Tanz
Laundries in Hanoi

Laundries in Hanoi
Foto: Riki von Falken © Riki von Falken

Tanz- und Medienstück von Riki von Falken (Choreographie, Tanz) und Nguyen Trinh Thi (Medien). Deutsch-Vietnamesische Koproduktion zum Tanzfestival

Jugendtheater Hanoi

In Riki von Falkens Kindheit der 60er Jahre trug das Fernsehen den Vietnamkrieg auch in deutsche Wohnzimmer. Die Medienkünstlerin Nguyen Trinh Thi ist kurz nach den letzten großen Bombardements in Hanoi geboren. Spuren von diesen Bildern tragen beide noch heute in sich; auch wenn die Bilder des Krieges eliminiert wurden, haben sie doch den Lebenskontext beider Künstlerinnen bewusst und unbewusst geprägt.

Das Goethe-Institut in Hanoi hat die beiden Künstlerinnen zu einem gemeinsamen Projekt zusammen gebracht. Die Choreographin Riki von Falken begann mit ihrer Recherche von Bildern und Bewegungen im urbanen Raum von Hanoi im Sommer 2015, zunächst allein, dann gemeinsam mit Nguyen Trinh Thi. Da Thi ab Herbst 2015 für ein Jahr als Stipendiatin des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin lebte, war es möglich, über einen längeren Zeitraum hinweg an dem Stück zu arbeiten. Phasen des Austauschs und der individuellen künstlerischen Arbeit wechselten dabei ab.

Den Mittelpunkt des Tanz- und Medienstücks „Laundries in Hanoi“, einer Solo-Darbietung der Choreografin Riki von Falken, bilden Erinnerungen. Wie werden diese beibehalten und in die Zukunft projiziert? Die Künstlerinnen nehmen das Publikum mit auf eine Reise der Transformation des Erlebten und dessen Einfluss auf Bilder der Gegenwart. Riki von Falkens Choreografie umzingelt bewusst die unterbrochenen und die sich wiederholenden Erinnerungen – Bewegungsansätze und Körpergesten, individuelle und „kulturelle“ Gesten – um mit geschärftem Blick, der Bildsprache des Körpers, die „normalen“, oftmals „beiläufigen“ Bewegungen zu untersuchen. Die Videokünstlerin Nguyen Trinh Thi sammelt mit dem ihr eigenen Blick Bilder und Sounds. Ihre Schnitttechnik wird zur choreografischen Inspiration. Die Komposition mit dem Körper tritt in Kommunikation zur Bildsprache.

Das Tanz- und Medienstück LAUNDRIES IN HANOI hat Premiere am 8. September 2016 in den Uferstudios Berlin. Anschließend wird es zur Eröffnung des Festivals „Europe meets Asia in Contemporary Dance“ am 21. September in Hanoi und am 25. September in Ho Chi Minh Stadt gezeigt.
 

Riki von Falken, geboren 1954 in Hohenlimburg, arbeitet seit 1981 als Tänzerin und Choreografin in Berlin. Entscheidende Impulse für ihren tänzerisch-choreografischen Weg erfährt sie während Studienaufenthalten in New York. Neben ihren Tätigkeiten als Choreografin und Tänzerin unterrichte sie 2010 auf Einladung des Goethe-Instituts Choreografie in Kuala Lumpur. Das Tanzstück „ECHO II“ entstand durch eine weitere Kooperation mit dem Goethe-Institut. Ihre Choreografien wurden bereits in Brasilien, Malaysia, den Philippinen, Neuseeland und Rumänien aufgeführt. 2016 erhielt die Künstlerin den ersten Willms Neuhaus Preis der Stiftung Zufall und Gestaltung für ihr choreographisches Gesamtwerk.
 
Nguyen Trinh Thi ist eine Videokünstlerin aus Hanoi. In ihren vielfältigen Arbeiten lässt sie die Grenzen von Kino, Dokumentation und Aufführung verschwimmen. Ihre Werke wurden auf internationalen Festivals und Kunstausstellungen u.a. auf der Jeu de Paume, Paris, Lyon Biennale 2015 und Fukuoka Asian Art Triennale 2014 gezeigt. Als Stipendiatin des DAAD-Künstlerprogramms lebte Nguyen Trinh Thi ab Herbst 2015 für ein Jahr in Berlin und intensivierte die Arbeit mit Riki von Falken für ihr jüngstes Werk „Laundries in Hanoi“.
 
Konzept, Choreographie, Tanz: Riki von Falken
Video: Nguyen Trinh Thi
Dramaturgie: Katja Kettner
Bühne, Videographer: Oscar Loeser
Kostüm: Heather MacCrimmon
Licht- und Sounddesign, technische Leitung: Ralf Grüneberg
PR: Kerstin Böttcher
Grafik: Franziska Schwarz/schwarzplus
Produktionsleitung: Christine Elbel

 

Details

Jugendtheater Hanoi

Ngo Thi Nham Str. 11, Hai Ba Trung
Hanoi

Preis: Tickets: 100.000 VND — Ab 29. August erhältlich bei ticketbox.vn

info@hanoi.goethe.org