FAUSTKEIL : MEDITATION : MAROKKO
Skizze zu FAUST SONNENGESANG V (Afrika)
Werner Fritschs aktuelles Projekt ist der fünfte Teil von FAUST SONNENGESANG, eines weltweit gedrehten 24-stündigen Filmgedichtes, das seine Eindrücke der jeweiligen Drehorten mit dem deutschen Faust-Stoff vereint. Auch in FAUST SONNENGESANG V ist die von ihm genannte Faustkeil-Kameratechnik zu sehen. Auf diese Weise, die Kamera zu handhaben wie einen Faustkeil, werden Bilder erzeugt, die Hunderttausende Jahre Bildgeschichte mit den Bildern der Gegenwart in künstlerische Alchemie bringen. Dieser kurze Film, eine Vorstudie zu FAUST SONNENGSANG V, zeigt den Himmel über Fes in Marokko im März 2020 und dazu älteste Bilder, die vor Tausenden von Jahren mit Faustkeilen in die Felsen Marokkos geschlagen wurden.
Cees Noteboom, Zu Werner Fritschs Faust Sonnengesang
„Wer sich auf dieses faustische Abenteuer einlässt, sollte tunlichst nicht schwindelanfällig sein: Er wird in einer endlosen Bilderflut mitgerissen, die chaotisch und dennoch geordnet ist, rhetorisch und zuweilen bombastisch, aber auch still und nachdenklich, ein meditatives Bildgedicht, beschwörend und argumentierend, ein Gespräch, das der Dichter nach eigener Aussage einst unter einem Baum an einem Bach mit Gott begonnen hat und nun mit visuellen Mitteln fortsetzt.“ (aus Werner Fritsch, Faust Sonnengesang, Suhrkamp Verlag Berlin, filmedition suhrkamp)
Werner Fritsch wurde 1960 in der Oberpfalz geboren und lebt in Berlin. Der Schriftsteller und Hörspiel-Autor veröffentlichte 1987 seinen Roman "Cherubim" und seitdem zahlreiche Prosaarbeiten, Theaterstücke, Hörspiele und Filme. Seine Arbeiten wurden unter anderem mit dem Robert-Walser-Preis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und dem Else-Lasker-Schüler-Preis ausgezeichnet. Für sein Hörgedicht Faust Sonnengesang I erhielt er den Grand Prix Marulić 2013 sowie den Grand Prix Nova.