Der Abschlusstag des digitalen Beethoven Symposium wird am Sonntag, den 18. Oktober 2020 sein. An diesem Tag widmen wir uns den humanistischen Aspekten von Beethovens Leben und Werk und wie sich diese in unserer heutigen globalisierten Gesellschaft weiterdenken lassen.
Nach der Eröffnung präsentiert die Compañía Danza Contemporánea de Camera de Nicaragua das Stück “Además del Vacío” begleitet von Beethovens Silencio und interpretiert von Sharon Alfaro Castillo. In dem Stück werden Gefühle der Angst und Hilflosigkeit, aber auch Momente der Solidarität in Bezug auf die Covid-19-Pandemie aufgegriffen, um damit Beethoven als Künstler seiner Zeit zu würdigen und gleichsam die aktuelle Gültigkeit seines musikalischen Schaffens zu bestärken.
Im Anschluss gibt es einen Vortrag von Maestro Raúl Martínez, der über seine Erfahrungen als Lehrer, Flötist und Musiker spricht. Dabei wird er vor allem auf die Förderung von positiven Werten im Dienste der Gesellschaft eingehen, die er zwischen Schüler*innen, Lehrer*innen und Konzertsälen und Bühnen notwendig sieht. Fragen aus dem Live-Publikum können nach seinem Vortrag gestellt werden und werden live beantwortet.
Der Pianist Milton Fernández aus der Dominikanischen Republik und die Pianistin Natalia Fortine aus Kanada, werden anschließend Beethovens Sonate D-Dur Op. 6 und die Klaviersonate Nr. 31 in A ♭ Dur, Op. 110 präsentieren.
Gefolgt von diesen beiden musikalischen Beiträgen wird es ein Q&A mit dem kanadischen Filmregisseur Kerry Candaele geben. Sein Film Following the Ninth wurde auf 5 Kontinenten und in 12 Ländern gedreht und erzählt die Geschichte von vier Menschen, deren Leben durch Beethovens Botschaft in seiner neunten Symphonie "Alle Menschen werden Brüder und Schwestern" nachhaltig verändert wurde. Der Film ist während der Symposiumstage für alle interessierten zugänglich und auf VIMEOLINK abrufbar (freigeschaltet ab dem 16. Oktober).
Zum Abschluss des Tages zeigt die Gruppe Danza Contemporánea de Camera de Nicaragua unter dem Titel “Naturaleza” ihre moderne Interpretation und Assoziationen zur 6. Symphonie (»Pastorale«). Die Inspiration für das Stück war die Natur, welche Beethoven so sehr liebte. Diese Interpretation soll vor allem den Kontrast in unserer heutigen Zeit zwischen der Bewunderung und Anbetung der Natur und gleichsam ihrer Zerstörung durch die Menschen aufzeigen.
Mit diesen wichtigen Denkanstößen schließt das Beethoven Symposium feierlich ab und wir freuen uns über zahlreiche interessierte Teilnehmer*innen.
Alle Programmpunkte werden als Facebook Live zu sehen sein und wir freuen uns über zahlreiche interessierte Teilnehmer*innen und laden herzlich dazu ein, sich per Chat zu beteiligen. Die genauen Veranstaltungszeiten (nach mexikanischer Zeitrechnung) der einzelnen Programmpunkten, finden sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die unabhängige Tanzcompagnie, “Danza Contemporánea de Camera de Nicaragua” besteht seit 1984. Als Wegbereiter in Nicaragua auf dem Gebiet des zeitgenössischen Tanzes, arbeitet die Cia bereits über mehrere Jahrzente an der Ausbildung und Förderung von Nachwuchs-Tänzer*innen sowie an der Vermittlung neuer Konzepte des zeitgenössischen Tanzes. Unter Leitung der Pionierin des zeitgenössischen Tanzes in Nicaragua, Gloria Bacon, basiert die Arbeit der Tanzcompagnie ausgehend von ihren diversen Plattformen wie der Tanzschule „Espacios Abiertos“, dem Internationalen Festival für Zeitgenössischen Tanz, dem Tanzprojekt „La Calle es otra“, auf der kollektiven Gestaltung und der Suche nach neuen Formen der Körpersprache mit dem Ziel eine immer engere Verbindung zum Publikum schaffen zu können.
Die Cia hat es über die Jahre hin geschafft, mit viel persönlichen Einsatz jedes einzelnen Mitgliedes und den ständigen Austausch mit internationalen Tänzer*innen und Choreografen*innen, ihr Repertoir ständig auszubauen. So konnte die Cia Nicaragua auf diversen internationalen Festivalen wie z.B. in Caracas, Mexico, allen zentralamerikanischen Ländern, Aruba, Cuba, Holland, Deutschland, Russland, Schweden und Finland würdig vertreten.
Die Mitglieder der Tanzkompagnie sind: Alisson Rivas, Sharon Alfaro Castillo, Camila Espinoza Cabezas und Ronaldo Ortega Brenes
Der nicaraguanische Musiker Raul Martinez Sala, geboren 1958, war während seiner musikalischen Laufbahn Mitglied mehrerer Musikformationen, geniesst den Ruf einer der verdienstvollsten Flötenlehrer Nicaraguas zu sein und macht eigene Kompositionen und musikalische Arrangements. Martinez ist einer der erfahrensten Musiktheoriker Nicaraguas. In den 80 Jahren nahm er Flötenunterricht bei der namhaften Amerikanerin Jeanne Cutting und konnte dank eines Stipendiums der Organisation Amerikanischer Staaten mehrere Jahre in Costa Rica am Interamerikanischen Zentrum für Instrumentalstudien, besser bekannt als Jugendsinfonieorchesters von Costa Rica, Musik studieren. Nach seiner Rückkehr nach Nicaragua gründete er 1991 gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Ramon Rodriguez, die Camerata Bach. Zahlreiche Tourneen führten ihn nach Lateinamerika, die USA, Europa und Japan. Er hat mehrere Arrangements nicaraguanischer Volksmusik in seinem Register, die nicht nur in Nicaragua, sondern San Francisco, Mexico, Montevideo, Buenos Aires, Madrid, Köln, Amsterdam und Tokio veröffentlicht wurden. Im Jahre 2007 wird er mit dem Orden de la Independencia Cultural „Ruben Dario“, der höchsten Auszeichnung Nicaraguas auf kultureller Ebene, geehrt.
Milton Fernandez, der aus der Dominikanischen Republik stammende Pianist, begann seine Musikstudien in jungen Jahren an der Dina Music Academy in seinem Heimatland. Er besitzt einen Bachelor in Musik Summa cum Laude von dem Musikkonservatorium Puerto Rico, einen Magister in Musik sowie ein Zertifikat als Performance Artist von der Stephen F. Austin State University. Fernandez ist als Solist mit dem Jugendorchester Santo Domingo, der Camerata Washington Heights und der Camerata Mozart Caribe aufgetreten. Im Jahr 2015 wurde er als Mitglied der Amerikanischen Assoziation für Meister Musiker aufgenommen. Zur Zeit studiert er an der University of Oregon für sein Doktorat und Magister in Musikwissenschaften und Kunstmanagement. Seine Professoren sind unter anderem Dr. Andrew Part, Dr. Dean Kramer und Dr. Claire Wachter.
Nathalie Fortin wurde in Montreal, Kanada, geboren. Sie hat Hochschulabschlüsse von dem Conservatoire de Musique de Montréal, Eastman School of Music, und der University of Southern California. Sie hat Vorführungen mit dem Oregon Bach Festival, Eugene Oper, Eugene Symphonie, Kammermusik Amicia, Ballet Fantastique, der Mozart Gruppe Oregon gegeben, und hat an einer Vielzahl von Produktionen am Shedd Institut der Künste mit dem Künstler Siri Vik mitgewirkt. Gegenwärtig arbeitet sie zusammen mit der Schule für Musik und Tanz der University of Oregon, den Eugene Vokalkünsten, die Eugene Gleemen, und ist Koproduzentin von COVID-19 Outdoor-Konzerten mit der Sopranistin Laura Wayte.
Kerry Candaele hat an verschiedenen Projekten zum Aufbau einer Demokratie mitgewirkt. Er hat auf der ganzen Welt gefilmt, unter anderem in China, Südafrika, Marokko, Indonesien, Chile und vielen europäischen Ländern. Kerry Candaele ist der Autor von drei Büchern und vielen in bekannten Medien veröffentlichten Artikeln über die Geschichte und Populärkultur der Vereinigten Staaten. Sein jüngstes Buch, Journeys With Beethoven, das er zusammen mit Greg Mitchell verfasst hat, behandelt die Entstehung seines Films Following The Ninth. Kerry arbeitet am zweiten Film der Beethoven Trilogie, Love & Justice: In the Footsteps of Beethoven's Rebel Opera.
