Spuren in Dublin
Ludwig Hopf: Mathematiker, Physiker und Dozent am Trinity College

Ludwig Hopf wurde am 23. Oktober 1884 als ältester Sohn eines jüdischen Hopfenhändlers geboren. Ludwig folgte seinem wissenschaftlichen Interesse und wurde Mathematiker und Physiker. 1906 ließ er sich in München nieder, das Arnold Sommerfeld gerade zu einem der weltweit wichtigsten Orte für die Forschung der theoretischen Physik machte. Sommerfeld wurde Hopfs Doktorvater und lebenslanger Mentor.
1909 stellte Sommerfeld Hopf beim 81. Kongress dem deutschen Wissenschaftler und Physiker Albert Einstein vor. Ludwig Hopf wurde Einsteins Assistent und arbeitete gemeinsam mit ihm an wissenschaftlichen Publikationen. Nach seiner Habilitation 1910 und seinem Dienst im Ersten Weltkrieg begann Hopf, wichtige Standardwerke für die Physik wie »Aerodynamik« zu veröffentlichen. 1923 wurde er Professor für Mathematik und Mechanik an der Technischen Universität.
Als jüdischer Professor wurde er 1933 vom Nazi-Regime suspendiert und 1934 pensioniert. Er bemühte sich daraufhin vor allem um die Auswanderung seiner Söhne und versuchte im Ausland Arbeit in der Wissenschaft zu finden. Im Frühjahr 1939 konnte Hopf nach England auswandern und wurde kurz darauf eingeladen, in Irland am Trinity College Dublin zu unterrichten. Er kam 1939 als besonders gewürdigter Geflüchteter nach Dublin, starb aber bereits fünf Monate später.