Ausstellung Ausstellung des deutschen Residenzkünstlers Michael Schmidt

In mehreren performativen Videos und korrespondierenden Objekten gehen Hennicker Schmidt der Frage nach Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer künstlerischen Arbeit in der „Fremde“ nach. Eine literarisch-ästhetische Beschreibung der anfänglichen Freiheit des „Gerade-Angekommenen“ gelangt zu der Einsicht, dass diese „weltallförmige Freiheit“ Stück für Stück und in allen Dimensionen gewissermaßen einzuhegen ist, um sie befüllbar zu machen. Denn ohne Grenzen kann ein Raum nichts halten, alles verflüchtigt sich, geht ohne Reibung ins Formlose. Im luftleeren Raum bleibt jede Aktion ohne Resonanz. Es geht also darum, Grenzen zu finden und einen Raum abzustecken, der durch seine spezifischen Beschränkungen dann erst Handlungen möglich macht, die nicht in einem semantischen und bedeutungslosen Universalismus hängen bleiben. Solche Grenzen können banal und simpel sein. Es können Routinen sein, wiederkehrende Thematiken oder Problemstellungen. In der Fremde konzentriert man sich zunächst auf das sehr Eigene, das Vertraute, den eigenen Körper. Wie verhält er sich in der Fremde? Was kann ich mit mir machen? Was passiert, wenn ich mich da einfach reinstelle, hier in diese Situation? Was macht das mit der Situation und mit mir?
 
Eine Arbeit in der Fremde berichtet also nicht vordergründig von der Fremde, sondern zuerst immer von dem, der in der Fremde ist. Für den Fremden stellt sich die Frage: „What can he speak of? Is there anything to say or do?“
Die multimediale Installation „in open water“ von Melina Hennicker und Michael Schmidt entstand während eines zweimonatigen Aufenthalts im Taipei Artist Village, Taiwan.
Text von Michael Schmidt
 
Die Ausstellung zeigt darüber hinaus Arbeiten von fünf weiteren Künstler des Taipei Artist Village: Kim Suyeon, Jung Seung und Kim Taeyeon aus Südkorea, Teppei Yamada aus Japan und Young-Hsiang Wang aus Taiwan.
 
*Montags geschlossen

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