Kinonächte

Im Rahmen des 23. internationalen Thomas-Mann-Festival werden zu späten Abendstunden die Filmnächte mit Werken der europäischen Filmmeister auf ihre Zuschauer warten. Das Thema des diesjährigen Festivals - Europa der Heimatländer.

© Filmarchiv Austria
Die Stadt ohne Juden

Spielfilm, 1924, Österreich, 87 Min.
Reg. Hans Karl Breslauer
Mit Untertiteln auf Litauisch
Musikalische Neu-Interpretation und Live-Vertonung durch den deutschen Musiker Thomas Köner
14. Juli 2019, 22 Uhr

Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer aus dem Jahr 1922. Auf dem Ballhausplatz in Wien in der sagenhaften Republik Utopia herrscht Unruhe. Die Arbeiter gehen auf die Straße, das Geld ist nichts mehr wert, Spekulanten treiben mit ihrer Habsucht die Inflation voran. In den Wirtshäusern kennen die Menschen schon die Lösung: Hinaus mit den Juden... Am Ende wünscht man sich die Juden in die Stadt zurück…

© Thomas Köner Thomas Köner ist ein Medienkünstler, dessen Arbeit sich zwischen Komposition, Visual Arts, Installation und Musikproduktion bewegt. Köner, der in den 90er Jahren als Sound Designer im Filmbereich tätig war, verflechtet in seinen Kompositionen Elemente aus Sound Design, zeitgenössischer Kammermusik und Pop-Avantgarde.


© Filmarchiv Austria

Foto (Ausschnitt): Łukasz Bąk

Cold War – Der Breitengrad der Liebe (Zimna wojna)

Spielfilm, 2018, Polen, 88 Min.
Regie: Paweł Pawlikowski
Mit Untertiteln auf English und Litauisch
15. Juli 2019, 22 Uhr
 
Romantisches, musikalisches Filmdrama von Paweł Pawlikowski, das im Mai 2018 im Rahmen des internationalen Wettbewerbs der Internationalen Filmfestspiele von Cannes seine Premiere feierte. In dem Film wird eine Liebesgeschichte zwischen dem Pianisten Wiktor und der Sängerin Zula, die im Nachkriegspolen beginnt, über einen Zeitraum von fast 20 Jahren gespannt.
 
In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut in Vilnius


Foto (Ausschnitt): © Christian Lüdeke/Concorde Filmverleih

Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht

Spielfilm, 2013, Deutschland, 120 Min.
Regie: Edgar Reitz
Mit Untertiteln auf Litauisch
Teil 1: 16. Juli 2019, 22 Uhr
Teil 2: 17. Juli 2019, 22 Uhr
 
Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts Hungersnöte, Armut und Willkürherrschaft die Menschen niederdrückten, sind Hunderttausende aus Europa ins ferne Südamerika ausgewandert. „Etwas Besseres als den Tod findet man überall”, das war ihre Hoffnung. Hier erleben wir die Geschichte zweier Brüder, die in ihrem Dorf erkennen, dass nur ihre Träume sie retten können. Der eine wird gehen, der andere wird bleiben.


© Departures Films, Foto: Peter Matjasko

Von Hunden und Pferden

Kurzfilm, 2010-2011, Deutschland, 30 Min.
Regie: Thomas Stuber
Mit Untertiteln auf Litauisch
Unter Teilnahme des Regisseurs Thomas Stuber
18.07.2019, 22 Uhr

Filmische Liebeserklärung an das Schwarzweiß-Kino von Fritz Lang bis Wim Wenders. Im Mittelpunkt des zwischen Märchenhaftigkeit und Realismus changierenden Films steht der arbeitslose Rolf, der mit seinem geliebten, wenn auch alten Hund Piet in ärmlichen Verhältnissen lebt.


Foto (Zuschnitt): © MDR/UFA Fiction, Lukas Šalna

Kruso

Spielfilm, 2018, Deutschland, 99 Min.
Regie: Thomas Stuber
Mit Untertiteln auf Litauisch
Unter Teilnahme des Regisseurs Thomas Stuber
18.07.2019, 22 Uhr
 
Der in Litauen in der Umgebung von Klaipeda gedrehte Film entstand nach dem Debütroman des deutschen Schriftstellers und Dichters Lutz Seiler. 1989 – es sind die letzten Tage der Deutschen Demokratischen Republik. Das Sowjetsystem und die alte Ordnung stehen vor dem Zusammenbruch. Der junge Literaturstudent Edgar Bendler flüchtet vor seiner Trauer auf die Insel Hiddensee in der Ostsee. Seine Freundin ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.


© Sommerhaus Filmproduktion GmbH

In den Gängen

Spielfilm, 2018, Deutschland, Österreich, 125 Min.
Regie: Thomas Stuber
Mit Untertiteln auf Litauisch.
Unter Teilnahme des Regisseurs Thomas Stuber
19.07.2019, 22 Uhr
 
Christian taucht schweigend und stumm in ein neues, ihm bisweilen unbekanntes Universum ein: Er ist der Neue im Supermarkt-Team. Er verliebt sich in die charmante Marion aus der Süßwarenabteilung. Doch Marion ist verheiratet – nicht sehr glücklich, wie es heißt. Plötzlich ist sie krankgeschrieben. Christian fällt in ein tiefes Loch. So tief, dass sein altes, elendes Leben ihn wieder einzuholen droht.

© Jörg Singer Thomas Stuber drehte in seinem dritten Studienjahr an der Filmakademie Baden-Württemberg „Teenage Angst“, der auf der Berlinale Premiere feierte und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Sein Diplomfilm „Von Hunden und Pferden“ war für den Studenten-Oscar nominiert. Der Film „Herbert“ gewann 3 Lolas. 2017 verfilmte er den Roman „Kruso“ von Lutz Seiler und wählte als Drehort die Kuhrische Nehrung und Klaipeda. Sein Film „In den Gängen“ gewann unter anderem im Jahr 2015 den Deutschen Drehbuchpreis und wurde 2018 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin ausgezeichnet.

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