Film Austerlitz

Szene aus dem Dokumentarfilm „Austerlitz“, Regie Sergei Loznitsa © Sergei Loznitsa

Do, 30.09.2021 –
Fr, 15.10.2021

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Im letzten Jahr inszenierte Krystian Lupa für das Valstybinis Jaunimo teatras W.G. Sebalds Text „Austerlitz“ (das Stück ist nach wie vor im Repertoire). Im Sommer erschien dieser Text in der Übersetzung von Rūta Jonynaitė bei Baltos lankos. Interessanterweise gibt es auch ein Film mit dem Titel „Austerlitz“. Auch in ihm geht es um den Umgang mit kollektiven Erinnerungen. Bei uns on Demand.

Austerlitz
Dokumentarfilm, 2016, Deutschland, 94 Minuten
Regie: Sergei Loznitsa

Dokumentarfilm, dessen Filmtitel „Austerlitz“ dem letzten Roman des Schriftstellers H.G. Sebald (2001) entlehnt ist, geht der Frage nach, aus welchem Grund Menschen als Touristen KZ-Gedenkstätten besuchen. Und wie sie sich benehmen.

Der Filmemacher Sergei Loznitsa fährt in seinem Film zum Areal eines einstigen Konzentrationslagers, das heute eine Gedenkstätte mit Museum ist. Er zeigt den Ort als Mahnmal schrecklicher Verbrechen, zu dem Tag für Tag zahllose Touristen reisen. Aber aus welchem Grund? Loznitsa versucht herauszufinden, aus welcher Motivation heraus die Besucher ein sonniges Sommerwochenende lieber mit der Besichtigung von ehemaligen Arbeitslagern und Gaskammern verbringen, als mit einem Ausflug zu erfreulicheren Orten. Dabei verzichtet Loznitsa komplett auf Interviews oder Gespräche mit den Touristen. Er beschränkt sich auf die Perspektive eines stillen Beobachters, der die Handlungen der Menschen mit seiner Kamera festhält: Ihre Reaktionen und Gespräche, aber auch die Ruhepausen unter sommerlichen Bäumen oder das orientierungslose Suchen Einzelner auf dem ehemaligen KZ-Gelände.

Der Film steht Ihnen auf Goethe on Demand, der Streaming-Plattform des Goethe-Instituts Vilnius, zum Anschauen bereit.
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