Lesesalon
Diskussion zu „Die Manns: Geschichte einer Familie“ von Tilmann Lahme

Diskussion zu „Die Manns: Geschichte einer Familie“ von Tilmann Lahme
© Thorn Bird - Social Sciences Academic Press (China)

Goethe-Institut China

Zeit: 31.10.2020, 14:00 – 15:30
Ort: Goethe-Institut China
Adresse: Originality Square, Jiuxianqiao Road 2, 798 Art District, Chaoyang District, Beijing
Gäste: Huang Liaoyu, Marco Haase
Sprache: Deutsch, Chinesisch
Teilnahme auf Anmeldung über den WeChat-Kanal des Goethe-Instituts China. Zur Anmeldung klicken Sie bitte hier. First come, first served. Bei erfolgreicher Anmeldung bekommt der/ie Teilnehmende einen Bestätigungs-QR-Code. Bitte speichern Sie ihn ab und zeigen Sie ihn uns beim Eintritt. Das Gespräch wird auch via Live-Streaming übertragen.
 

Im September 2020 wurde die chinesischen Übersetzung des Buches von „Die Manns: Geschichte einer Familie“ von Tilmann Lahme mit der Übersetzungsförderung des Goethe-Instituts von dem Thorn Bird-Social Sciences Academic Press (China) herausgegeben. Aus diesem Anlass lädt das Goethe-Institut China am 31. Oktober 2020 den Germanisten und Übersetzer Huang Liaoyu und den Rechtswissenschaftler Marco Haase zu einem Gespräch ein. Im Rahmen einer Diskussionsrunde werden sie sich über diese Familienbiographie und Thomas Manns Literatur austauschen.
 
Acht Menschen, acht Blickwinkel: So wurde die Geschichte der Manns noch nicht erzählt.
Thomas Manns literarisches Werk überragt die Konkurrenz – und es beherrscht die Familie. Seine Frau Katia hält ihm den Rücken frei und die Kinder vom Hals. Ihre scharfe Zunge ist gefürchtet. Der schöne Sohn Klaus will als Schriftsteller so berühmt sein wie der Vater. Erika, die älteste Tochter, liebt so leidenschaftlich, wie sie hasst. Der scheue Golo sucht sein Glück fern der Familie. Michael will ein großer Musiker werden und kämpft gegen seinen Jähzorn und die hohen Ansprüche der Familie. Der Liebling des Vaters, Elisabeth, redet mit Tieren und rettet die Welt. Und alle lästern über Monika. Die Geschwister experimentieren in der Liebe und mit Drogen, verschleudern das Geld der Eltern – und werden zu ernsthaften Gegnern Hitlers. Wohin das Schicksal sie auch trägt: Die Manns halten zusammen. Und sie verraten einander.
Tilmann Lahme erzählt anhand zahlloser bisher nicht zugänglicher Quellen das aufregende Leben der Familie Mann.
 
Das Schöne an dieser kurzweiligen Biografie […]: Egal, an welcher Stelle man den Schmöker aufschlägt, schon fühlt man sich als Teil der Familie. (Stern 2015-10-22)

Dass bei diesem Stoff das Private, das Persönliche sich immer wieder mit den politischen Zeitläufen vermischt, macht die Lektüre dieser Familiengeschichte zu einem außerordentlichen Erlebnis. (Wolf Scheller Kölner Stadt-Anzeiger 2015-10-20)

Tilmann Lahme gelingt es, die familiären Schichten frei zu legen […] ohne sie als Menschen zu verraten. Intimer kann man die Geschichte einer Familie nicht erzählen. (Hans Dieter Heimendahl Deutschlandradio Kultur 2015-10-14)

 
Tilmann Lahme studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Kiel und Bern. Er war Redakteur im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und lehrt heute Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Familie Mann und hat 2009 eine vielgerühmte Golo-Mann-Biographie veröffentlicht. Für „Die Manns. Geschichte einer Familie“ hat er die gesamte, in großen Teilen unbekannte Familienkorrespondenz der Manns, die er gemeinsam mit Holger Pils und Kerstin Klein herausgegeben hat, ausgewertet.
 
 

Gäste

Huang Liaoyu, Direktor des Germanistischen Instituts der Fakultät für Fremdsprachen und des Zentrums für Deutschlandstudien (ZDS) an der Peking Universität. Vizepräsident der Chinesischen Forschungsgesellschaft für deutschsprachige Literatur. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Erforschung moderner und zeitgenössischer deutscher Literatur und Deutschland und engagiert sich für den kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland. Er ist der Autor von „Thomas Mann“ (1999), „Die Sprache des Denkers“ (2012) und „Die Geschichte des Geistes der Erleuchtung und Kunst“ (2020). Er hat „Im Namen der Erleuchtung“ und „Thomas Mann's Prosa“ herausgegeben und „Herr Lehman“ (2017), „Tod eines Kritikers“ (2018), „Ein Liebender Mann“ (2010), „Das dreizehnte Kapitel“ (2015), „Muttersohn“ (2016), „Ein sterbender Mann“ (2018) „Soziologie der Kunst" (2015) etc. übersetzt. Er gewann den Fengzhi Forschungspreis für deutsche Literatur, den Lu Xun Preis für literarische Übersetzung und den Preis für die Übersetzung der Sozialwissenschaften des Jahres 2016. Darüber hinaus wurde die chinesische Übersetzung von „Ein liebender Mann“ von Martin Walser als „Bester fremdsprachiger Roman des 21. Jahrhunderts “ im Jahr 2009 nominiert.
 
Marco Haase,
1988 bis 1994 Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie an der Freien Universität Berlin, der Universität Grenoble (Frankreich), der Universität Freiburg und der Universität Edinburgh (Schottland); 2002 Promotion zum Dr. jur. an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zur Rechtsphilosophie von Kant und Hegel. 2001 bis 2006 Rechtsanwalt in Berlin und London. 2007 bis 2015 stellvertretender Direktor des Chinesisch-Deutschen Instituts für Rechtswissenschaft (CDIR) an der China-Universität für Politik und Recht (CUPL) in Peking. Seit 2011 Gastprofessor am CDIR. Seit Juli 2015 stellvertretender Leiter und seit 2019 Leiter des Deutsch-Chinesischen Programms Rechtskooperation der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Peking. Bereits seit seiner Jugend ist er von den Werken Thomas Manns fasziniert, und noch heute schlägt ihn dessen Sprache in ihren Bann.
   
Um nicht-deutschsprachigen Lesern den Zugang zur deutschen Literatur der Gegenwart zu ermöglichen, unterstützt das Goethe-Institut mit dem Förderprogramm „Übersetzung deutscher Bücher in eine Fremdsprache“ ausländische Verlage bei der Veröffentlichung der entsprechenden Werke. Das Goethe-Institut China hat diese zentrale Förderung im Jahr 2009 um ein eigenständiges Programm erweitert. Im Rahmen dieses Programmes wurde bereits die Übersetzung von mehr als 120 deutschsprachige Werke ins Chinesische gefördert. In der Veranstaltungsreihe „Lesesalon“ werden ausgewählte Titel des deutsch-chinesischen Übersetzungsförderungsprogramms vorgestellt.
 

Details

Goethe-Institut China

Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District

Sprache: Deutsch, Chinesisch
Preis: Teilnahme auf Anmeldung