Workshop für Drama und Dramaturgie
Die Wildente von Henrik Ibsen & Scheidung auf Chinesisch von Liu Zhenyun

Christoph Gawenda
© Arno Declair

Bearbeitung von klassischen Texten für die zeitgenössische Bühne

Hörsaal School of Liberal Arts, University Nanjing

Veranstalter: Goethe-Institut China, School of Liberal Arts of University Nanjing
Moderation: Chen Tian (Theaterkritikerin)
Leitung des Workshops: Florian Borchmeyer (Leitender Dramaturg der Schaubühne Berlin)
Zeit: 18.10.2019, 14:00 - 17:00, 18:30 - 20:30
19.–20.10.2019, 10:00 - 12:00, 14:00 - 17:00
23.-24.10.2019, 14:00 - 17:00, 18:30 - 20:30
Ort: School of Liberal Arts of University Nanjing (Xianlin Str. 163, Nanjing)
Sprache: Englisch mit chinesischer Übersetzung
Teilnahme auf Anmeldung. Für nähere Informationen besuchen Sie bitte den WeChat-Kanal "Black Box Nanda".
 

Vom 18. bis zum 24. Oktober 2019 veranstaltet das Goethe-Institut China in Kooperation mit dem Department of Theatre, Film & Television School of Liberal Arts of University Nanjing einen fünftägigen Workshop zur Diskussion über die heutige Dramaturgie an der University Nanjing. Der Workshop wird von Florian Borchmeyer, Dramaturg an der Schaubühne in Berlin, geleitet.

Dramaturg*innen nehmen im zeitgenössischen Theater eine immer wichtiger werdende Rolle ein. Was macht ein/e Dramaturg*in? Welches ist seine/ihre Aufgabe im Entwicklungs- und Probenprozess einer Theateraufführung? Wie arbeitet er/sie konkret an den Stückfassungen? Und wie implementiert man diesen Beruf in ein Theatersystem, das bislang eher selten mit Dramaturg*innen gearbeitet hat?

Diese Fragen stehen im Zentrum des Workshops, in dem Florian Borchmeyer einen Überblick über das Profil des Berufsbildes als Dramaturg*in geben, und zugleich gemeinsam mit den Teilnehmer*innen praktisch an der Erstellung einer Bühnenfassung arbeiten wird.
 
Dabei wird zunächst die Geschichte und Entwicklung der Figur des/der Dramaturg*in zur Sprache kommen, die ursprünglich bereits im Deutschland des 18. Jahrhunderts bei der Gründung der ersten institutionellen Schauspielhäuser entstand, aber gerade heute insbesondere für ein Theater essentiell ist, das einen zeitgenössischen Zugang zum auf der Bühne gesprochenen Text schafft und in den Mittelpunkt stellt: sei es zu klassischen Theatertexten, sei es zu Prosatexten, die für die Bühne dramatisiert werden, sei es zu Texten, die während des Probens überhaupt erst zu entwickeln sind. Im Anschluss sollen Techniken der Gestaltung solcher Arbeitsprozesse diskutiert werden. Schließlich werden die Teilnehmer*innen eigenständig oder in Gruppenarbeit an einer Stückfassung arbeiten, die einen bereits bestehenden Text für eine zeitgenössische Theateraufführung adaptiert. Dabei steht einerseits die Arbeit an Ibsens Klassiker „Die Wildente“ im Mittelpunkt, welcher, geschrieben 1884 in Norwegen, für ein chinesisches Publikum im Jahr 2019 zugänglich gemacht wurde; andererseits der Roman Scheidung auf Chinesisch von Liu Zhenyun, der, geschrieben 2012, von einem Prosatext in einen Filmtext überführt werden soll.

 

Florian BorchmeyeR (Leitender Dramaturg der Schaubühne Berlin)

Florian Borchmeyer, geboren 1974 in Wasserburg am Inn. Seit 2011 ist er Dramaturg, 2013 – 2019 Leitender Dramaturg der Schaubühne, heute lebt er als freier Dramaturg in Berlin. Studium der Literaturwissenschaft in Berlin, Havanna und Paris. 2006 Promotion zum Doktor der Philosophie mit einer Dissertation über die Chroniken der Entdeckung Amerikas. Bayerischer Filmpreis 2006 für den Dokumentarfilm »Havanna – Die neue Kunst, Ruinen zu bauen«. Er ist als Filmemacher tätig und kuratiert das Internationale Programm beim Filmfest München. .
 
Bühnenwerke an der Schaubühne (Auswahl): „Die Heimkehr des Odysseus“ nach Claudio Monteverdi (Regie: David Marton, 2011), „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen (Regie: Thomas Ostermeier, 2012), „Romeo und Julia“ von William Shakespeare (Regie: Lars Eidinger, 2013), „Die kleinen Füchse – The Little Foxes“ von Lillian Hellman (Regie: Thomas Ostermeier, 2014), „Ödipus der Tyrann“ nach Sophokles / Friedrich Hölderlin (Regie: Romeo Castellucci, 2015), „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler (Regie: Thomas Ostermeier (2016), „LENIN“ von Milo Rau & Ensemble (Regie: Milo Rau, Uraufführung, 2017), „Im Herzen der Gewalt“ von Édouard Louis (Regie: Thomas Ostermeier 2018).

 

Details

Hörsaal School of Liberal Arts, University Nanjing

Xianlin Str. 163, Nanjing
Nanjing

Preis: Teilnahme auf Anmeldung