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17:00–23:59 Uhr, GMT+2

AIsolation

Kurzfilmwettbewerb|Digitale Präsentation

Island Man © Lu Shan

Island Man_2300_1000 © Lu Shan

Was bedeutet Einsamkeit in der digitalen Gesellschaft? Wie verändert Künstliche Intelligenz unsere Identität, Wahrnehmung und Erinnerung? Und welche Chancen und Herausforderungen ergebensich für Künstler*innen, die mit KI arbeiten?

Vom 10. bis 13. September 2025 präsentiert der internationale KI-Kurzfilmwettbewerb „AIsolation“ seine digitale Premiere gleichzeitig auf der digitalen Bühne am HAU Hebbel am Ufer / HAU4 und der Projektseite „SOLITUDE: Loneliness & Freedom“ des Goethe-Instituts. 22 ausgewählte Filme, die von einer internationalen Jury als Finalist*innen nominiert wurden, behandeln Themen wie Gender, Zensur, emotionale Entfremdung und Einsamkeit. Diese Werke gehen über eine reine Beschäftigung mit der Technologie hinaus und eröffnen aus künstlerischer Perspektive die Möglichkeit, Isolation und Verbindung, Realität und Illusion neu zu überdenken.

Am 14. September 2025 findet die Preisverleihung mit anschließender Abschlussdiskussion statt, live übertragen im Goethe-Institut China und per Zoom. Die Gewinner*innen der Kategorien „Beste künstlerische Innovation“ und „Mutigste*r Zukunftsvisionär*in“ werden bekanntgegeben.

Die Diskussionen befassen sich mit zwei Themen:

Algorithmische Inseln und Gender Bias
- Wer entscheidet, was wir sehen, und wie entstehen Machtstrukturen innerhalb und hinter Künstlicher Intelligenz?
Mit: Tianzhuo Chen, Theresa Reiwer, Inhwa Yeom und ausgewählten Finalist*innen
Moderation: Sarah Reimann

Geteilte Realitäten: Wahrheit, Täuschung & rekonstruierte Erinnerung
- wie Realität im KI-Zeitalter konstruiert wird, und wie wir erinnern und vergessen werden.
Mit: Shu Cao, Qiufan Chen, Katja Grawinkel-Claassen und ausgewählten Finalist*innen
Moderation: Pengyuan Gu


Der KI-Kurzfilmwettbewerb „AIsolation“ ist Teil des regionalen Projekts „ALLEINSEIN: Einsamkeit und Freiheit“ der Goethe-Institute in Ost- und Zentralasien in Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer sowie weiteren internationalen Partnern. Das Projekt möchte so eine kritische Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen anstoßen.

INFO

Digitale Präsentation: Kurzfilmprogramm „AIsolation“
verfügbar unter
www.hau4.de — vom 10. September 2025, 17 Uhr (Berlin) bis zum 31. Dezember 2025
www.goethe.de/solitude — vom 11. September 2025, 9 Uhr (Peking)  bis zum 31. Dezember 2026
Originalton mit englischen/chinesischen Untertiteln

Preisverleihung mit Abschlussdiskussion
14. September, 14:00 – 15:30 (Berlin) / 20:00 – 21:30 Uhr (Peking) / 21:00 – 22:30 (Seoul)
Zoom-Webinar, Meeting ID: 853 8033 2760, Passwort: Z9D@Yd
Originalton / Englisch / Chinesisch

DIE FILME

Before the Drop | Rosa WERNECKE
briDsunG | Ziyang LIN
Discourse on the origins of inequality among ≥ ≈ | Barcode People
(Qihao LIANG, Tong SHU)
Echo | Ziyu LIN
Good Days | Kam Hiu Lam, Alexis
iDent | Lazybackhome
Invisible Women | Ohuo (Fan YU, Song LU)
Is the art gallery a battlefield? | Yuke LI
Island Man | Shan LU
Joan of Arc Arrives at the Hotel Intercontinental | Meghan SMITH
John Doe | Qiao HU
Moments When Pain Arrives | Jiangyan HUANG
Phantastikè | Yewen LIU, Shuai LIU
Red Desire | Minto YANG, Zhiheng ZHANG, Dongyi LI, Kexin CHEN
Reverse Engineering Non Generic AI Poetry | Leon KEIDITSCH
The anger that breaks a man into boys | Wenjun XU
The spectacle of paradise | Hanlin WANG
Trash Boy | Daniel RENN
WHAT MAKES US HUMAN | Wuyenong
WHICH IS TRUE | Wenlong QI
White Room, Black Square | Wenxuan LYU, Xinyu LIU
Wild Horses | iRuler

 

DIE GÄSTE

Shu Cao ist ein multidisziplinärer Künstler, der in den Bereichen Schreiben, Fotografie, 3D-Digitalbildgebung, Mixed-Media-Skulptur sowie videogamebasierte Installationen arbeitet. Seine Werke erschaffen vielschichtige Universen, in denen er über Geschichte, Erinnerung und spekulative Zukünfte reflektiert. Shu Caos Werke wurden u. a. im Kunsthaus Baselland, Matadero Madrid, im M+ Museum in Hongkong, der Power Station of Art (Shanghai), UCCA Dune, Sleep Center (New York) und der White Rabbit Gallery (Sydney) ausgestellt. Seine digitalen Projekte waren auf Festivals wie DOK Leipzig, dem DMZ International Documentary Film Festival, dem Annecy International Animation Film Festival sowie dem Ottawa International Animation Festival zu sehen.

Qiufan Chen ist Schriftsteller, Übersetzer und Futurist. Seine Werke umfassen Themen wie Klimawandel und Umweltschutz, Technik-Ethik, KI, planetarische Zivilisationen und die Philosophie des Geistes. Zu seinen Hauptwerken gehören mehr als zehn Bücher, darunter „Die Siliziuminsel“, „KI 2041: Zehn Zukunftsvisionen“ (gemeinsam mit Dr. Lee Kai-Fu verfasst) sowie „Lieder der Berge und Meere“. Chen gewann zahlreiche Preise im In- und Ausland, darunter den Mao Dun New Talent Award und den Global Chinese Science Fiction Nebula Award.

Tianzhuo Chens eklektische und multidisziplinäre Praxis umfasst Performances, Installation, Video, Fotografie und Arbeiten auf Papier. Seine Arbeiten erkunden verschiedene Definitionen von Existenz, (nicht-)materiellen Kräften und die Komplexität unserer gegenwärtigen post-humanen Realität. Seine 12-stündige Performance „TRANCE“ wurde u.a. bei Kampnagel, der Komischen Oper, Dark Mofo und Sonic Acts gezeigt. Die neueste Theaterproduktion „Ocean Cage“ ist eine Koproduktion von HAU Hebbel am Ufer, Arsenic Lausanne, Kampnagel Hamburg, tanzhaus nrw Düsseldorf und Kyoto Experiment. Zu seinen jüngsten Theaterarbeiten zählen „Ksana“, „An Atypical Brain Damage“ und „Ishvara“. Soloausstellungen hatte er u.a. im Song Art Museum, Tank Shanghai, in der Kunsthalle Winterthur, im Long March Space und Palais de Tokyo.

Katja Grawinkel-Claassen ist Dramaturgin am FFT-Düsseldorf und kuratiert hier digitale Schwerpunkte wie das Festival ON/LIVE oder das Kooperationsprojekt
„Digitales Foyer“ mit der Deutschen Oper am Rhein (2020-23). Sie ist Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen und veröffentlichte in Publikationen wie dem „Jahrbuch für Kulturpolitik 2023/24“, dem Band „Producing Performing Arts“ oder „Netztheater. Positionen, Praxis, Produktionen“ zu digitalen Diskursen in den darstellenden Künsten. Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft, war freie Autorin und Theaterkritikerin für Zeitungen und beim Radio und arbeitete mit der freien deutsch-schweizerischen Theatergruppe Schauplatz International zusammen.

Pengyuan Guist Programmleiter beim FIRST International Film Festival sowie beim FIRST Fantastic Film Festival. Er verantwortet die Kuratierung des Wettbewerbs- und Filmprogramms sowie die Umsetzung innovativer Projekte im Rahmen des Festivals. Er besitzt zwei Masterabschlüsse in Filmwissenschaft, Programmgestaltung und Kuratierung (NFTS und University of Warwick). 2024 wurde er von „Screen International“ als einer der „Future Leaders“ ausgezeichnet. Er kuratierte die Online-Filmreihe „Hangzhou New Cinema“, wirkte beim BFI London Film Festival 2020 mit und war Jurymitglied beim MINT Chinese Film Festival und „Film Africa“.

Sarah Reimann hat Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin studiert. Nach Stationen als freie Dramaturgin an verschiedenen Produktionshäusern arbeitet sie seit 2012 am HAU Hebbel am Ufer, mittlerweile als Kuratorin für die digitale Bühne HAU4. 2024 veranstaltete das HAU mit dem Festival „Spy on Me#5: Enter AI“ einen Schwerpunkt zur Auseinandersetzung mit KI.

Theresa Reiwer ist eine in Berlin ansässige (post)digitale Künstlerin, die mit räumlichen Videoinstallationen und interaktiven Performances arbeitet. Sie erforscht Künstliche Intelligenz sowohl als Spiegel der Gesellschaft als auch als Projektionsfläche für zukünftige Spekulationen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem auf Festivals wie Ars Electronica gezeigt und international in Städten wie Peking, Basel, Stockholm, Istanbul, Berlin und Miami ausgestellt. 2024 wurde sie mit dem Lumen Prize Gold Award in London ausgezeichnet.

Inhwa Yeom ist Medienkünstlerin, Forscherin und Gründerin von BiOVE. An der Schnittstelle von XR- und KI-Technologien sowie darstellender Kunst setzt sie sich mit Themen wie Bio-Kolonialismus, Klimakrise und Neurodiversität auseinander, um eine vielfältige Bandbreite (nicht-)menschlicher Erfahrungen einzubeziehen. Yeom ist Trägerin des Media Artist Award vom LG Arts Center & LG Electronics und Finalistin des 6. VH AWARD der Hyundai Motor Company. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im MMCA Korea, beim Ars Electronica Festival, im ACC und bei SIGGRAPH Asia ausgestellt.

Veranstalter und Kooperationspartner