Film CHINGACHGOOK – DIE GROßE SCHLANGE

Ein Indianer hält einen Gewehrslauf Copyright: DEFA-Stiftung/Waltraut Pathenheimer

Sa, 13.08.2016

12:00 Uhr

Auckland, Art Gallery

Genre Film: Western

CHINGACHGOOK – DIE GROßE SCHLANGE
Regie: Richard Groschopp
1967, 91 min., Englische Untertitel

Nordamerika im Jahre 1740: französische Kolonialisten und die Huronen kämpfen gegen englische Truppen und ihre Alliierten, die Delawaren. Nur Chingachgook (Gojko Mitić), ein junger Delaware und sein hellhäutiger Freund Wildtöter (Rolf Römer) erkennen, dass die Kolonialisten die Indianer ausrotten wollen.

Als Chingachgooks Verlobte Wahtawah (Andrea Drahota), Häuptlingstochter der Delawaren, von den Huronen entführt wird, versuchen Chingachgook und Wildtöter sie zu befreien. Auf ihrem Weg zum Lager der Huronen geraten sie mit den Skalpjägern Harry Hurry (Jürgen Frohriep) und Tom Hutter (Helmut Schreiber) aneinander. Chingachgook wird von den Huronen gefangengenommen. Erfolglos versucht er die Huronen davon zu überzeugen, dass der Krieg der Weißen nicht der Krieg der Indianer ist. Erst als die Huronen von englischen Truppen vernichtend geschlagen werden, kommt ihr schwer verwundeter Häuptling zur Einsicht und erkennt dass Chingachgook recht hatte. Er schließt mit allen Indianerstämmen Frieden.
 
Die Verfilmung von James Fenimore Coopers Roman „Der Wildtöter“ aus den Lederstrumpf-Erzählungen wurde in Bulgarien und dem Tatra Gebirge in der Slowakei gedreht.

Hintergrund:
GENRE FILM: WESTERN
Genrefilme wie Kinderfilme, Komödien, Western, Kriegsfilme, Science Fiction, Musicals und Spionagefilme waren ein wichtiger Teil der ostdeutschen Filmproduktion. Die „Roten Western“ der DEFA wollten Geschichten über den amerikanischen Westen aus der Sicht der Indianer, der Ureinwohner, erzählen. Es war der Versuch, den Unterhaltungsfilmen aus dem Westen gegenzusteuern. Millionen Zuschauer sahen die Genrefilme der DEFA, die oft große kommerzielle Erfolge waren.

Anfang der 1960er waren die Verfilmungen der populären Romane von Karl May über den Indianerhäuptling Winnetou in Westdeutschland äußerst erfolgreich. Die DEFA im Osten wollte eigene Indianerfilme produzieren. Dabei dominierten unterschiedliche politisch beeinflusste Interpretationen von „Gut“ und „Böse“ in Ost und West diese Filme.

Im Osten wurden Western produziert, die unterhalten aber auch erziehen sollten: gut recherchierte historisch fundierte Geschichten in denen Indianer als die „Guten“ dargestellt wurden, sollten ein Gegengewicht sein zum romantisierten Bild Winnetous in Westdeutschland, der sanften „Rothaut“. Die ausbeuterischen amerikanischen Siedler und die Kavallerie – amerikanische Imperialisten und Kapitalisten – waren die „Bösen“.

Held der meisten Indianerfilme der DEFA war der serbische Schaupieler Gojko Mitić, der ein echter Star in der DDR wurde.

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