Ausstellung Labour in a single shot

Magdalena Kulak, Natural History Museum, Lodz 2013, Projekt „Labour in a Single Shot“ © Labour in a Single Shot

So, 11.06.2017 –
So, 06.08.2017

Contemporary Art Centre (CAC)

Die Ausstellung Labour in a Single Shot ist eine Enzyklopädie menschlicher Arbeit im 21. Jahrhundert. Sie zeigt, wie Arbeit im 21. Jahrhundert in 15 Ländern auf fünf Kontinenten aussieht. Die Ausstellung, die zur Biennale in Venedig eingeladen war und in 20 Weltstädten gezeigt wurde, kommt jetzt nach Vilnius. Sie wird durch ein Begleitprogramm mit Filmen von Harun Farocki für Kinder und Erwachsene angereichert.
 
Der Videokünstler Harun Farocki und die Kuratorin Antje Ehmann reisten drei Jahre um die Welt und luden 400 Filmemacher dazu ein, in ihren Ländern und in ihrem Lebensumfeld zu untersuchen, was man heute unter Arbeit versteht. Was ist traditionelle Arbeit, was ist neue Arbeit? Was ist bezahlte und unbezahlte, körperliche und intellektuelle, formelle und informelle, materielle und immaterielle Arbeit?
In Nord- und Südamerika, in Afrika, Asien und Europa explorierten lokale Filmemacher und Videokünstlern, was der Begriff der Arbeit heute bedeutet.
Für die Workshop-Teilnehmer gab es drei Regeln, angelehnt an den ersten Film der Weltfilmgeschichte, „La Sortie de l’usine Lumière a Lyon“ (1895):
  • Der Film darf nicht länger als zwei Minuten dauern.
  • Er muss von Arbeit handeln.
  • Er darf keinen Schnitt enthalten.
Das Ergebnis dieses Projekts ist eine Ausstellung bestehend aus 15 wie ein Blätterwald schwebenden Großleinwänden, von denen jede eine Stadt und ein Land repräsentiert.

Jede der 15 Stationen des Projekts ist mit jeweils sechs Filmen vertreten: Bangalore, Berlin, Boston, Buenos Aires, Genf, Hanoi, Hangzhou, Johannesburg, Kairo, Lissabon, Lodz, Mexiko City, Moskau, Rio de Janeiro, Tel Aviv.

„Wollte ich extraterrestrischen  Wesen auf einem anderen Planeten erklären, wie unsere Welt aussieht, wie und mit welchen Instrumenten das Wesen Mensch vom Planet Erde arbeitet und sich ernährt und was zeitgleich an 15 Punkten der Erde vor sich geht, ich würde ihnen eine Auswahl dieser 450 Filme zuschicken oder am besten alles auf einmal“. (Zitat von US-Fernsehproduzent und Regisseur Prof. Geoffrey Poister)
 
Der Berliner Videokünstler Harun Farocki ist am 30. Juli 2014, nur sechs Wochen nach dem letzten Workshop, überraschend gestorben. Er hat zusammen mit Antje Ehmann „Eine Einstellung zur Arbeit“ weltumspannend für das Goethe-Institut entwickelt und initiiert. Die Berliner Künstler Alice Creischer und Andreas Siekmann, die mit ihren grafischen Piktogrammen Teil des Projekts waren, sagten: „Mit seinem letzten großen Projekt wollte Harun die ganze Welt umarmen.“

Filmprogramm

Die Ausstellung wird mit den Vorführungen der Filme von Harun Farocki im Kinosaal von Zentrum für zeitgenösische Kunst ergänzt.
 
Der Film Arbeiter verlassen die Fabrik (36 Min., 1995) wird am Abend der Ausstellungseröffnung pausenlos gespielt, am Wochenende danach, am 17.-18. Juni, jede Stunde von 12.00 bis 19.00 Uhr. Noch einmal werden die Zuschauer den Film am letzten Wochenender der Ausstellungspräsentation am 4.-6. August sehen können. Der Film läuft in der Originalsprache Deutsch mit litauischen Untertiteln.
 
Am 21. Juni um 18.00 Uhr wird der Film von Harun Farocki Zum Vergleich (61 Min., 2009) gezeigt, am 22. Juni um 18.00 Uhr Sauerbruch Hutton Architekten (73 Min., 2014), am 23. Juni um 18.00 Uhr Nicht ohne Risiko (50 Min., 2004). Diese drei Filme laufen in Originalsprache Deutsch mit Englischen Untertiteln.
 
Auch eine Reihe von Farockis Kinderfilmen wird im demselben Kinosaal gezeigt. Das Programm wird später veröffentlicht.

Workshop

In Vilnius werden wir die nach dem Tod von Farocki eingestellte Workshopserie erstmalig wieder aufnehmen. Die Dokumentarfilmerin Eva Stotz wurde von Antje Ehmann ausgewählt, das Projekt fortzuführen. Zusammen mit dem Zentrum für zeitgenösische Kunst und Audiovisual Arts Industry Incubator (AMII)  startet der Workshop am 12.07.2017. Das Workshop findet in englischer Sprache statt.

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