Ausstellung Jay Gard. It’s the Frame Not the Painting

Jay Gard. It’s Frame Not the Painting © Jay Gard

Do, 07.09.2017 –
Sa, 21.10.2017

Zentrum für visuelle Kunst Jonas Mekas

Mit It's the Frame Not the Painting zeigt Jay Gard eine neue Reihe skulpturaler Objekte. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt nicht auf dem Kunstwerk selbst, sondern auf dem, was normalerweise das Kunstwerk umgibt – dem Bilderrahmen. In der Holzwerkstatt entstanden, trennt der Bilderrahmen ein Gemälde von der restlichen wirklichen Welt. Gard wählt kleine Ausschnitte aus diesen Rahmen, vergrößert sie auf die Ausmaße von bis zu fünf Metern und gibt ihnen so Raum für ihr Eigenleben. Die Dynamik der einzelnen Linie, die aus dem Querschnitt des Rahmens stammt, ermöglicht uns jedes Detail seiner Form mit mikroskopischer Genauigkeit wahrzunehmen. So wird die Handschrift des Handwerkers ebenso sichtbar wie die des Künstlers. It's the Frame Not the Painting verändert unser Verständnis dieser Objekte und ihres Stellenwerts im Zusammenhang mit der Herstellung und Umwerbung von Kunst.

Jay Gard (geboren 1984 in Halle, Deutschland) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle. Er hat kürzlich unter anderem in Berlin, Kopenhagen und New York ausgestellt. In seiner künstlerischen Arbeit balanciert Jay Gard auf der Trennlinie zwischen Kunst und Design und kreuzt sie. Er hinterfragt dabei die Grundlage ästhetischer Formen und untersucht Dinge, Gegenstände und Objekte, die Menschen seit Jahrtausenden herstellen. Seine Objektformen erinnern an das Vektoren-Prinzip von Computergrafiken, spielen mit Funktion, täuschen sie vor oder verstecken sie. Dabei kalkuliert der Künstler mit dem kollektiven Bildgedächtnis der Internetgeneration, für die Gegensätze wie Oberfläche und Inhalt, Schein und Echtheit, reale und virtuelle Welt nicht mehr von Bedeutung sind. Jay Gard programmiert nicht, er baut diese Welt mit Säge, Flex und Akkuschrauber.

Kuratorin Giedrė Malūkaitė
Gefördert durch das Goethe-Institut Litauen

Partner der Ausstellung: Zentrum für visuelle Kunst Jonas Mekas, Künstlerkolonie Nidden.

Während des Gallery Weekends am 8.–10. September 2017 werden Führungen von der Kuratorin, dem Künstler oder einem Guide angeboten.

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