Mit großer Freude präsentieren wir als Goethe-Institut Mexiko vom 23.09.-04.10.2025 die 24. Ausgabe des Deutschen Filmfestivals - und betonen damit unser Engagement für den interkulturellen Dialog zwischen Deutschland und Mexiko. Die zweite Edition als „Festival“ schafft einen Ort für Begegnung, Reflexion und Debatten rund um da Thema „Kontrovers“. Damit richten wir einen kritischen Blick auf die heutige Welt, die von sozialen, politischen und ökologischen Spannungen geprägt ist. In einer Zeit vereinfachender und polarisierender Erzählungen laden uns aktuelle Filme aus Deutschland und Mexiko ein, Annahmen zu hinterfragen, uns unbequemen Gesprächen zu stellen und uns eine andere Zukunft vorzustellen.
Köln 75, unser Eröffnungsfilm von Ido Fluk, der auf der Berlinale Premiere hatte, erzählt die wahre Geschichte von Vera Brandes – einer jungen Musikmanagerin, die im Jahr 1975 trotz Skepsis und verbissener kultureller Machtstrukturen das legendäre Konzert von Keith Jarrett in der Kölner Oper organisierte. Die Geschichte inspiriert eine einzigartige Begegnung im Teatro de la Ciudad Esperanza Iris: die Präsentation des Projekts Moondogma von Los Shajatos, mit der Teilnahme von Ilse Salas, eine der herausragendsten Schauspielerinnen Mexikos. Los Shajatos ist eine fünfköpfige Band, bestehend aus in der Filmmusik renommierten Musiker*innen und Sound-Designern. Ihre Projekte bewegen sich mit eklektischem Stil zwischen Jazz und klanglicher Experimentation. Dadurch wird die Eröffnung zu einem sinnlichen Erlebnis, das die Kraft der Kunst feiert, Grenzen zu sprengen und neue Wege zu eröffnen.
Das Programm dieser Ausgabe umfasst neun kontroverse deutsche Filme im Wettbewerb und Sterben von Matthias Glasner, sowie mexikanische Premieren der neuesten Werke großer Regisseure: Das Licht von Tom Tykwer, In Liebe, eure Hilde von Andreas Dresen und In die Sonne schauen von Mascha Schilinski – eine der vielversprechendsten Regisseurinnen des zeitgenössischen deutschen Films und erste weibliche Preisträgerin des Jurypreises beim Filmfestival von Cannes aus Deutschland.
Zum zweiten Mal in Folge verleihen wir den Premios Kino in zwei Kategorien: für den besten deutschen Nachwuchsfilm, gestiftet von der Merck Group, und für den besten mexikanischen Kurzfilm, verliehen von der Deutschen Botschaft in Mexiko in Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Filminstitut Imcine. Die mexikanischen und deutschen Wettbewerbsfilme werden inhaltlich und ästhetisch passend kuratiert und gezeigt.
Rainer Werner Fassbinder ehren wir mit unserer diesjährigen Retrospektive – die zentrale Figur des Neuen Deutschen Films und einer der kontroversesten Filmemacher des 20. Jahrhunderts. Fünf seiner Filme laden in der Casa del Lago UNAM dazu ein, in sein Universum aus Sozialkritik und Machtstrukturen einzutauchen.
Als Abschluss zeigen wir die mexikanische Premiere von Kamikaze 1989 aus dem Jahr 1982, eine Dystopie von Wolf Gremm, in der Fassbinder in seiner letzten Filmrolle als Detektiv zu sehen ist. Dieser Kultfilm spielt in einem futuristischen Deutschland, das von medialer Kontrolle beherrscht wird, und ist eine Hommage an das unabhängige Kino der 80er Jahre, in dem Fantasie oft die großen Budgets ersetzte.
Mit jedem Film laden wir Sie ein zum Nachdenken und zum Austausch über die Kontroversen unserer Zeit. Herzlich Willkommen zum 24. Deutschen Filmfestival des Goethe-Institut Mexiko!
Pia Entenmann
Institutsleiterin Goethe-Institut Mexiko