Diskussionsrunde Wieviel Patriotismus braucht Europa?

Quo vadis, Europa? © shutterstock

24.05.2019, 19:30 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Im Rahmen der Reihe „Quo vadis, Europa?“

Am 24. Mai, zwei Tage vor der Europawahl, diskutieren die deutsche Schriftstellerin, Philosophin und Fernsehmoderatorin Thea Dorn und der portugiesische Dichter, Chronist und Literaturkritiker Pedro Mexia im Rahmen der Diskussionsreihe „Quo vadis, Europa?“ im Goethe-Institut in Lissabon über das Verhältnis von Nation, Patriotismus und Europa. Die Moderation übernimmt der Journalist Tilo Wagner.

Rechtspopulistische Bewegungen und Parteien gewinnen in Europa zunehmend an Bedeutung. Dabei spielen vielfach Begriffe wie „Nation" und „Patriotismus“ eine große Rolle, die viele rechte Bewegungen für sich reklamieren wollen. Das gilt auch für Deutschland, wo der Begriff des Patriotismus aus historischen Gründen vielfach als problematisch wahrgenommen wird. In ihrem neuen Buch Deutsch, nicht dumpf. Ein Leitfaden für aufgeklärte Patrioten mahnt die Schriftstellerin, Philosophin und Fernsehmoderatorin Thea Dorn davor, Themen wie Heimat, Leitkultur und Nation den Rechten zu überlassen und entwickelt das Konzept eines „aufgeklärten Patriotismus“.

In der Diskussionsveranstaltung im Rahmen von „Quo vadis, Europa?“ sprechen Thea Dorn und der portugiesische Dichter, Chronist und Literaturkritiker Pedro Mexia über das kulturelle Selbstverständnis der beiden Länder Deutschland und Portugal, über die Rolle der nationalen Identität und über den aufgeklärten Patriotismus vor dem Hintergrund einer europäischen Wertegemeinschaft.


Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin. Sie schrieb preisgekrönte Romane (zuletzt Die Unglückseligen), Theaterstücke und Essays (zuletzt deutsch, nicht dumpf). 2011 veröffentlichte sie (zusammen mit Richard Wagner) Die deutsche Seele, eine enzyklopädische Kulturgeschichte des Deutschen von Abendbrot bis Zerrissenheit. Der Film Männertreu, zu dem sie das Drehbuch schrieb, wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Seit März 2017 ist sie festes Mitglied im Literarischen Quartett. Thea Dorn lebt in Berlin.

Pedro Mexia, geboren 1972 in Lissabon, studierte Jura an der Universidade Católica und promovierte in Literaturtheorie. Für die Wochenzeitung Expresso schreibt er Chroniken und Literaturkritiken. Mexia ist Mitglied des TV-Programms Governo Sombra (TSF-TVI24), Koautor (mit Inês Meneses) des Podcasts PBX (Radar/Expresso) und kulturpolitischer Berater des portugiesischen Staatspräsidenten Marcelo Rebelo de Sousa. Außerdem koordiniert er die Lyrik-Reihe des Verlags Tinta-da-china und leitet gemeinsam mit Gustavo Pacheco die Literaturzeitschrift Granta em língua portuguesa. Er übersetzte Lyrik und Theater und veröffentlichte mehrere Textsammlungen (Chroniken und Tagebücher). Seine Gedichte erscheinen 2018 in dem Band Poemas Escolhidos.

 
Die Diskussionsreihe „Quo vadis, Europa?“ thematisiert gegenwärtige gesellschaftliche, politische, ökonomische und kulturelle Herausforderungen in Europa. Führende Intellektuelle, Politiker und Wissenschaftler aus Portugal und den deutschsprachigen Ländern diskutieren in dieser Reihe über aktuelle europäische Fragen mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zu fördern und gemeinsame Zukunfts- und Handlungsoptionen zu entwickeln. Initiatoren und Träger von „Quo vadis, Europa?“ sind das Goethe-Institut Portugal, die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer sowie die Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon. 
 

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