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18:00 Uhr

ABGESAGT: Ler com Goethe: Rainer Maria Rilke, Briefe an einen jungen Dichter

Auf Entdeckungsreise durch die deutschsprachige Literatur | Mit Gilda Lopes Encarnação

  • Goethe-Institut Lissabon, Lissabon

  • Sprache Portugiesisch
  • Preis Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
  • Teil der Reihe: Ler com Goethe

Goethe in der Bibliothek des Goethe-Instituts Bild: © Luís Encarnação

Goethe in der Bibliothek des Goethe-Instituts Bild: © Luís Encarnação

Am 12. Dezember um 18 Uhr findet eine weitere Sitzung von Ler com Goethe - Auf Entdeckungsreise durch die deutschsprachige Literatur statt, ein Treffpunkt für alle, die gerne lesen und ihre Eindrücke und Erfahrungen mit Büchern, Autor*innen, Editionen und Übersetzungen austauschen. Die Treffen, die einmal im Monat, immer freitags um 18 Uhr in der Bibliothek des Goethe-Instituts stattfinden, werden von der Germanistin und Literaturübersetzerin Gilda Lopes Encarnação kuratiert. Aus Anlass seines 150. Geburtstages in diesem Jahr, ist das Treffen im Dezember dem Buch Briefe an einen jungen Dichter von Rainer Maria Rilke gewidmet.

Interessiert? Melden Sie sich an, indem Sie eine E-Mail senden an: biblioteca.lisboa@goethe.de

Über das Buch

In Briefe an einen jungen Dichter, die an den österreichischen Hauptmann Franz Xaver Kappus (1883-1966) gerichtet sind, entwickelt Rilke verschiedene Reflexionen über das Dichterdasein, das literarische Schaffen und die Literaturkritik. Die Unaussprechlichkeit der Poesie und der Kunst im Allgemeinen, die Hinwendung des Dichters nach innen, seine Erfahrungen und Erinnerungen - ein Abstieg in die Tiefen des Menschen und der Welt und folglich der Einsamkeit -, die Vorstellung von der zwingenden Notwendigkeit zu schreiben, die Idee der Aufrichtigkeit und Demut, mit der sich der Dichter (oder Künstler) dem geschaffenen Gegenstand nähern muss - all dies zieht sich durch Rilkes Antwortbriefe an Kappus und verwebt sich zu einer Reihe von zeitlosen Überlegungen über Kunst, Poesie und den Antrieb, der uns zum Schreiben treibt.

Über den Autor

Der 1875 in Prag geborene und 1926 in der Schweiz gestorbene Dichter, Prosaiker und Übersetzer Rainer Maria Rilke ist einer der größten Namen der deutschsprachigen Literatur. Er traf und verbrachte Zeit mit vielen wichtigen Persönlichkeiten seiner Zeit, wie Stefan George, Gerhard Hauptmann, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Tolstoi und Rodin, um nur einige zu nennen. Er unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa und Russland. Im Jahr 1897 lernte er Lou Andreas-Salomé kennen, mit der er 1899 und 1900 nach Russland reiste.  Er schrieb Das Buch der Bilder (1902), Das Stunden-Buch (1905), die Duineser Elegien (1912-1922), die Sonette an Orpheus (1922) sowie andere Prosawerke und Gedichte.

Mögliche Gesprächsthemen

  1. Wie man einem jungen Dichter über Poesie, ästhetische Werte, Erfahrungen und Ähnliches schreibt.
  2. Rilkes ästhetische Auffassungen in der Zeit, in der die Briefe spielen.
  3. Eine vielsagende Passage über Literaturkritik und Theorien des literarischen Schaffens.
  4. Über die Übersetzung.

Gäste

Gilda Lopes Encarnação

Moderation

Gilda Lopes Encarnação hat einen Abschluss in Modernen Sprachen und Literaturen an der Fakultät für Literaturwissenschaften der Universität Lissabon, einen Master in Germanistik an derselben Fakultät und einen Doktortitel in deutscher Literatur mit einer Arbeit über Paul Celan (Universidade Nova de Lisboa und Universität Salzburg, Österreich). Sie hat u. a. Jürgen Habermas, Karl Marx, Károly Kerényi, Byung Chul-Han, Paul Celan, Thomas Mann, Stefan Zweig, Franz Kafka, Joseph Roth und Marlen Haushofer übersetzt. Von 1997 bis 2003 war sie Lektorin für Portugiesische Sprache und Literatur an der Universität Salzburg. Literarische Übersetzungen sind ihre Leidenschaft.

José Miranda Justo

Gast

José Miranda Justo, geb. 1951. Doktortitel in Geschichte der deutschen Sprachphilosophie (Hamann, Herder und Kant), 1990. Außerordentlicher Professor (im Ruhestand) am Institut für Germanistik der Fakultät für Literaturwissenschaften der Universität Lissabon (DEG, FLUL). Gründungsmitglied des Zentrums für Philosophie der Universität Lissabon (CFUL). Mitglied des Ernesto de Sousa-Zentrums für multidisziplinäre Studien (CEMES). Am CFUL hat er drei vom FCT finanzierte internationale Forschungsprojekte geleitet: Subjekt und Passivität, Übersetzung der Werke von Søren Kierkegaard und Experimentieren und Dissidenz in der Philosophie. Neben seiner Vortragstätigkeit und der Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen hat er zahlreiche Publikationen in verschiedenen Bereichen der Philosophie, Germanistik, Ästhetik und Kunstphilosophie, Geschichtsphilosophie, Literaturphilosophie und Übersetzungstheorie veröffentlicht. In den letzten Jahren hat er einen wesentlichen Teil seiner Forschung zum Problem der Heterogenität entwickelt, insbesondere in der Philosophie, Literatur, Kunst, Politik und den Wissenschaften. Er hat unter anderem Hamann, Herder, Voltaire, Lessing, Goethe, W. von Humboldt, Novalis, Kleist, Schleiermacher, Fichte, Marx, Nietzsche, Kierkegaard, Rilke, Kafka, Henry Miller, Adorno, Arendt, Asger Jorn, Deleuze, Rancière, Agamben, Anselm Jappe übersetzt. Fast alle Übersetzungen, die er veröffentlicht hat, werden von Essays in Form eines Nachworts oder Vorworts begleitet. Er hat Rainer Maria Rilkes Sonette an Orpheus, die Duinser Elegien und Briefe an einen jungen Dichter übersetzt. Er ist auch in der bildenden Kunst tätig und hat an der Gestaltung von Performances mitgewirkt.