2019: Jinan
Debattieren verbindet

Shandong Youth University Of Political Science
Shandong Youth University Of Political Science | @Goethe-Institut China

Können Online-Lernangebote Präsenzkurse an Universitäten oder in Sprachschulen ersetzen? Ist eine landesweite Recyclingpflicht sinnvoll? Sollten in Krankenhäusern und Pflegeheimen mehr Pflegeroboter eingesetzt werden? Dies sind nur einige der Fragen, die am 19. Und 20. Oktober hitzig beim 12. Nationalen Debattierwettbewerb für Germanistikstudierende debattiert wurden.

Goethe-Institut China

Schon kurz nach Sonnenaufgang füllte sich die Eingangshalle des Gong Xing Gebäudes der Shandong Youth University of Political Science mit Germanistikstudierenden aus dem ganzen Land, um durch Auslosung zu erfahren, gegen welches der insgesamt 48 Teams sie am ersten Tag des Wettbewerbs antreten würden.

Der Nationale Debattierwettbewerb für Germanistikstudierende, „fand 2007 als gemeinsame Idee des Goethe-Instituts China und des Anleitungskomitees für Germanistik des chinesischen Bildungsministeriums seinen Anfang“, hält Yildiz Miller von der Deutschen Botschaft in ihrem Grußwort fest, „[und ist] in den vergangenen zwölf Jahren zu der wichtigsten Veranstaltung für Germanistikstudierende in China herangereift.“ Professor Cong Mingcai, der seitens des Anleitungskomitees für den Wettbewerb verantwortlich zeichnet, ergänzt, „Ich hatte das außerordentliche Vergnügen, an den meisten [der Wettbewerbe] teilnehmen zu können. Meinem Eindruck nach stieg das sprachliche, gedankliche und argumentative Niveau von Jahr zu Jahr.“ Jan Sprenger, Leiter der Spracharbeit und Stellvertretender Institutsleiter des Goethe-Institut Peking betont, „auch in diesem Jahr [erhalten] Germanistik Studierende aus ganz China die Möglichkeit, sich kennenzulernen und miteinander in der deutschen Sprache über aktuelle Themen zu diskutieren. Dieser Austausch an Sprache und Ideen ist eines der Hauptanliegen des Wettbewerbs.“

Obwohl die ersten acht Themen des Wettbewerbs den Teilnehmenden 10 Tage vorher bekannt gegeben wurden und die Teams Gelegenheit hatten, sich jeweils Argumente für und gegen die verschiedenen Themen zu überlegen, gibt es noch andere Fragen, mit denen sie sich während der Vorbereitung beschäftigen, „Wie baue ich eine Argumentation gut auf? Wie mache ich das an dem konkreten Thema? Wie führe ich das von einer Eröffnung zu einem Schlusspunkt, der im Gedächtnis bleibt. Wir wollen ja die Juroren beeindrucken“, berichtet Gunnar Klatt, Deutschlehrer an der Ocean University Qingdao. Dessen Team hatte zwar den 48. Startplatz bei der Auslosung am Samstagmorgen gezogen, wodurch es bis zum späten Nachmittag auf seine erste Debatte warten musste, dafür haben seine Studierenden es aber als erstes Team ihrer Universität bis ins Halbfinal geschafft.

Bis zum Finale durch diskutierten sich das Meisterteam der Peking-Universität, Frau Zhang Haoying und Herr Li Muhan sowie der Tongji-Universität mit den Vize-Meister*innen Frau Wang Xinyi und Herr Zhang Jiahao. In dem prall gefüllten Shan Qing Theater, dem Hauptveranstaltungsort des diesjährigen Wettbewerb, debattierten sie die Frage, ob der Lernfortschritt von Schüler*innen und Studierenden im Unterricht durch Künstliche Intelligenz erfasst und analysiert werden sollte. Die Sieger*innen haben damit ein Stipendium für einen Sprachkurs an einem Goethe-Institut in Deutschland und die Vize-Meister ein Stipendium für einen DAAD-Sommersprachkurs an einer Universität in Deutschland gewonnen.
 

Top