Liverübersetzung und Diskussion
Hieronymustag: Gläserner Übersetzer
Zeit: 28.09.2019, 15:00 – 17:00
Übersetzerin/ Leitung der Veranstaltung: Ding Junjun
Ort: Goethe-Institut, Bibliothek Sprache (Cyber Tower) (Cyber Tower B, 17 Floor, Zhongguancun South Ave. 2, Haidian District, Beijing)
Sprache: Deutsch, Chinesisch
Eintritt frei
Am 30. September wird weltweit der „Hieronymustag“ begangen, der internationale Tag der Übersetzer/innen. Diesen Tag hatte die Fédération internationale des traducteurs (FIT) 1954 erstmals in Paris ins Leben gerufen. 1991 erweiterte die FIT die Idee zu einem weltweiten „Internationalen Übersetzertag“, um Solidarität innerhalb der internationalen Übersetzergemeinschaft zu zeigen und um den Beruf des Übersetzers in möglichst vielen Ländern der Welt zu fördern. Der Tag bietet dem Übersetzer eine Gelegenheit, seinen/ihren beruflichen Stolz zu zeigen, der in einer Zeit fortschreitender Globalisierung an Bedeutung gewinnt. In den vergangenen Jahren hatten wir an diesem Tag einen „Gläsernen Übersetzer“ zu Gast – eine Kooperation mit der Weltlesebühne e.V. (www.weltlesebuehne.de). Wir freuen uns daher, auch dieses Jahr den Hieronymustag an unserem Institut zu feiern.
Was ist der „Gläserne Übersetzer“?
Die Zuschauer können Fragen stellen, Vorschläge machen oder Widerspruch einlegen. Erfahrungsgemäß lebt diese Veranstaltung davon, dass sie auch ein zufälliges Publikum anspricht – ein Publikum, das sich hier vielleicht erstmals der Tatsache bewusst wird, dass es sich bei den eigenen Lektüren oft um Übersetzungen handelt, und dabei erfährt, wie viel bei der Gestaltung eines in die eigene Sprache importierten Textes vom Übersetzer abhängt.
Über thomas hettche und seinen roman "pfaueninsel"
Es mutet an wie ein modernes Märchen: Alles beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen später ist die junge Königin tot – und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit ihrem entsetzten Ausruf: „Monster!“. Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die auf der Pfaueninsel zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes – und nicht zuletzt von der Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen.
Der Romancier Thomas Hettche gehört seit 1989, seit seinem Debut „Ludwig muß sterben“, zu den oft polarisierenden, stets überraschenden literarischen Stimmen dieses Landes. „Der Fall Arbogast“ wurde in 13 Sprachen übersetzt, sein Bestseller „Pfaueninsel“, der die atmosphärische Geschichte einer Kleinwüchsigen im Preußen des 19. Jahrhunderts erzählt, wurde u.a. mit dem Wilhelm-Raabe-Preis, dem Wolfgang-Koeppen-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet.
über die übersetzerin/ leitung der veranstaltung
Der Roman „Pfaueninsel“ wurde von dem Übersetzungsförderungsprogramm des Goethe-Instituts China gefördert und wird im Jahr 2020 bei Shanghai 99 Readers Culture Co. Ltd. erscheinen.
Details
Goethe-Institut Peking, Bibliothek Sprache
Cyber Tower, Building B, 17/F., No. 2, Zhong Guan Cun South Ave., Haidian District
Beijing
Preis: Eintritt frei