Dynamic Memory Lab

Installation | Cycles of Decolonisation

  • Goethe-Institut Madrid, Madrid

  • Preis Eintritt frei

qr - Dynamic Memory Lab - Cycles of Decolonization © CPPD

Dynamic Memory Lab - Cycles of Decolonization © CPPD

ERÖFFNUNG am 18.06.2025 mit Max Czollek und Cátia Severino im Rahmen der 3. Konferenz des EU Projekts Deconfining 

Das Dynamic Memory Lab "Cycles of Decolonisation" lädt dazu ein, sich mit einem zentralen Thema unserer Erinnerungskultur auseinanderzusetzen: Der europäischen Kolonialgeschichte und der Dekolonisierung. In der immersiven wie interaktiven Ausstellung werden Sie mit dem Erbe des europäischen Kolonialismus sowie seinen zeitgenössischen Erscheinungsformen konfrontiert. Einen besonderen Fokus legt die Ausstellung auf die in der Gegenwart wirksamen Strukturen der Entmenschlichung. Die Ausstellung möchte die mit der Entmenschlichung
verbundenen Unsichtbarkeit aufheben und das Menschliche in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit rücken.

Die Kurator*innen lenken unseren Blick auf Kontinuitäten des europäischen Kolonialismus. Ausgangspunkt sind fünf miteinander verwobene Konzepte der Kolonisierung: Entmenschlichung und Gewalt (Dehumanisation and Violence), Rassifizierung (Racialisation), verwehrte Erinnerung (Denied Memory), Silencing und Auslöschung (Silencing and Erasure). Diese Konzepte gehen auf die portugiesische Künstlerin Grada Kilomba zurück und werden in der Ausstellung in künstlerischen Beiträgen verhandelt.

Die Ausstellung zeigt am Beispiel von Lieferdienstfahrer*innen, in welchen zeitgenössischen Erscheinungsformen das Erbe des europäischen Kolonialismus in der
Gegenwart besteht. Durch den Blick auf ein Beispiel anhaltender Ausbeutungsdynamiken eröffnet die Ausstellung einen Raum, in dem sich Besucher*innen mit dem eigenen sozialen Status sowie schmerzhaften Erinnerungen auseinandersetzen können. Sie lässt dabei
erkennen, dass Kolonialismus nicht als bloßes historisches Ereignis, sondern als fortbestehende Struktur von Ungleichheiten und Hierarchien innerhalb europäischer Gesellschaften wirkt.

"Cycles of Decolonisation" veranschaulicht, wie zeitgenössische Wirtschaftssysteme koloniale Dynamiken reproduzieren können, auch ohne die direkte Gewalt und territoriale Besetzung, die mit dem historischen Kolonialismus verbunden sind.

Kurator*innen
Cátia Severino
André Soares

Raumgestaltung und Ausstellungsdesign
Jan Bodenstein
Yair Kira

Künstler*innen
Clara Laila Abid Alsstar
Muhammet Ali Baş
Ibou Diop
Eşim Karakuyu
Cássio Markowski
Dan Thy Nguyen
Jonas Weber-Herrera

Weitere Beteiligte
Heiko Aufdermauer, Silentfilm
Henryk Böhme, film.bau.berlin
Moritz Grünke, We Make It
Hanna Köhler
Katia Musiolek und Weitere, The Next Now
Sandra Forero Sánchez
Saskia Schlarmann, Pirsch-Id
Inga Schiffler
Anna Yeboah, Nadja Ofuatey-Alazard und Weitere, Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt

Team
Hannah Blumas
Viridiana Cortes
Jo Frank
Johanna Korneli
Angela Mani
Lea Otremba
Francisco Schellert

Das Dynamic Memory Lab ist ein Konzept der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) und wird von DialoguePerspectives e.V. realisiert.

Kuratorin und künstlerischer Kurator CPPD

Cátia Severino

Sprachwissenschaftlerin und Aktivistin gegen Rassismus

Forscherin im Bereich Linguistik und Aktivistin gegen Rassismus. Ihre persönlichen Erfahrungen in Gemeinschaften, die gemeinhin als „Retornados“ (Zurückgekehrte) bezeichnet werden und aus der Diaspora afrikanischer Nationen stammen, die früher von Portugal nach der Erlangung der Unabhängigkeit kolonisiert wurden, veranlassen sie dazu, die Erfahrungen afro-deszendenter Gemeinschaften in Portugal im Rahmen der postkolonialen Diaspora zu untersuchen. Sie konzentriert sich auf das anhaltende Erbe von kolonialem Rassismus und Kolorismus bei der Gestaltung sozialer und kultureller Hierarchien sowie bei der Bildung nationaler Identitäten und der Anerkennung des Ortes der Zugehörigkeit.

Max Czollek

Autor, Essayist und Dichter

Autor und Host mehrerer Podcasts und Gesprächsreihen und Kurator des Projektes heimaten am HKW Berlin sowie der Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD), die sich mit den Möglichkeiten einer pluralistischen Erinnerungskultur beschäftigt.
Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter Gedichtbände und Essays. Er war Co-Kurator der Ausstellung Rache: Geschichte und Fantasie, Jüdisches Museum Frankfurt, 2022; und Mitinitiator des Programms Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen, Maxim Gorki Theater, Berlin, 2016.

Organisatoren

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