Alumni der Vila Sul

Jacqueline van de Geer ist eine in Montreal lebende Künstlerin, die hauptsächlich mit Performance arbeitet. Sie stammt aus den Niederlanden, wo sie bildende und darstellende Kunst studiert hat, und lässt sich in ihrer aktuellen Arbeit von Literatur, Mythologie, Geschichte und persönlichen Erinnerungen inspirieren. Seit ihrer Ankunft in Montreal im Jahr 2005 kombiniert sie in ihren performativen Aktionen Performance, Theater, Tanz, Bewegung, multidisziplinäre und integrierte Kunst. 

Das kollektive Schaffen ist ein wichtiger Teil ihrer Praxis, und diese Philosophie prägt ihre Arbeit sowohl mit anderen künstlerischen Mitarbeitenden als auch mit ihrem Publikum. Der Aufbau einer engen Beziehung zu den Zuschauer*innen ist daher von grundlegender Bedeutung: Ihre Performances bieten vielen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, wobei dieser spontane Austausch zu einem integralen Bestandteil ihrer Stücke wird. Intimität und Überraschung werden so zu Schlüsselkomponenten in ihrer Arbeit. 

Jacqueline spricht vier Sprachen: Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch.

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul.

Karla Claudio ist ein*e Filmemacher*in, Künstler*in und Pädagog*in, mit Geburtsort San Juan, Puerto Rico, und dort auch lebt. Ihre kreative Praxis wird von der Materialforschung zu karibischen Farbstoffen und Pigmenten, Ethnobotanik, mündlicher Überlieferung und landbasierten Praktiken zur Förderung der Material- und Ernährungssouveränität geleitet. Karla Claudio leitet La Recolecta, ein mobiles Kunst- und Ökologielabor, das das Potenzial von Wildpflanzen und Tonerde für Handwerk, Medizin und Ernährung untersucht. Ethnobotanisches Wissen wird durch Zines, 
Kurzdokumentationen und Gemeinschaftsworkshops gesammelt und weitergegeben. Karla Claudios Kurzdokumentationen und Experimente mit karibischen Farbstoffen und Pigmenten wurden im Museum of Contemporary Art of Puerto Rico, im Miramar Museum of Design, im Whitney Museum of American Art, im BronxNet Television, in der Kadist Online Gallery, im Cooper Hewitt Smithsonian Design Museum und in lokalen puertoricanischen Galerien gezeigt. Derzeit arbeitet Karla Claudio als kreative*r und lokale*r Produzent*in für Matininó, einen hybriden Dokumentarfilm in Spielfilmlänge unter der Regie von Gabriela Arp, der von Topic, dem Sundance 
Film Institute, der Bay Area Video Coalition, der Ford Foundation, Firelight Media und anderen unterstützt wird. Karla Claudio wurde für die Teilnahme am Sundance Producers Intensive 2023 ausgewählt und ist derzeit Sundance Latine Artist Fellow 2024.

Stipendiat des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Kokou Ferdinand Makouvia ist ein unermüdlicher Reisender, der seine Erkundungen der Welt zur Bereicherung seiner Praxis nutzt. Sein künstlerischer Weg hat die Form einer ausgestreckten Hand, die hartnäckig versucht, das Hier und das Anderswo (wieder) zu versöhnen: sich selbst und das Andere, das Nahe und das Ferne, die Erinnerung an die Ursprünge und die Geschichte ihrer Auslöschung, die Spiritualität der Vorfahren und die Philosophie der Zukunft - dieses untrennbare Ganze, das jeden Menschen ausmacht, ihn fragmentiert und mit dem wir mit Wut und Zärtlichkeit unermüdlich leben müssen. Durchdrungen vom Animismus seiner Heimatkultur und einer tief verwurzelten Spiritualität hat der Bildhauer eine sehr persönliche Philosophie zwischen Materialität und Sensibilität entwickelt: den Widerstand des Materials in eine schöpferische Kraft zu verwandeln, den Zufall in eine persönliche Herausforderung, den Unfall in eine Antwort des Materials, die in das Werk integriert werden soll. Gleichzeitig entwickelt er eine Praxis der Performance, der Reaktion auf die Welt und auf die Dinge, oft auf der Straße, immer aus dem Stegreif. Kokou Ferdinand Makouvia wurde an den Beaux-Arts de Valenciennes und anschließend in Paris ausgebildet, wo er 2019, fünf Jahre nach Beginn seines Kunststudiums in Abidjan und nach einem Abschluss in Telekommunikation in Lomé, sein DNSAP erhielt. Anschließend nahm er an der renommierten Residenz De Ateliers in Amsterdam teil (2019-2021). Im Jahr 2021 erhielt er den Salomon Foundation Residency Award, und 2023 nahm er an der ISCP Residency, dem International Studio & Curatorial Program, in New York teil. Er ist außerdem Mitbegründer der  ArtMéssiamé Residency für zeitgenössische Kunst, einer jährlich stattfindenden Veranstaltung in Lomé-Togo.

Stipendiat des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Kambodscha

Sao Sreymao wurde 1986 im Flüchtlingslager Site 2 an der thailändischen Grenze geboren. Sie machte 2006 ihren Abschluss an der Phare Ponleu Selpak's School of Visual and Applied Arts in der Provinz Battambang. Ihre multidisziplinäre Praxis umfasst Malerei, Fotografie, digitale Zeichnung, Skulptur und Performance. In ihren Werken erforscht sie persönliche Ausdrucksformen und Erinnerungen sowie die sich verändernden physischen und psychologischen Landschaften der städtischen und ländlichen Gemeinschaften Kambodschas. Sie hat auch mit verschiedenen Schriftstellern zusammengearbeitet, um visuelle Geschichten zu erzählen, und eine Reihe von Graphic Novels veröffentlicht. Darüber hinaus wurden Sreymaos Kunstwerke bei Einzel- und Gruppenausstellungen in lokalen und internationalen Galerien sowie auf Kunstfestivals gezeigt.

Stipendiaten des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Als Künstlerin beschäftige ich mich intensiv mit Themen wie Identität und kultureller Hybridität. Ich freue mich sehr, dass ich zu den Auserwählten gehöre, die an einem Kunstaufenthalt in Vila Sul teilnehmen dürfen.
Meine Praxis, die Malerei, Fotografie, digitale Zeichnung, Skulptur und Performance umfasst, hat ihre Wurzeln im persönlichen Ausdruck und in der Erinnerung sowie in den sich entwickelnden Landschaften der städtischen und ländlichen Gemeinden Kambodschas.
Der Aufenthalt in der Vila Sul Residenz stellt eine entscheidende Gelegenheit für mein Projekt und meine künstlerische Entwicklung dar.
Erstens bietet sie mir ein neues kulturelles Umfeld, in dem ich mich ausprobieren und neue Perspektiven und Inspirationen gewinnen kann. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften und Künstler*innen wird mir unschätzbare Einblicke in ihre Traditionen und künstlerischen Ausdrucksformen geben, die ich in meine Arbeit integrieren möchte. Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Vila Sul sind für mich sehr herausfordernd und interessant: Die Künstler*innen mit unterschiedlichen Hintergründen, der unbekannte Ort. Ich freue mich darauf, meine Praxis durch interkulturellen Austausch und Dialog zu bereichern. Außerdem freue ich mich darauf, die in meinem Projekt „Breath“ begonnene Erkundung fortzusetzen: Eine Videoperformance, die die Verbindung zwischen dem Land des Meersalzes, der Natur und dem Klang erforscht, und wie Entwicklung diese schöne Stadt durchdringt. Bahia ähnelt den Städten entlang der Küste, in denen ich bislang „Breath“ erforscht habe. “Breath“ ist mein erstes Projekt in Zusammenarbeit mit einem professionellen Videofilmer und das eine universelle menschliche Erfahrung verkörpert. Ich möchte diese Arbeit ausweiten, indem ich andere Künstler*innen, die mit ihrer Botschaft übereinstimmen, dazu einlade, an gemeinsamen Live-Performances teilzunehmen, wo auch immer das sein mag. Ich glaube, dass meine Teilnahme in der Vila Sul Residenz durch gemeinsamen Ausdruck und kollektive Kreativität nicht nur zum Erfolg meines aktuellen Projekts beitragen wird, sondern auch zu meinem zukünftigen künstlerischen Wachstum. Es ist eine Gelegenheit, in einer lebendigen und unterstützenden Gemeinschaft zu lernen, zu wachsen und zu schaffen, und ich freue mich sehr auf diese transformative Reise.

Deutschland/Brasilien

FRANCISCO KLINGER CARVALHO wurde 1966 in Óbidos (Brasilien) geboren. Lebt und arbeitet in Mannheim, Deutschland. 1993 - 1997 Kunststudium an der Bundesuniversität des Bundeslandes Pará, Brasilien. 1997 - 1999 Stipendium des DAAD für die Kunstakademie in Düsseldorf, bei Prof. Tony Cragg. 2009 – 2011 Gastprofessur an der Universidad Nacional da Colombia, Kolumbien. Seit 2018 Dozent an der Kunstakademie Mannheim, Deutschland.

Über 500 Ausstellungen im in- und Ausland darunter: 2024 PARTI-cipation X, Lissabon, Portugal; 2023 Am Limit, Galerie Gong, Ostrava, Tschechische Republik; 2022 AMAZONIA – Symphonie einer Erinnerung, KunstKulturKirche, Frankfurt, Deutschland; 2020 Nie rzuca się kamieniami, mieszkając w szklanym domu, Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku, Polen; 2020 Na hrane, Kunsthalle Bratislava, Slowakei; 2019 VAIVEM, Centro Cultural Banco do Brasil, Rio de Janeiro, Brasilien; 2011 “Tensão/ Formas Navegatórias/ Expedición”, Museo de Arte Moderno de Bogota, Kolumbien; 2006 “Tandem”, Kunstmuseum Mülheim, Deutschland; 2003 Señales Limítrofes, ARCIS, Santiago, Chile; 1999 „Weltsichten“, IFA Galerie, Stuttgart, Deutschland; 1993 “Klima Global”, Staatliche Kunsthalle, Berlin, Deutschland.

"Oratorium Para Uma Árvore Morta" (Oratorium für einen toten Baum), ein Projekt, das für die Vila Sul-Residenz/ Goethe - Institut Salvador-Bahia, vorgeschlagen wurde, und in einer Institution in Salvador präsentiert werden soll, ist eine kulturelle Performance, die ich 2015 begonnen habe. Sie ist als Manifest gegen die wachsende Zahl von Todesfällen aufgrund von Landkonflikten gedacht, denen Umweltschützer*innen, indigene Völker und Bauern zum Opfer gefallen sind; Männer und Frauen, die sich wehren, indem sie für den Besitz von unproduktivem oder ungenutztem Land und für die Erhaltung der Wälder kämpfen, sowie gegen das Abholzen jahrhundertealter Bäume, von denen einige vom Aussterben bedroht sind. Die in dieser Aufführung gesungenen Lieder sind Loblieder für die Seelen, die normalerweise am Karfreitag, einem Ritual der katholischen Kirche, aufgeführt werden. In der ersten Version, die 2015 im staatlichen Museum von Pará aufgeführt wurde, war die Darstellerin meine Mutter, die zwei Jahre später starb. Sie war eine Schwarze Frau, die sehr gläubig und mit der katholischen Liturgie vertraut war, und ihre imposante Gestalt trug wesentlich dazu bei, die rituelle Dichte der Totenklage zu verstärken. Der Bezug zu den Trauernden ermöglicht eine kulturelle Vielfalt, die es noch besser zu erforschen gilt, weshalb der Zyklus dieses Werks/Projekts noch nicht abgeschlossen ist. Es muss zu einem breit angelegten Aufruf zur Totenklage aus der Perspektive verschiedener Gruppen erweitert werden, die die soziale Komplexität Brasiliens ausmachen, wie etwa die Carpideiras von Correntina, Bahia. Es basiert auch auf Samuel Becketts Theaterstück „The Square“. Bei diesem Ansatz könnten Schauspieler*innen, Performer*innen oder andere Personen Empfehlungsgesänge singen, aber die Gesänge würden abwechselnd gesungen werden. Es wäre eine Gelegenheit, die bahianische Gemeinschaft einzubeziehen und die verschiedenen Totenlieder innerhalb der afro-brasilianischen und indigenen Traditionen zu erforschen.

Niederlanden/Kolumbien

Roberto Uribe schloss sein Architekturstudium an der Universidad de los Andes in Bogotá ab und absolvierte einen Master of Fine Arts an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin. Als unabhängiger Architekt führte er Forschungen über Bogotá und die Sabana durch und war als externer Berater für den ersten Raumordnungsplan (POT) von Bogotá tätig. Als Designer hat er an Privatwohnungen in Amsterdam und Berlin gearbeitet. Sein Master-Abschluss in „Spatial Strategies“ in Berlin markierte den Beginn seiner individuellen Praxis als Künstler. Uribe interessiert sich für die Stadt, die Architektur und den Raum als historische Dokumente und archäologische Stätten. Oft geht er von einem bestimmten Ort aus, um durch die Veränderung bestehender Elemente einen Dialog zwischen Architektur, Politik und Geschichte herzustellen. Manchmal arbeitet Uribe mit städtischen Elementen wie Werbetafeln in ephemeren öffentlichen Installationen, die weniger bekannte Geschichten des gewählten Ortes hinterfragen. Er erhielt ein Forschungsstipendium des Berliner Senats und war Finalist bei mehreren Wettbewerben für Kunst im öffentlichen Raum in Deutschland, darunter die Wettbewerbe des Finanzministeriums und des „Dekolonialen Denkmals“ in Berlin sowie der EU-Wettbewerb Beyond Memorialisation. Darüber hinaus ist er Mitbegründer und Mitglied der Nichtregierungsorganisation CC_Berlin, die mit Gemeinden zusammenarbeitet, um Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Verringerung der Gefährdung in ländlichen Gemeinden in Mexiko und Kolumbien zu entwickeln.

Klima-Apartheid
In meiner Arbeit untersuche ich, wie historische Spuren in Materialien, Umgebungen und Landschaften auf vergangene menschliche und nicht-menschliche Präsenzen hinweisen. Mithilfe von Methoden aus der Anthropologie, Ethnografie und Archivforschung untersuche ich, wie diese Spuren unsere Gegenwart prägen. Die Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Bereichen bereichert diesen Prozess.

In letzter Zeit habe ich mich auf die Geschichte von Materialien wie Kautschuk konzentriert und dabei auf die Verflechtung von industriellem Wachstum in Europa und brutaler kolonialer Ausbeutung im Kongo und im Amazonasgebiet im späten 19. und frühen 20. Dieser Ansatz legt die kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zwischen Afrika, Amerika und Europa offen und zeigt, wie der Fortschritt des globalen Nordens auf der gewaltsamen Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften aus dem globalen Süden beruhte. Anerkennung und Wiedergutmachungsmaßnahmen sind entscheidend für die Auseinandersetzung mit diesem Erbe.

Während meines Aufenthalts in Salvador - Bahia beabsichtige ich, die koloniale Vergangenheit der Stadt zu erforschen, indem ich ihre städtische Struktur, ihre Fassaden und ihre kulturellen Traditionen untersuche und sie mit den marginalisierten Randgebieten kontrastiere. Mein Ziel ist es, Verbindungen zwischen gentrifizierten und ausgegrenzten Zonen aufzudecken und zu verdeutlichen, wie historische Ungleichheiten bis heute fortbestehen.

Der Klimawandel betrifft zwar alle Menschen, doch sind die Auswirkungen auf Schwarze, Braune und marginalisierte Gemeinschaften unverhältnismäßig stark. Ich möchte von der Widerstandsfähigkeit und den Überlebensstrategien dieser Gemeinschaften lernen, die durch historische Traumata wie Sklaverei, Plantagenwirtschaft und Völkermord an den Ureinwohnern entstanden sind. Diese Perspektive erweitert das Verständnis von Umwelt- und sozialer Gerechtigkeit über die menschlichen Erfahrungen hinaus auf alle Lebewesen, die sich diese Gebiete teilen.

Ich schlage die Durchführung von Workshops mit jungen Gemeinschaften und sozialen Gruppen vor, in denen der Austausch durch Tanz, Musik, Poesie und Kochen gefördert wird. Diese Workshops werden in eine Intervention im öffentlichen Raum münden, die die Erzählungen und Widerstandsstrategien der Gemeinschaft widerspiegelt. Während die endgültige Form noch offen ist, wird das Projekt koloniales Erbe in Frage stellen, übersehene Geschichten wiederherstellen und Raum für Leben zurückgewinnen, die durch den Mythos des Fortschritts ausgelöscht wurden.

Brasilien/Deutschland

Ellen wuchs in den Ghettos von Sao Paulo auf und erlebte aus erster Hand die Kraft der Gemeinschaftsarbeit. Sie wurde in eine Arbeiterfamilie hineingeboren und interessierte sich schon früh für die Natur. Sie war die erste in ihrer Familie, die einen Hochschulabschluss erwarb, und zwar einen Master in Naturwissenschaften an einer Universität in Deutschland.

In ihrer Forschung befasst sie sich mit dem Einsatz von Technologien zur Erfassung und Analyse von Umweltdaten mit Hilfe von Computer Vision.

Das Problem der Nachhaltigkeit und der Armut in einer Welt voller Ressourcen ist in Brasilien stark zu beobachten. Diese Ungleichheiten werfen die Frage nach der Erfordernis von Umweltgerechtigkeit auf. Dieses Thema sollte nicht unbemerkt bleiben, es sollte im Mittelpunkt unserer Diskurse stehen, die auf der Frage basieren: Wie können wir einen nachhaltigen Planeten für die heutigen und künftigen Generationen schaffen?

Ellen Gomes’ Meinung nach sollte sich die moderne Wissenschaft darauf konzentrieren, einen Rahmen zu schaffen, der auf der Gleichberechtigung zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Wissenschaftler*innen basiert, die bereit sind, auf eine gemeinsame Basis hinzuarbeiten.

„Für mich ist es wichtig, mich sozial für eine funktionierende Demokratie und Umwelt zu engagieren und meine wissenschaftliche Forschung nicht nur losgelöst von der Welt und ihren Problemen zu betreiben. Ich halte die Vernetzung von gemeinnützigen Vereinen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen, Pädagog*innen, Intellektuellen, Journalist*innen, Meinungsmacher*innen und normalen Bürgern für unerlässlich, um die Gesellschaft zu gestalten, zu erschüttern und grundlegend zu verändern.

Die Gelegenheit, eine Residenz in Salvador zu absolvieren, ist einzigartig. Die Stadt hat so viel zu bieten, die Baianos sind Teil des Zentrums der brasilianischen und afrikanischen Kultur in Lateinamerika, und das Verständnis des Schwarzen Bewusstseins kann sich in Zukunft auf das Umwelt- und indigene Bewusstsein ausweiten.
Als Umweltforscherin sehe ich diese einmalige Gelegenheit als Inspiration für wissenschaftliche Fragen der Umweltgerechtigkeit, die die Kulturen der Vergangenheit und der Gegenwart miteinander verbinden und unendliche Möglichkeiten für die Zukunft bieten.“

Geboren 1971 in Tokio. Yui ist eine multidisziplinärer Künstlerin und Komponistin mit Sitz in Düsseldorf, Deutschland. Sie hat einen BA der Tama Art University in Tokio und ein Diplom der Kunsthochschule für Medien Köln. Seit ihrem ersten Album „Small Sounds“ im Jahr 1999 erkundet Yui die Grauzone zwischen unserer Wahrnehmung und unserer Vorstellungskraft gegenüber der Umwelt, wobei sie hauptsächlich Klänge als Medium verwendet. Sie hat acht Soloalben veröffentlicht, Radiostücke produziert und Konzerte in der EU und in Asien gegeben. Ihre Klanginstallationen wurden präsentiert u.a. Sonambiente Berlin (2006), Soundpocket in HK (2009), Manifesta14 RKS (2022), Kunsthal 44 Moen DK (2022) und Kunstmuseum LIE (2023). Parallel zu ihren musikalischen Arbeiten betreibt sie eine kontinuierliche künstlerische Forschung zu Umweltthemen. Sie nahm u.a. an AIRs, LabVerde in BR (2018), Pollinaria, IT(2021) und Echos:Soundforum Bonn, GHA(2024) teil. Im Jahr 2019 startete Flux Project, ein Gemeinschaftsprojekt mit Nathalia Favaro. Sie kombinieren die Vorführung des Films FLUX über den Amazonaswald mit einem Vortrag oder Workshop lokaler Expert*innen, um Ideen für ein nachhaltiges Leben auf der Erde auszutauschen. Achtzehn Veranstaltungen fanden in verschiedenen Städten in Europa und in Brasilien statt.

Brasilien/Deutschland

Ana Paula dos Santos ist eine Künstlerin, die in Santos/Brasilien geboren wurde. Sie lebt in Frankfurt am Main und studiert Bildende Kunst an der Städelschule in der Klasse von Willem de Rooij. Sie hat Kulturwissenschaften und Humangeographie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Praxis und Forschung mit kritischen, dekolonialen, postkolonialen und Identitätsdebatten. Dos Santos arbeitet mit Fotografie, Installation und Videos. Metaphern und Symbole sind in ihrer Arbeit stark präsent.

Ihr letztes institutionelles Werk war eine fotografische Intervention in der ständigen Sammlung des Historischen Museums in Frankfurt am Main, bei der rassistische Elemente und Bilder in der Sammlung des Museums aufgezeigt wurden. Der Name dieses Projekts lautet „Change of View – Tracing Racism“ (2022). Dos Santos kuratierte diese Intervention zusammen mit einer Gruppe von BIPoC-Künstler:innen, die in Deutschland ansässig sind. Einige ihrer fotografischen Arbeiten wurden später Teil der Sammlung des Historischen Museums in Frankfurt am Main. Im selben Jahr war sie mit der Städellschule und Professor Willem de Rooij in Ghana, um künstlerische Erfahrungen mit dem Kunstkollektiv blaxTARLINES im Bereich Malerei und Skulptur an der Knust, Kumasi, auszutauschen. Die blaxTARLINES ist ein zeitgenössischer Hub, Inkubator und eine Open-Source-Community, die viele Kunstzentren in Ghana hervorgebracht hat. 2022 wurde sie für den Wi Di Mimba-Preis der Savvy Comtemporary und der AKB Stftitung für Künstler:innen of Color in Deutschland nominiert. Die jüngste Ausstellung von Ana Paula dos Santos ist eine Gruppenausstellung von Mai bis September 2024 mit dem Titel „City of Women Photographers: Frankfurt 1844-2024“ im Historischen Museum in Frankfurt am Main.

Kanada

Durch das Reisen fand Gabrielle Lebeau wieder zu ihrer Kindheitsleidenschaft zurück: dem Schreiben. Sie hat an der London School of Journalism (Vereinigtes Königreich) und am Creative Writing an der Université de Montréal studiert. Seit 2015 hat sie viele Kurzgeschichten und drei Bücher veröffentlicht. Im Oktober 2017 veröffentlichte sie ihr erstes journalistisches Werk, "Biographie, Claude Dubois". Im Januar 2018 beendete sie das Manuskript ihres ersten Romans "Partie", der im Oktober 2018 veröffentlicht wurde. Im März 2018, nach einer dreimonatigen Reise nach Brasilien, begann sie mit der Arbeit an einem neuen Roman und einem Essay. Dieser Essay, "Nos ancêtres, les premiers hippies", erhielt einen Preis von der Union des écrivains du Québec (UNEQ) und wurde im September 2023 veröffentlicht. Gabrielle Lebeau arbeitet derzeit an der Fertigstellung ihres Romans "12 femmes", der eine Förderung vom Conseil des arts du Québec erhalten hat.

Deutschland

Stephan Lanz ist Professor für Urban Studies an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und Gründungsmitglied beim metroZones Center for Urban Affairs (www.metrozones.info) in Berlin. Er hat internationale Forschungs- und Kulturprojekte ko-kuratiert, drunter 'Ersatzstadt' (Volksbühne Berlin, 2002-2006) und 'Global Prayers - Redemption and Liberation in the City' (Haus der Kulturen der Welt, metroZones, Viadrina 2007-2014).

Lanz forscht an den sozial- und kulturwissenschaftlichen Schnittstellen der Urban Studies zu Themen wie Immigration und Rassismus, Populärkulturen und soziale Kämpfe (u.a. in der brasilianischen Favela). Seine theoretischen Beiträge umfassen urbane Gouvernementalitätsstudien, postkoloniale und ‘southern urban theory’ sowie urbane Religion. 2021 erschien seine jüngste Monografie über “Das Regieren der Favela ... in Rio de Janeiro” (transcript Verlag).

Deutschland

Cate Lartey ist Künstlerin und Kuratorin aus Düsseldorf. Sie hat Retail- und Kommunikationsdesign an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf studiert. Zudem absolvierte sie ein Masterstudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln mit dem Schwerpunkt Kunst- und Medienwissenschaften. In ihrer künstlerischen und kuratorischen Praxis widmet sie sich der visuellen und materiellen Kultur, mit einem Fokus der insbesondere auf Afrika, dessen Diaspora und darüber hinaus liegt. Dies erforscht sie mittels Fotografie, Publikationen und Medienkunst. Ein ästhetischer und intellektueller Dialog steht im Zentrum ihres Schaffens.

Sie arbeitete unter anderem mit der Kunstsammlung NRW, dem KunstvereinKöln, dem Dortmunder U und der Hochschule Düsseldorf zusammen.2020 stellte sie ihre fotografische Arbeit „Clothes of dead white people“ beim „Fluctoplasma“ in Hamburg aus. Im Dortmunder U gestaltete sie als freie Kuratorin zwischen 2021 und 2022 dasRahmenprogramm für die Ausstellung EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana. Im Jahr 2023 war sie Co-Kuratorin der Ausstellung "Point of" im Rahmen des f2 Fotofestivals im Kulturdepot Dortmund.

"Die Residenz in Salvador de Bahia animiert mich in vielerlei Hinsicht, nicht nur weil es eine einzigartige und bereichernde Erfahrung sein wird, sondern auch weil sie mir neue Wege eröffnet, um mich mit dem Reichtum und der Grenzenlosigkeit der afro-brasilianischen Hybridität, speziell in Salvador de Bahia, zu verbinden und in Beziehung zu setzen."

Südafrika

Huda Tayob ist eine südafrikanische Architektin, Architekturtheoretikerin und -historikerin. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Architekturen von Minderheiten, Migranten und Subalternen. Sie ist Mitkuratorin des frei zugänglichen Lehrkurses Racespacearchitecture.org und Hauptkuratorin der digitalen Plattform Archive of Forgetfulness. Auf der 18. Internationalen Architekturausstellung in Venedig (2023) stellte sie mit einem Projekt namens Index of Edges aus, welches aquatische Archive, Methoden und Geschichten von migrantischer Architektur entlang der ostafrikanischen Küste von Kapstadt, Südafrika, bis nach Port Said, Ägypten, nachzeichnet. Derzeit arbeitet sie an einem Manuskriptprojekt mit dem Titel 'Opaque Architectures: Black Markets as Infrastructures of Care' - ein Projekt, das transnationale Orte von afrikanischen Migranten als Möglichkeitsräume herausarbeitet.

"Opaque Architectures ist ein Schreib- und Forschungsprojekt, dass das alltägliche Leben von Architektur und urbaner Umgebung mit der Literatur postkolonialer, dekolonialer und subalterner Studien sowie den black studies verbindet. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie man Orte und Räume, die von marginalisierten afrikanischen Menschen bewohnt werden, neu denken kann. In der Vila Sul würde ich gerne den theoretischen Rahmen für dieses Schreibprojekt ausbauen und weiterentwickeln. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Forscherinnen des Globalen Südens soll der Frage nachgegangen werden, wie ein nachhaltiger Urbanismus aussehen könnte, wenn marginalisierte und migrantische Bevölkerungsgruppen in den Vordergrund gestellt werden. Insbesondere die Gruppen, die inmitten erzwungener Vertreibung stehen, ausgelöst durch die Zunahme von Klimakrisen und einem anhaltend hohen Maß an urbaner Gewalt. Wie können wir Theorien und Praktiken entwickeln, um ungesehene urbane Prozesse zu verstehen? Wie setzt sich black urbanisms in den Dialog zu den veränderlichen und flüchtigen Praktiken der Konstruktion eines urbanen Lebens, auf der ganzen Welt, innerhalb und außerhalb des globalen Südens."

Stipendiaten des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Brasilien/Deutschland

Jota Ramos (geboren 1989 in Brasilien) ist ein transmaskuliner, nicht-binärer, multidisziplinärer Künstler mit Sitz in Berlin. Ausgehend von autobiografischen künstlerischen Experimenten erforscht Ramos die Praktiken von Performance, Video, Installation, Fotografie und Poesie. Er schafft periphere, dissidente Subjektivitäten, die mit symbolischen, etymologischen sowie Black- und Genderidentitätsreferenzen in Dialog treten. Dabei versucht er durch poetische Reflexion einen heilenden Raum zu schaffen, in dem darüber Nachgedacht wird, wie die Authentizität des dunkelhäutigen Körpers von einer schwarzen Person mit einer hellen Hautfarbe auf eine genuine Weise dargestellt werden kann. Seine Untersuchungen erforschen Werkzeuge zur Schaffung einer antirassistischen und kraftvollen Repräsentation schwarzer Transpersonen, ihrer sozialen Gemeinschaft, Identität und historischen Reise.

"Die Vila Sul Residenz nimmt eine ungemein wichtige Rolle in meiner Forschungsreise ein. Als eine schwarze Transperson die ebenfalls Teil der ballroom community ist, eröffnet dieser Aufenthalt eine Verbindung zwischen Brasilien und Berlin. Als ein Brasilianer, der in Deutschland lebt, tritt “Private Property” als eine Serie von Performances auf, die die komplexen Dynamiken der Inanspruchnahme von trans-Körpern ohne deren Einwilligung erforscht. Diese Residenz bietet eine einmalige Einsicht, um die Komplexität des brasilianischen Kontextes zu untersuchen."
 

Deutschland

Paula Hildebrandt (*1976 in Berlin) ist Autorin, Filmemacherin und Stadtforscherin, die in ihren Arbeiten literarisches Schreiben, Fotografie, Video, performative Aktion und experimentelle Lehre verbindet. Ihre Texte erschienen in zahlreichen Kunst- und Kulturmagazinen, wissenschaftlichen Sammelbänden, Anthologien und online. Ihr jüngstes Buch ,,Welcome City" (adocs 2022) entwirft Hamburg als Willkommensstadt, eines der »Schönsten Deutschen Bücher 2023«.


"Esu tötete gestern einen Vogel, mit dem Stein, den er heute warf. Können wir das wirklich machen – uns die Zeit aneignen? Das Rätsel der Zeit. Wie umgehen mit einer uns verfolgenden Vergangenheit, wenn wir gleichzeitig in der Gegenwart agieren, mit all seinen Überlagerungen, Kreuzungen und Spuren? Zusammen mit Künstler*innen/Forscher*innen aus Salvador hoffe ich Wege zu erkunden Geschichten zu erzählen, zu zeigen und zu performen."

Deji Akinpelu zeichnet sich als engagierter Kunsthandwerker auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung aus, wobei er die Kunst als seine Leinwand nutzt, um lebendige Geschichten in ganz Afrika zu porträtieren. Seine Leidenschaft für herausfordernde afrikanische Erzählungen zeigt sich durch Dokumentarfilme und Fotografie. Als autodidaktischer Fotograf, der zum Filmemacher wurde, verfeinerte er seine Fähigkeiten am SAE Institute in Dubai. Als Gründer der Initiative Rethinking Cities (RCI) hat er eine dynamische, kollaborative Plattform geschaffen, die Fachleute aus den Bereichen Kunst, Medien und Stadtplanung zusammenbringt, um städtische Herausforderungen in Afrika anzugehen. Der Hub "researchinlagos" und der Podcast "Yanme" verstärken die Stimmen der Allgemeinheit. Seine Arbeit als Fotograf und Dokumentarfilmemacher wird international anerkannt, und er hatte das Privileg, Dokumentarfilme für angesehene internationale Entwicklungsagenturen zu produzieren und zu inszenieren. Organisationen wie die Heinrich Böll Stiftung (HBS), die Agence Française de Développement (AFD) und Amnesty International vertrauen darauf, dass Akinpelu Licht auf kritische Fragen wirft und Gespräche initiiert, die Grenzen und Kulturen überwinden. Die Kraft der visuellen Erzählung zur Förderung des sozialen Wandels. Akinpelus leidenschaftliche Suche nach städtischer Innovation und Inklusivität positioniert ihn als einen Vorreiter in der visuellen Erzählung und sozialen Advocacy.
 

Jumoke Adeyanju ist eine interdisziplinäre Künstlerin, Linguistin und Researcherin. Sie ist die Gründerin von 'Poetry Meets' [est. 2014], Mitkuratorin von Sensi.Dance und moderiert ihre Radiosendung Sauti ya àkókò und die Breakfast Show auf Refuge Worldwide. Unter ihrem Alias mokeyanju tritt sie als Vinyl-Selektorin und aufstrebende Klangkünstlerin auf. Sie ist eine leidenschaftliche Tänzerin, mehrsprachige Dichterin und genreübergreifende DJ mit nigerianischem Ursprung, die zwischen Berlin und Nairobi lebt und stark von Hip-Hop und House-Musik, Fújì, Highlife, Ndombolo und perkussiven Musikgenres beeinflusst ist. Ihr umfassendes Interesse an ostafrikanischer und karibischer Kultur führte dazu, dass sie Platten aus Trinidad & Tobago, Tansania, Kenia, dem Kongo und darüber hinaus sammelte und dabei Calypso, sansibarischen Taarab, Benga, Soukous sowie zeitgenössische ostafrikanische Sounds entdeckte. Sie war zu hören als Komponistin, Sängerin, Dichterin und Songschreiberin in verschiedenen musikalischen und klangkünstlerischen Projekten und Ausstellungen. Als Allround-Künstlerin beschäftigt sich Jumoke Adeyanju mit Themen wie Diaspora- Nostalgie, Erinnerung, spirituellen Grenzräumen, Klangfarben und wie verschiedene Elemente expressiver Kunstformen ineinandergreifen und das Potenzial in sich bergen, Momente der Wiederbelebung anderer oder vielmehr verlorener Selbst (neu) zu schaffen.
 

Die künstlerische Praxis von Nour Symon basiert auf der Interaktion zwischen drei Hauptachsen in ihren Schöpfungen, nämlich Konzertmusik, bildender Kunst und Poesie. Dieser transdisziplinäre Ansatz spiegelt sich besonders in Nours Klangbildern wider – instrumentale oder performative grafische Partituren, die hier und da von Musikern und Künstlern interpretiert werden, die eine möglichst schlangenartige Reise unternehmen.

Nours erste Gedichtsammlung "son corps parlait pour ne pas mourir" sowie erstes Buch mit Klangbildern "voir dans le vent qui hurle les étoiles rire, et rire" wurden 2016 bei Éditions de la Tournure veröffentlicht. Die Gedicht- und Klangbildersammlung "L’amour des oiseaux moches" (2020, Finalistin für den Governor General’s Literary Award und Émilie-Nelligan Award) stellte einen wichtigen Höhepunkt in Nours Reise dar, wurde von Noroît (Omri) Editions veröffentlicht und war Gegenstand einer bedeutenden Produktion des Ensemble contemporain de Montréal (ECM+). Nour war seit 2008 künstlerische*r und musikalische*r Leiter*in zahlreicher Projekte, sowohl eigenständig als auch in Zusammenarbeit. Nour ist auch ein*e gefeierte*r Free-Jazz-Pianist*in, die*der weltweit aufgetreten ist.
 

Patti Anahory ist eine Architektin, die in den Bereichen Bauwesen, Kunst, Bildung und kuratorische Praktiken tätig ist. Ihre Arbeit zielt darauf ab, etablierte Vorstellungen von Ort und Zugehörigkeit herauszufordern und in die Schnittstellen von Identität, Erinnerung, race und Geschlecht einzutauchen. Geboren auf einem Schiff, unterwegs nach São Tomé und Príncipe, setzt sich Anahory für dekoloniale Ansätze ein und zentriert afrikanische Welten aus einer insularen Perspektive. Sie betrachtet diese als flüchtige Grenze und radikalen Rand, wobei sie sich auf die komplexen Beziehungen zwischen Narrativen und Raumkonzepten konzentriert und Verflechtungen von Menschen, Macht sowie der konstruierten und natürlichen Umgebung betont.

Anahory ist Mitbegründerin von XU: und Storia na Lugar, Plattformen für Narrativen und Gegen-Narrativen, sowie von her(e), otherwise, einer experimentellen Plattform für afrikanische und diasporische weibliche Raumdenker. Sie ist im Beirat des African Futures Institute, einem unabhängigen postgradualen Zentrum für architektonische Forschung in Ghana. Als Gastprofessorin an der Columbia University (2022-23) und Gründungsdirektorin des CIDLOT, einem multidisziplinären Forschungszentrum an der Universität von Kap Verde, war sie ebenfalls tätig.

Clarissa Rebouças ist eine Theater- und Filmregisseurin, die an der Université Laval/Kanada ihren Masterabschluss gemacht hat. Sie hat mehrere Kurzfilme gedreht und geschrieben, die an nationalen und internationalen Festivals teilgenommen haben. Dazu gehören die preisgekrönten Filme "Desvelo" (2012) und "Émergence" (2018).  Clarissa hat auch an den Drehbüchern brasilianischer TV-Serien wie "Santo Forte" und "Meu irmão nerd" mitgearbeitet. Derzeit widmet sie sich ihrem Langfilmprojekt mit dem Titel "Cine Ruby".

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

Der selbst bezeichnete Quasi-Künstler ist in den Außenbezirken von São Paulo, im Stadtteil Parada de Taipas geboren und aufgewachsen. Enkel von Rosa und Esmeraldo, ist Diego Crux von der Farbe, die Erinnerungen hervorruft. Er erforscht intime und persönliche Ausrufe, kollektive Erfahrungen, Repräsentation, Design, visuelle Proben und Worte.

Crux hat an Ausstellungen in São Paulo, Curitiba, Accra (GH), Arles (FR) und Kopenhagen (DK) teilgenommen sowie an Residenzen wie Pivô (2020), welche von Thiago de Paula Souza kuratiert wurde sowie am MAM Rio (2021), koordiniert von Camilla Rocha Campos.

Stipendiat des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Die in Berlin ansässige venezolanische Künstlerin Gotopo sorgt mit ihrer Debüt-EP "Sacúdete" die am 16. Mai unter dem renommierten Label Waxploitation Records veröffentlicht wurde für Aufsehen. Als vielseitige Sängerin, Komponistin, Produzentin und Performerin lässt sich Gotopo von ihrem südamerikanischen Erbe inspirieren. Sie verbindet folkloristische Saiteninstrumente mit techno-inspirierten Beats und erkundet so ihr afroindigenes Erbe.

Ihre Musik zielt darauf ab, der historischen Auslöschung ihres Volkes durch den Kolonialismus zu begegnen, Antworten durch eine anzestralen Futurismus zu finden und die schönen und schmerzhaften Geschichten ihrer Vorfahren miteinander zu verweben. In Caracas, Venezuela, geboren, erhielt Gotopo ihre musikalische Ausbildung in Barquisimeto, das für sein Musikkonservatorium und das Jugendorchestersystem El Sistema bekannt ist, aus dem auch Gustavo Dudamel hervorging.
Kürzlich nach Berlin gezogen, hat sie den Übergang von der Straßenmusikerin zur Teilnehmerin an hochmodernen Musikveranstaltungen beispielswiese im Humboldt-Forum vollzogen. Gotopo zielt darauf ab, die Grenzen zwischen klassischer und Clubmusik, akademischer und Popkultur zu verwischen und Traditionelles mit Zeitgenössischem zu verbinden.

Ihr musikalisches Projekt begann mit der Single "Malembe", in der sie ihre afroindigenen Wurzeln und Spiritualität erkundete. Das Lied vermischt Elektrobeats mit verzerrten Gitarren und Synthesizern und schöpft aus einer afrovenezolanischen Hyme, welche dazu diente, spirituelle Abschiede von versklavten Verwandten zu ermöglichen. Gotopos kommendes Album setzt diese Erkundung fort mit dem Ziel folkloristische Musik neu zu erfinden, indem sie sie mit lebendiger elektronischer Energie aus der Berliner Clubszene verbindet.

Die EP "Sacúdete" ist eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Don Elektron (Ulises Lozano), einem Mitglied der mexikanischen Elektronikband Kinky, der bereits mit verschiedenen Künstler*innen zusammengearbeitet hat. Gotopos einzigartige Verbindung aus klassischer Ausbildung, Wissen über traditionelle Instrumente wie Cuatro und Gitarre sowie ihre Suche nach dem anzestralem Wissen durch Musik machen sie zu einer wahren Innovatorin.

Ihre Musik wird in Berlin gut aufgenommen, mit Auftritten bei Veranstaltungen wie dem X Jazz Festival und als Vorgruppe für Bomba Estereo. Die Innovationskraft, kreative Energie und Unterstützung für Künstlerinnen of Color in der Stadt haben Gotopos künstlerische Reise inspiriert.
Während sie sich an das Leben in Berlin anpasst, lernt sie weiterhin die deutsche Sprache, wie im preisgekrönten Minidokumentarfilm "Gotopo: The Sound of My Destiny" gezeigt wird. Gotopo umarmt die raue und dennoch verführerische Atmosphäre Berlins und ist entschlossen, ihre künstlerischen Grenzen zu erweitern und neue Horizonte in dieser pulsierenden Stadt zu erkunden.

Stipendiatin des MusicBoardBerlin in der Residenz Vila Sul

Odun Orimolade entwickelt ihre Arbeit aus einer experimentellen und vielschichtigen Perspektive transdisziplinärer Ansätze, Forschungen und Zusammenarbeit. Dabei bewahrt sie eine offene Struktur für ihre pädagogische, künstlerische und kuratorische Praxis, indem sie eine Mischung von Ideologien und Weltanschauungen aus verschiedenen Forschungsbereichen kultiviert. Dies führt zu Erkundungen menschlicher Verhaltensweisen, Orientierungen und Interaktionen als Mechanismen zur Navigation. Orimolades Forschungsinteressen drehen sich um Ansätze zur Praxis, kreativer Auseinandersetzung, Navigation und Einflüsse, die die kreative Produktion für positive externe Auswirkungen herausfordern und informieren. Sie erforscht Möglichkeiten für die Entwicklung professioneller Praxis, Lernmedien und Pädagogiken, die frische Wege für flexible kreative Erkundungen bieten. Ihre Forschung hinterfragt auch Themen und Initiativen, die ihre Arbeit fördern oder einschränken. Sie interessiert sich für partizipative Forschungspraktiken als künstlerische Intervention in eine Vielzahl von unterschiedlichen Räumen. Orimolade ist leidenschaftlich daran interessiert Mentorship-Möglichkeiten zu schaffen und trägt in verschiedenen Bereichen kreativer Aktivitäten im Rahmen von Gemeinschaftsprojekten bei.


Stipendiaten des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.
 

Mba Bikoro ist eine bildende Künstlerin, die Archäologie, Klangradio, Schrift, Textilien, Skulpturen, Live-Performances, Film und Archive in immersiven Installationen verbindet. In ihrer Arbeit analysiert sie Machtprozesse und wissenschaftliche Fiktionen in historischen Archiven, wobei sie sich kritisch mit Migrationskämpfen und kolonialer Erinnerung auseinandersetzt und sich auf queere indigene und feministische Biopolitik konzentriert. Sie ist Dozentin für visuelle Kulturen und Philosophie am TransArt Institute und künstlerische Leiterin von Lukulule e.V. in Partnerschaft mit dem MARKK Museum. Sie kuratiert Nyabingi Lab mit den Projekten "Decolonise The Green; Nature, Nudism and Colonial Continuities" und "Free State of Barackia: 150 Years of Decolonial Urbanism, Solidarity & New Berlin Utopias" in Zusammenarbeit mit Z/KU und HAU Berlin. Sie moderiert das jährliche Berlinale Filmfestival und ist Mitbegünstigte des Projekts "Somatic Charting" des Institute for Endotic Research.
 

Caroline Gueye ist im Senegal in einem künstlerischen Umfeld unter dem Einfluss ihres Großvaters Paul Ahyi, dem Designer der togolesischen Flagge geboren und aufgewachsen. Ihre Hochschulausbildung hat sie in Frankreich, den Vereinigten Staaten und China absolviert. Sie hat Abschlüsse in Astrophysik, Atmosphärenphysik und Chinesisch und arbeitet derzeit an einer Doktorarbeit über Kunst und Wissenschaft an der Universität in Lyon.

2016 weckte die Arbeit im Atelier des chinesischen Künstlers Qin Chong (亲冲) ihre Vorliebe für Volumen. Seitdem hat sie insgesamt an mehr als dreißig Gruppenausstellungen, Einzelausstellungen und Residenzen auf vier Kontinenten teilgenommen. Auf der Biennale von Dakar 2022 erhielt sie den Preis als beste Künstlerin Westafrikas (ECOWAS-Preis).

Stipendiaten des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.
 

Kalaf Epalanga (1978) ist ein angolanischer Schriftsteller und Musiker lebt aktuell in Berlin. Als Musiker war er Mitbegründer des Plattenlabels Enchufada und ist Mitglied von Buraka Som Sistema (seit 2016 in der Pause). Er hat Kolumnen für die portugiesische Zeitung O Público, das GQ Magazine (Portugal) und das unabhängige angolanische Online-Magazin REDE Angola geschrieben. Derzeit ist er Kolumnist des brasilianischen Literaturmagazins Quatro Cinco Um. In Portugal und Angola veröffentlichte er zwei Sammlungen literarischer Chroniken: "Estórias de Amor para Meninos de Cor" <Liebesgeschichten für farbige Kinder> und "O Angolano que Comprou Lisboa (Por Metade do Preço)" <Der Angolaner, der Lissabon kaufte (zum halben Preis)>.

2021 kuratierte er das Afrikanische Buchfestival Berlin „Também os Brancos Sabem Dançar" <Auch Weiße können tanzen>.
Sein Debütroman, wird von Daniel Hahn ins Englische übersetzt und im Sommer 2023 bei Faber erscheinen.

Rafael Giles Martinez ist ein Schriftsteller, der 1985 in Mexiko geboren wurde. Er schloss sein Studium an der Fakultät für Architektur, Design und Kommunikation der Universität La Salle/Mexiko im Jahr 2008 ab. Danach war er in verschiedenen Redaktionen in den Bereichen Kommunikation, Verlagswesen und Produktion tätig. Er hat einen Postgraduierten-Abschluss in Programmevaluation von der Université du Québec an der Ecole Nationale D'Administration Publique (ENAP) und spricht neben Spanisch auch Englisch und Französisch. Rafael kann ein breites Spektrum an Berufserfahrungen vorweisen, da er im Forum des Filmfestivals Festival des Nouveau Cinéma (FNC), für die internationale Organisation der französischsprachigen Welt, l'Organisation Internationale de la Francophonie (OIF), und an der kanadischen Universität l'Université du Québec à Montréal (UQAM) gearbeitet hat. Darüber hinaus hat er Erfahrungen in den Ateliers für digitales literarisches Schaffen und im Projekt The Publication as a Space for Artistic Exhibition am Center for Digital Culture (CCD)/Mexiko gesammelt.

Darüber hinaus nimmt Rafael an zwei Programmen der kanadischen Regierungsbehörde "Les Offices jeunesse internationaux du Québec" (LOJIQ) teil, zum einen an deren Karriereentwicklungsprogramm und zum anderen an deren Programm Engagement Citoyen.

Stipendiat des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

Lisa C. Soto ist eine in Puerto Rico und Ghana lebende bildende Künstlerin. In ihrer Arbeit verwendet sie Bilder der tatsächlichen und imaginären Kartografie, um lokale und globale Interaktionen, tropische Flora und kosmische Verbindungen zu thematisieren. Ihre großformatigen Installationen mit mehreren Medien - darunter Flora und erdgebundene Materialien, Instrumente/Spiele und industrielle Materialien - stellen Hierarchien und Binaritäten in Frage, reflektieren rhizomatische Muster in der Natur und stellen westliche "rationale" Wissensansätze in Frage.

Ihre Werke wurden u.a. gezeigt bei der Gruppenausstellung Negro/A/X in der Galerie Corredor Afro, 2020, Loiza, Puerto Rico; die Getty Foundation Initiative PST LA/LA, Relational Undercurrents: Contemporary Art of the Caribbean Archipelago, Wanderausstellung von 2017 - 2019; "Convergence", eine Zusammenarbeit mit Adjaye Associates im Jahr 2018 zur Schaffung ihrer ersten permanenten Installation im öffentlichen Raum in Newark, NJ/ USA. Sie hielt Vorträge am MIT, der Ford Foundation, KNUST, der Claremont Graduate University und der Rutgers University. Soto ist derzeit MFA-Kandidatin an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST)in Ghana.

Stipendiaten des Programms "Rethinking the South - Repensando Sul" von der KfW Stiftung.

Olivia Hyunsin Kim arbeitet international als Choreografin und Kuratorin. 2019 gewann Sie den ersten Platz des Amadeu Antonio Kunstpreises in Deutschland und schloss ihren MA in Choreografie und Performance am Institut für ATW Gießen mit Auszeichnung ab. Davor schloss sie ihr BA Studium Germanistik mit Fokus auf Internationale Politik an der Seoul National University ebenfalls mit Auszeichnung ab und studierte Tanz an der University of Hawai'i at Mānoa/USA und der Falmouth University/Großbritannien. Sie war Stipendiatin bei Impulstanz 2017/ Wien, beim Goethe-Institut Montréal und Circuit-Est centre chorégraphique 2022 und in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul/Türkei. In der Spielzeit 2022/23 ist sie als Composer-in-Residence an der Staatsoper Hannover/Deutschland tätig und kuratiert und kreiert dort künstlerische Arbeiten.

Ihre Arbeiten wurden u.a.in den Sophiensælen Berlin, tanzhaus nrw Düsseldorf, Schwankhalle Bremen, Rote Fabrik Zürich, im Art Sonje Center Seoul und im Museo Universitario del Chopo Mexiko City gezeigt. Unter dem Namen ddanddarakim arbeitet sie in wiederkehrenden Konstellationen mit Künstler*innen aus unterschiedlichen Sparten an choreographischen Arbeiten mit einem queer-feministischen und postkolonialen Fokus.

Der Choreograf, Tänzer, Kurator und Aktivist Raphael Moussa Hillebrand wurde 1982 in Hong Kong geboren, ist verwurzelt in Deutschland und Westafrika, aufgewachsen in Berlin und ausgebildet durch Hip Hop. Im Juni 2014 schloss er sein Masterstudium Choreografie an der Universität der Künste - HZT Berlin ab. Ausgehend von diesem Hintergrund, greift er seinen Instinkt für gesellschaftspolitische Themen sowie das Übersetzen kultureller Facetten und Identitäten auf und überträgt diese in seine choreografischen Arbeiten des Hip Hop Tanztheaters. Mit der gleichen Leidenschaft arbeitet er bereits seit 1998 auf unterschiedlichsten Ebenen mit Kindern und Jugendlichen sowie Studierenden und Lehrkräften und ermächtigt diese durch Tanz.

Als Ideengeber und Gründungsmitglied der weltweit ersten Hip-Hop Partei: Die Urbane. Eine Hip-Hop Partei, setzt er sich u.a. für Dekolonialisierung sowie Ermächtigung und kulturelle Vielfalt ein. Sein aktuelles Theaterstück, produziert im Ballhaus Naunynstraße/ Berlin "Auf meinen Schultern" hatte im September 2019 Premiere. 2020 wurde er vom Deutschen Tanzpreis für seine herausragenden künstlerische Entwicklung im Tanz geehrt.

Émilie B. Guérette ist eine nomadische Filmemacherin, deren Wurzeln in Quebec und deren Herz in Brasiliens liegt. Sie führt Regie bei Dokumentarfilmen, die sich mit sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und Migrationen befassen. Ihr multidisziplinärer Hintergrund in Anthropologie, Politikwissenschaft, Poesie und Musik spiegelt sich in ihrem sozial engagierten, sensiblen und sinnlichen Ansatz wider, bei dem sie sich auf die Seite der Zurückgebliebenen stellt. Sie sieht im Dokumentarfilm die Kunst der Begegnung, die darauf abzielt, Brücken zwischen Menschen zu bauen.

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

"ASIAN BERLIN PUSSY POWER" nennt die talentierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betroffener Personen macht. Die selbstbewusste Newcomerin bereichert die Deutschrap-Szene mit ihrer einzigartigen Mischung aus Attitüde und ausgeprägten Skills, einem starken, politischen Bewusstsein und humorvollen sowie gleichzeitig vernichtenden Punchlines.

Stipendiatin des MusicBoardBerlin in der Residenz Vila Sul

João dos Santos Martins (Santarém, Portugal, 1989) ist ein Künstler, der an der Escola Superior de Dança (Lissabon), bei P.A.R.T.S. (Brüssel), bei e.x.er.c.e, (Montpellier) und am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (Gießen) studiert hat. Seine Arbeit, die in der Regel in kollaborativen Prozessen entwickelt wird, umfasst verschiedene Formen, die den Tanz in den Mittelpunkt stellen, sei es als Choreografie oder Ausstellung. Diese Formen werden von Fragen nach Genealogien der Tanzgeschichte, Übertragungsprozessen, dem Verhältnis von Praxis und Diskurs und Paradoxien der tänzerischen Tätigkeit durchzogen. Zusammen mit Ana Bigotte Vieira hat er eine Struktur zur kollektiven Kartierung des Tanzes in Portugal geschaffen - Para Uma Timeline a Haver. Er tanzte in Stücken von Ana Rita Teodoro, Eszter Salamon, Moriah Evans, Xavier Le Roy, Jérôme Bel, Manuel Pelmuş, Rui Horta und anderen. Im Jahr 2014 gründete er Parasita, eine Künstlerkooperative, der er angehört.

Koffi Mensah, ein autodidaktischer bildender Künstler, wird 1982 in Lome, Togo, geboren. Als Jugendlicher fängt Koffi Mensah sich ein Virus ein und entwickelt eine Leidenschaft für die bildende Kunst in all ihren Dimensionen. So absolvierte er mehrere Schulungen und Workshops im Zeichnen. Auf der Suche danach mehr Wissen zu erwerben, seine Seele zu befriedigen und seinen Traum zu verwirklichen, begann der 17-jährige Junge eine lange Reise voller Abenteuer und verließ sein Land, Togo, um viele Lehrwerkstätten in Accra, Abidjan, Niamey und Cotonou zu besuchen.

Nach diesen Erfahrungen hat sich Koffi Mensah schließlich entschieden, sich in Ouagadougou, Burkina Faso niederzulassen, wo er sich vermehrt präsentiert, indem er seine technischen Fähigkeiten in der bildenden Kunst unter Beweis stellt. Der multidimensionale Künstler hat nie aufgehört, seine Bewunderer mit seiner Kunst zu überraschen.

Durch die Kombination von Ästhetik und Komfort durch Skulptur und Malerei ist der Kreativkünstler fest davon überzeugt, dass alle Kreaturen das Ergebnis eines Symbols beider Seiten derselben Medaille sind.

Neben den Einflüssen seiner Mentoren oder Ältesten wie Ousman Sow aus dem Senegal und El Anatui aus Ghana lässt sich Koffi Mensah von einer neuen relevanten Technik inspirieren, die der Natur entlehnt ist, indem er figurative Kunstwerke und Porträts schafft. Er behauptet gegenüber der Welt, dass er sich von allen dogmatischen Theorien befreit. Er spiegelt immer seine intime Beziehung zu seiner Kunst wider und lebt entsprechend. Heute ist Koffi Mensah ein spirituell orientierter Mensch und glaubt, dass der Instinkt einen großen Einfluss auf seine Kunst hat. Er realisiert mehrere institutionelle Kunstwerke wie das Porträt des ersten Präsidenten von Burkina Faso, Maurice Yameogo (4 Meter Höhe).

Im Jahr 2018 erhielt der Künstler einen Award, den Grand Prix du Dessin d'art in Burkina Faso.

Mario Pfeifer (*1981, Dresden, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin und Dresden. In seinem Werk erforscht er Repräsentationsstrukturen und -konventionen im Medium Video, Film und Neuen Medien an Orten wie Mumbai, Kalifornien, der Atacama-Wüste, dem brasilianischen Viertel in Lagos oder der Westsahara. Er konzipiert jedes Projekt ausgehend von einer spezifischen kulturellen Situation, erforscht sozial-politische Hintergründe und verwebt kulturübergreifende kunsthistorische, filmische, technologische und politische Referenzen zu einer vielschichtigen Arbeit, die von Film- und Videoinstallationen über Textinstallationen bis hin zur Fotografie reicht.

Mario nahm an der 10. Berlin Biennale (2018), der 11. Bienal do Mercosul (2017), der 3° Montevideo Biennale (2016) sowie der 4. Biennale von Marrakesch (2012) teil. Überblicksausstellungen fanden 2016 in der GfZK Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und 2019 im The Power Plant in Toronto statt. Zahlreiche Einzelausstellungen u.a. am Museum Folkwang, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Berlinische Galerie, Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile. Für 2023 ist eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Winterthur geplant. Seine Filme wurden auf Filmfestivals in der ganzen Welt gezeigt. Mehrere Monographien sind bei Sternberg Press und Mousse Publishing erschienen. Seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa und Nordamerika, u.a. im Getty Center Los Angeles, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Bundeskunstsammlung Bonn, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und dem Fotomuseum Winterthur.

Oliver Hardt ist Regisseur, Autor und Filmemacher. In seinen Dokumentarfilmen befasst er sich regelmäßig mit Schwarzer Kultur und Geschichte, unter anderem in "Black Deutschland" (2006), "The United States of Hoodoo" (2011), "David Adjaye - Collaborations" (2015) und "The Black Museum" (2018). 2021 kuratierte er die Filmreihe "Schwarz ist keine Farbe" für die Kunsthalle Schirn in Frankfurt. Zur Zeit arbeitet er am Drehbuch zu seinem ersten Spielfilm.

Alexandra Rodríguez (Culturalex) ist Multimedia-Künstlerin, Kuratorin und Pädagogin und lebt in Montreal. Sie wurde in Venezuela geboren und hat in Brasilien, der Schweiz, Mexiko und Kanada gelebt. Ihr multikulturelles Aufwachsen und ihre Liebe zur Natur, Folklore und Kultur fließen oft in Kreationen ein, die sich durch ihre Lebendigkeit, Vielfalt und multisensorische Dimension auszeichnen.

Im Jahr 2015 schuf Alexandra "Bio Electro Sounds", eine interaktive Musikinstallation, die sie auf der ganzen Welt präsentiert hat. Ebenso gerne kreiert und kuratiert sie Erfahrungen und Veranstaltungen, bei denen verschiedene Kunstdisziplinen aufeinandertreffen, wie die Online-Ausstellung "Curando" (2020) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Salvador-Bahia, das "Festival de las Artes" in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Tuxtla Gutiérrez (2016) und "Alegría", ein unabhängiges Food & Art Pop-up (Montreal, 2018). Die Künstlerin ist auch als DJ und Pädagogin tätig und bietet Workshops zu kreativen multidisziplinären Praktiken an.

Zu den Orten, an denen sie ihre Arbeit präsentiert hat, gehören die Berlin Food Art Week, das Tuxtla Gutiérrez City Museum und das Modern-Fuel Artist-Run Center in Kingston/ Kanada.

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

Florencia Romano ist Professorin an der Fundación Universidad del Cine in Buenos Aires und unterrichtet als Assistenzbetreuerin in den Fachbereichen Filmtheorie, Filmsemiotik und Filmästhetik. Als Filmemacherin wurde ihr erster Spielfilm "La noche polar" 2016 beim Entrevues Belfort International Film Festival/Frankreich uraufgeführt. Sie arbeitet auch als Filmkritikerin für verschiedene Publikationen (La Vida Útil, Otra Parte Digital, TranceZonda). Derzeit ist sie Stipendiatin des CONICET (Consejo National de Investigaciones Científicas y Técnicas) und arbeitet an einem Forschungsprojekt über das zeitgenössische argentinische und brasilianische Kino.

Ihr mit Heike Blümner geschriebenes Ratgeberbuch "Eine Frau – ein Buch" wurde ein Bestseller. 2015 erschien der erste Roman "Momente der Klarheit". 2017wurde sie zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingeladen.

2019 gelangte Thomae mit dem Roman "Brüder" auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Die Geschichte folgt zwei sehr verschiedenen Brüdern eines afrikanischen Vaters von deren Kindheit in der DDR bis nach London, Paris und Südamerika. Die Buchpreis-Jury lobte den Roman als „sehr spannende Geschichte“, verortet in einer amerikanischen Erzähltradition, und für seine „mit Leichtigkeit“ aufgegriffenen existenziellen Fragen und Themen. 2020 erhielt sie für den Roman den Düsseldorfer Literaturpreis; 2021 wurde ihr ein Förderpreis des Lessing-Preises des Freistaates Sachsen zuerkannt.

Jackie Thomae lebte bis 1989 in Leipzig und seitdem in Berlin.

Renata Martins (São Paulo, 1980) ist Sozialpädagogin, Kunstkritikerin, Übersetzerin und freiberufliche Kuratorin mit Sitz in Bonn, wo sie seit 2018 in der Lateinamerika-Abteilung der Deutschen Welle tätig ist. 10 Jahre lang arbeitete sie in verschiedenen Abteilungen des Goethe-Instituts in São Paulo, Buenos Aires und Montevideo (Kulturprogramm, Spracharbeit und Verwaltung). Sie schreibt für verschiedene Medien in Brasilien, Deutschland und Argentinien über bildende Kunst, Kultur, Gesellschaft und insbesondere über südamerikanische Künstlerinnen. 2021 kuratierte und organisierte sie für das Goethe-Institut Salvador den virtuellen Katalog „Arte+ Panorama de Artistas Visuais Transvestigeneres no Brasil“.

Dio Coutt, geboren in Alvorada/RS. Bachelor in BWL, schwul, Schwarz, peripherer Kulturproduzent und Performance-Künstler. Im Jahr 2015 schloss er sich dem Theaterkollektiv „Levanta Favela“ an. Im Jahr 2017 schloss er sich dem Filmkollektiv „Cipó“ an, das Kurzfilme produziert. Im März 2020 kehrt er in seine Heimatstadt zurück, wo er auf kollektive Weise kulturelle Bewegungen wie „Parque da Solidariedade“, „O Beco das Artes“, „Horta Umbuntu“, „Artistas Aqui“ (ausgestellt im Museu Baldio), integriert und ins Leben ruft. Die letzte Performance war "O Sujeito da Incúria" (2021), bei der eine Kiefer aus dem Park in die Ausstellung geschleppt wurde.
 

Franz Thomas ist Psychologiestudent, Förderer von Transformationsprozessen und Fan verschiedener Sportarten, insbesondere des Segelns. Franz hat Erfahrung mit soziokulturellen Programmen und engagiert sich unermüdlich und leidenschaftlich in der Arbeit zur menschlichen Entwicklung. Um die NGO, in der er aufgewachsen ist, zu retten, gründete er die Initiative „Navegando nas Artes“. Durch die Initiative sollen Kinder und Jugendliche anhand nautischer Erfahrungen in die Natur eingebunden werden, um so den Erhalt der Umwelt und die Nutzung öffentlicher Räume durch Freizeitaktivitäten und Graffiti-Kunst zu fördern.

Vitória Leona (geb. 1998) ist eine Fotografin, die in Belém do Pará geboren wurde. Sie arbeitet mit Porträts, in denen sie die Vielfalt der brasilianischen Bevölkerung feiert und den menschlichen Ausdruck mit großer Transparenz festhält. Dabei verwendet sie leuchtende Farben, die an den Amazonas erinnern, und wandert zwischen Analogem und Digitalem, um die Straßen und die Körper, die sie durchqueren, festzuhalten.

Leona hatte 2017 ihre erste internationale Ausstellung in London. Nachdem sie von 2018 bis 2020 im Südosten lebte, begann sie sich auf Modefotografie zu konzentrieren und arbeitete mit Marken wie Nike, Converse und Adidas zusammen. Seitdem wird sie von Vogue Brazil und FFW als eine der führenden Fotografinnen im Amazonasgebiet und vom Malala Fund als Teil der zukünftigen Generation von Fotografinnen angesehen.

Ivana Magalhães ist Autodidaktin und entwickelt Autorengrafiken, die von indigenen und afrikanischen Grafiken inspiriert sind, sowie andere künstlerische Experimente. Sie ist Erzieherin und arbeitet als Lehrerin im kommunalen Netzwerk von Salvador. Sie ist auch Leiterin der Umwelterziehung des Quintal Sensorial und Initiatorin des Kunsterziehungsprojekts Potinhoterapia. Sie gehört zum pädagogischen und künstlerischen Kern des Acervo da Laje und ist Kolumnistin der Fernsehsendung "Periferia de Sucesso" mit dem Thema "Heilkräuter, Wissen der Vorfahren". Ihr Projekt basiert auf ihren Erfahrungen mit der Natur und den Nahrungs-, Heil- und Schutzpflanzen in ihrem Garten, der trotz seiner Lage in einem städtischen Gebiet ökologische Merkmale aufweist, die uns das Gefühl geben, uns in einem "kleinen Wald" zu befinden, umgeben von einheimischen Arten des Atlantischen Waldes und anderen exotischen Arten. Diese Umgebung wird in einen sensorischen Hinterhof umgewandelt, um die Erfahrungen zu erweitern und die Kunst in den Prozess der Selbstheilung und Selbsterkenntnis einzubeziehen.

Jade Maria Zimbra ist eine Tarologin-Hexe-Dichterin. Die Künstlerin gräbt verloren gegangene Spuren innerhalb und außerhalb der westlichen Zeit aus und erforscht Gegenmittel gegen die kolonialen Gifte, die sich im Kopf-Körper-Seele geformt haben. Durch die Sprachen, die ihre Spiritualität durchdringen und leiten, webt die Künstlerin mit ihren Händen und Stimmen Anzeigen, die aus Untersuchungen in trockenen und abgrundtiefen Ländern stammen, wo die Orakel magische Werkzeuge der Manifestation und Heilung sind.

Bildende Künstlerin, Master in Kunst/Bildungswissenschaften und Doktorantin in Kunst am Instituto de Artes da Universidade Estadual Paulista UNESP, wo sie an der Koordination der Menschenrechtskommission und des Kernbereichs Schwarze Forscher der Unesp, Nupe-IA, beteiligt ist.  Sie forscht im Bereich Kunst/Bildung und Brüche hegemonialer Paradigmen, wobei ihr Schwerpunkt auf der Dekolonisierung von Bildungspraktiken liegt. In den letzten Jahren organisierte sie Ausstellungen, Kurse, Workshops, Vorträge, Lehr- und Beratungstätigkeiten in verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen, darunter der Kernbereich ethnischer Bildung des Städtischen Bildungssekretariats von São Paulo, Sesc, das Instituto Vera Cruz, die Bundesuniversität von Ceará, das Museu Afro Brasil, MAM-SP, Masp, CCSP, Google Brasilien und die Akademie der bildenden Künste Wien in Österreich sowie das Bouge B Festival Antwerpen in Belgien.  Juliana dos Santos war Gastdozentin im Postgraduiertenprogramm für Kunstgeschichte an der Faculdade Belas Artes und ist derzeit Ersatzdozentin am Instituto de Artes da Unesp. Sie hat in den Bereichen Video, Malerei, Performance, Fotografie und Multimedia gearbeitet. Juliana hat die Farbe Blau der Blume Clitória Ternátea als eine Möglichkeit der Farbe als eine sensible Erfahrung im Prozess der Erweiterung der Sinne untersucht.

Ihre Forschung findet an der Schnittstelle zwischen Kunst, Geschichte und Bildung statt, hier gilt ihr Interesse an der Art und Weise, wie schwarze Künstler mit den Grenzen der Repräsentation umgegangen sind. Ihre erste Einzelausstellung hatte sie 2018 als eingeladene Künstlerin/Lehrerin an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Ihr erstes nationales Solo war für die Projektsaison 2019 von Paço das Artes. Juliana dos Santos wurde mit dem dritten Platz im 16. Salon für visuelle Künste von Ubatuba ausgezeichnet. Dieses Jahr wurde sie in der Galerie 12 Abre-Alas A Gentil Carioca (RJ) ausgewählt. Noch in diesem Jahr nahm an der 12. Bienal do Mercosul teil und integriert das Team des Trienal de Artes do Sesc Sorocaba (2020/2021).

Kika Carvalho wurde in Vitória (ES) geboren und hat einen Diplomabschluss in Bildender Kunst der Bundesuniversität Espírito Santo (UFES). Sie verwendet verschiedene Techniken und Maßstäbe, um ihre ständige Suche nach individuellen und kollektiven Erinnerungen zu erforschen, um hegemoniale Erzählungen zu resignieren. Sie ist auch Kunstpädagogin und arbeitet an Projekten, die mit ihrer künstlerischen Praxis im Einklang stehen.

Sie wurde in der historischen Stadt Sabará, in Minas Gerais, geboren und begann ihre künstlerische Ausbildung in Belo Horizonte, im Künstlerischen Ausbildungszentrum Palácio das Artes (CEFAR) und in der Jugendgruppe Compasso. Sie hat mit vielen wichtigen brasilianischen Choreographen zusammengearbeitet, unter ihnen Morena Nascimento, Mário Nascimento, Patricia Avellar, Tindaro, Gal Martins, Firmino Pitanga, Mário Lopes und Luciane Ramos. Gegenwärtig entwickelt sie ihre künstlerische Arbeit in der Stadt São Paulo mit Partnerschaften und unabhängigen Projekten. Ihre letzten Werke entstanden im Rahmen ihrer Körperforschung "Corpo Negro: Tensão e Urgência” („Schwarzer Körper: Spannung und Dringlichkeit“), in Zusammenarbeit mit dem Projekt "RÉS" von Corpórea Companhia de Corpos, das mit der öffentlichen Ausschreibung "RUMOS" ausgezeichnet wurde und als Höhepunkt den von Elza Soares choreographierten Clip "O que se cala" hat. Im Jahr 2019 nahm Malu Avelar an der PlusAfroT-Residenz in der Villa Waldberta (München) teil. Hier begann und vertiefte sie zwei Forschungen: eine Tanzperformance mit dem Titel "1300° - What is the health of a volcano?" („1300° - Was ist die Gesundheit eines Vulkans?“) mit der Eröffnung des Prozesses in München und die "Lesbische Sauna", eine relationale Installationsarbeit, die ihre erste Ausgabe im zweiten künstlerischen Residenzprogramm des Internationalen Valongo-Festivals (Santos/2019) darstellte. Der Kern der Forschungen der Künstlerin geht von der Grundlage des Dissidentenkörpers aus, der in einem ständigen Zustand der Wachsamkeit lebt und eine Dringlichkeit für die Bewegung verspürt. hat, die in einem Geheimnis zirkuliert, das von innen kommt und über die Reden hinausgeht, die es herauskristallisieren.

Alexandra Rodríguez (Culturalex) ist Multimedia-Künstlerin, Kuratorin und Pädagogin und lebt in Montreal. Sie wurde in Venezuela geboren und hat in Brasilien, der Schweiz, Mexiko und Kanada gelebt. Ihr multikulturelles Aufwachsen und ihre Liebe zur Natur, Folklore und Kultur fließen oft in Kreationen ein, die sich durch ihre Lebendigkeit, Vielfalt und multisensorische Dimension auszeichnen.

Im Jahr 2015 schuf Alexandra "Bio Electro Sounds", eine interaktive Musikinstallation, die sie auf der ganzen Welt präsentiert hat. Ebenso gerne kreiert und kuratiert sie Erfahrungen und Veranstaltungen, bei denen verschiedene Kunstdisziplinen aufeinandertreffen, wie die Online-Ausstellung "Curando" (2020) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Salvador-Bahia, das "Festival de las Artes" in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Tuxtla Gutiérrez (2016) und "Alegría", ein unabhängiges Food & Art Pop-up (Montreal, 2018). Die Künstlerin ist auch als DJ und Pädagogin tätig und bietet Workshops zu kreativen multidisziplinären Praktiken an.

Zu den Orten, an denen sie ihre Arbeit präsentiert hat, gehören die Berlin Food Art Week, das Tuxtla Gutiérrez City Museum und das Modern-Fuel Artist-Run Center in Kingston/ Kanada.

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

Iris Helena ist eine multidisziplinäre Künstlerin mit einem Abschluss in Bildender Kunst der Bundesuniversität Paraíba, einem Master in zeitgenössischer Poetik und ist Doktorandin zum Thema "Displacements and Spatialities in Contemporary Art" an der Universität Brasília. Geboren 1987 in João Pessoa (PB), lebt und arbeitet sie in Brasília (DF).

Ihre Forschung zeichnet sich durch eine kritische, philosophische, ästhetische und poetische Erforschung der Stadtlandschaft aus, ausgehend von einer dialogischen Annäherung zwischen dem Bild der Stadt und den zu ihrer Materialisierung gewählten Oberflächen/Trägern. Die prekären und gewöhnlichen Träger werden oft ihrem täglichen Konsum entzogen und ermöglichen die (Neu-)Konstruktion von Erinnerungen, die mit Risiko, Instabilität und vor allem mit dem Wunsch nach Auslöschung verbunden sind. Des Weiteren ist Iris Mitglied der Gruppe der Forschungskünstler*innen VAGA-MUNDO: poetische Nomaden, die mit der Universität Brasilia (CNPq) verbunden sind. Die Gruppe führt Residenzen und Expeditionen durch und denkt dabei an geopoetische und poetische Landschaften.

João dos Santos Martins (Santarém, Portugal, 1989) ist ein Künstler, der an der Escola Superior de Dança (Lissabon), bei P.A.R.T.S. (Brüssel), bei e.x.er.c.e, (Montpellier) und am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (Gießen) studiert hat. Seine Arbeit, die in der Regel in kollaborativen Prozessen entwickelt wird, umfasst verschiedene Formen, die den Tanz in den Mittelpunkt stellen, sei es als Choreografie oder Ausstellung. Diese Formen werden von Fragen nach Genealogien der Tanzgeschichte, Übertragungsprozessen, dem Verhältnis von Praxis und Diskurs und Paradoxien der tänzerischen Tätigkeit durchzogen. Zusammen mit Ana Bigotte Vieira hat er eine Struktur zur kollektiven Kartierung des Tanzes in Portugal geschaffen - Para Uma Timeline a Haver. Er tanzte in Stücken von Ana Rita Teodoro, Eszter Salamon, Moriah Evans, Xavier Le Roy, Jérôme Bel, Manuel Pelmuş, Rui Horta und anderen. Im Jahr 2014 gründete er Parasita, eine Künstlerkooperative, der er angehört.

Mario Pfeifer (*1981, Dresden, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin und Dresden. In seinem Werk erforscht er Repräsentationsstrukturen und -konventionen im Medium Video, Film und Neuen Medien an Orten wie Mumbai, Kalifornien, der Atacama-Wüste, dem brasilianischen Viertel in Lagos oder der Westsahara. Er konzipiert jedes Projekt ausgehend von einer spezifischen kulturellen Situation, erforscht sozial-politische Hintergründe und verwebt kulturübergreifende kunsthistorische, filmische, technologische und politische Referenzen zu einer vielschichtigen Arbeit, die von Film- und Videoinstallationen über Textinstallationen bis hin zur Fotografie reicht.

Mario nahm an der 10. Berlin Biennale (2018), der 11. Bienal do Mercosul (2017), der 3° Montevideo Biennale (2016) sowie der 4. Biennale von Marrakesch (2012) teil. Überblicksausstellungen fanden 2016 in der GfZK Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und 2019 im The Power Plant in Toronto statt. Zahlreiche Einzelausstellungen u.a. am Museum Folkwang, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Berlinische Galerie, Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile. Für 2023 ist eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Winterthur geplant. Seine Filme wurden auf Filmfestivals in der ganzen Welt gezeigt. Mehrere Monographien sind bei Sternberg Press und Mousse Publishing erschienen. Seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa und Nordamerika, u.a. im Getty Center Los Angeles, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Bundeskunstsammlung Bonn, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und dem Fotomuseum Winterthur.

Nana Adusei-Poku, Ph.D., ist Senior Academic Advisor und Luma-Stipendiatin am Center for Curatorial Studies and Contemporary Art am Bard College. Zuvor war sie Gastprofessorin für Kunstgeschichte der afrikanischen Diaspora an der Cooper Union in New York City. Sie übernahm die Stelle der Forschungsprofessorin für visuelle Kulturen (2013-2017) an der Willem de Kooning Academy und war von 2012-2018 Gastdozentin an der Zürcher Hochschule der Künste.

Ihre Artikel wurden u.a. in Nka- Journal of Contemporary African Art, eflux, Kunstforum International, Flashart!, L'Internationale und Darkmatter veröffentlicht. Sie kuratierte u.a. die Veranstaltung Performances of No-thingness an der Akademie der Künste Berlin im Jahr 2018 und das Programm: Sehnsucht im großen Stil in Verbindung mit Todd Grays Ausstellung Eucledian Gris Gris im Pomona College Museum of Art 2019-2020.

In seiner künstlerischen Produktion verbindet er die Ausdrucksmittel der Malerei, der Performance und des Experimentierens mit Objekten, durch welche Martins alltägliche zwischenmenschliche Beziehungen, insbesondere das Zusammenleben der Schwarzen Bevölkerung im städtischen Alltag untersucht und soziale Konflikte wie Rassismus, die Sterberate durch Gewalt und die übermäßige Inhaftierung der brasilianischen Bevölkerung hinterfragt. Martins benutzt sein Zirkulieren in der Stadt als Werkzeug des kreativen Prozesses. In seinem Werk findet sich häufig das, was der Künstler selbst als "soziale Zeichen" klassifiziert, eine Reihe von Darstellungen von Objekten, Szenen und wiederkehrenden Situationen der brasilianischen Sozialstruktur.

Rafael Bqueer ist in 1992 in Bethlehem, Pará, geboren. Lebt und arbeitet zwischen Rio de Janeiro und São Paulo. Absolvierte seine Hochschulabschlüsse in Bildender Kunst an der Bundesuniversität von Pará (UFPA). Rafael BQueers performative Praktiken basieren auf Forschungen zu politischer Kunst, Gender, Sexualität, Afrofuturismus, Dekolonialisierung und Intersektionalitäten. Als Drag Queen und LGBTQI+-Aktivist hat BQueer ein Werk geschaffen, das auch mit Video und Fotografie in Dialog tritt und Satiren aus dem Pop-Universum verwendet, um Kritiken mit Bezug auf zeitgenössische Themen zu entwickeln.
 
Rafael BQueer hat an diversen nationalen und internationalen Residenzen und Ausstellungen teilgenommen, unter anderem: "Despina" - Rio de Janeiro (2017); "Red Bull Station" - Sao Paulo (2017); Finalist des EDP-Preises für Kunst - Instituto Tomie Ohtake - Sao Paulo (2018); von der EAV Parque Lage ausgewählter Künstler für ein Stipendium für eine Künstlerresidenz in AnnexB in New York (2019); nominierter Künstler für die 7. Ausgabe des Marcantonio Vilaça-Preises - Sao Paulo (2019); ausgezeichnet bei der 7. Ausgabe des Foco Art Rio Award 2019; vor kurzem fand die Einzelausstellung "UóHol" im Rio Art Museum statt (2020). BQueer ist Teil der Sammlung des Rio Art Museum (MAR).

Tochter der geheimnisvollen Eingeweide der Mutter Bahia, wo Arterien des lebendigen Wassers, die sich aus Glauben speisen, im Überfluss vorhanden sind. Ventura Profana prophezeit Vermehrung und Wohlstand der Schwarzen, indigenen und transvestitischen Leben. Sie durchbricht den Nebel: erotisch, atomar, Rot zur Religion machend. In baptistischen Tempeln gelehrt, ist sie Missionspastorin, evangelikale Sängerin, Schriftstellerin, Komponistin und bildende Künstlerin, deren Praxis in der Erforschung der Auswirkungen und Methoden des Deuteronomismus durch die Verbreitung der neopentekostalen Kirchen in Brasilien und im Ausland verwurzelt ist. Das Öl der Margeriten, Königsboa und Königsschlangen steigt kraftvoll die Pfade hinab, bis es vor Begierde überschwemmt wird: die Salbung.  Sie preist, wie der Stich eines mit Wachs und Rost benetzten Dolches in die Herzen der Pharisäer.

Émilie B. Guérette ist eine nomadische Filmemacherin, deren Wurzeln in Quebec und deren Herz in Brasiliens liegt. Sie führt Regie bei Dokumentarfilmen, die sich mit sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und Migrationen befassen. Ihr multidisziplinärer Hintergrund in Anthropologie, Politikwissenschaft, Poesie und Musik spiegelt sich in ihrem sozial engagierten, sensiblen und sinnlichen Ansatz wider, bei dem sie sich auf die Seite der Zurückgebliebenen stellt. Sie sieht im Dokumentarfilm die Kunst der Begegnung, die darauf abzielt, Brücken zwischen Menschen zu bauen.

Stipendiatin des Conseil des Arts et des Lettres du Québec (CALQ) in der Residenz Vila Sul

Koffi Mensah, ein autodidaktischer bildender Künstler, wird 1982 in Lome, Togo, geboren. Als Jugendlicher fängt Koffi Mensah sich ein Virus ein und entwickelt eine Leidenschaft für die bildende Kunst in all ihren Dimensionen. So absolvierte er mehrere Schulungen und Workshops im Zeichnen. Auf der Suche danach mehr Wissen zu erwerben, seine Seele zu befriedigen und seinen Traum zu verwirklichen, begann der 17-jährige Junge eine lange Reise voller Abenteuer und verließ sein Land, Togo, um viele Lehrwerkstätten in Accra, Abidjan, Niamey und Cotonou zu besuchen.

Nach diesen Erfahrungen hat sich Koffi Mensah schließlich entschieden, sich in Ouagadougou, Burkina Faso niederzulassen, wo er sich vermehrt präsentiert, indem er seine technischen Fähigkeiten in der bildenden Kunst unter Beweis stellt. Der multidimensionale Künstler hat nie aufgehört, seine Bewunderer mit seiner Kunst zu überraschen.

Durch die Kombination von Ästhetik und Komfort durch Skulptur und Malerei ist der Kreativkünstler fest davon überzeugt, dass alle Kreaturen das Ergebnis eines Symbols beider Seiten derselben Medaille sind.

Neben den Einflüssen seiner Mentoren oder Ältesten wie Ousman Sow aus dem Senegal und El Anatui aus Ghana lässt sich Koffi Mensah von einer neuen relevanten Technik inspirieren, die der Natur entlehnt ist, indem er figurative Kunstwerke und Porträts schafft. Er behauptet gegenüber der Welt, dass er sich von allen dogmatischen Theorien befreit. Er spiegelt immer seine intime Beziehung zu seiner Kunst wider und lebt entsprechend. Heute ist Koffi Mensah ein spirituell orientierter Mensch und glaubt, dass der Instinkt einen großen Einfluss auf seine Kunst hat. Er realisiert mehrere institutionelle Kunstwerke wie das Porträt des ersten Präsidenten von Burkina Faso, Maurice Yameogo (4 Meter Höhe).

Im Jahr 2018 erhielt der Künstler einen Award, den Grand Prix du Dessin d'art in Burkina Faso.

Renata Martins (São Paulo, 1980) ist Sozialpädagogin, Kunstkritikerin, Übersetzerin und freiberufliche Kuratorin mit Sitz in Bonn, wo sie seit 2018 in der Lateinamerika-Abteilung der Deutschen Welle tätig ist. 10 Jahre lang arbeitete sie in verschiedenen Abteilungen des Goethe-Instituts in São Paulo, Buenos Aires und Montevideo (Kulturprogramm, Spracharbeit und Verwaltung). Sie schreibt für verschiedene Medien in Brasilien, Deutschland und Argentinien über bildende Kunst, Kultur, Gesellschaft und insbesondere über südamerikanische Künstlerinnen. 2021 kuratierte und organisierte sie für das Goethe-Institut Salvador den virtuellen Katalog „Arte+ Panorama de Artistas Visuais Transvestigeneres no Brasil“.

Andreas Dauerer (*1978) ist Autor und Fotograf. Nach dem Studium der Kultur- und Medienwissenschaften in Düsseldorf schloss er nach einer kleinen Reiseauszeit seine journalistische Ausbildung in München ab. Seit 2008 arbeitet er als freier Autor und Fotograf für verschiedene Magazine, Zeitungen und Onlinemedien, überwiegend in den Bereichen Reise und Kultur, aber nicht nur. Dazu konzipiert und administriert er diverse Webprojekte.

Andreas Dauerer ist Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung Writersroom im Zuge dessen er diverse Lesungen in der lokalen Kulturszene veranstaltete. Seine Leidenschaft gilt jedoch in zunehmenden Maße der Fotografie. Seit 2018 sind einige seiner Werke in der Hamburger Galerie Roschlaub gelistet.

THÓ SIMÕES, bildender Künstler, wurde 1973 in Malanje, Angola, geboren.

Seine Kunstausbildung absolvierte er am Nationalen Institut für Kunst und Kultur (INFAC) in Luanda / Angola. Als Graffiti-Künstler ist er in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig, darunter Malerei, Graffiti, Fotografie, Film, Installationen und Performances. Er verbindet in seinen Arbeiten die Symbolik alter afrikanischer Traditionen mit der Sprache des Graffitis aus den Straßen von São Paulo und schafft damit seine Vision über das Leben in afrikanischen Innenstädten. In seinem Land gehört Thó zur nationalen Spitze und ist einer der wichtigsten Künstler im internationalen Projekt Leba Murals, bei dem 6000 m2 Wandbilder in den Provinzen Namibe und Huila entstanden sind. Seit dem Jahr 2001 hat er an vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in verschiedenen Ländern teilgenommen, darunter Angola, Brasilien, Südafrika, Ghana, Portugal, Italien und die Niederlande.

Lindiwe Matshikiza ist eine in Johannesburg lebende Künstlerin mit einem Hintergrund im Theaterschaffen.  Sie arbeitet als Autorin, Performerin und Regisseurin in verschiedenen Kontexten wie Projekten der bildenden Kunst, öffentlichen Aufführungen, Bühnenstücken, Film und anderen Medien. Ihr Ansatz ist überwiegend kollaborativ, explorativ, prozessbasiert und interdisziplinär, und ihre Projekte nehmen im Laufe der Zeit oft mehr als eine Form an.  Lindiwe ist Mitbegründer und Co-Direktor von Mother Box: Organisation für Zusammenarbeit in den Künsten, eine gemeinnützige, künstlerisch geführte Organisation, die sich mit selbstbestimmter künstlerischer Forschung und Prozessen beschäftigt, mit dem Ziel, diese in einer Sprache zu artikulieren, die die Prozesse verkörpert.

Sibel Kekilli (*1980) ist eine vielfach ausgezeichnete Schauspielerin. Mit ihrem Filmdebüt „Gegen die Wand“ (2004) erhält sie zahlreiche nationale und internationale Preise, darunter auch der Deutsche Filmpreis für die Beste Hauptdarstellerin oder Best Actress beim Santa Barbara International Film Festival. Es folgten weitere ausgezeichnete Produktionen wie "Winterreise", "Eve Dönüs", oder der TV Mehrteiler "Gier".

Als beste Schauspielerin wird Sibel Kekilli 2010 für ihre Rolle in dem Kinofilm „Die Fremde“ u.a. zum 2. Mal mit dem Deutschen Filmpreis sowie beim Tribeca Film Festival in New York geehrt. „Die Fremde“ geht auch als deutscher Beitrag für eine der begehrten Oscar-Nominierungen in der Kategorie „Bester nicht englischsprachiger Film“ ins Rennen.

Neben weiteren Filmrollen, wie etwa die erfolgreiche Komödie „What a Man“ (2011), ermittelte Sibel Kekilli von 2010 bis 2017 als Kommissarin im Kieler „Tatort“ und erlangte durch ihre Rolle der Shae in der HBO Erfolgsserie „Game of Thrones“ weltweite Bekanntheit.

Abseits der Schauspielerei engagiert sich Sibel Kekilli für Frauenrechte. So ist sie seit Jahren Botschafterin von Terre des Femmes und wurde für ihren Kampf um Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen mit dem Bundesverdienstkreuz 2017 ausgezeichnet. Zudem unterstützt sie die Hilfsorganisation Papatya, wo sie als Schirmherrin der Online-Beratung Sibel fungiert, und ist Gründungsmitglied des Frauennetzwerkes UNIDAS, mit dem Ziel, die Rechte von Frauen zwischen Lateinamerika, der Karibik und Deutschland zu stärken.

„Für die Musikindustrie“ hat Daniel Haaksman Afropop Worldwide gesagt, „ist es die schlimmste Zeit. Aber für neue Musik, ist es die beste zeit. Mit dem Internet zirkuliert alles.“ Als DJ, Produzent und als Hauptverantwortlicher für Man Recordings ist der in Berlin lebende Daniel genau im Auge dieses aufregenden Sturms. Sich erfreuend am freien flow der Kreativität erkennt er keine Grenzen an während er alle Rhytmen und Nuancen dieses Sound-Planeten in seine Produktionen absorbiert. Er hat ein besonders feines Ohr bezüglich Afrika oder Brasilien und ist ein Künstler der nie die Kraft einer starken Melodie vernachlässigt wenn es darum geht, eine hungrige Tanzfläche zu sättigen; sei es mit einem drahtigen Gitarrenriff oder einem klirrendem Balafon.  Full-flavoured und 100%iger Beweis ein Daniel Haaksman DJ-Set macht keine Gefangenen, noch lässt es eine einzelne Person ungerührt.

João Renato Orecchia Zúñiga ist ein peruanisch-italienischer Künstler, Musiker und Komponist, der in Brooklyn geboren wurde und in Johannesburg lebt.
 
Durch Experimentieren und Improvisation erforscht Orecchia die Verbindungsmöglichkeiten von Klang, sowohl durch seine physikalischen als auch durch seine vorbewussten Materialeigenschaften, und sucht dabei ein Gleichgewicht zwischen Computertechnologie, analoger Elektronik und Klängen aus der realen Welt, wie z.B. der menschlichen Stimme, Aufnahmen von Umgebungsgeräuschen und traditionellen Musikinstrumenten.
 
Orecchias Weg als autodidaktischer Musiker liegt in der Performance und der improvisierten Komposition für Videokunst, Film und Theater. Seine Praxis erstreckt sich auf Aufführungen und öffentliche Interventionen, und sein kürzlich abgeschlossener Master-Abschluss in Digitaler Kunst brachte eine Verlagerung hin zu einer räumlicheren und physischen Herangehensweise an die Komposition, bei der sich Klang, Schwingung, Raum, Musik und Publikum in der Erfahrung verbinden.
 
Orecchia hat mehrere Platten veröffentlicht, den südafrikanischen Film & Fernsehpreis für Sounddesign erhalten und im Leonardo Music Journal und im Oxford Handbook of Sound Studies veröffentlicht.

Natasha A. Kelly ist unabhängige Wissenschaftlerin, Autorin und Kuratorin. Sie promovierte in Kommunikationswissenschaften und Soziologie mit  Forschungsschwerpunkt deutscher Kolonialismus und schwarzer Feminismus. In Großbritannien geboren und in Deutschland aufgewachsen, hat Natasha an zahlreichen Universitäten in Deutschland und Österreich unterrichtet. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Transdisziplinäre Gender Studies der Humboldt-Universität zu Berlin (2010 - 2013) beschäftigte sie sich mit der Dekolonialität von Wissen, Macht und Wesen. In ihren Publikationen „Afroism“ (2008), „Sisters & Souls“ (2015), „Afrokultur“ (2016) et al. und in ihren kreativen Arbeiten „EDEWA - Der postkoloniale Supermarkt“ (2010) (http://www.edewa.info), „The Poison Cabinet“ (Deutsches Historisches Museum Berlin, 2016/2017) und „African_Diaspora Palace“ („ Weltausstellung_Reformation „, Wittenberg 2017) et al. Verbindet sie Theorie und Praxis, um Transferlinien zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu schaffen.

Neben ihrer Beratungstätigkeit für verschiedene Kunstinstitutionen war sie künstlerische Leiterin der sequentiellen Theaterreihe „M (a) y Sister“, die auf ihrem Buch „Sisters & Souls“ (2015) basierte und performte am HAU Hebbel am Ufer des Theaters in Berlin von 2015 bis 2018. Ihr preisgekrönter Debütfilm „Millis Awakening“ (2018) wurde von der 10. Berlin Biennale in Auftrag gegeben und im Museum für Moderne Kunst MMK Frankfurt am Main (2018/2019) im Kirchner Museum Davos, Österreich (2018), beim Art Association Australia und New Zealand AAANZ (2018) und in der Bundeskunsthalle Bonn (2019) gezeigt. Das gleichnamige zweisprachige Buch zu ihrem Film wurde 2018 veröffentlicht und ist beim Orlanda Frauenverlag in Berlin erhältlich. Außerdem ist Natasha seit mehreren Jahren für die Schwarzdeutsche Gemeinschaft tätig und bezeichnet sich selbst als „akademische Aktivistin“.

Ace of Diamonds ist in Berlin aufgewachsen und geboren und ist Teil des künstlerischen Kollektivs No Shade, das Clubs als den Inbegriff von Kultur untersucht. Da sie sich als zu schnell um zu leben und zu jung zum Sterben wahrnimmt, gibt ihr die Tanzfläche die Möglichkeit, sich auf einer Schwelle niederzulassen, auf der sie unbekannte Sehnsüchte in eine wohlschmeckende Realität verwandelt. Deswegen sind ihre Sets voll von lebendigen Mash-Ups, Tempovariationen und ungewöhnlichen Soundkombinationen. Sie nehmen die Masse mit auf eine ereignisreiche Reise, die die Möglichkeit für individuelle Transformationen durch kollektive Erfahrung eröffnet, während ihre schlagenden Beats jeden sterblichen Wettbewerb gewinnen. 

Anta Helena Recke ist eine deutsch-senegalesische Künstlerin. Vor der Aufnahme ihres Studiums der Szenischen Künste an der Universität Hildesheim, in dessen Verlauf sie verschiedene transdisziplinäre Performances und musik-kuratorische Projekte entwickelte,  arbeitete sie am Berliner GRIPS Theater im Bereich Theaterpädagogik. In der sogenannten freien Szene hat sie als Performerin und Assistentin u.a. mit Gintersdorfer/Klaßen und Ana Borralho & João Galante zusammengearbeitet, in der Spielzeit 2015 – 17 war sie Regieassistentin an den Münchner Kammerspielen, wo sie u. a. mit Susanne Kennedy, Nicolas Stemann und Philippe Quesne zusammenarbeitete. Ihre Arbeiten, Konzeptkunst in der Form von Aufführungen, beschäftigen sich mit der Markierung und Nichtwiederholung von Normativität und dem Ziel, für das Publikum Erfahrungsräume zu konstruieren, die es sonst nicht betreten würde. Sie arbeitet(e) in verschiedenen Konstellationen als Regisseurin, Dramaturgin und in anderen Funktionen u.a. mit Daniel Cremer, Khoikonnexion & KANTE, Julia*n Meding, Jeremy Nedd, Schwabinggradballett, Joana Tischkau, Julian Warner und vielen anderen. In der Kritiker_innenumfrage von Theater heute wurde sie zur Nachwuchskünstlerin des Jahres 2018 gewählt. Ihre in Zusammenarbeit mit Julia*n Meding im Rahmen der treibstoff-Theatertage Basel entwickelte Performance LOVEPIECE, wurde u.a. zum AUAWIRLEBEN- Festival nach Bern eingeladen. Ihre Inszenierung MITTELREICH, die 2017 an den Münchner Kammerspielen prämierte, war im letzten Jahr beim radikal jung Festival vertreten und wurde zum Berliner Theatertreffen 2018 eingeladen. 

Friedrich Hanisch ist Spieleentwickler in Halle. 2010 schloss er an der Burg Giebichenstein den Studiengang Multimedia-Design mit Auszeichnung ab; sein Abschlussprojekt, ein Computerspiel-Prototyp, gewann den SAE Alumni Award. Danach gründete er zusammen mit Jana Reinhardt das Spielestudio "Rat King" und entwickelte dort u.a. das Rätselspiel "TRI: Of Friendship and Madness". TRI gewann 2015 den Goldenen Spatzen und den Deutschen Computerspielpreis (Bestes Jugendspiel). Friedrichs Tätigkeit umfasst Gamedesign, Leveldesign und die Entwicklung und Umsetzung von interaktiven Spielmechaniken.
 
Jana Reinhardt ist Spieleentwicklerin und Games-Journalistin (Deutschlandfunk Nova). Ihre Aufgabe ist es Spielen und Erzählen zu verbinden, sowie spiele-untypisches Design und spannende Charaktere zu erschaffen.
2010 schloss sie ihr Studium an der Burg Giebichenstein im Studiengang Multimedia Design ab und gründete 2011 zusammen mit Friedrich Hanisch das Gamesstudio RAT KING. 2015 wurden RAT KING für ihr Rätselspiel "TRI: Of Friendship and Madness" für den Deutschen Computerspielspreis (Bestes Jugendspiel) und den Goldenen Spatzen ausgezeichnet.

Jana und Friedrich bloggen über ihre Erfahrung in Salvador, Bahia. Schauen Sie mal! 

Fabian Saavedra-Lara ist ein deutsch-chilenischer Kurator im Bereich Medienkunst und Digitaler Kultur. In 2010 und 2011 arbeitete er im Büro des Gründers der Dotmunder U Zentrum für Kunst und Kreativität. Im Rahmen des Medienkunstfestivals ISEA2010 RUHR und im Auftrag von HartwareMedienKunstVerein (HVMK) arbeitete er als Projektmanager der Ausstellung E-Culture Fair 2010. 2012, war er Assistenzkurator im HMKV. 2013, hat Saavedra-Lara die interdisziplinäre Gruppenausstellung  Requiem for a Bank und co-kurierte das New Industries Festival im HMKV. 2017 war er Co-Kurator der Gruppenausstellung und Festivals Afro-Tech im HMKV. Seit 2013, leitet er das Büro des medienwerk.nrws, ein Netzwerk von Organisationen die in verschiedenen Bereichen von Medienkunst und Digitaler Kultur in Nordrhein Westphalen arbeitet. Seit 2016 co-leitet er das Interkultur Ruhr Programm der Ruhr Regional Association. 

Amaro Abreu lebt in Porto Alegre, Brasilien. Er studierte Visual Arts an der Universität Luterana do Brasil (ULBRA). Er hat bereits für zahlreiche Events in São Paulo, Rio de Janeiro und Santa Catarina gemalt und teilgenommen. Außerhalb Brasiliens war er bereits mit verschiedenen Projekten in Argentinien, Paraguay, Uruguay, Frankreich, Deutschland, Ägypten, Libanon und Indien tätig. Er realisierte die Ausstellungen Habitat in Porto Alegre, Canoas, Nova Prata, Bagé und Santa Maria und Vida Paralela in der Gallerie Mário Quintana. Des Weiteren war er Teil der kollektiven Ausstellungen “Faço Parte” (Brasilien), “Conexion Arte Melo” (Uruguay) und “Somos todos” (Mexiko). Außerdem spielte er in den Kurzfilmen „CineMarighella“ und „Graficleta“ mit, die von Studierenden des Lehrstuhls Fotografie für Kino und Video an der Ulbra produziert wurden. Abreu organisierte im Rahmen des Projekts Mais Educação zahlreiche Graffiti-Workshops für Kinder. Zudem war Abreu Teil des Projekts “Mutirão Luz no Cárcere”, das es sich zum Ziel machte den Innenhof des zentralen Gefängnisses zu bemalen. Als Kurator des Projekts Canoas Multicultural, organisierte Abreu die Bemalung einer Mauer in Canoas durch zahlreiche KünsterlInnen. 2016 veröffentlichte er im Verlag Editora Libretos ein Buch mit Bildern und Texten zu seinem künstlerischen Werdegang. 

Salma El Tarzi (geboren in 1978) ist eine in Cairo lebende Filmemacherin, visuelle Künstlerin und Essayistin.

El Tarzi hat Zeichentrick-Animation in dem Cinema High Institut in Cairo studiert. Seit ihrem Abschluss in 1999 hat sie in Film und Fernsehwerbungen gearbeitet und inbesondere in den Bereichen der Regie, Produktion, Synchronisation, Schreiben. In 2004 leitete El Tarzi Regie für ihren ersten Kurzdokumentarfilm „Do You Know Why?“ (zu deutsch: Weißt du warum?“) der von jungen Models in Fernsehwerbungen handelt  und den Rotterdam Arab Film Festival Silver Preis gewonnen hat. Seitdem arbeitet sie weiterhin im Mainstream Markt während sie ihre Karriere als Dokumentarfilmemacherin verfolgt. 2013 führte sie Regie in ihrem ersten längeren Dokumentarfilm „Underground/On The Surface“ der von der Subkultur der Electro Shabbi Musik, auch bekannt als Mahrganat, handelt und den Preis für die beste Regie beim Internationalen Dubai Film Festival gewann.

Nach einer 14 jährigen Blockage fing sie im selben Jahr erneut an zu malen und zu zeichen. 2018 vollendete und mitverfasste sie den Sachliteratur Roman „Three women: Stories from the Ägypten revolution“ (zu Deutsch: Drei Frauen: Geschichten der Ägyptischen Revolution). Der Roman handelt von institutioneller und gesellschaftlicher geschlechtsspezifischer Gewalt während der ersten Jahre des Ägyptischen Aufstandes und wird im April 2019 veröffentlicht.

Zurzeit arbeitet sie an einer autobiographischen Graphic Novel. Außerdem mach sie Kunstrecherche zum Thema der Repräsentation des Verlangens und der Normalisierung von Vergewaltigungskultur in Mainstream ägyptischen Kino. Die ersten ihrer unfertigen Erzeugnisse der Recherche wurden während dem Goethe Tashweesh feministischen Kunst Festival gezeigt.

Max Annas ist ein Schriftsteller mit Sitz in Berlin, dessen Romane in Deutschland und Süd-Afrika spielen. Drei von seinen vier Romanen wurden mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Sein fünfter Roman „Morduntersuchungskommission“, veröffentlicht im Juli 2019, beleuchtet die Ermordung eines mosambikanischen Vertragsarbeiters in der Deutschen Demokratischen Republik 1983.

Die Künstlerin Annika Kahrs arbeitet hauptsächlich mit Film, Performance und Installation. In ihrer Arbeit untersucht sie Repräsentation und Interpretation; sie interessiert sich sowohl für soziale und wissenschaftliche Konstrukte als auch für die Entwicklung organischer Beziehungen, wie etwa zwischen Mensch und Tier. Ihre Filme oszillieren zwischen offensichtlicher Inszenierung und dokumentarischer Beobachtung; Sie ist neugierig - misst die Umgebung, addiert und subtrahiert –  sie versteckt sich nie im Film, selbst wenn ihre Anwesenheit nur durch einen kurzen Blick eines Schauspielers an den Regisseur sichtbar wird.

Kahrs Videos sind wie komponierte Choreografien. Musik spielt in ihren Filmen oft eine Rolle, nicht nur auf der Tonspur, sondern in Bild umgewandelt. Durch ihre Auswahl und die sich daraus ergebenden Anpassungen während des Bearbeitungsprozesses wird Partitur zum Film und dieser Film wiederum kann als Partitur zu einem anderen Film in den Köpfen der Betrachter werden (Text: Andreas Reihse, Image Movement).

Annika Kahrs (geb. 1984) lebt und arbeitet in Hamburg & Berlin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den VG-Award 2017, die Stiftung Kunstfonds 2018 und den von René Block gestifteten George-Maciunas-Förderpreis 2012. Kahrs hat sowohl national als auch international ausgestellt, darunter im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin; auf der 5. Thessaloniki Biennale für zeitgenössische Kunst, Griechenland; in der Kunsthalle Bremerhaven, im Savvy Contemporary, Berlin; auf der Ausstellung On the Road in Santiago de Compostela, Spanien; auf der Bienal Internacional de Curitiba, Brasilien; in der Hamburger Kunsthalle; im KW Institut für zeitgenössische Kunst, Berlin; in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn; im Martin Gropius Bau, Berlin; im Flat Time House, London und auf dem Velada de Santa Lucia Festival in Maracaibo, Venezuela. 

Georgina Maxim wurde 1980 in Harare, Simbabwe geboren. Sie ist bekannt für ihre Arbeit als Künstlerin und Kuratorin mit über einem Jahrzehnt Erfahrung im Bereich Kunstmanagement und kuratorischer Praxis. Maxim gründete zusammen mit Misheck Masamvu im Jahr 2012 Village Unhu, ein Künstlerkollektiv, in dem Atelierräume, Ausstellungen, Workshops und Residenzprogramme für junge und professionelle Künstler angeboten werden. Von 1999 bis 2013 war Maxim bei der Gallery Delta Foundation für Kunst und Geisteswissenschaften als Galeriemanagerin tätig, ihre ersten Erfahrungen sammelte sie während und nach ihrem Studium an der Chinhoyi University of Technology.

Als Künstlerin kombiniert Maxim Weberei, Stickerei und gefundene Textilien und schafft damit Objekte, die sich jeglicher Definition entsagen. Die Kleider werden dekonstruiert und manchmal rekonstruiert, um neue Wege zu finden, der Person, die das ursprüngliche Kleidungsstück besaß, Tribut zu zollen und darüber zu reflektieren. Maxim beschreibt das als "die Erinnerung an". Maxim wurde für den Henrike Grohs Award 2018 (Goethe-Institut, Abidjan) nominiert, hat umfangreich auf internationaler und regionaler Ebene gesammelte Arbeiten ausgestellt und wird derzeit von der Sulger-Beul Gallery in London vertreten. Derzeit studiert Maxim afrikanische verbale und bildende Kunst - Sprachen, Kuration und Kunst an der Universität Bayreuth in Deutschland.

Patrick Giguère ist ein Komponist, dessen Musik in weiten Teilen Amerikas und Europas aufgeführt wird. Er war künstlerischer Leiter von Erreur de type 27 und dem Ensemble Lunatik und ist nun Geschäftsführer von Codes d’accès - drei Organisationen, die sich zeitgenössischer Musik widmen. Zu den vielen bedeutsamen Momenten der letzten Jahre zählt unter anderem die Auszeichnung seines Werks Le sel de la terre 2015 mit dem bereits dritten Prix Serge-Garant durch die Socan Foundation, gefolgt von dessen Aufnahme durch das Thin Edge New Music Collective unter dem Redshift Records Label und dessen Ausstrahlung im BBC Radio 3. Sein Werk Revealing wurde vom London Symphony Orchestra unter der Leitung von Susanna Mälkki im Barbican Centre London im April 2018 erstaufgeführt. Im Herbst 2018 nahm Giguère an der Generation 2018 Tour mit ECM+ teil.

Seine Kunst stellt für Giguère einen Weg dar inmitten der heutigen Gesellschaft zu leben, nachzudenken und zu reflektieren über menschliche Beziehungen und die uns umgebende Welt. Patrick glaubt, dass Musik kein losgelöstes und pures Phänomen ist, sondern etwas Irdisches, das fundamental mit der Frage nach der Bedeutung von Menschlichkeit verbunden ist. Seine Inspiration speist sich aus verschiedensten Quellen, allem voran jedoch aus den Performern selbst. Die magische Intensität der Performance, die Sensibilität und Virtuosität der Performer und die Körperlichkeit von Klang stellen für Giguère konstante Quellen der Faszination dar.

Patrick komponierte für diverse Ensembles, so etwa für das London Symphony Orchestra, das Bozzini Quartet, die Birmingham Contemporary Music Group, das Ensemble Court-Circuit, das Nouvel Ensemble Moderne, das Exaudi vocal ensemble, das Ensemble Paramirabo, das Pacific Baroque Orchestra, das Le Page Ensemble, das Aventa Ensemble, American Academy of Conducting in Aspen Orchestra und für das Orchestre de la francophonie. Des Weiteren arbeitet Giguère mit diversen Künstlern zusammen, die seine künstlerische Vision teilen, wie etwa François-Xavier Roth, Richard Baker, Mark McGregor, Jeff Stonehouse und Cheryl Duvall.

Segundo Bercetche, Musiker und Filmemacher, hat als Songwriter fünf Alben unter dem Namen Siro Bercetche veröffentlicht. Darüber hinaus ist er Mitglied bei Lujo Asiático, einem Trio, das sich der elektronischen Musik verschrieben hat, jedoch auf Maschinen oder Computer verzichtet: Ledliglich Drum Set, Synthesizer und Sampler werden verwendet. Lujo Asiático tourten im Oktober und November 2017 durch Japan und kamen mit der Vinyl Edition ihres ersten Albums zurück.

Segundo Bercetche begann zuerst damit Video Clips für sich selbst zu produzieren und hat letztendlich für mehr als 20 lokale und internationale KünstlerInnen Videos produziert. Die Arbeit an der Dokumentation "Buenos Aires Rap" (2014) weckte seine Liebe zum Dokumentarfilm. Verfilmt wurde auch "No va llegar" (2017), ein Pferdefilm mit dem Bandoneonisten Tomi Lebrero und seiner epischen Reise durch Argentinien zu Pferd. Heute arbeitet Segundo Bercetche mit Diane Ghogomu, die "Buenos Aires Black" drehte, eine Dokumentation, die versucht zu beantworten, was es bedeutet, schwarz zu sein, in einer Stadt, die darauf trainiert wurde, ihre eigene Schwärze zu begraben. Er arbeitete auch mit Carla Sanguineti an einer Auto-Beobachtungsdokumentation über einen Musiker aus Buenos Aires, der gegen politische, wirtschaftliche, industrielle und emotionale Krisen kämpft, während er versucht, die Beziehung zwischen Kunst, Arbeit und natürlich dem Internet zu verstehen.

Emo de Medeiros (geboren 1979) lebt und arbeitet in Cotonou (Benin) und Paris. Er studierte an der Ecole Normale Supérieure (Paris/Ulm), Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts (Paris) und am Massachusetts College of Art (MassArt).

Seine Arbeit basiert auf einem einzigen Konzept, was er „contextura” nennt, und untersucht Vernetzungen, Hybridisierungen und Arten der Zirkulation, Mythen und Waren im Kontext einer post-kolonialen, globalisierten und digitalisierten Welt. Sie konzentriert sich in transkulturellen Räumen, wobei traditionelle Vorstellungen der Herkunft, Lokus und Identität in Frage gestellt werden und ihre Mutationen in nicht linearen Narrativen erforscht werden.
 
Die künstlerische Arbeit von Emo de Medeiros schließt immer eine auffallende konzeptuelle Dimension ein und zeichnet sich durch einen partizipativen und rhythmischen Ansatz aus, wobei traditionelle, technische und semiologische Elemente in transmedialen Formen verschmelzen.
 
In seinen Arbeiten verwendet Emo de Medeiros eine Vielzahl an Medien, darunter Zeichnungen, Skulpturen, Videos, Fotografie, Collagen, performative Kunst, elektronische Musik, Installationen, Malerei und glatte Stoffe.
 
Seine Arbeit wurde bereits international ausgestellt, in Frankreich (Centre Pompidou, Palais de Tóquio), Deutschland (MARKK Hamburgo), Brasilien (Videobrasil Festival de Arte Contemporânea de São Paulo), Nigeria (LagosPhoto), Großbritannien, Japan, China, auf den Biennalen von Marrakesch, Dakar und Casablanca.
 
Emo de Medeiros ist als Stipendiat der Associação Cultural Videobrasil Resident in der Vila Sul.

Die in Montreal ansässige Saxophonistin, Komponistin und Improvisatorin Ida Toninato hat ein Ohr für das Unbekannte. Sie erforscht nachhallende Räume mit ungewöhnlicher Akustik, mit denen sie künstlerische Partnerschaften mit einem starken Gefühl der Bindung entwickelt.

Nachdem sie jahrelang mit verschiedenen Kollegen zeitgenössische Musik gespielt hat, ist sie kopfüber in die Suche nach einer Musikrichtung eingetaucht, die ihrer eigenen gewagten musikalischen Intuition folgt.
Ihr Debütalbum „Strangeness is gratitude“ [Kohlenstoff Records, 2016] hat sie fest in die experimentelle Underground-Szene eingepflanzt. Von Kritikern, Künstlern und einer wachsenden Fangemeinde wurde dies voller Begeisterung aufgenommen.

Momentan arbeitet sie an einem Remix-Album mit Kollegen wie Nicolas Bernier und Valerio Tricoli, und seit ihrer Zusammenarbeit mit dem Choreographen Simon Renaud und dem Filmemacher Thierry Loa wird zunehmend nach ihren Kompositionen verlangt. Außerdem arbeitet sie gerade an ihrem zweiten Solo-Album „We become Giants“, das in einem alten Wassertank in der Wüste von Colorado aufgenommen wurde.
Neben ihren Solokompositionen schreibt und performt Toninato zusammen mit der Laptopmusikerin Ana Dall'Ara-Majek als Jane / KIN sowie mit Viola und Viola d’amore Spielerin Jennifer Thiessen und kreiert Performances, die Räumlichkeit und Improvisation miteinander verbinden.

Ihr Album „The Space Between Us“ [Ambiances Magnétiques, 2018] wurde für einen Opus Price in der Kategorie elektroakustische und experimentelle Musik nominiert.
Toninato tourte bereits mit der weltbekannten Tanzgruppe La La La Human Steps ausgiebig durch Europa und Nordamerika und teilt häufig die lokale Bühne von Montreal mit ihrer großen improvisierten Musikgemeinschaft.
 
Ida Toninato ist als Stipendiatin des Conseil des arts et des lettres du Quebéc (CALQ) Residentin in der Vila Sul.

Neo Muyanga, der 1974 in Soweto, Südafrika geboren wurde, begann schon früh in traditionellen Chören der Region zu singen und studierte später die italienische Madrigal-Tradition in Triest, Italien.
 
Zu seinen Forschungs- und Performanceinteressen gehört derzeit die Erforschung der Ästhetik von Protestliedern des globalen Südens. Dies geschieht mit einem speziellen Fokus auf das Musiktheater oder die Oper, als eine politische und marginale Praxis innerhalb der schwarzen Community in Südafrika.
 
1996 gründete Muyanga zusammen mit Masauko Chipembere das akustische Soul-Duo BLK Sonshine. Ihre Veröffentlichungen "Born in a taxi" und "Building" wurden im südlichen Afrika und in anderen Teilen der Welt bekannt.
 
Er komponiert Kammeropern, Musikstücke und Musikwerke für große und gemischte Ensembles. Dabei verwendet er eine synkretistische Ästhetik, die gleichzeitig auf die traditionellen Gesangsmodi von Basotho und Zulu, den Free Jazz und den westlichen Barock verweist.
 
Er und der Herausgeber / Redakteur Ntone Edjade waren Mitbegründer der Pan African Space Station - einer Live-Musikplattform und Cyber-Stream-Portals, das innovative Musik und Kunst des afrikanischen Kontinents und der Diaspora organisiert und präsentiert.

Tine Fetz und Nick Jongen arbeiten seit 2016 zusammen. Sie kreierten das Gemeinschaftsprojekt „Ghost Bag & Tine Fetz“, das Ergebnis einer Fernkorrespondenz zwischen Illustrationen und Aufnahmen.
 
„Was mit dem losen Konzept von "Tine zeichnet, danach nimmt Nick auf" begann, verwandelte sich in einen künstlerischen und persönlichen Dialog, den keiner von uns kommen sah. Es dauerte zwei intensive Monate, um dieses Projekt zu gestalten, Geheimnisse zu teilen und sich auf dem Weg dorthin näher zu kommen. Indem wir jede freie Minute zeichneten und aufnahmen, wurde „Ghost Bag & Tine Fetz“ zur Geschichte unseres Fiebertraums.“
 
2018 gingen sie auf Tournee durch Europa und spielten die Songs live.
Darüber hinaus haben sie gemeinsam kurze Comicgeschichten kreiert und verschiedene Formen des musikalischen und visuellen Dialogs ausprobiert.
 
Tine Fetz (*1984) arbeitet als Comiczeichnerin und Illustratorin mit Sitz in Berlin. Sie veröffentlicht ihre Comics in Zeitschriften und Zeitungen.
Nick Jongen (*1991) spielt auch in den Bands Sleep Kit, Baby Galaxy und I Am Oak. Ghost Bag ist sein Soloprojekt.

Seit 2012 haben Hans Diernberger (1983 in München geboren, Medienkunst) und Will Saunders (1983 in Stockton-On-Tees UK geboren, Sound Art) mehrere künstlerische Projekte verwirklicht, darunter unter anderem die Multimedia Installation LANYC (nominiert für den Marl Media Art Award 2016) oder die Multimedia Installation VENUS, welche in der Residenz Vila Aurora in Los Angeles entstanden ist.

Ihre Zusammenarbeit ist die Vereinigung/ das Zusammenspiel aus Sound und Video/Fotografie Installationen, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern. Zurzeit arbeiten die beiden Künstler an einem Langzeit Projekt das von Japans einziger männlicher Geisha handelt. Dieses Projekt wird von dem Ministerium für Kultur- und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen und vom Arts Council England unterstützt.

Hugues Anhes wuchs in Paris, Porte de la Chapelle, in einem Bauprojekt auf, das fast so alt ist wie er selbst. Von der Beaux Arts de Paris bis zur renommierten Ecole des Gobelins hat Hugues als Fotograf in den Bereichen der Musikindustrie und Werbung gearbeitet.

Hugues Anhes nutzt die Fotografie als ein Medium, welches seinen Subjekten ermöglicht, sich zu offenbaren. Durch ihre Augen berührt er die Seelen ihrer Intimität, um einen Teil davon zu enthüllen, der in uns allen steckt und der universell ist.

Seit 2016 arbeitet er an dem in-situ Kunstprojekt #affichezvousproject (zeige dich selbst). Indem er  in-situ Kunstinstallationen als kulturelle Brücken kreiert und um uns ein Spiegelbild dessen zu geben, wer wir als Menschen sind, trägt er dazu bei, dass ein neues kollektives Bewusstsein geschaffen wird.
 
Aktuelle in-situ Ausstellungen:
 
September 2018 im Lower Brule Indianerreservat in South Dakota, USA. Er zeigte das Erbe der Lakota, indem er zeitgenössische Porträts mit Porträts alter indigener Oberhäupter außerhalb des Reservats vermischte und sie als Kunstwerke in der Stadt Chamberlain installierte.
 
August/September 2018 Climax Festival, ein Öko-Mobilisierungsevent für den Klimawandel in Bordeaux, Frankreich, bei der mehrere Persönlichkeiten und Stiftungen zusammenkamen, wie Jane Goodall, Sea Sheherd, WWF.

Ng'endo Mukii ist eine preisgekrönte Filmregisseurin. Ihr bekanntester Film Yellow Fever, eine Animations-Dokumentation, zeigt wie westliche Einflüsse auf das Schönheitsideal afrikanischer Frauen wirken.
 
Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Beziehungen, und die Trennung zwischen Wahrnehmung und Realität und der Gebrauch von bewegter Darstellung, um unausgesprochene Wahrheiten zu verkörpern. Auf einem ihrer Vorträge Film Taxidermy and Re-Animation (zu Deutsch: Film Taxidermie und Re-Animation)  auf der renommierten Design Konferenz Indaba (2015), schlägt sie Animation als Mittel zur Re-Humanisierung des indigenen Darstellung vor.
 
Ng'endo machte ihren Abschluss auf dem Rhode Island School of Design College (2006) und absolvierte anschließend auf dem Royal College of Art einen Master in Animation (2012). Sie ist ein Berlinale Talents Alumni (2014, 2015), Hauptrednerin auf der Design Indaba 2015 und nahm 2015 an der Grafikens Hus  Artist´s residency (in Partnerschaft mit Iaspis) teil.
 
Ihre Filme erhielten eine Vielzahl von Preisen, darunter den Silver Hugo Preis für den Besten animierten Kurzfilm auf dem Chicago International Film Festival und den Besten Kurzfilm beim Africa Magic Viewers´ Choise Awards.
 
Sie arbeitet in Nairobi als freischaffende Filmemacherin.
 

Samy Ben Redjeb ist in Tunesien als Sohn eines tunesischen Vater und einer deutschen Mutter geboren. Er hat eine Leidenschaft für afrikanische Musik, sammelt original afrikanische Vinyl-Schallplatten, arbeitet als DJ und ist Gründer des deutschen Labels Analog Africa.
 
"Die Zukunft der Musik ist schon vor Jahrzehnten passiert", ist das Motto von Analog Africa aus gutem Grund. Das Label wurde 2006 von dem aus Tunesien stammenden Samy Ben Redjeb gegründet mit dem Ziel, einige der faszinierendsten von Menschen geschaffenen Musik zu zeigen.
 
Samy begann sich für afrikanische Musik zu interessieren, während des Hin- und Herreisens in den Ferien und für Arbeitseinsätze, aber sie wurde erst zu einer ernsthaften Leidenschaft, nachdem er Resident-DJ eines Hotels im Senegal wurde. Dort, in der Hauptstadt Dakar, organisierte er wöchentlich afrikanische Partys und stellte fest, dass seine Wahrnehmung der afrikanischen Musik voller Klischees war. Die Musik, die er entdeckte, war seiner Zeit weit voraus - viel anspruchsvoller und futuristischer als die afrikanischen Klänge, die man in westlichen Radios hören konnte.
Diese Klänge, die wie aus einer parallelen musikalischen Welt kamen, von der niemand wusste, dass sie existierte, mussten gezeigt werden.
 
Analog Africa wurde 2006 mit der Veröffentlichung einer Sammlung der Green Arrows Band aus Simbabwe gegründet und hat seitdem fast 40 Projekte vorgestellt und ist in 28 afrikanische Länder gereist. Die von dem Label veröffentlichte Musik könnte als abgedreht, psychedelisch, hypnotisch, mystisch, manchmal skurril und immer unglaublich groovig beschrieben werden. Diese Sounds, die überraschend selten, wenn überhaupt außerhalb von Afrika veröffentlicht wurden - wurden mit dem Ziel veröffentlicht, den Hörer zu überraschen.
 
Die Songs sind alle direkt von den Künstlern und den Produzenten lizenziert und es wird auch Wert auf detaillierte Liner Notes gelegt, die ungewöhnliche Geschichten über ungewöhnliche Musiker erzählen, vervollständigt mit seltenen Fotografien, Interviews und kompletten Diskographien. Das Label erhielt zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen, darunter gewann es 2011 den Preis der deutschen Schallplattenkritik - "Angola Soundtrack: The Unique Sound of Luanda 1968-1976" (Dieses Projekt wurde teilweise vom Goethe-Institut gefördert) und Gilles Petersons Nominierung zum Label des Jahres 2011.
 
In den letzten Jahren überquerte Analog Africa den Atlantik und wagte sich an Musikrichtungen, die von afrikanischer Folklore beeinflusst wurden. 2012 erschien „Diablos del Ritmo - The Colombian Melting pot 1960 - 1980”, eine Sammlung von obskuren kolumbianischen Liedern. Im Jahr 2014 ging die Reise tief in die nördlichen brasilianischen Gewässer weiter, wo zwei Sammlungen mit Mestre Cupijó entstanden, ausgehend von der wunderschönen Flussstadt Cameta und der Modernisierung des mystischen Siria-Stils aus Pará und die Veröffentlichung eines Albums mit dem Titel „The imaginary Soundtrack to a Brazilian Western Movie” des legendären Akkordeonspielers Camarão aus Caruarú (Pernambuco), der Mann, der dafür verantwortlich war, eine Horngruppe zur Forró-Musik hinzuzufügen.
 

Sabeth Buchmann ist Kunsthistorikerin und -kritikerin, sowie Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien. Im Frühjahrsemester 2017 nahm sie eine Gastprofessur am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich wahr. Von Januar-März 2016 war sie Gastdozentin an der UCLA, L.A. Seit 2018 ist sie Beiratsmitglied an der Escola das Artes at the Universidade Católica Portuguesa, Porto. Seit 1998 ist sie Beiratsmitglied der Zeitschrift Texte zur Kunst. Regelmäßige Beiträge für Kunstzeitschriften, Sammelbände und Monografien sowie für Ausstellungskataloge.

Zusammen mit Helmut Draxler, Clemens Krümmel und Susanne Leeb gibt sie PoLYpeN eine bei b_books, Berlin, erscheinende Reihe zu Kunstkritik und politischer Theorie heraus. Publikationen (zuletzt erschienen): Gem. mit Ilse Lafer und Constanze Ruhm (Hg.): Putting Rehearsals to the Test. Practices of Rehearsal in Fine Arts, Film. Theater, Theory, and Politics, Berlin 2016 (die Publikation erschien im Rahmen des Ausstellung- und Filmprogramms Putting Rehearsals to the Test in der Leonhard and Bina Ellen Gallery (Concordia University), the SBC Gallery and VOX - VOX - Centre de l’image contemporaine in Montréal, Kanada. Weitere Publikationen: Textile Theorien der Moderne. Alois Riegl in der Kunstkritik (hg. mit Rike Frank, Berlin: b_books/ PoLyPen, 2015, Hélio Oiticica & Neville D’Almeida, Experiments in Cosmococa, London 2013 (mit Max Jorge Hinderer Cruz) und Film Avantgarde Biopolitik, Wien 2009 (hg. mit Helmut Draxler und Stephan Geene) sowie Denken gegen das Denken. Produktion, Technologie, Subjektivität bei Sol LeWitt, Yvonne Rainer und Hélio Oiticica, Berlin 2007, Art After Conceptual Art (hg. mit Alexander Alberrro), Cambridge/ Mass. und Köln 2006.

Der Künstler Jean-François Prost studierte Architektur und Umweltdesign; er interessiert sich für neue Stadtforschungsgebiete, die von den Orten, die normalerweise durch künstlerische Intervention und Gestaltung entstehen, ausgegrenzt sind: vernachlässigte Räume (oder Situationen), ohne Funktion, überkontrolliert, steril und nicht besonders spezifisch. In Prosts Arbeit ist Kunst ein Akt von Resistenz, ein Gemütszustand, ein Mittel, um sich auszusprechen und Ideen auszutauschen. Sie regt an, fördert und verteidigt die Präsenz von Kunst überall und jederzeit.

Seit 1998 wurden seine individuellen Werke und Werke, die in Zusammenarbeit entstanden sind, als Gründer von Adaptive Actions (2007) und Mitbegründer des Atelier SYN (2000), ausgestellt in der Liverpooler Biennale 2006, der Internationalen Architekturbiennale in Rotterdam, dem Kanadischen Architekturzentrum im Dare-Dare, dem 3rd Manif d’art de Québec, der Biennale Madrid Abierto, der Musagetes und Graham Foundation und in der Architekturbiennale Lissabon und São Paulo.

2014 nach der Buchpublikation des Heteropolis Buchs, the Adaptive Actions Plattform war das Thema einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen, unter anderem in der Montreal Art Biennale, im MAC Museum, MUAC (Mexico D.F.) und in der Tokyo Wonder Site Gallery (2014-2015). Aktuell arbeitet er an vier neuen Projekten: Stopping/ Arrêts in Mexico City, Bina Ellen Art Gallery (Montreal), Queer City São Paulo program und ein Buchprojekt produziert mit VU photo und Avatar (Québec City).

Jean-François Prost ist als Stipendiat Conseil des arts et des lettres du Quebéc (CALQ) Resident in der Vila Sul.
 

Vladimir Muhvich Meirelles (Uruguay - 1975) ist bildender Künstler, Kurator, Restaurator und Forscher traditioneller und zeitgenössischer Kunst.
 
Dieser Künstler verbindet seine Kunst und seinen beruflichen Werdegang mittels Strategien im Bereich Kunst, die mit Forschung, Katalogisierung und Erhaltung verbunden sind und als Verbrauchsmaterial für die Modellierung seiner Arbeit aus einer konzeptuellen und objektbasierten Perspektive verwendet wird. Muhvich greift auf mathematische Modelle zurück, um neue Aspekte, die es ermöglichen, die verschiedenen Bereiche der menschlichen Produktion, zu untersuchen zu analysieren und zu verifizieren. Seine praktische Arbeit soll zeigen, wie soziale, politische und kulturelle Kontexte die Konstruktion und Validierung von Kunstproduktionen beeinflussen. Er erforscht das Studium kultureller Objekte und ihrem Kontext, um technische, institutionelle, sensorische, ikonographische und konservatorische Kartografien zu entwickeln. Seine Tätigkeit bezieht sich hauptsächlich auf die Entwicklung und Anwendung digitaler Werkzeuge, um den Bereich Kunst neu zu gestalten und zu erforschen.
 
Muhvich entwickelte eine Softwareanwendung namens OPPAMEV mit dem Ziel, das Gebiet der Künste zu modellieren und zu klassifizieren, um Abbildungen verschiedener Ausdrucksmittel und der von ihnen stimulierten Hirnareale zu erzeugen. Seine Kunstproduktion reicht von den traditionellen Produktionsmitteln bis zu digitalen Mitteln, einschließlich der Produktion von Software, Installationskunst, traditioneller und digitaler Bildhauerei, Animationen, Videos, Gravuren und Gemälden.
 
Die von Muhvich verfolgten Forschungsarbeiten sowie seine künstlerische Produktion und seine akademischen Leistungen waren Gegenstand verschiedener Ausstellungen sowie Präsentationen und Veröffentlichungen in ganz Lateinamerika und Europa. In seiner Heimat arbeitet er in verschiedenen staatlichen Agenturen als Kurator und Restaurator für traditionelle und zeitgenössische Kunst.

Willem de Rooij (*1969 Beverwijk/ Netherlands) lebt und arbeitet in Berlin. Zentrales Thema seiner Arbeit sind die Auswahl und Kombination von Bildern, die mit Hilfe von einer Vielzahl unterschiedlicher Medien, wie Skulpturen, Fotografie, Film und Text zum Ausdruck gebracht werden.

Zu seinen jüngsten Einzeldarstellungen gehören “Whiteout“ 2017 ausgestellt  im Kunst-Werke Berlin (KW Institute for Contemporary Art), “Entitled“  2016 im MMK 2  (MMK Museum für Moderne Kunst) in Frankfurt am Main, “Character is Fate” 2015 im Witte de With Museum (Center for Contemporary Art) in Rotterdam und “Intolerance” 2010 in der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Seit 2006 ist er Professor  an der Staatliche Hochschule für Bildende Künste  in Frankfurt am Main und als Dozent an der Rijksakademie in Amsterdam.

Er ist Mitbegründer von BPA// Berlin program for Artists (2016). Seine Werke sind in Kunstsammlungen wie im Stedelijk Mueseum in Amsterdam, im MUMOK in Wien, im Hamburger Bahnhof Berlin, im Centre Pompidou in Paris, in MOCA in Los Angeles und in Moma in New York zu sehen.

Akosua Adoma Owusa (geboren am 1. Januar 1984) ist eine ghanaisch-amerikanische Filmemacherin, Produzentin und Kamerafrau. Ihre Filme thematisieren das Aufeinandertreffen/ die Kollision von Identitäten und die Existenz von einem „ dreifachem Bewusstsein“ der afrikanischen Immigranten, die in den USA leben. Owusu interpretiert Du Bois´ „doppeltes Bewusstsein“ und entwirft die Existenz eines dritten kinematographischen Raumes bzw. Bewusstseins, indem sie unterschiedliche Identitäten repräsentiert, darunter auch Feminismus, Queerness und Afrikanische Immigranten, beeinflusst durch afrikanische, weiß und schwarz Amerikanische Kultur.
 
Ihre Filme wurden international gezeigt, darunter auch Rotterdam, Rencontres Internationales Paris/Berlin, Toronto, New Directors/New Films, , BFI London Film Festival, San Francisco International Film Festival.
 
Sie war Featured Artist bei 56th Robert Flaherty Seminar geleitet vom renommierten Filmkritiker Dennis Lim. In 2015 wurde sie von Indiewire als eine der sechs weiblichen herausragenden Avantgarde-Filmerinnen bezeichnet, die Kino „neu definieren“. Owusu kombiniert häufig persönlich ethnografische und kulturelle Repräsentationen von Schönheit, um mit experimentellen Filmästhetiken zu spielen, während sie gleichzeitig geschichtliche Traditionen bewahrt. Zu den jüngeren Projekten gehört die Revitalisierung des historischen Rex Cinema in Ghana als ein kreativer Ort für Kunst, Musik und Film.
 
Ihr letztes Projekt, On Monday of Last Week (2018), ist eine filmische Adaption einer Kurzgeschichte aus der bekannten Sammlung The Thing Aroung Your Neck der Autorin Chimamanda Adichie. Es wurde bei den African Movie Academy Awards nominiert, wobei die Premiere beim Pan African Film and Arts Festival stattfand, bevor es im Fowler Museum und beim New York African Film Festival gezeigt wurde, präsentiert mit der Film Society of Lincoln Center.
 
Reluctantly Queer (2016) wurde nominiert für den Goldenen Bären und Teddy Award bei der Berlinale und gewann den Publikumspreis für den besten internationalen Kuzrfilm beim Baltimore International Black Film Festival. Sight & Sound, das monatlich erscheinende Filmmagazin des British Film Institute (BFI), listete den Film als einen der besten in 2016 aus. Kwaku Ananse (2013) wurde für den Goldenen Bären nominiert und gewann als bester Kurzfilm den 2013 African Movie Academy Award. Me Broni Ba / My White Baby (2009) wurde von der Kritik bei über 100 internationalen Filmfestivals und Museen gefeiert und zog sogar einen Distributions-Vertrag mit The Cinema Guild an Land.
 
Owusu zeigte ihre Filme u.a. im Fowler Museum an der UCLA (2018), am Nickelodeon Theatre (2018), im Museum of Fine Arts Houston (2016), im Museum of Modern Art (2015) und bei den UnionDocs (2012). Ihre Arbeit wurde in größeren Gruppenausstellungen einbezogen, u.a. in der National Gallery of Art (2018), ICA London (2017), im Smithsonian National Museum of the American Indian (2017), Art + Practice (2015), im Institute of Contemporary Art, Philadelphia (2015) und beim Prospect.3 der Triennale (2013) in New Orleans.
 
Owusu hat vielzählige Stipendien erhalten, wie u.a. die John Simon Guggenheim Fellowship in Creative Arts (2015), den Art Matters Foundation (2012) und den Africa First Award (2012), gestiftet von Focus Features. Sie wurde zudem eingeladen zu Residenzen an der MacDowll Colony, der Camargo Foundation und dem Goethe-Institut Vila Sul in Salvador-Bahia.
 
Black Sunshine, ihr bevorstehendes Debut-Feature wird unterstützt von Produire au Sud (2010), Creative Capital Foundation (2012), Durban FilmMart’s ARTE France International Prize (2013), Berlinale World Cinema Fund (2014) und dem Tribeca Film Institute (2015).
Ihre Arbeit ist in Dauerausstellungen im Whitney Museum of American Art, im Centre Pompidou, im Fowler Museum, im Yale University Film Study Center, und an der Indiana University Bloomington, Sitz des Black Film Center/Archive, zu sehen.
 
Owusu hat einen Master (MFA) in Film & Video und freie Künste vom California Institute of the Arts und ihren Bachelor-Abschluss in Media Studies and Studio Art der Universität von Virginia erworben. Zurzeit teilt sie ihre Zeit zwischen Ghana und New York auf, wo sie als Gastprofessorin am Pratt Institute in Brooklyn arbeitet. Ihre Filme werden von ihrer Produktionsgesellschaft Obibini Pictures LLC produziert.
 
Akosua Adoma Owusu wird von Farber Law LLC.rechtlich (Andrew Farber) rechtlich vertreten.
 

Cécile Martin hat einen Master-Abschluss in Architektur (MArch). Sie ist Fotografin, Videoproduzentin, aktiv in Web- und Public art, Performance-Künstlerin, Bühnenbildnerin und Kuratorin für Medienkünste und Architektur mit Sitz in Montreal (Kanada). Sie lehrt an der School of Design of the Université du Québec in Montreal.

Als künstlerische und offizielle Leitung der internationalen Biennale Champ Libre (www.champ-libre.org), hat Cécile Martin sechzehn standortsspezifische Medienkunst-Events in Montreal und anderen Orten, im öffentlichen Raum und denkmalgeschützten Gebäuden durchgeführt. Zudem hat sie kollaborative Interventionen zwischen Medienkünstler_innen und Archtitekt_innen initiiert.

Sie war 2009 Stipendiatin der RAIC Foundation (Royal Architectural Institute of Canada), ist leitendes Mitglied des Hexagram, einem internationalen Netzwerk für Forschungen in Medienkunst, Design, Technologie und digital culture und leitete das Forschungssymposium Media Art Histories Re-Create in 2015.

Im Herbst 2014 begann Cécile Martin mit einer Promotion am Centre for Interdisciplinary Studies in Society and Culture (CISSC) an der Concordia University (Montréal) unter der Leitung von Chris Salter, Orit Halpern und Brian Massumi.
 

Augusto Soledade, Guggenheim Fellow von 2008, ist Gründer, künstlerischer Leiter und Chefchoreograf von Augusto Soledade Brazzdance, vormals bekannt als Brazz Dance Theater Incorporated, in Miami.
 
Im Herbst 2015 erhielt Soledade zum 17ten Mal die Miami Dade Choreographer´s Fellowship von Miami Dade Cultural Affairs. 2012 wurde Soledade zugunsten des Miami Dance Mecca Project mit dem renommierten Knight Arts Challenge Grant ausgezeichnet. Beim Miami Dance Mecca Project handelt es sich um eine Initiative, die Miamis Ruf als aufstrebendes Zentrum für zeitgenössischen Tanz fördern soll. Außerdem wurde Soledade 2012 das zweite Mal in Folge mit der Individual Artist Fellowship von der Abteilung für kulturelle Angelegenheiten des Staates Florida ausgezeichnet.
Im August 2011 wurde Soledade für die Zelda Fichandler Fellowship nominiert und gefördert vom Creation Fund Grant und das Forth Fund des National Performance Network (NPN). 2010 wurde Soledade zum dritten Mal die Dance Miami Choreographer’s Fellowship verliehen. Dieses bedeutende Stipendium erhielt er zum zweiten Mal im September 2008. Außerdem wurde ihm 2008 die renommierte Guggenheim Fellowship in Choreografie verliehen.
 
Seitdem er in Miami, Florida, wirkt und lebt, hat er von der Abteilung für kulturelle Angelegenheiten in Florida Stipendien wie die Florida Individual Artist Fellowship, den Artist Access Grant, den Artist Enhancement Grant und den International Cultural Exchange Grant gewonnen. 2005 wurde ihm zum ersten Mal die Miami Dade Choreographer’s Fellowship, der Creative Capital Workshop Grant und Community Grant von der Abteilung für Kulturelle Angelegenheiten Miami verliehen. Um Choreografien sowie Forschungsprojekte zu entwickeln erhielt er außerdem viele weitere Förderungsmittel vom Northampton Arts Council und dem Smith College.
 
Aktuell arbeitet Soledade als Vollzeit Associate Professor für Tanz in der Nova Southeastern Universität in Davie, Florida. Zudem arbeitet er auch in Universitäten und Colleges als: Assitenzprofessor in der Florida International Universität in Miami, Florida, als Gastprofessor und Graduate Advisor im Smith College, Massachusetts, als Gastprofessor für Tanz in der Universität von Michigan, Anne Arbor sowie als künstlerischer Gastdozent im Wells College, New York, und als Lehrbeauftragter in der Universität Rochester.
 
Er erhielt 1998 sein M.F.A (zu Deutsch: Master der Bildenden Künste) in Tanz vom SUNY Brockport. Im selben Jahr erhielt er auch den Pylyshenko-Strasser Graduate Dance Award und war außerdem Finalist in der Tanzkategorie für die 1998 Thayer Fellowship.
Augusto Soledade, gebürtig aus Bahia, Brasilien, begann sein Tanztraining in der Universität Federal von Bahia, in einem Programm ausgelegt für Modern Dance und trainierte mit Garth Fagan und Clyde Morgan. Soledade schloss zudem sein Journalismus-Studium an der Universität von Bahia ab. 

jj18 ist ein 2017 gegründetes Künstlerkollektiv, das zur Hälfte aus dem audiovisuell arbeitenden Duo 18+ besteht.  jj18 hat kürzlich ein 48-minütiges Mixtape mit Video auf dem Lable Houndstooth in London herausgebracht. Mitglieder von jj18 performenten und stellten in verschiedenen Orten Europas und Nordamerikas aus, z.B. im Rahmen der 55. Biennale in Venedig, dem Frieze Projects London, Artists Space NYC und dem Berghain in Berlin.
 em Berlin.

jj18 ist als Stipendiat des Musicboard Berlin Resident in der Vila Sul.

Website: http://justinswinburne.xhbtr1.com/18plus

Ana Hupe (1983) widmet sich der Schaffung eines Gegengedächtnisses zum kolonialen Archiv, indem sie sich fortwährend mit Immigrationsbewegungen beschäftigt und Dekolonialisierungspraktiken ausübt. Ana Hupe machte ihren Doktor in bildender Kunst an der Universität von Rio de Janeiro und lebt aktuell in Berlin.
 
Zu ihren jüngsten Projekten zählen A lot of future for one single memory, eine Solo-Show, die sie nach ihrer zwei-monatigen Residenz in der FUNAJ  (Joaquim Nabuco Foundation) in Recife aufführte und Malungas, eine Ausstellung, die gleichzeitig in der Mario Kreuzberg Galerie in Berlin und im Klang- und Bildmuseum Paço das Artes in São Paulo ausgestellt wurde. Beide forschungsbasierten Projekte hinterfragen die Spuren der Kolonialgeschichte in heutigen Gesellschaften und befassen sich mit dem Sinn vom Gemeinschaft.
 
Neben diversen Kollektivausstellungen und Residenzen, nahm Hupe an der Kunstkvarteret Lofoten Residenz in Norwegen, sowie an den Greatmore House Artstudios in Kapstadt teil. Sie gewann den Preis Prêmio CCBB de Arte Contemporânea (2016) für die Präsentation ihrer Solo-Show Readings to move the center und wurde vom IPHAN mit dem Prêmio Honra ao Mérito Arte e Patrimônio’ (2014) ausgezeichnet.
 
Während ihrer Residenz in Salvador wird sie der Geschichte brasilianischer und afrikanischer Menschen nachgehen, die im 19. Jahrhundert von Bahia nach Lagos zurückkehrten.

Website: http://www.anahupe.com/

Der in Accra, Ghana, lebende Jonathan Dotse ist Science-Fiction-Schriftsteller, Afrofuturist und Künstler, der sich mit digitalen Hypermedien auseinandersetzt. Jonathan hat Informatik und Psychologie an der Universität Windsor in Kanada  studiert und hat seinen Bachelor in Management Information Systems an der Ashesi Universität in Ghana gemacht. 2010 startete Jonathan den Blog AfroCyberPunk mit der Intention das kreative Potential Afrikanischer Science-Fiction zu ergründen. Seitdem veröffentlichte er verschiedene Artikel und Kurzgeschichten in gedruckter und digitaler Online-Version, darunter Jungle Jim, Sci Dev, Acceler8or, Brave New Now (2014) und das African Futures Buch, das in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entstanden ist.
 
Jonathan arbeitet derzeit an seinem ersten Roman, einem Cyberpunk Mystery Thriller, der in Accra im Jahre 2057 spielt. Jonathan leitete und entwickelte außerdem zahlreiche Produktionen virtueller Realitäten (VR), wie z.B. Pandora (2015) und Elsewhen, eine interaktive VR für die Dakar Biennale (2016), sowie die VR für den Dokumentarfilm Spirit Robot, der auf dem Sheffield Doc/Fest (2017) Premiere feierte und mit der Unterstützung des Goethe-Instituts als Teil des VR Afrika Projekts produziert wurde.
 
Im Januar 2018 gründete Jonathan das kreative Studio und  Verlagshaus AfroCyberPunk Interactive. Dieses möchte neue Formen immersiver und interaktiver Inhalte entwickeln, um traditionelle und neue Medien zu verbinden und zu neuen multidimensionalen Erfahrungen umzuwandeln.

Prinzessin Iya Adedoyin Talabi Faniyi (Nee Olayiwola-Olosun) entstammt einer traditionellen Königsfamilie und wurde auf dem königlichen Anwesen Iyadudu der Stadt Osogbo im Bundesstaat Osun, Nigeria, geboren. Vor über 40 Jahren wurde sie von Susanne Wenger, auch bekannt als Adunni-Olorisa, adoptiert. Seitdem wurde sie von verschiedenen Priestern, Priesterinnen und einer Vielzahl weiterer Künstler auf die Teilnahme an einer diversen traditionellen Aktivitäten vorbereitet, wozu auch die Einführung in die traditionelle Malerei und Kleidung gehört.
 
Neben häuslichem Unterricht und der Weitergabe traditioneller Praktiken, besuchte sie von 1971 bis 1982 in Osogbo die Grundschule und das Gymnasium. An der Obafemi Awolowo Universität von Ile-Ife erwarb sie einen Abschluss in Yoruba Oral Literature vom Institut für afrikanische Sprachen und Literatur. 2001 schloss sie ihren Bachelor of Arts (Yoruba) an der Universität von Ilorin ab und beendete 2005 ihren Master of Arts in African Studies an der Universität von Ibadan.
 
Prinzessin Adedoyin Talabi Faniyi hat an traditionellen, kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen in Portugal, Frankreich, Deutschland und Österreich teilgenommen, wo sie zusammen mit ihrer Mutter Mama Adunni Olorisa bei zahlreichen Kunstausstellungen mitgewirkte. Darüber hinaus war sie Teil des Kulturaustauschprogramms mit dem Manchester Educational Board in Großbritannien für die Common Wealth Games von 2002.
 
2002 wurde ihr der Titel der Yeye Apesin Alabola in Masifa, Ejigbo, verliehen. In Anerkennung an ihren Beitrag zur Förderung der traditionellen Religion und Kultur in Nigeria und der Diaspora wurde sie 2002 mit dem Merit Award der Osogbo National Student Union der Osun State Polytechnic in Iree, 2003 vom Olympia Youth Carnival und Olugun Chapel in Osogbo und 2007 vom Institut für Yoruba Studies des Oyo State College of Education in Oyo ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie 2008 in Osogbo den Award of Excellence der nationalen Kommission für Museen und Denkmäler, sowie den Ajogbare African Cultural Troupe; 2010 den Oludare Cultural Troupe und den Salako African Cultural Troupe im Jahr 2012
 
2006 wurde sie nach Brasilien eingeladen, um an der Konferenz der Intellektuellen Afrikas und der Diaspora in Bahia, Brasilien teilzunehmen. Vom La Musee Du Quai Branly wurde sie 2008 zu einem traditionellen und kulturellen Programm nach Paris eingeladen, im Zuge dessen sie auch Radiointerviews für Radio France gab. Weiterhin arbeitete sie als Gastrednerin im Zentrum für Afrikaforschung und afrikanisch-amerikanische Forschung an der Duke University von Durham in North Carolina. 2011 wurde die hohe Priesterin Adedoyin Talabi Faniyi dazu eingeladen die traditionelle Eröffnungszeremonie der Susanne Wenger Foundation in der Kunsthalle von Krem in Österreich zu leiten.
 
Sie ist eine hohe Priesterin der traditionellen Yoruba-Religion in Osun, Obatala, Ifa, Egbe, Obaluaye, Ogboni, Aje, Baayanni und praktiziert die Orisha-Verehrung in Yorubaland und der Diaspora.

Isaac Julien CBE ist Installationskünstler und Filmemacher. Er wurde 1960 in London geboren, wo er derzeit auch lebt und arbeitet. Julien entwirft Multi-Screen-Filminstallationen –und Fotos, die verschiedene künstlerische Richtungen aufnehmen und erzeugt somit eine poetische und einzigartige visuelle Sprache. Juliens Filmdebut Looking for Langston war ein großer Erfolg. Das Doku-Drama von 1989 untersucht den Autor Langston Hughes und die Harlem Renaissance. Young Soul Rebels (1991), eine frühere Arbeit, gewann den Semaine de la Critique Prize auf dem Filmfestival in Cannes.

Während er sich in letzter Zeit der Erhaltung und Wiederaufbereitung des umfangreichen Archivmaterials von Looking for Langston widmete, stellte er fotografische Arbeiten in der Victoria Miro Gallery in London (2017), der Jessica Silverman Gallery in San Francisco (2016) und der Ron Mandos Gallery in Amsterdam (2016) aus und führte den Film in seiner 16mm-Druck-Originalfassung in der Tate Britain vor.

Juliens Einzelausstellungen- und Präsentationen waren im Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) in Kapstadt  (2017); im Platform-L Contemporary Art Centre in Seoul (2017); im The Royal Ontario Museum in Toronto (2017); in der Foundation Louis Vuitton in Paris (2016); im MAC Niterói in Rio de Janeiro (2016); im Museo Universitario Arte Contemporáneo (MUAC) in Mexico City (2016); im De Pont Museum in den Niederlanden (2015); im Museum of Modern Art in New York (2013); im Art Institute of Chicago in Chicago (2013); im The Bass Museum in Miami (2010); im Museum Brandhorst in Munich (2009); im Museum of Modern Art in Dublin (2005); im Centre Pompidou in Paris (2005) und im Moderna Museet in Stockholm (2005 )zu sehen. Seine letzte Arbeit, Stones Against Diamonds, wurde 2015 als Teil des Rolls-Royce-Kunstprogramms auf der Venedig Biennale, auf der Art Basel und der Art Basel in Miami Beach gezeigt.

Auf der 57. Venedig Biennale 2017 war Julien im Eröffnungspavillon Diaspora mit Western Union: Small Boats vertreten. Vor kurzem präsentierte er Kapital und leitete Das Kapital Oratorio auf der 56. Venedig Biennale, die von Okwui Enqezor kuratiert wurde. Seine Arbeit wurde außerdem auf der 7. Gwangju Biennale in Südkorea (2008), auf der Prospect 1 in New Orleans (2008), auf der Performa 07 in New York (2007) und auf der Documenta 11 in Kassel (2002) ausgestellt.

Juliens Werk ist in den Sammlungen verschiedener Institutionen rund um den Globus zu sehen; dazu gehören Tate in London, das Museum of Modern Art in New York, das Centre Pompidou in Paris, das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, das Hirshhorn Museum und Sculpture Garden in Washington DC; die Albright-Knox Art Gallery in Buffalo, New York; die Louis Vuitton Foundation in Paris; die LUMA Foundation in Arles; die Kramlich Collection und das Zeitz Museum of Contemporary Art (Zeitz MOCAA) in Kapstadt. Die Towner Art Gallery Collection in Eastbourne, UK, erwarb Ten Thousand Waves als Teil eines Film-Förderprogramms. Die weltweit gefeierte Multiscreen-Installation Ten Thousand Waves wurde auf der Sydney Biennale erstmals vorgestellt und wurde bei zahlreichen Ausstellungen gezeigt – zuletzt bei Platform-L in Seoul (2017) und in der Louis Vuitton Foundation in Paris sowie im MoMA in New York (2013) wo außerdem eine monografische Studie über Isaacs Leben und Werk mit dem Titel Riot (2013) veröffentlicht wurde.

Julien lehrte intensiv; er besetzte Posten wie den Chair of Global Art an der University of Arts in London (2014-2016) und war Professor für Media Art an der Staatlichen Hochschule  für Gestaltung in Karlsruhe, Deutschland (2008-2016). Er erhielt den James Robert Brudner ‘83 Memorial Prize und gab darüber Vorlesungen an der Yale University (2016). Jüngst wurde er mit dem Charles Wollaston Award (2017) für beste Arbeit an der Royal Academy Summer Exhibition ausgezeichnet. Weiterhin wurde ihm während der Ehrungen auf dem Geburtstag der Queen 2017 der Titel Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (CBE) verliehen.

Mark Nash ist ein renommierter unabhängiger Kurator, Filmhistoriker und Filmemacher und spezialisiert auf zeitgenössische Filmkunst, Avantgard – und Weltkino. Derzeit lebt und arbeitet er in London, England.
 
Nash war vielfach in Lehrtätigkeit aktiv: bis vor kurzem war er Professor und Leiter des Masterprogramms Curating Contemporary Art am Royal College of Art in London. Dort entwickelte er das Inspire Programme, ein Projekt, das es marginalisierten Kurator/-Innen ermöglicht einen Master zu absolvieren. Dafür sammelte er £3 MGBP aus öffentlichen Geldern.
 
Er war Gastdozent bei verschiedenen Studienprogrammen, wie dem Whitney Museum Independent Study Program in New York und dem History of Consciousness Department, University of California, Santa Cruz. Zudem unterrichtete er als Lehrbeauftragter im Department of Visual and Environmental Media und war Gastwissenschafter am Institut für afroamerikanische Studien. Er war Lehrbeauftragter an dem Department of Cinema Studies der New York University (NYU) und 2015 Forschungstipendiat an der Nanyang Technological University Singapore, Zentrum für zeitgenössische Kunst.
 
Derzeit unterrichtet Nash Filmkuratierung an der Fakultät für Film-, Medien- und Kulturwissenschaften am Birkbeck College, University of London.
 
Als Kurator hat Mark Nash erst kürzlich mit Isaac Julien in verschiedenen Film- und Kunstprojekten zusammengearbeitet. Zudem arbeitete er regelmäßig mit Okwui Enwezor, wie zum Beispiel 2002 auf der Documenta11, bei der Ausstellung The Short Century: Independence and Liberation Movements in Africa, 1945–1994 und erst kürzlich am Projekt The Arena für die Venedig-Biennale 2015, unter anderem mit einer epischen Lesung von Karl Marx Das Kapital.
 
Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören die kinematographischen Ausstellungen Viva L’Italia am Museo Civico Archeologico für die Artefiera in Bologna (2017), die sich mit dem Erbe der sozialistischen Kultur der 1970er Jahre in Bologna befasst, sowie The Coming Community und MAMBO (2018). 2016 arbeitete er an der bedeutenden Ausstellung, Yingxiang/The Shadow Never Lies (mit Joshua Jiang, Kurator der 4. Guangzhou Trienniale, 2012), die sich mit zeitgenössischen Kurzfilmen und photographischen Werken für das M21: 21st Century Minsheng Art Museum Shanghai beschäftigt.
 
Mark Nash hat einen PhD von der Middlesex University und einen Masterabschluss (Cantab) von der Cambridge University. Er veröffentlichte The Shadow Never Lies (Begleitkatalog der Ausstellung.) Zudem verfasste er die kritische Einleitung in der 2016 erschienenen Publikation Red Africa: Affective Communities in the Cold War, London: Black Dog Publishing.
 

Boris Pofalla, geboren 1983, studierte Kunstgeschichte und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er schrieb fünf Jahre für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und ist heute Autor der Welt und des Kunstmagazins Blau. 2015 erschien sein Debütroman Low bei Metrolit, Ende 2017 zusammen mit dem Künstler Robert Nippoldt der Grafikband  „Wenn es Nacht wird im Berlin der Wilden Zwanziger“ im Taschen-Verlag. Er lebt in Berlin und schreibt an einem zweiten Roman

Sie ist eine der angesagtesten DJ’s der Berliner Clubszene und wird als international bekannte Queen des Eklektik BerlinIstan nicht umsonst als „Zeremonienmeisterin der transkulturellen Völkerverständigung“ (Daniel Bax - TAZ) bezeichnet.
 
Die international renommierte, mehrfach ausgezeichnete in Berlin und Istanbul und queer lebende DJ, Produzentin und Kuratorin Ipek Ipekçioglu, ist bekannt für Ihren einzigartigen und hybriden Sound. Ihr faszinierender, nomadischer Sound - inspiriert von ihrer bi-kulturellen Sozialisation und Einflüssen - agiert außerhalb gängiger Pop Klischees.

Psychedelic Turkish Funk trifft auf Disko, Balkanfolk auf House, kurdischer Halay auf Elektro, türkischer Tango auf Break Beat, Arabsound auf Trap , Bhangra auf Moombahton, albanischer Pop auf Twerk, iranischer Folk auf Techno. Ihre FolkElektroFusion setzen überraschende Akzente im Flow der Club Music.
 
Spielerisch durchwandert DJ Ipek dabei verschiedenste Genres, was ihrer Musik den Beinamen "eklektisch" einbrachte. Ipek’s „elektronik only„ Sets mit Deep-House, Tech-house, Minimal and Techno sind angereichert mit ethnic und Folktunes und kreatives Live-mixing mit vibrierenden Beats und dramatischen Basslines.
 
Diese besonders vielseitige Mischung verdankt Ipek auch die Ehrung des Berliner Stadtmagazin Zitty als eine "der wichtigsten kulturellen Persönlichkeiten der Hauptstadt".
 

Mouhamadou Diol ist ein administratives Mitglied der Theaterforum-Gruppe Kàddu Yaraax. Die Gruppe wurde im November 1994 gegründet um die gemeinschaftliche Mobilisation gegen alle sozialen Unterdrückungen zu unterstützen, wie z.B. die Verschmutzung der Bucht von Hann, welche das Residenzgebiet des Vereins ist.

Die Haupttätigkeit von Kàddu Yaraax ist das Theatherforum mit regelmäßigen und häufigen Aufführungen in ganz Senegal. Kursleiter_innen geben regelmäßig Theaterkurse für Gruppen in verschiedenen Städten Senegals.
 
Momentan, ist Mouhamadou Diol der Koordinator des Festival Sénégalais de Théâtre Forum (deutsch : Senegalesisches Festival des Theaterforums), welches seit neun Jahren einen prominenten Platz für interaktiven Service gerichtet an entwicklungsorientierte Gemeinschaften innehält.

Diese Residenz wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt.
 

Paz Ortúzar ist eine multidisziplinäre Künstlerin, geboren in Santiago, Chile.
Ihre Arbeit besteht aus einer Reihe von prozessbasierten Projekten welche sich aus Videos, Objekten, Installationen und Aufführungen zusammensetzen. In ihrer Arbeit sucht Ortúzar Wahrheiten in der Existenz alltäglicher Objekte, Aktionen und Narrativen. Indem sie gewöhnliche Gegenstände verwendet, versucht sie neue Ideen über die Begriffe der Zeit, Zyklen und Leere zu entdecken. Sie hat Visuelle Kunst an der Pontificia Universidad Católica de Chile (2008) studiert, hat ein Zertifikat in lateinamerikanischer Kunst Ästhetik (2008) und einen Masterabschluss in Bildender Kunst der University of Pennsylvania USA (2014).
 
Ihre Arbeit wurde in internationalen Einzel,- und Gruppenausstellungen präsentiert, an Orten wie Fjord Gallery in Philadelphia (USA), The Arnold and Sheila Aronson Galleries in New York (USA), MUCHA in Mendoza (ARG), FRANZ JOSEP KAI 3 in Wien (AT) und dem Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago (CL). Ortúzar hat folgende Preise gewonnen: CONYCIT Scholarship Fondart Nacional, Vermont Studio Center Fellowship, Oakley Medal of Achievement und kürzlich den Juan Downey Kreations und Autoren Preis.
 
Zusätzlich zu ihrer künstlerischen Praxis hat sie außerdem an verschiedenen kuratorischen Projekten gearbeitet und diese entwickelt; unter anderem: No Horizon in Santiago und Rosewell, Migratory Patterns in New York and En Medio: Arte y Sociedad in Santiago.
 
Ortúzar lebt und arbeitet in Santiago, Chile. 

Paz Ortuzar ist durch ein Preis vom Goethe-Institut Santiago do Chile Residentin in der Vila Sul.

Ángela Bonadies (Caracas, 1970) ist eine Künstlerin, deren Arbeit sich auf Gedächtnis, Archivierung, urbanem Raum und dem Denken über das fotographische Bild aus der Perspektive der Fotografie befasst und fokussiert. Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen : „West Side“ in der Galerie Abra in Caracas, Venezuela; „Magical (un) Real: Entranced Land“ im Momenta Art in Brooklyn, USA; „Translocations“ im Arts Santa Mònica, Barcelona, Spanien; „Bonadies + Caula: cartografías de un territorio compartido“  (dt.: Bonadies + Caula: Kartographien von einem geteilten Territorium) im Centro de Historias de Zaragoza, Spain; “The Beast and the Sovereign” im Museo de Arte Contemporáneo de Barcelona (MACBA), Barcelona, Spanien und Württembergischer Kunstverein (WKV), Stuttgart, Deutschland; „The White Elephant“ in der After-the-butcher Galerie in Berlin, Deutschland; und „Global Activism“ im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe, Deutschland.
 
Bonadies gewann 2004 den Premio Latinoamericano de Fotografía Josune Dorronsoro 2004 und 2008 die Ayuda a la Creación, bereitgestellt von Matadero in Madrid. Das Projekt „La Torre de David“ bekam Anerkennung bei den Best Architecture and Landscape Projects 2011, bereitgestellt von den Magazinen Polis und Domus Best of Architecture 2011.
 
Im Jahr 2016 wurde die Künstlerin in die Kunstresidenz im 18th Street Arts Center in Santa Monica eingeladen, um zusammen mit dem Los Angeles County Museum of Art in der Ausstellung „A Universial History of Infamy/ Pacific Standard Time: LA/LA“ (2017-2018) mitzuwirken.
 
Ángela Bonadies ist als Stipendiatin des Goethe Instituts Caracas Residentin in der Vila Sul.

Julia Phillips, geboren und aufgewachsen in Hamburg, ist deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerin. Phillips studierte Bildende Künste an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) und lebte eineinhalb Jahre in Berlin bevor sie nach New York zog, um an der Columbia University das MFA Programm zu belegen. Nach ihrem Hochschulabschluss 2015, nahm sie am Whitney Programm teil, war dann Residentin in Skowhegan, sowie in einer einjährigen Residenz im The Studio Museum in Harlem (2016-2017), und war zuletzt einmonatige Residentin von Denniston Hill in New York.
 
Julia Phillips arbeitet hauptsächlich mit Keramik und Metall,  Materialien, aus denen sie Skulpturen herstellt, die an funktionelle Gegenstände erinnern und in Verbindung mit dem menschlichen Körper stehen. Darüber hinaus arbeitet sie auf Papier und mit Videos. Phillips beschreibt ihre intellektuellen Interessen als geprägt durch psycho-analytisches Schwarzes feministisches Denken und Biraciality.
 
Ihre Arbeiten wurden ausgestellt in Europa und in den USA, in Städten wie Berlin, London, Wien, Warschau, Los Angeles und New York. Ihre neuste Vorstellung  ist eine Gruppenshow, welche von den kuratoriellen Mitgliedern des Whitney Programms  der The Kitchen, „Dreamers Awake“ kuratiert wurde. Die Gruppenschau, läuft bis Anfang Januar 2018, handelt von Künstlerinnen und Surrealismus in White Cube London und der Artist-in Residency show „We Go As They“ im The Studio Museum Harlem.

Marina Fokidis ist eine in Athen lebende Kuratorin und Schriftstellerin. 2014 wurde sie zur Leiterin des Künstlerischen Büros Athen ernannt sowie zur kuratorischen Beraterin der documenta 14. Sie ist die Gründerin der Kunsthalle Athena und South as a State of Mind, ein halbjährliches Kunst- und Kulturmagazin.
 
2011 war Fokidis eine der Kuratorinnen der dritten Thessaloniki Biennale (www.thessalonikibienniale.gr). Außerdem war sie die Beauftragte und Kuratorin des Greek Pavillon der 51. Biennale Venedig (2003) und eine der Kuratorinnen der 1. Tirana Biennale (2001). Sie war Hilfskuratorin der Art Space Pythagorion der Schwarz Foundation, wo sie Soloaustellungen mit neuen Arbeiten von Slvas Tatars (2013) und Nevin Aladag (2014) kuratiert hat. Von 2001 bis 2008 war sie eine der Kurator*innen von Oxymoron, einer Non-Profit-Organisation in Athen, welche kontemporäre visuelle griechische Kunst international bewirbt.
 
Fokidis hat Aufsätze für verschiedene herausgegebene Kollektionen, Künstler*innen und Ausstellungskatalogen sowie für mehrere internationale Kunstmagazine und Veröffentlichungen geschrieben; unter anderem Frieze , Art-Agenda, Artinfo, Flash Art, Art and Australia, Manifesta Journal, Empires Ruins and Networks, A reception of Urban Ecology : Detroit and beyond ( Buch), Articulating Power and Subversion. Außerdem nahm sie an Konferenzen sowie internationalen Debatten teil, einschließlich Arco 2010, Art Basel Conversations 2013, Global Art Forum, Art Dubai 2014, Liverpool Biennale 2016, São Paulo Biennale 2014 und 2016. Zudem war Fokidis Jurymitglied für verschiedene Preise: 2013 Furla Award, Bes Revelaco 2013 – Serralves Museum. 2017 wird sie Mitglied der Jury für Videobrasil 2017 sein.
 
Sie war Mitglied der Akademie Scholl Solitude, ein internationales Artist-in-Residence-Programm, und ist Mitglied von AICA (Association Internationale des Critiques d’Art).
 
Marina Fokidis ist als Stipendiatin des Goethe Instituts São Paulo Residentin in der Vila Sul.

Die Künstlerin Pauchi Sasakis, die „ohne Angst innerhalb verschiedener Disziplinen und stilistischen Beschränkungen“ arbeitet (The Wire), integriert in ihrem interdisziplinären Ansatz musikalische Kompositionen mit dem Design multimedialer Performances, der Anwendung von neuen Technologien und der Entwicklung von selbstentworfenen Instrumenten. Ihr Ziel ist die Verkörperung der elektronischen Musikperformance.
Als Komponistin, Performerin und Improvisatorin kreiert ihre Musik intime und subjektive musikalische Landschaften durch elektro-akustische Klänge, gemischt mit Feldaufnahmen und Synthesen. Dabei bezieht sie improvisatorische Ästhetik und ethnisch-musikalische Traditionen mit ein.
Als aktive Filmkomponistin ist Pauchi Sasakis wirkungsvolle Musik Teil von über 30 Spiel- und Kurzfilmen.
 
Pauchi Sasaki ist als Stipendiatin des Goethe Instituts Lima Residentin in der Vila Sul.

Adama Amanda Ndiaye ist die talentierte Designerin und Unternehmerin, die hinter der Marke Adama Paris steht. Als Tochter von senegalesischen Eltern und geboren in Kinshasa, Kongo, verkörpert die vielbereiste junge Frau die multi-kulturelle Designerin des neuen Millenniums.
 
Adama ist in vielen internationalen Städten zu Hause, was es ihr über die Jahre ermöglicht hat, verschiedene kosmopolitische Trends mitzuerleben. Diese globale Modeodyssee hat sie darüber hinaus zu der Eröffnung  der Marke Adama Paris inspiriert. Die Mentalität des Unternehmens ist: in Afrika kreierte Mode für die Welt.
 
Heute lebt Adama zwischen Dakar, Los Angeles und Paris. Diese urbanen Großstädte sind die Inspirationsquellen für die afropolite Weltbürgerin aus dem 21. Jahrhundert.
 
Adama Paris repräsentiert nicht nur einen dynamischen und angesagten Kleidungstil, sondern darüber hinaus auch das Temperament einer jungen, zeitgenössischen Frau.
Adama Paris überbrückt Kulturen und steht für alle Frauen, die es ablehnen von einem Bild definiert zu werden, das nur von einer Marke und einer Kultur kontrolliert wird.
 
Motiviert durch den Wunsch, ihre Mode mit anderen Menschen zu teilen und multikulturelle Brücken zu schlagen, hat Adama viele Veranstaltungen weltweit organisiert wie zum Beispiel vor 15 Jahren die Dakar Fashion Week, 2010 die Black Fashion Week in Prag, Montreal und New York, sowie die Africa Fashion Awards, welche heute als „les trophés de la mode Africaine“ (TMA) (dt.: die Trophäen der afrikanischen Mode) bekannt sind.
 
Im April 2014 gründete Adama „Fashion Afrika TV“ (FA TV)  im Senegal, der erste Fernsehkanal, der sich zu 100% mit afrikanischer Mode beschäftigt. FA TV ist in 44 afrikanischen und 33 europäischen Ländern, auf Kanal 24 bei Canal+ und 13 amerikanischen Ländern mit Roku Box verfügbar.
 
Adama ist eine Modeaktivistin die ihre (in Afrika produzierte) Mode in der Modewelt positionieren und darüber hinaus aufzeigen möchte, dass women of colour sich aktiv gegen Diskriminierung und Chancenungerechtigkeiten einsetzen.
 
Adama Paris ist als Stipendiatin des Goethe Instituts Dakar Residentin in der Vila Sul.

Die Bildhauerin, Videofilmerin und Landart-Künstlerin Sandra Tannous lebt und arbeitet in Montreal, Kanada. Kunstprojekte im öffentlichen Raum (eng.: public art) sowie Kollektiv- und Solo-Ausstellungen führten sie schon nach Quebec, Frankreich und in die Schweiz. Tannous studierte Bildende Kunst an der Universität Laval in Quebec sowie Umweltgestaltung an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Frankreich. Anknüpfend an ihr Studium in Landschaftsarchitektur wurde sie jüngst zur Canadian Society of Landscape Architects zugelassen.
 
Der Ausgangspunkt ihrer Arbeit orientiert sich am menschliche Maßstab. Sie strebt danach zu verstehen, wie Menschen ihren Raum organisieren und welches Werkzeug sie dafür verwenden. Dabei arbeitet sie zwischen dem Urbanen und der Natur, indem sie harmonische Installationen entwirft, die die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt verstärken. Ihre Arbeit bewegt sich frei zwischen Gallerien und öffentlichen Räumen, wobei sie dabei immer die Geschichte des Ortes miteinbindet.
 
Sandra Tannous ist als Stipendiatin des Conseil des arts et des lettres du Quebéc (CALQ) Residentin in der Vila Sul.

Allie ist ein Solomusiker und Musikproduzent, der in Berlin lebt und arbeitet. Seine Musik gleicht laut Popmonitor „einer eigentümlichen Melange aus robotischen Arrangements und dynamischer Akustik, irgendwo zwischen unheimlicher Bedrohlichkeit und warmer Intimität“.
 
Nach zwei in DIY-Tradition erarbeiteten Alben und ersten Auftritten in New York unterschrieb Allie 2012 beim Hamburger Indie-Label Clouds Hill (Faust, Bosnian Rainbows, Turbostaat) und nahm im gleichnamigen Studio sein drittes Album Uncanny Valley auf. Dem folgten über 200 Soloshows in ganz Europa und eine von der Initiative Musik geförderte Kanada-Tour sowie zahlreiche Supportshows für u.a. Angel Olsen, Adam Green und SEA+AIR.
 
Für das darauf folgende, selbstbetitelte Album wechselte Allie 2015 zum Berliner Label Motor Music. Eine Förderung des Musicbboard Berlins ermöglichte es ihm, dieses wieder in Eigenregie aufzunehmen und mit anderen Künstlern zu kollaborieren (Black Cracker, Talking Straight). Seine Liveshow, bis dahin „wahre Orgien der Ruhe“ (Melodie & Rhythmus), baute Allie erstmals mit einer Backing Band aus und präsentierte diese auf zahlreichen Festivals (u.a. Reeperbahnfestival, Fusion Festival, 3000 Grad).
 
Eine erneut von der Initative Musik geförderte Tour führte ihn schließlich Ende 2015 nach Brasilien, wo er in Rio de Janeiro, Curitiba und Blumenau performte.
 
Allie ist als Stipendiat des Musicboard Berlin Resident in der Vila Sul.

Nadine Siegert ist die Stellvertretende Leitung des Iwalewahaus, Museum und Forschungszentrum der Universität Bayreuth. Sie studierte Ethnologie, Philosophie und Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2006 wechselte sie an die Universität Bayreuth, wo sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschungsprojekten zur afrikanischen Medienkunst am Iwalewahaus arbeitete und Ausstellungen afrikanischer zeitgenössischer Kunst kuratierte. 2013 hat sie zur zeitgenössischen Kunst in Angola an der Bayreuth International Graduate School of African Studies promoviert. Seit 2016 leitet sie das Forschungsprojekt African Art History and the Formation of a Modernist Aesthetic und forscht sie zur sozialistischen Ästhetik in Afrika, insbesondere der Ikonographie militanter Weiblichkeit im lusophonen Afrika. Zu ihren letzten Ausstellungskurationen zählen Mashup (2015), Things Fall Apart (2016) und FAVT: Future Africa Visions in Time (seit 2015).
 
Nadine Siegert ist als Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung Residentin in der Vila Sul.

Paul Ingendaay, geboren 1961 in Köln, ist Journalist und Schriftsteller. Nach einem Studium der Amerikanistik, Hispanistik und Germanistik lebte er achtzehn Jahre als Spanienkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Madrid. Seit 2016 arbeitet er als deren Europakorrespondent (Kultur) in Berlin und liefert Reportagen aus Hauptstädten und von der Peripherie.
 
Für seinen Roman Warum du mich verlassen hast (2006) erhielt Paul Ingendaay den Aspekte-Preis für das beste deutsche Prosadebüt sowie den Niederrheinischen Literaturpreis. Es folgten der Roman Die romantischen Jahre (2011) und die Story-Sammlung Die Nacht von Madrid (2013). Zu seinen essayistischen Sachbüchern zählen: Gebrauchsanweisung für Spanien (14. Auflage 2016), Gebrauchsanweisung für Andalusien (2013) und die Monographie Mark Twain: Ein Leben in Bildern (2015). Ingendaay ist Mitherausgeber der Werkausgabe von Patricia Highsmith in 32 Bänden (Diogenes Verlag) und schreibt regelmäßig über Literatur aus der spanisch- und englischsprachigen Welt.
 
Paul Ingendaay ist als Stipendiat der Robert Bosch Stiftung Resident in der Vila Sul.
 

Adam Kinner ist ein amerikanischer Künstler, der in Montreal, Kanada lebt und arbeitet. Nach Ausbildung und Karriere im Bereich Musik, arbeitet er seit 2011 mit Tanz als Form von Experimentieren mit dem radikalen Potential des performenden Körpers. Seine Arbeit verbindet Musik, Performance, Choreografie und Dokumentation, indem sie den performenden Körper in den Fragen, Affekten, Diskursen, Geschichten und Objekten der gelebten Gegenwart verortet.
 
Seine Arbeit wurde bereits in Konzerthallen, Performance Festivals, Tanzbühnen und Galerien in Montreal präsentiert. Zu den Veranstaltungsorten gehören Tangente, OFFTA, Studio 303, Usine C, the McCord Museum, SBC Gallery, Leonard & Bina Ellen Gallery, Gallerie d’UQAM und Innovations en Concert, ferner Städte wie Toronto, Washington DC, Chicago, New York, Berlin und Rotterdam. Neben seinen Soloarbeiten kooperiert er regelmäßig mit Noémie Solomon (USA), Ame Henderson und Public Recordings (Toronto), Jacob Wren und PME-ART (Montreal) und Christopher Willes (Toronto/ Montreal).

Adam Kinner ist als Stipendiat des CALQ (Conseil des Arts et des Lettres du Québec) Resident in der Vila Sul.

Er hat die Performance "Intempestivamente" bei der Tanzschule der Bundesuniversität Bahias präsentiert, in Zusammenarbeit mit drei lokalen Künstler: Ana Brandão, Nerfetiti Charlene Altan und Thiago Cohen.

Mohamed Elshahed ist ein in Kairo lebender Architekt, unabhängiger Wissenschaftler und Autor. Er ist Kurator für das Modern Egypt Project des British Museum. Elshahed absolvierte seinen Bachelor in Architektur am New Jersey Institute of Technology, seinen Master in Architecture Studies am MIT und unterrichtet Architekturgeschichte an der American University in Kairo. Von 2014 bis 2015 war er als Post-Doc-Stipendiat in Kunstgeschichte und Ästhetischer Praxis am in Berlin gelegenen Forum für Transregionale Studien tätig. Sein Doktortitel wurde ihm vom Middle East Studies Department der New York University verliehen. Aktuell arbeitet er am Manuskript seines Buches Revolutionary Modernism? Architecture and the Politics of Transition in Egypt, 1936-1967, das sich auf Architektur und urbane Planung in Ägypten, zur Zeit des politischen Umschwungs im Zuge des  1952er Staatsstreichs konzentriert. 

Gunther Schumann (*01/12/1987 in Berlin, Deutschland) ist Grafikdesigner, Illustrator und Comiczeichner und lebt und arbeitet seit 2009 in Halle (Saale), Deutschland. Schumann hat sein Abitur 2008 am Alexander-von-Humboldt Gymnasium in Berlin absolviert. Im Anschluss machte er von 2009 – 2015 seinen Bachelor an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Im Zeitraum von 2012 – 2013 studierte er an der Mimar Sinan Güzel Sanatlar Üniversitesi in Instanbul.
 
Zu Ausstellungen und Performances zählen Wagemutig, Kurzfilmfestival 11/ 2016, Kunststiftung Sachsen-Anhalt; Fantifantastisch, Gruppenausstellung, Halle 10/ 2016 – 01/ 2017; Freiraumgalerie, Gruppenausstellung, Halle 10/ 2016; Comicsalon Erlangen, utopias of everyday life, Gruppenausstellung, Erlangen 05/ 2016; Freiraumgalerie, All You Can Paint Effects, Ausstellung, Halle 05/ 2015, Kunststiftung Sachsen-Anhalt; Design Award Ausstellung, Halle 10/ 2015; Galerie Solitaire, Berlin, Gruppenausstellung, Berlin 01/ 2014; Kooperatif Art Space, Istanbul, Gruppenausstellung, Istanbul 03/ 2013; Bauhaus, Dessau, Gruppenausstellung, Dessau 06/ 2012. Außerdem realisierte er 12/ 2015 das Projekt Graphic Short Stories of everyday life am Goethe Institut Istanbul.
 
Gunther wurde 06/ 2016 für Kurzsüchtig beim Leipziger Kurzfilmfestival nominiert und hat den zweiten Platz beim One-Take Film Festival in Wien 06/ 2016 gewonnen. Außerdem wurde er 10/ 2015 für den Design Award in Halle nominiert. Im Zeitraum von 02 – 05/ 2016 stand ihm ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt für seine Arbeit in Halle zur Verfügung.

Gunther Schumann ist als Stipendiat der Kunststiftung Sachsen-Anhalt Resident in der Vila Sul.
 

Subasri Krishnan ist Filmemacherin und leitet das Media Lab des indischen Instituts für Human Settlement – IIHS, eine Bildungsinstitution, die sich mit urbanen Fragen beschäftigt. Ihre Filme handeln von zeitgenössischer Politik.
 
Ihr erster Film, Brave New Medium über Zensur im Internet im Südosten Asiens wurde auf nationalen und internationalen Festivals präsentiert. Der preisgekrönte Film This or That Particular Person befasst sich mit dem Konzept von offiziellen Ausweispapieren und in diesem Zusammenhang mit der individuellen ID-Nummer. Der Film hat 2013 den Preis für den besten Dokumentar-Kurzfilm auf dem internationalen Kurz- und Dokumentarfilm Festival von Kersala (IDKSFFK) erhalten. Ihr aktuellster Film What the Field Remembers über das Massaker von Nellie, das 1983 in Assam stattfand, erkundet Konzepte von Erinnerung, Gewalt und Gerechtigkeit anhand von Berichten Überlebender.
 
In ihrer Funktion am Media Lab des IIHS unterrichtet sie und kuratiert das Urban Lens Festival. Darüber hinaus ist sie 2017 Direktorin des Kinofestivals IAWRT – International Association of Women in Radio and Television. Vor der Filmhochschule hat Subasri Krishnan bei der akademischen Zeitschrift „Seminar“ gearbeitet. 

Susanna Gyulamiryan, geboren in Jerewan, Armenien, ist Kuratorin und Kunstkritikerin. Sie hat zahlreiche Ausstellungen, Forschungs- und Bildungsprogramme in Armenien und weltweit realisiert.
 
Aktuell ist sie Präsidentin des Art and Cultural Studies Laboratory (ACSL), das sie 2007 mitbegründet hat. 2008 initiierte sie die ‘Art Commune’, ein internationales Künstlerresidentenprogramm. Seit 2006 ist Susanna Gyulamiryan Mitglied der AICA-Armenia (International Association of Art Critics). Zehn Jahre lang hat sie theoretische und praktische Kurse zu den Themen Kulturelle Studien und Feministische Kunst am Institut für Schöne Künste der Offenen Armenischen Universität (International Academy of Education) gegeben. Außerdem hat sie einen Masterkurs zu Gender Studies am Institut für Kulturelle Studien an der Yerevan State University abgehalten.
 
Zu ihren aktuellen Veröffentlichungen gehören Women’s Art versus Feminist Art. Categories and Contradictions in Art Practices of Armenia, in Manifestation of Women’s Movement in Armenia at the End of 20th Beginning of 21st Century, G. Shahnazaryan (Hrsg.), ZartPrint, 2015; Women’s Art in Armenia. Categories and Contradictions in Contemporary Art of Armenia, in Women’s Museum. Curatorial Politics in Feminism, Education, History and Art, Elke Krasny (Hrsg.), Frauen Museum Meran und Mitwirkende, Loker Verlag, Österreich, 2013; Thoughts Provoking Art. Possibility of the Angel, in Plot for a Biennial, 10. Sharjah Biennale für Zeitgenössische Kunst, Susan Cotter, Rasha Salti (Hrgs.), Sharjah Art Foundation, Vereinigte Arabische Emirate, 2012; All Others, in Human Doors, S.Gyulamiryan (Hrsg.), ACSL, Armenia.
 
Zu ihren aktuellen kuratorischen Projekten zählen das politische und kulturelle Paradoxon vom V.Shukhov (Alternative Modernität/Alternative Kolonisierung im Soviet Empire); Rethinking Post-Soviet, Feldstudie und Ausstellung, GARAGE Museum of Contemporary Art, Moskau, RF, 2017 (noch im Bau); Come Close. Art from Different Angles, internationale Ausstellung von Künstlern aus Armenien, Frankreich, Iran, und der Schweiz, Ko-Kuratorin: Alina Mnatsakanian (sz), Le Manoir de la Ville de Martigny, Switzerland; Taking Position. Identity Questioning, Forschung, öffentliche Vorträge und Ausstellungen von Künstlern und Kuratoren aus Armenien und Italien, Ko-Kuratorin: Aria Spinelli (it), FARE-CCA, ACSL, Frigoriferi Milanesi, Milan, Turin, Florence, Jerewan, Vanadzor, 2013; Dependency Culture as a State of Mind, internationale Ausstellung, Interior DAsein (Kolonie Wedding), Berlin, Germany, 2012; Art and Power - Atlantis 11 innerhalb von HEICO (Erbe, Identitäten und Kommunikation in europäischen zeitgenössischen Kunstpraktiken), ko-kuratiert durch ein Netzwerk internationaler Kuratoren, 54. Biennale in Venedig, Italien 2011; Gender Trouble, Ausstellungsreihen, öffentliche Vorträge und Filmvorführungen, Jerewan, Armenien, 2008-2011; Possibility of the Angel, 10. Biennale Zeitgenössischer Kunst, Sharjah, Vereinigte Arabische Emirate, 2010; Subjects-Objects of the History and Their Stories, Center for Creative Industries FABRIKA, Moskau, Russland, 2009; Inter-diagnose,  Internationales Forum für zeitgenössische Kunst, Seminarreihen mit dem Kulturkritiker H. Bayadyan und internationale Ausstellung mit Künstlern aus Armenien, Norwegen, Frankreich, Taiwan, Finnland, Kanada, Artists’ Union, Jerewan, Armenien, 2008.

Klaus Janek und Milena Kipfmüller arbeiten seit 2013 zusammen und entwickeln in ihren Kollaborationen „performative Instrumente“ an der Schnittstelle zwischen Inszenierung, Radio- und Klangkunst. Die musikalische Prozessierung von vorhandenem musikalischen Material, field recordings und sprachbasierten Klängen werden bei den Kompositionen zu ungewohnt und anderes klingenden Bedeutungen verknüpft. Die Arbeiten sind oft ortsspezifisch oder im öffentlichen Raum und stark von den äußern Einflüssen und der Umgebung mit geprägt. Nicht nur der akustische aber auch der ästhetische, politische und soziale Kontext schreibt sich so in den kompositorischen Prozess ein.

Klaus Janek wurde in Bozen, Italien geboren und lebt seit den 90er Jahren in Berlin, ist dort Kontrabassist und Komponist in der freien experimentellen Szene u.a. auch bei Tanz und Theater.

Milena Kipfmüller wurde in Porto Alegre geboren und wuchs zwischen Brasilien und Deutschland auf und arbeitet als Klangkünstlerin, Hörspielautorin und Dramaturgin in Berlin.

In Salvador untersucht das Duo Mikropartikel des akustischen Dialogs zwischen unterschiedlichen akustischen Akteuren und wie ein kompositorischer Dialog in öffentlich inszenierten Wanderkonzerten zwischen ihnen, lokalen Künstlern, Passanten und dem öffentlichen Raum entstehen kann. 

Sie sind Stipendiaten der Robert Bosch Stiftung.
 

Kudzanai Chiurai wurde 1981 in Harare, Zimbabwe geboren, wo er aktuell lebt und arbeitet. Seine Arbeit fokussiert darauf, den Verlauf der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umstände in seinem Heimatland, begonnen bei Kolonialismus und Unabhängigkeit bis zur heutigen Zeit, zurückzuverfolgen.

Chiurai hat seinen Bachelorabschluss in Bildender Kunst an der Universität von Pretoria (2005) absolviert und viele Jahre in Südafrika gelebt, wo er zahlreiche Einzelausstellungen in Zusammenarbeit mit der Goodmann Galerie veranstaltete und Mitherausgeber von Veröffentlichungen führender afrikanischer Denker und Kreativer war. Bedeutende internationale Ausstellungen umfassen The Divine Comedy: Heaven, Purgatory and Hell Revisited (Die Göttliche Komödie: Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler – Titel MMK, Frankfurt am Main) kuratiert von Simon Njami im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt (2014) und SCAD Museum of Art, Savannah USA (2015); Impressions from South Africa (Impressionen von Südafrika), 1965 bei Now im Museum für moderne Kunst in New York (2011), wobei Chiurai´s Arbeit in die Museumskollektion aufgenommen wurde; und Figures & Fictions: Contemporary South African Photography (Figuren & Fiktion: zeitgenössische südafrikanische Fotografie) im Victoria und Albert Museum in London (2011). Seine Conflict Resolution series (Konfliktbewältigungreihe) wurde 2012 in die dOCUMENTA (13) in Kassel aufgenommen und sein Film Iyeza war Teil des New Frontier shorts programme des Sundance Film Festival 2013. 2012 wurde er als FNB Artist des Jahres in Südafrika ausgezeichnet.