Interviews mit Frauen aus der Gamingindustrie
Alexandra Niță: Die Leidenschaft für „the perfect shot“
Ihr Weg in diese Welt begann mit der Wahl der Universität: Anglia Ruskin in Cambridge, wo sie Computerspielkunst studierte und sich auf Fotorealismus und Anatomie spezialisierte.
Mit Johanna Dark als Vorbild, die Protagonistin des Perfect Dark-Videospiels, in welchem der Produzent Hollis die Muster durchbrach und sich dafür entschied, eine Frau als Hauptfigur zu schaffen und nicht (wie gewöhnlich) einen Mann, versucht Alexandra eine optimistische Haltung einzunehmen, indem sie patriarchale Stereotypen überwindet. Ihre Schöpfungen in Bezug auf Women in Games passen nicht mehr zur weiblichen Typologie von Videospielen, sondern beginnen, der Realität zu entsprechen. Ein Beispiel dafür wäre der Charakter Rihanna, die wie auf dem Cover des Vogue-Magazins erscheint.
Warum hast du dich entschieden, in die Gaming-Branche einzusteigen und wie war bis jetzt dein Weg?
In der Schule waren meine Lieblingsfächer Kunst und Informatik. Später habe ich dann den Bereich Digital Art entdeckt, der meine Leidenschaft für Technik mit der kreativen Seite verband.
Hattest du am Anfang eine Mentorin oder gab es Frauen in der Branche, die dich inspiriert haben?
Am Anfang hatte ich als Mentorin meine Lehrerin am Anglia Ruskin College in Cambridge, wo ich „Computer Games Art“ (die Kunst der Computerspiele) studiert habe.
Was ist der schwierigste Teil deines Jobs?
Für mich gibt es in dem Beruf, den ich gewählt habe, nichts Schwieriges. Ich freue mich, dass ich in einem Umfeld von kreativen Menschen das tun kann, was mich begeistert. Obwohl es sich um einen sehr wettbewerbsintensiven, schnelllebigen Bereich handelt, ist es relativ einfach, mit den technologischen Fortschritten Schritt zu halten.
Welche Arten von Spielen magst du und was ist dein Lieblingsspiel?
Ich mag viele Arten von Spielen – Fantasy, Mittelalter, Horror, aber wahrscheinlich sind diese eher ungewöhnlich für ein Mädchen. Meine Favoriten sind Kampfspiele und Shooter wie Doom, Halo, Call of Duty.
Könntest du dich mit einer weiblichen Figur identifizieren, wenn ja, mit wem?
Definitiv mit der Hauptfigur von Perfect Dark, Johanna Dark. Sie ist eine Geheimagentin, die sich auf Spionage, Kampf und verdeckte Operationen spezialisiert hat. Wenn ich keine Künstlerin geworden wäre, wäre ich in einem anderen Leben eine Spionin geworden, wie sie.
Hast du dich jemals in dieser Branche diskriminiert gefühlt?
Nein, ich habe in verschiedenen spezialisierten Firmen gearbeitet, sowohl in unserem Land als auch in England oder Schweden, und mich in keinster Weise diskriminiert gefühlt. Ich wurde immer richtig nach meinen Fähigkeiten und dem Beitrag, den ich in das Team eingebracht habe, beurteilt.
Hast du eine Botschaft für Mädchen, die eine Gaming-Karriere starten wollen?
Ich finde, ihr solltet eurer Gaming-Leidenschaft nachgehen. Zudem die Zahl der Frauen in der Branche in den letzten Jahren stetig zugenommen hat und die Klischees der Vergangenheit in unserer Generation nicht mehr existieren.