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Rückblick auf eine Woche Jugendcamp im Zeichen der Nachhaltigkeit

Eine Gruppe junger Menschen steht in der Natur und winkt in die Kamera.
Netzwerk Klima Jugendcamp 2022 | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand

Wie arbeitet man mit Jugendlichen aus sechs Ländern zum Thema Nachhaltigkeit und lernt ganz nebenbei noch Deutsch? Das Netzwerk Klima hat 24 Jugendlichen und 6 Begleitlehrenden eine erlebnisreiche Woche in Thailand ermöglicht.

Fächerübergreifender DaF-Unterricht als pädagogisches Konzept

Dem Jugendbegegnungsprojekt Netzwerk Klima liegt der sogenannte FüDaF-Unterricht (fächerübergreifender DaF-Unterricht) als pädagogisches Konzept zugrunde. Hier werden Deutschkenntnisse gemeinsam mit Sachwissen aus einem anderen Fach vermittelt. Während der gemeinsamen Woche in Thailand haben die Teilnehmenden des Netzwerk Klima vor allem auf Deutsch über Themen wie Umweltschutz, Konsum und nachhaltige Entwicklung diskutiert, vieles gelernt und eigene Projekte erarbeitet. Wo sie mit Deutsch nicht weiterkamen, weichten sie auf Englisch aus, um Barrieren für die inhaltliche Arbeit so klein wie möglich zu halten.

Workshopleiter in blauem T-Shirt leitet eine Gruppe an. Nachhaltigkeits-Workshop mit dem Projektpartner Traidhos | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand Während der gemeinsamen Woche vermittelte der Projektpartner Traidhos fachliches Wissen und Kompetenzen, die die Teilnehmenden anwenden und autonom weiterführen konnten. In der zweiten Tageshälfte gab es anwendungsorientierten Deutschunterricht zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie Fortbildungen und Hospitationen für die Begleitlehrkräfte, um nach ihrer Rückkehr selbst projektbasierten Deutschunterricht durchführen zu können. 

Lokal essen, Müll reduzieren, nachhaltige Orte erleben

Um den Veranstaltungsort besser kennenzulernen, organisierte Traidhos am ersten Tag eine Schnitzeljagd durch das Hotel. Der erste Workshop widmete sich den sogenannten SDGs, den 17 von den Vereinten Nationen definierten Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Der zweite Tag des Jugendcamps brachte neben Deutschlernaktivitäten und Nachhaltigkeitsworkshops auch viel Regen. Davon ließen sich die Teilnehmenden aber nicht die Laune verderben. In den Workshops lernten sie, wie man Seife mit natürlichen Inhaltsstoffen – wie Rosmarin aus dem Hotelgarten – herstellt. Oder wie Frühlingsrollen biologisch und umweltfreundlich mit Gemüse und Kräutern (ebenfalls aus dem hoteleigenen Garten) macht. Die Jugendlichen wissen nun, warum lokales Essen so wichtig für den Klimaschutz ist. Sie konnten selbst erleben, wie man im eigenen Garten nicht nur lokales Gemüse anbauen kann, sondern die Überreste dort auch kompostiert, um den Boden mit wichtigen Nährstoffen anzureichern und Müll zu vermeiden. Wie toll wäre es, dieses Kreislauf-Prinzip in der eigenen Schul-Mensa auszuprobieren?

Eine Gruppe Menschen steht mit den Füßen im Wasser in einem tropischen Garten. Sie tragen Regenschirme. Workshop im Regen | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand Der dritte Tag widmete sich nachhaltigen Städten und Gemeinden sowie der Unterwasserwelt. Mit Experimenten und Workshops lernten die Teilnehmenden, den pH-Wert des Wassers zu bestimmen. Sie erfuhren, vor welchen Herausforderungen Fischer stehen, die den Fischbestand Thailands schonen sollen, aber zugleich starkem ökonomischen Druck ausgesetzt sind. Am Nachmittag arbeitete die Gruppe an ihren Deutschkenntnissen und entwickelte Projekte, mit denen sie lokale Nachhaltigkeits-Probleme an ihren Schulen lösen möchten.

Fünf Personen halten ein A1-Blatt mit einer Grafik hoch und erklären sie. Während des Jugendcamps erarbeiteten die Teams konkrete Projekte. | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand Mit einer Paddeltour und einer Wanderung im Regenwald von Khao Lak wurde der vierte Tag zum Ausflugstag. Die Gruppe hat dort viel erlebt: Kayakfahrten, den Besuch einer Hydrokulturfarm, Basteln und Malen, … Die Gemeinde Ban Tha Din Daeng hat sich auf Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus spezialisiert und war der perfekte Ort für die Ausflüge an diesem Tag.

Sicht von oben auf mehrere Kayaks auf einem Fluss Paddeltour bei Ban Tha Din Daeng | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand In den darauffolgenden Tagen entwickelten die Jugendlichen ihre eigenen Projekte weiter. Sie besuchten eine Ausstellung und sahen sich Videos zu Plastik im Meer und die Schäden für die Meerestiere an. Sie sammelten Müll am Strand, schredderten einen Teil des Plastikmülls und konnten mit Hilfe einer speziellen Maschine daraus kleine Blumentöpfchen herstellen. Das Hotel hat eine eigene Mülltrennstation, sodass sie einiges über das Trennen und Recyceln von Müll lernten.
  • Menschen heben Müll vom Strand auf und sammeln ihn in großen Körben. Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand
    Müllsammelaktion am Strand
  • Fünf Personen halten kleine Blumentöpfchen in die Kamera und lachen. Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand
    Blumentöpfe aus recyceltem Plastik
Wie wichtig es ist, Meerestieren einen artgerechten Lebensraum zu schaffen, lernten sie in der Schildkrötenauffangstation, der Royal Thai Navy Third Fleet See Turtle Nursery in Phang Nga. Nach einer traditionellen Fahrt auf Bambus-Flößen neigte sich der Aufenthalt dem Ende. Schüler*innen, Begleitlehrkräfte und das Team des Goethe-Instituts Thailand verabschiedeten sich feierlich auf einem Länderabend, wo jedes Team seine regionalen Spezialitäten, Kleidung, Tänze oder andere Bräuche vorstellte.

Vier Personen tragen traditionelle Kleidung und singen. Auf dem Länderabend stellen die Teams regionale Bräuche und Spezialitäten vor. | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut Thailand

Was bleibt?

Während der gemeinsamen Woche arbeiteten die Länder-Teams an eigenen Ideen, die sie an ihren Schulen umsetzen möchten. Vertreter diese Länder-Teams bleiben in regelmäßigem Austausch mit dem Goethe-Institut Thailand. Sie haben den Netzwerk Klima Umweltclub gegründet, mit dem sie sich gegenseitig unterstützen und eigene Projekte umsetzen können. Der Umweltclub ist besonders wichtig, denn eines steht fest: Es reicht nicht aus, zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert zu werden, wenn danach keine Taten folgen. Mit dem Umweltclub möchte das Goethe-Institut Thailand diese Umsetzung unterstützen und nachhaltig wirksam sein.

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