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15:00–18:00 Uhr

WORK / LIVE

Goethe-Institut China (Originality Square, 798 Art District, Chaoyang District, Beijing) | Ausstellung

  • Goethe-Institut China, Peking

  • Sprache Chinesisch

Wu Shuqing, "Tomato with Eggs" Social Sensibility R&D Department

Wu Shuqing, "Tomato with Eggs" Social Sensibility R&D Department

„WORK / LIVE ­– Social Sensibility 
R&D Department 13 Years“


Eröffnung mit Führung: 04.11.2023, 15:00
Dauer der Ausstellung: 04.11.2023 - 07.01.2024, Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 18:00
Die Künstler*innen: Bo Jihong, Cao Chunzhi, Kong Fanjian, Li Pengfei, Li Ping, Guo Jianfei, Tian Dongliang, Wang Peijian, Wei Chengcheng, Wu Shuqing, Xu Kai, Zhao Haibo, Zhao Tao
Die Kurator*innen: Social Sensibility R&D Department (Alessandro Rolandi, Zhao Tianji), Social Practice Lab SPL (Zhang Hanlu, Lin Keshi und Chen Xinlei)
Design: PAY2PLAY (Sun Xiaoxi, Wang Lang)
Sprache: Chinesisch, Englisch
Eintritt frei

Im Rahmen der Projektreihe „Teehaus 798“ präsentiert das Goethe-Institut China vom 4. November 2023 bis zum 7. Januar 2024 die Ausstellung „WORK / LIVE - Dreizehn Jahre Social Sensibility R&D Department”, die von dem Social Practice Lab SPL und dem Social Sensibility R&D Department von Bernard Controls in Peking organisiert wird.

Die Ausstellung ist eine Retrospektive auf 13 Jahre künstlerische Praxis des Social Sensibility R&D Department von Bernard Controls (Peking). Bestehend aus Performances, Skulpturen, Fotografien und Installationen, die von dreizehn Mitarbeiter*innen der Werkstatt von Bernard Controls in Peking geschaffen wurden, zeigt die Ausstellung die persönlichen Geschichten hinter den künstlerischen Praxen sowie die kollektiven Interaktionen und die gegenseitige Unterstützung in der Werkstatt. 

Diese Werke sind im ständigen Dialog zwischen den Leiter*innen der Abteilung, Zhao Tianji, Alessandro Rolandi und Blandine de La Taille (Paris), und den Arbeiter*innen entstanden worden. Sie erforschen jene Schnittstellen, an denen Arbeit und Leben, Individuum und Gesellschaft sowie Bedeutung und Bedeutungslosigkeit aufeinandertreffen.

Das Social Sensibility R&D Department wurde 2011 innerhalb von Bernard Controls (Beijing) gegründet, einem Hersteller von elektrischen Ventilantrieben. Initiiert wurde es vom italienischen Künstler und Forscher Alessandro Rolandi und dem CEO des Unternehmens, Guillaume Bernard. Als Abteilung innerhalb des Unternehmens ist dieses Department nicht „produktiv“ im üblichen Sinne, sondern bildet eher eine forschungsbasierte Reihe von Beobachtungen, Dialogen und Interaktionen mit Fokus auf den Arbeiter*innen in den Produktionsstätten, die zu spontanen künstlerischen Praktiken auf freiwilliger Basis ermutigt werden.

In einem von Effizienz geprägten Arbeitsumfeld versucht das Social Sensibility R&D Department, die individuelle und kollektive Kreativität durch die Einführung von „Ablenkungen“ zu stimulieren. Ursprünglich stammten diese „Ablenkungen“ von Künstler*innen, die vom Gründer der Abteilung, Alessandro Rolandi, als Artists-in-Residence in die Fabrik eingeladen wurden. Nachdem 2014 Zhao Tianji ins Team geholt wurde, legte man zwei Arbeitsbereiche fest: „Artist-in-Residence“ und „Work / Live“. „Work / Live“ besteht aus einer Reihe von künstlerischen Praktiken, die die Arbeiter*innen dazu ermutigt, ihre eigenen Werke zu schaffen.

2015 und 2020 wurden die in Peking entwickelten Methoden des Social Sensibility R&D Department auch in Bernards Fabriken in Paris bzw. Mailand eingeführt.


Das Team

Die teilnehmenden Künstler*innen: Bo Jihong, Cao Chunzhi, Kong Fanjian, Li Pengfei, Li Ping, Guo Jianfei, Tian Dongliang, Wang Peijian, Wei Chengcheng, Wu Shuqing, Xu Kai, Zhao Haibo, Zhao Tao. Sie arbeiten alle an dem Unternehmen Bernard Controls (Beijing).

Zhao Tianji, geboren 1985 in Peking, schloss 2011 ihr Studium an der HKU University of the Arts Utrecht mit einem Master ab. Sie arbeitet mit Formaten wie Multimedia-Installation und Performance und entfaltet ihre künstlerische Praxis durch zufällige Begegnungen mit und Reaktionen auf Menschen und Räume. Seit 2014 ist sie Mitglied des Social Sensibility R&D Department, wo sie gemeinsam mit Alessandro Rolandi für die Abteilung in Peking verantwortlich ist.

Alessandro Rolandi, geboren 1971 in Pavia, studierte Chemie in Siena und experimentelles Theater und Kunstgeschichte in Paris. Er ist Multimedia-Künstler, Forscher, Schriftsteller und Pädagoge und arbeitete und lebte von 2002 bis 2020 in Peking. Derzeit lebt er in Bern, Schweiz. Er ist der Gründer des Social Sensibility R&D Department von Bernard Controls und koordiniert die Aktivitäten in Peking und Paris. 2020 wurde eine dritte Abteilung in Mailand, Italien, eröffnet.

Das Social Practice Lab SPL wurde 2020 im Guangdong Times Museum gegründet und wird seit 2022 unabhängig kuratiert, zurzeit von Zhang Hanlu, Lin Keshi und Chen Xinlei. Das Lab arbeitet mit Kunstschaffenden, Forscher*innen, Aktivist*innen, Kultureinrichtungen und sozialen Organisationen zusammen, stellt Verbindungen zwischen unterschiedlichen Disziplinen und sozialen Gruppen her und organisiert Veranstaltungen, Ausstellungen, In-situ-Residenzen und Publikationen zu Themen von öffentlichem Interesse.

PAY2PLAY ist ein interdisziplinäres Grafikdesign-Studio, das 2019 von Sun Xiaoxi und Wang Lang in Peking gegründet wurde. PAY2PLAY versucht, künstlerische und kulturelle Gene ins Design einzubringen, und erforscht ständig neue Formen, Materialien und Designmöglichkeiten.

Ein besonderer Dank gilt auch dem Macalline Art Centre, Wang Tian und Wang Xing'er für die Unterstützung bei der Ausstattung dieser Ausstellung.


Veranstaltungsreihe „Teehaus 798“

Im Rahmen des Projekts „Teehaus 798“ lädt das Goethe-Institut China Akteur*innen aus allen gesellschaftlichen Bereichen – der Kunst und Kultur, Kreative und Startups, Stiftungen und Vereine - ein, eigene Projektideen in den Räumen des Goethe-Instituts in 798 zu realisieren. Ziel des Projekts ist es, einen Treffpunkt für persönliche Begegnungen und Vernetzungen zu eröffnen, Freiräume für Austausch über gesellschaftliche und kulturelle Themen zu schaffen und Dialog und Verständigung zu ermöglichen. Alle Veranstaltungen im Rahmen des „Teehaus 798“ werden von den Projektinitiator*innen selbständig kuratiert und vom Goethe-Institut China unterstützt.