbündeten, die nicht Nein sagen können) in der Galeri Nasional Indonesia, haben Marintan und das Ausstellungsteam Workshop-Teilnehmer durch einen offenen Aufruf ausgewählt. Die Teilnehmer lernen die Arbeit kennen und führen sie am Ende des Workshops der Öffentlichkeit vor. Unter ihrer Namensliste:
- Antika Aju Lusyana
- Fatima Zahra
- M. Rhaka Katresna
- Marsilam Sun Lukas
- Muhammad Nirwan Sambudi
- Mutiara Intan Rismaya
- Nessiya Novita
- Nisa Apriliyanti
- Nur Rohim Laras Setia
- Reza Zefanya
- Rizal Sofyan
- Siti Maulida Putri
- Wina Luthfiyya Ipnayati (Defiyya Moon)
- Zahra Suhanda
Marintan Sirait
setzt in vielen ihrer Arbeiten ihren Körper ein, dieser tritt in ihrem Oeuvre konsequent als stimmliches Element auf. Die Absolventin des Fachbereichs Keramik betrachtet den Körper als ein Werkzeug und als ein Energiekanal, um ein Bewusstsein für die Verbindung mit der Natur, dem Menschen und den Gebräuchen der Vorfahren zu schaffen. Seit 1993 ist sie in verschiedenen künstlerischen Gruppen aktiv: im Kollektiv Perengkel Jahe, in RupaGerakBunyi und im experimentellen Künstlerkollektiv Sumber Waras. 1995 gründeten Marintan und Ehemann Andar Manik die Kultureinrichtung Jendela Ide, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet.
© Marintan Sirait
Über ,Para Sekutu yang Tidak Bisa Berkata Tidak’ (engl. The Acquiescent Allies, dt. Die Verbündeten, die nicht Nein sagen können)
Die Ausstellung zeigt ähnlich einer Zusammenstellung von zeitlosen Lieblingsmusikstücken eine Auswahl von Werken aus unterschiedlichen Sammlungen in einem neuen Licht. Die Werke stammen aus der Galeri Nasional Indonesia, dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin, dem MAIIAM Contemporary Art Museum und dem Singapore Art Museum. Die Ausstellung wurde kuratiert von Grace Samboh zusammen mit Anna-Catharina Gebbers, Gridthiya Gaweewong und June Yap und ist Teil des Langzeitprojekts Collecting Entanglements and Embodied Histories. Die Ausstellung läuft vom 28. Januar bis 27. Februar 2022 in der Galeri Nasional Indonesia.
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