Lorraine Cross
Garzweiler Panels

Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Garzweiler Fodder, 2014 Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Garzweiler Fodder, 2014

Die vier großformatigen Garzweiler Panels (2014) von Lorraine Cross setzen sich mit den Auswirkungen des Braunkohletagebaus im Abbaugebiet Garzweiler in der Region Düsseldorf/Köln in Deutschland auseinander.
Ausgewählt aus den Werken der Abschlussausstellung des National College of Art and Design, wurde die Gemäldeserie 2014 mit dem National University of Ireland Art and Design Prize ausgezeichnet.

Die National University of Ireland hat die Garzweiler Panels dem Goethe-Institut Irland freundlicherweise als Leihgabe zur Verfügung gestellt. 


Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Goethe-Instituts Irland, 37 Merrion Square, in Dublin besucht werden.


Statement der Künstlerin:

Braunkohle entsteht durch die Verdichtung von Vegetation über Millionen von Jahren. Sie hat einen geringen Wärmegehalt und verursacht hohe CO₂-Emissionen. Die Lagerung und der Transport dieses Rohstoffs sind wirtschaftlich wenig rentabel, und nur 25% der Braunkohle sind nutzbar, während die restlichen 75% vor Ort wieder abgelagert werden. Dennoch hat Deutschland den Braunkohleabbau in den letzten Jahrzehnten stark industrialisiert und ausgeweitet. Dabei werden dutzende Dörfer umgesiedelt und schätzungsweise 40.000 Menschen unfreiwillig verdrängt, um die Kohle unter ihren Häusern abzubauen. Über diese dystopische Realität wird in den Medien kaum berichtet. Seit 2014 hat sich die Situation weiter verschärft: Zusätzlich zu den bereits erschreckend hohen Zahlen wurden über 1.000 weitere Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.

Lorraine Cross’ Garzweiler Panels setzen sich mit der Realität des Rheinlandes als einem Ort des Wandels und mit dem Braunkohleabbau in einem Land auseinander, das weiter daran festhält. Die vier Holzpanele erzählen die Geschichte der Menschen in Lützerath, Immerath und anderen Dörfern der Region. Sie sind in dunklen Farbtönen gehalten, die dem Ruß und Staub der Rohstoffförderung nachempfunden sind und gleichzeitig die umweltschädlichen Folgen dieses Prozesses betonen.

Last One Standing

Lorraine Cross, Garzweiler Panels:  Last One Standing, 2014 © Lorraine Cross, Garzweiler Panels:  Last One Standing, 2014 Last One Standing Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Last One Standing, 2014
Dieses ungeräumte Haus symbolisiert den langen und einsamen Weg, den ein Anwohner, Herr Stefan Pütz aus Immerath bei Düsseldorf, mit Unterstützung des BUND (Friends of the Earth) bis zum Bundesverfassungsgericht gegangen ist. Er verlor seinen Fall vor einem Gremium von acht Richtern.

Clothes and Shoes

CLothes and Shoes © Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Clothes and Shoes, 2014 Clothes and Shoes Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Clothes and Shoes, 2014
Eine Anspielung auf die Grüne Bewegung und Angebote zur Nachhaltigkeit als Teil der städtischen Infrastruktur, wenn man die Überreste seines Lebens auf dem Weg aus der Stadt recycelt - während der Boden unter dem eigenen Haus aufgerissen wird und alles mit sich reißt.

Garzweiler Fodder

Garzweiler Fodder © Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Garzweiler Fodder, 2014 Garzweiler Fodder Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Garzweiler Fodder, 2014
Die überwältigende Präsenz von Maschinen, die den Ort, an dem man aufgewachsen ist, rechtlich auslöschen. Der Verlust des Seins und die Sehnsucht nach einem Ort, den es nicht mehr gibt und zu dem man nicht mehr gehört.

Served Up!

Served Up! © Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Served Up!, 2014 Served Up! Lorraine Cross, Garzweiler Panels: Served Up!, 2014
Bis 1937 besagte das deutsche Bundesberggesetz, dass Grundstückseigentümer nicht gezwungen werden konnten, „Grundstücke mit Wohn-, Geschäfts- oder Fabrikgebäuden“ aufzugeben. Dieses Gesetz wurde unter dem Naziregime mit der Begründung des „Gemeinwohls“ aufgehoben, weil die Energie für die Versorgung Deutschlands im Krieg benötigt wurde.

Zur Künstlerin

Die irische Künstlerin Lorraine Cross ist Absolventin des National College of Art and Design, Dublin. Seitdem sie den NUI Art and Design Prize gewann, hat sie sowohl national and als auch international ihre Werke ausgestellt.

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