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Christine Sun Kim
GOETHE-INSTITUT X SOMERSET HOUSE STUDIOS RESIDENZ 2023

Ein Bild von Christine, die auf einem Fenstersims sitzt und schwarz-weiß gekleidet ist Max Creasy
Christine Sun Kim beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Frage, wie Klang in Gesellschaft funktioniert. Dabei dekonstruierte sie die Politik des Klangs und untersuchte, wie mündliche Sprachen als soziale Währung funktionieren. Musikalische Notation, Schriftsprache, Infografiken, Amerikanische Gebärdensprache (ASL), der Einsatz des Körpers und strategisch eingesetzter Humor bilden allesamt wiederkehrende Elemente in ihrer Praxis. In ihren Arbeiten, die sich von Zeichnung, Performance, über Video und großformatige Wandbilder erstrecken, erforscht Kim ihre Beziehung zu gesprochenen Sprachen, zu ihrer erbauten und sozialen Umgebung und zur Welt im Allgemeinen.

Hyper Functional, Ultra Healthy war eine wiederkehrende Reihe, die sich mit individueller und kollektiver Gesundheit und Wohlbefinden befasst. Im Rahmen des Programms wurden neue Kunstwerke, Filme, Workshops und Gespräche in Auftrag gegeben. In 2023 lag der Schwerpunkt auf der Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung und auf Künstler*innen, die sich mit dem Thema Gesundheit und Pflege auseinandersetzen. Dazu gehörten Jamila Prowse, bare minimum collective, Djofray Makumbu, sowie Christine Sun Kim.

Hyper Functional, Ultra Healthy (HF,UH) setzte sich mit den Wellness-Trends und der Mythologie des "gesunden Körpers" und seiner Verflechtung mit dem Kapitalismus auseinander. Die Reihe untersuchte das vermeintliche binäre Gegenteil von „Krankheit" und „Gesundheit“. HF,UH zielte darauf ab, einen Rahmen für die inklusiven Existenz aller zu erforschen. Diese Untersuchung sollte dabei von Stimmen angeleitet werden, die sich mit systemischer Unterdrückung und Stigmatisierung im
Zusammenhang mit Behinderung, chronischer Krankheit und psychischer Gesundheit auseinandersetzen.

Die Reihe stellte die Frage, wie wir uns eine Zukunft vorstellen und gestalten können, in der sinnvolle Pflege und Widerstand als Standard angesehen werden. In der alle Körper und Leben in den Mittelpunkt gestellt werden - und nicht in einer "anderen" Beziehung zu einer weißen, patriarchalischen und ableistischen Kultur existieren. Die eigene Körperlichkeit soll unter ihren eigenen Bedingungen dargestellt und gefeiert werden.


 
Ein Filmstill aus CSKs Arbeit Invisible Christine Sun Kim

Videoarbeit, Goethe-Institut Bibliothek, bis 20. Mai 2023
Classified Digits

In Classified Digits übersetzten Christine Sun Kim und Thomas Mader eine Reihe alltäglicher sozialer Begegnungen in die amerikanische Gebärdensprache. Anhand des Armspiels, eines in den USA beliebten Kinderspiels, erkundeten sie die Tücken der Fehlkommunikation. Sie stellten jeweils nur einen Teil des Gesprächs dar, wobei Kim nicht-manuelle Gebärden verwendete, um Maders manuellen Gebärden Tonfall und Kontext zu verleihen. Die Künstler führten einen Avatar, der durch den Zeigefinger dargestellt wird, in eine Reihe von zunehmend peinlichen und oft lächerlichen Situationen.
 

Die von der CSK-Familie gefertigte Fahne hängt vor unserem Gebäude Anne Tetzlaff

Vortrag: 23.03.23 7 PM
A Song About Family

Wir freuten uns, den Vortrag von Christine Sun Kim und Thomas Mader über ihre Kunstpraxis als Familie präsentiert zu haben. In ihrem Vortrag untersuchten sie die Schönheit und Herausforderung der familiären Ko-Kreation und gaben Einblicke in die unkonventionelle Flagge, die seit kurzem am Goethe-Institut London weht.

Der Originalentwurf von Roux für die Flagge Christine Sun Kim

Artwork
A Song About Family Flag

Während ihres Aufenthalts hatte die Familie Kim/Mader eine Flagge entworfen, die vor unserem Gebäude in South Kensington hing. Mehr über die Flagge erfahren Sie hier.

Ein Bild eines Sterns von Christine Sun Kim © Christine Sun Kim

Veranstaltung: 31 March–21 May 2023
Christine Sun Kim: Edges of Sign Language

Christine Sun Kim präsentierte ihre neue Auftragsarbeit Edges of Sign Language in der Galerie 31 in vertrauter Atmosphäre. In der Austellung entwarf und baute Christine geformte Leinwände, die die Grenzen des physischen Raums durch die Linse der amerikanischen Zeichensprache darstellen. Damit erweiterte sie ihre Praxis des Zeichnens mit Kohle. Mit ihren ästhetischen Ausdrucksformen versuchte Kim die Spannungen zwischen Notationen, Zeichen, Formen und vor allem Rändern zu visualisieren.

Eine Auftragsarbeit des Somerset House in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut London.

Im Gespräch mit Christine Sun Kim

Kim wurde in Südkalifornien geboren und lebt seit zehn Jahren mit ihrem Mann Thomas Mader und ihrer Tochter Roux in der deutschen Hauptstadt. Für drei Monate haben sie im vergangenen Jahr ihr Quartier in South Kensington aufschlagen.
 
Kim ist eine international anerkannte Klangkünstlerin, deren Werke in einer Vielzahl von Galerien ausgestellt wurden, darunter White Space (Peking), MoMA (New York), Art Institute (Chicago), François Ghebaly Gallery (Los Angeles), De Appel Arts Center (Amsterdam) und LACMA (Los Angeles). Auch in London ist Kim bekannt und war schon häufig auf Ausstellungen vertreten. Für die Art Night 2019 haben wir ihr Auftragswerk „We Mean Business“ gefördert – ein Gemeinschaftsprojekt mit Schüler*innen der Frank Barnes School for Deaf Children in King’s Cross. Zudem wurden ihre Arbeiten in renommierten Institutionen wie der Tate und der mittlerweile geschlossenen Caroll/Fletcher Gallery in Soho gezeigt.

Während ihrer Residenz hier in London war ihre Ausstellung „Cues on Point“ vom 17. Februar bis zum 16. April 2023 in der Wiener Secession zu sehen. Für die Secession hatte Kim eine Publikation verfasst, die Seiten mit unbeschriebenen Notenlinien enthielt, die von verschiedenen befreundeten Künstler*innen sowie von ihrem Ehemann und ihrer Tochter in 54 Beiträgen gezeichnet wurden.
 
Im Folgenden finden Sie das Interview in zwei Teilen:
Ein Foto von Christine, die draußen mit einer Sonnenbrille sitzt Mark Abramson

Interview
Im Gespräch mit Christine Sun Kim: Teil 1

Darüber wollten wir mehr erfahren und hatten uns Ende Januar mit Kim und der Dolmetscherin Denise Kahler-Braaten getroffen und über Kims Erwartungen an die Residenz in London, unverhoffte Berliner Liebesgeschichten und darüber gesprochen, was es bedeutet, einen Platz für sich zu reklamieren.

Schild am Himmel mit der Aufschrift "The Sound of No Fight". © Lee Baxter for Manchester International Festival, UK

Interview
Im Gespäch mit Christine Sun Kim: Teil 2

Im zweiten Teil des Interviews gingen wir der Frage nach, was es bedeutet, nicht nur eine Künstlerin, sondern auch eine Mutter zu sein, welche Werke Christine am meisten bedeuten und was sie möchte, dass die Menschen beim Betrachten ihrer Kunstwerke fühlen. 

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