Afraa Ahmed
„Iris“ ist eine visuelle Untersuchung der komplexen kulturellen Bedeutung des von jemenitischen Frauen getragenen Mughmug-Tuch. Das Mughmug findet seinen Ursprung in alten Ritualen und Glaubensvorstellungen, die für Schutz sorgen sollen und ist so ein Symbol für Widerstandskraft und Kulturerbe. Durch „Iris“ lädt Ahmed die Betrachter*innen ein, über diese tiefgründen und eng mit der jemenitischen Kultur verwobenen Bedeutungsebenen nachzudenken. Mit seiner schwarzen Farbgebung und seiner Verzierung aus roten und weißen ovalen Mustern verkörpert das Mughmug-Tuch die spirituelle Verbindung zur Vergangenheit und trägt so die Geschichten und Schutzmechanismen vergangener Generationen in sich. Man nimmt an, dass diese Muster als Schutz gegen den Bösen Blick dienen, doch schützt der Mughmug Jemens kollektive Identität etwa auch vor den Herausforderungen der Moderne. In einer Welt voller Wandel und Unruhe erinnert „Iris“ an die beständige Kraft der Tradition und daran, wie wichtig es ist, unser kulturelles Erbe wertzuschätzen. Die Fotoserie ist eine Hommage an den unbeugsamen Geist jemenitischer Frauen und eine Würdigung der zeitlosen Weisheit, die in den Fäden des Mughmug verwebt ist.