Podiumsgespräch Tysklandssalonen #11

Foto von Berlin im Hintergrund mit einem türkis-grünen Farbfilter darüber. Darauf steht in weißer Schrift: Tysklandssalonen © Goethe-Institut Dänemark

Mo, 27.05.2024

19:30 Uhr

LiteraturHaus

Die Bundesrepublik als Traumland? Mit Adam Soboczynski

In der letzten Ausgabe des Deutschland-Salons vor der Sommerpause ist der deutsche Autor und Literaturredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT Adam Soboczynski zu Gast. Das Gespräch wird auf Deutsch geführt, mit kurzen Zusammenfassungen auf Dänisch. Der Eintritt zum Salon ist wie immer frei, aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen, also beeilen Sie sich und buchen Sie ein Ticket. Ab Freitag, dem 12. Mai 2024, 12 Uhr können Sie sich hier anmelden:    Ab 18.30 Uhr legt DJ Lars Bliesener Platten auf, das Gespräch beginnt um 19.30 Uhr. Die Bar im LiteraturHaus ist wie immer geöffnet und bietet eine große Auswahl an Getränken.

In seinem brillanten Essay Traumland verbindet Adam Soboczynski geschickt und elegant Erinnerungen an seine eigene Kindheit und Jugend mit allgemeinen Beobachtungen zu gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in West- und Osteuropa. Soboczynskis Familie wanderte 1981 von Polen nach Westdeutschland aus. Vor dem Hintergrund der politischen Unterdrückung und der Hoffnungslosigkeit im realsozialistischen Polen erscheint die Bundesrepublik Deutschland für den Jungen zunächst als eine Art Traumland. Doch die neue Heimat wird keineswegs idealisiert - Soboczynski setzt sich auch mit den Schattenseiten des von der NS-Vergangenheit geprägten Landes auseinander. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Gefahren für die Freiheit, die in Ost und West drohen. Traumland ist ein ebenso heiteres wie melancholisches Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt. Wir sprechen mit Adam Soboczynski über seine Erinnerungen an Deutschland in den 1980er und 90er Jahren und darüber, wie sich Deutschland seither grundlegend verändert hat.

Adam Soboczynski, geboren 1975 im polnischen Toruń, arbeitet seit 2004 für DIE ZEIT, wo er derzeit das Ressort Literatur im Feuilleton leitet. Er schrieb mehrere erzählerische Sachbücher, die zum Teil ins Spanische, Französische, Polnische, Italienische und Niederländische übersetzt wurden. Traumland fand nicht nur in der deutschen Literaturkritik, sondern auch beim allgemeinen Publikum großen Anklang.

„Zu einem Vergnügen wird dieses Buch, weil sich Soboczynski die Freiheit, die er einklagt, selbst nimmt: Indem er unbefangen beobachtet und furchtlos diagnostiziert; nicht polternd oder auftrumpfend, sondern leise, charmant und mit Humor, als Autor, der sich nicht allein durch die Sprechposition auszeichnet, sondern durch den individuellen Blick.“ (Sebastian Hammelehle, DER SPIEGEL, 22. September 2023)
 

über das format

Die Salongespräche sind eine wiederkehrende Veranstaltung für alle, die sich für Deutschland interessieren. Die Salongespräche finden jeweils am letzten Montag des Monats im LiteraturHaus in Nørrebro statt. Jeder Salon greift aktuelle Themen und Entwicklungen in Deutschland auf und eröffnet neue Perspektiven auf die deutsche Kultur, Gesellschaft und Politik. Wie agiert die deutsche Regierung in Deutschland und der Welt, welche Themen werden in der Öffentlichkeit diskutiert, mit welchen Herausforderungen ist Deutschland derzeit konfrontiert? Diese und weitere Fragen erörtern die Gastgeber*innen Moritz Schramm, Anna Sandberg, Adam Paulsen und Philipp Ostrowicz miteinander und mit wechselnden Gästen wie Autorinnen, Historikern, Politikerinnen und anderen Experten. Außerdem werden neue Bücher, Filme und Ausstellungen besprochen.

Der nächste Salon wird im September 2024 stattfinden. 

Die Veranstaltungsreihe wird von der Deutsch-Dänischen Gesellschaft in Kooperation mit dem Goethe-Institut Dänemark, dem Deutsch-Dänische Industrie- & Handelsklub und dem LiteraturHaus durchgeführt. 
 

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