Die Größe einer Beziehung und die Größe des Scheiterns. Ende der 1950er Jahre lernt die Österreicherin Ingeborg Bachmann, zu diesem Zeitpunkt eine der bekanntesten deutschsprachigen Lyrikerinnen, den Schweizer Prosaautor Max Frisch kennen, 15 Jahre älter, ebenfalls auf der Höhe seines Ruhms. Eine Beziehung zweier füreinander geschaffener Menschen, die doch unmöglich gut gehen konnte – und es auch nicht tat. Nach vier Jahren war endgültig Schluss, die Tragödie der Ingeborg Bachmann nahm ihren Lauf. Im Mittelpunkt des Films steht aber nicht das erschütternde Lebensende, sondern die Person, die sich mit voller Energie auf ihr Dasein einlässt, auch wenn es sie selbst noch so hart ankommt. Oder, wie einer ihrer berühmtesten Sätze lautet: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ Dorthin zielt auch Regisseurin Margarethe von Trotta: Es geht um „die Gefühlstiefe von ihr, die Tiefe des Denkens, die Tiefe der Empfindung. Darum, dass man die Tiefe braucht, aber auch darunter leidet.“ Die Reise in die Wüste, die Ingeborg Bachmann tatsächlich nach dem Scheitern der Beziehung unternommen hat, ist ein Akt der Befreiung – aber nicht von Dauer.
1975 Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Koregie: Volker Schlöndorff)
1978 Das zweite Erwachen der Christa Klages
1980 Schwestern oder Die Balance des Glücks
1981 Die bleierne Zeit
1986 Rosa Luxemburg
1994 Das Versprechen
2003 Rosenstrasse
2007 Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen
2013 Hannah Arendt
2018 Auf der Suche nach Ingmar Bergman
2023 Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste
Weltvertrieb: The Match Factory Türkischer Verleih: Bir Film
