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19:00–21:00 Uhr
Ecological Futures in Barcelona
Projektvorstellung und Debatte | Im Rahmen der Setmanes d'Arquitectura 2025
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Goethe-Institut Barcelona, Barcelona
- Sprache Englisch und Katalanisch mit Simultanübersetzung
- Preis Eintritt frei mit Anmeldung
Als Grundlage für eine soziale und ökologische städtische Praxis dreht sich Ecological Futures um vier Hauptprinzipien: Bestandsaufnahme (Probleme und Potenziale), Aktivierung (Handlungsfähigkeit und Vorstellungskraft), Intervention (Reproduktion und Koproduktion) und Konsolidierung (Wissen und Infrastrukturen). Diese Prinzipien wurden in einer Pilotphase im Jahr 2023 im Museo dell'Altro e dell'Altrove di Metropoliz am Stadtrand von Rom in Zusammenarbeit mit BeL Architekten, Planbude und Raumlabor getestet.
Auch Barcelona befindet sich in einem Transformationsprozess, der in Sant Adrià de Besòs besonders deutlich wird. Ökologische, soziale und städtebauliche Herausforderungen sind eng miteinander verwoben und führen zu Widersprüchen und Zielkonflikten zwischen Landschaftsschutz, Wohnungsbau und Stadtentwicklung, wie der Masterplan für das Gebiet Tres Xemeneies zeigt.
Im Rahmen der Setmanes d'Arquitectura wird Ecological Futures Projektteilnehmer:innen (Christian Hiller von ARCH+ und Irene Di Noto von MAAM Metropoliz) mit Akteur:innen aus Barcelona - Cristina Gamboa von LaCol, Rubén Martínez von Idra - Institute for Urban Research of Barcelona und Roger Hoyos der Plataforma per la conservació de les tres Xemeneies de Sant Adrià- zusammenbringen, um Strategien für eine kooperative Stadtentwicklung zu diskutieren, die die Verbindung zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und urbaner Entwicklung sowohl in Barcelona als auch in anderen Städten stärkt.
Ecological Futures in Barcelona wird von einer Ausstellung im Foyer des Goethe-Instituts Barcelona begleitet, die unter dem Titel "Un'altra casa" die Ergebnisse des Pilotprojekts Ecological Futures in Rom präsentiert. Die Ausstellung kann von 2. bis 28. Juni während der Öffnungszeiten des Instituts besichtigt werden.
Irene Di Noto ist Aktivistin des römischen Kollektivs Blocchi Precari Metropolitani (BPM) und unabhängige Forscherin zum Thema Recht auf Stadt. Geboren in Palermo, studierte sie Politikwissenschaften und Kommunikation. Seit 2005 engagiert sie sich in Wohnraumkämpfen und urbanen Aneignungspraktiken.
Sie beteiligte sich an Projekten wie dem MAAM (bewohntes Museum), der Biblioteca Precaria und dem Teatro Caos, Initiativen, die städtische Räume für gemeinschaftliches Leben, Kunst und Kultur fordern. Sie nahm an Veranstaltungen wie „Uncertain Living“ (Goethe-Institut Rom) und „São Paulo Calling“ teil und organisierte Debatten über Wohnrechte, soziale Kontrolle und städtische Gemeingüter. Mit Giorgio de Finis veröffentlichte sie Senza Metropoliz non è la mia città und R/home diritto all'abitare dovere capitale. Ihre Texte beschäftigen sich mit sozialer Stadterneuerung und urbanem Widerstand. Derzeit arbeitet sie im öffentlichen Dienst in Rom.
Christian Hiller ist Medienwissenschaftler, Kurator und Redakteur bei ARCH+. Er forscht, publiziert und kuratiert in den Bereichen Architektur, Film, Kunst, Medien, Performance, Theater und urbane Praxis. Er hat zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungsprogramm, Publikations- und Forschungsprojekte für Institutionen wie die Akademie der Künste Berlin, das Haus der Kulturen der Welt (HKW) und das Bauhaus Dessau realisiert. Mit ARCH+ kuratierte er u.a. projekt bauhaus (HKW, Floating University, Volksbühne, 2015-2019), An Atlas of Commoning (ifa, seit 2018), Cohabitation (Silent Green u.a. 2021) und Open for Maintenance (Deutscher Pavillon, Architekturbiennale Venedig 2023). Aktuell ist Co-Kurator von The Great Repair (Akademie der Künste Berlin, Pavillon de l‘Arsenal Paris u.a. seit 2023) und von Ecological Futures (Goethe-Institut, seit 2023).
Cristina Gamboa ist Architektin und Professorin. Sie studierte Architektur an der Schule für Architektur in Barcelona (ETSAB) und an der Universität Stuttgart. Sie ist Mitgründerin der im Jahr 2014 gegründeten Architekt*innen-Genossenschaft Lacol. Lacol arbeitet auf der Grundlage eines horizontalen Arbeitssystems und agiert immer parallel in der Gesellschaft, mit der Motivation und Herausforderung, einen Übergang zu politischer, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit zu erreichen. Die Arbeit von Lacol ist lokal und international anerkannt.
Rubén Martínez Moreno ist Forscher und Leiter des Bereichs für Stadtplanung und ökologische Transformation am Institut für Stadtforschung Barcelona (IDRA). Er promovierte in Politikwissenschaft an der Autonomen Universität Barcelona und verbindet seine wissenschaftliche Tätigkeit und sein politisches Engagement mit Lehraufträgen an Institutionen wie der Universität Barcelona, der UAB, der UOC oder der Universität Vic. Er hat an verschiedenen europäischen und internationalen Projekten teilgenommen, die sich auf die ökologische Krise und auf öffentliche sowie soziale Maßnahmen zu ihrer Bewältigung konzentrieren. Er ist Autor mehrerer Bücher und Buchkapitel über politische Ökologie, soziale Innovation und Kommunalismus. In seiner aktuellen Forschung am IDRA analysiert er die Zusammenhänge zwischen territorialen Ungleichheiten, urbanem Metabolismus und wirtschaftlicher Demokratie und arbeitet dabei mit öffentlichen Einrichtungen und sozialen Organisationen zusammen.
Roger Hoyos ist Maschinenbauingenieur. Er wurde in Sant Adrià de Besòs geboren und wohnt noch immer dort. Er arbeitete mehr als 25 Jahren als Technologie-Dozent. Seit 2007 engagiert er sich für den Schutz des industriellen Erbes von Sant Adrià und ist derzeit Präsident der Plataforma per la conservació de les Tres Xemeneies de Sant Adrià.
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