Spuren an anderen Orten
Max Weber: Deutscher Soziologe und Politiker in Killarney

Max Weber
© garystockbridge617

Max Weber wurde 1864 als Kind einer angesehenen Familie in Erfurt geboren. Weber studierte Jura in Heidelberg und Berlin und bekam 1894 seinen ersten Lehrauftrag an der Universität in Freiburg. Nur zwei Jahre später wurde er Professor für Politische Ökonomie in Heidelberg. Seine Forschung fokussierte sich auf Soziologie, Philosophie und Religion, er war aber auch politisch aktiv.

Aufgrund seiner Arbeit als Sozialtheoretiker wird er heute als einer der Gründer der Sozialwissenschaften angesehen. Seine Ideen prägten maßgeblich akademische Disziplinen wie die Soziologie. Sein von ihm entwickeltes Leitmotiv des »okzidentalen Rationalismus«, das die Dominanz der westlichen Welt untersucht, durchzieht sein gesamtes Werk. Von besonderer Bedeutung für die Entstehung des Wirtschaftssozialismus ist »Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus« (1905), eine Untersuchung des Kapitalismus als Alternative zur marxistischen Betrachtungsweise. Weber, der im Ersten Weltkrieg zunächst die deutsche Regierung unterstützte und den Krieg befürwortete, wurde später zu einem scharfen Kritiker beider. Er setzte sich für politische Reformen nach dem Krieg ein, darunter ein allgemeines Wahlrecht. Max Weber starb 1920 an einer Lungenentzündung. Er hatte sich wahrscheinlich mit der Spanischen Grippe angesteckt.

Weniger bekannt ist Webers Liebe für Irland, insbesondere den Ort Killarney. In seinen Briefen schreibt er über einen Besuch in Killarney auf einer seiner Reisen mit seiner Frau Marianne Weber im September 1895, als er 31 Jahre alt war. Weber zufolge ist Killarney »einer der schönsten [Orte] in den britischen Inseln«. Er schreibt begeistert von der Landschaft, der Natur, der Landwirtschaft und historischen Ruinen. In Gesprächen mit irischen Einwohner*innen über ihren Wunsch nach
Unabhängigkeit äußerte er, dass er daran zweifelt, dass Irland diese jemals erreiche. Seiner Meinung nach würden in diesem Fall katholische Priester das Land regieren.

Materialien und Links für weiterführende Studien, zusammengestellt vom Centre for Irish-German Studies:

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