Gespräch und Buchvorstellung Stephan Thome: „Pflaumenregen“ (2021)

Stephan Thome: „Pflaumenregen“ (2021) Grafik (Ausschnitt): © Suhrkamp Verlag

Fr, 03.06.2022

18:00 – 19:00 Uhr

Taipei World Trade Center, Halle I

Deutscher Beitrag auf der Taipei International Book Exhibition 2022

Zwischen Heimat und Fremde: Stephan Thome im Gespräch mit An-Nie Hsu

Der Schriftsteller Stephan Thome lebt seit vielen Jahren in Taipei, trotzdem waren seine ersten drei Romane allesamt in Europa angesiedelt. Erst mit „Gott der Barbaren“ (2018) hat er schließlich ein Ereignis der chinesischen Geschichte behandelt, nämlich die Taiping Rebellion, die Mitte des 19. Jahrhunderts weite Teile Chinas verwüstete. In seinem jüngsten Roman „Pflaumenregen“ (2021) erzählt Thome über drei Generationen hinweg die Geschichte einer taiwanischen Familie und entfaltet dabei ein historisches Panorama, das von der japanischen Kolonialzeit bis in die Gegenwart reicht. Sein deutscher Verlag nennt das Buch eine "Liebeserklärung des Autors an seine Wahlheimat Taiwan". Zeitgleich ist die „Gebrauchsanweisung für Taiwan“ (2021) erschienen, in welcher Thome nicht nur Kultur, Geschichte und das Alltagsleben auf der Insel beschreibt, sondern nebenbei auch über seine persönliche Verbundenheit mit Taiwan Auskunft gibt.

Warum wurden China und Taiwan erst so spät Thema seiner literarischen Arbeit? Ist es leichter, die eigene Heimat von der Fremde aus in den Blick zu nehmen, oder verschwindet der Unterschied zwischen beiden sowieso irgendwann? Warum nennt der Autor Taiwan seine "zweite Heimat" und wie reagieren Leserinnen und Leser in Deutschland auf Geschichten aus dem für sie fremden Ostasien? Über diese und andere Fragen spricht Stephan Thome auf der TIBE 2022 mit Prof. An-Nie Hsu. Ein Gespräch über die Literatur als Vermittlerin zwischen den Kulturen und ein Leben mit wechselnden Wohnsitzen.


Stephan Thome Foto (Ausschnitt): © Suhrkamp Verlag Autor: Stephan Thome
Stephan Thome wurde 1972 in Biedenkopf/Hessen geboren. Er studierte Philosophie und Sinologie und lebte und arbeitete rund fünfzehn Jahre in Ostasien. Seine Romane „Grenzgang“ (2009), „Fliehkräfte“ (2012), „Gott der Barbaren“ (2018) und „Pflaumenregen“ (2021) standen auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. 2014 wurde er mit dem Kunstpreis Berlin für Literatur ausgezeichnet. Stephan Thome lebt in Taipei.


An-Nie Hsu Foto (privat): © An-Nie Hsu Moderatorin: An-Nie Hsu
An-Nie Hsu, Professor und Leiterin des Seminars für Europäische Sprachen und Kulturen der staatlichen Chengchi-Universität Taiwan, forscht vorwiegend zum Dolmetschen und Übersetzen im Sprachenpaar Deutsch/Chinesisch und zur Didaktik des Dolmetschens und Übersetzens.
Publikationen in Buchform: „Die deutschen Modalpartikeln denn, doch, ja und ihre Äquivalente im Chinesischen“ (2014), „Translating Taiwan – Textauswahl und Übersetzungsstrategien bei der Übertragung taiwanischer Prosaliteratur ins Deutsche“ (2020). „Von Wahrsagern und Technofrauen – Erzählungen zeitgenössischer Autorinnen aus Taiwan“ (Hrsg. 2021). Literarische Übersetzung: „Morgen mehr“ (2017).





































 

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