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Vereinigtes Königreich

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18:30 Uhr

Ackroyd & Harvey: Beuys’ Acorns - The Prelude & The Planting

GOETHE ANNUAL LECTURE 2025|Vortrag und Q&A

  • Goethe-Institut London, London

  • Preis £6, £3 ermäßigt und für Goethe-Institut Sprachkursteilnehmer*innen & Bibliotheksmitglieder.

Ein Pärchen im grünen Kostüm auf einem beigen Hintergrund © Jillian Edelstein, 1991

Ein Pärchen im grünen Kostüm auf einem beigen Hintergrund © Jillian Edelstein, 1991

Die Goethe Annual Lecture lädt renommierte Persönlichkeiten ein, ihre Sichtweisen zu den Themen, mit denen wir uns in unserer kulturellen Arbeit beschäftigen, und zu den drängendsten Fragen, mit denen die Gesellschaft im Vereinigten Königreich, in Deutschland und weltweit konfrontiert ist, zu teilen.
Für unseren diesjährigen Vortrag begrüßen wir Ackroyd & Harvey als Gastredner*innen. Heather Ackroyd und Dan Harvey arbeiten seit 1990 als Künstlerduo zusammen und haben sich in den letzten Jahrzehnten einen Namen als Pioniere des Aktivismus durch künstlerische Praxis gemacht. Zu ihren Kooperationen zählen unter anderem Culture Declares Emergency und XR Writers Rebel. Ihre Arbeiten wurden von Institutionen wie der Tate, der Hayward Gallery, dem Wellcome Trust und der Royal Academy in Auftrag gegeben, ausgestellt und mit Preisen ausgezeichnet. 

Eicheln auf weißen Hintergrund © Ackroyd and Harvey



In ihrem Vortrag untersuchen Ackroyd & Harvey, wie eine Fabel die künstlerische Vorstellungskraft des deutschen Künstlers Joseph Beuys beflügelte und zur Schaffung eines der denkwürdigsten Land-Art-Werke des 20. Jahrhunderts führte: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung. Das Projekt wurde erstmals 1982 auf der documenta 7 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die documenta ist eine weltweit renommierte Veranstaltung für zeitgenössische Kunst, die alle fünf Jahre in Kassel stattfindet. Von 1982 bis 1987 pflanzte Beuys 7.000 Eichen in der Stadt. Als Reaktion auf die weitreichende Urbanisierung der Umgebung war das Werk eine langfristige und groß angelegte künstlerische und ökologische Intervention mit dem Ziel, den städtischen Raum Kassels nachhaltig zu verändern.

Beuys' Intervention beflügelte die Kreativität von Ackroyd und Harvey und inspirierte sie dazu, Eicheln von 7.000 Eichen zu sammeln und im Rahmen ihrer künstlerischen Praxis Hunderte von Bäumen zu pflanzen. Seit 2007 pflegen die Künstler*innen Beuys' Eicheln parallel zu Ausstellungen und öffentlichen Dialogen, in denen sie über die kulturelle und ökologische Bedeutung von Bäumen im städtischen Raum reflektieren. Heute pflanzen sie gemeinsam mit Partnern in ganz Großbritannien Eichen in Kreisen und schaffen so durch ein Netzwerk der Bürgerbeteiligung ein breites Dach für kulturelles Engagement. In ihrem Vortrag werden sie die wichtigsten Erkenntnisse, Einflüsse und Inspirationen hinter ihrer bemerkenswerten und stetig wachsenden Reise mit Beuys' Eicheln offenbaren.

Die Diskussion nach dem Vortrag wird von Sean Rainbird moderiert.

Diese Veranstaltung wird von den Friends of the Goethe-Institut London unterstützt.


Zu den bisherigen Gastredner*innen unserer jährlichen Vortragsreihe zählen Eyal Weizman MBE (2024),  Katie Mitchell (2023), Mercedes Bunz, Mithu Sanyal, Matthew Herbert (alle 2022), Dan Hicks (2021), Sharon Dodua Otoo (2020), John Kampfner (2019), Brendan Simms (2018), Anne McElvoy (2017), Neil MacGregor (2016), Christopher Clark (2014), David Chipperfield (2012), Norman Rosenthal (2010), Tacita Dean (2006), Peter Jonas (2005), Ian Kershaw (2003), Richard Wentworth (2002) und AS Byatt (2001). 

Portrait Ackroyd and Harvey © Andrew Shaylor

BIO

Heather Ackroyd and Dan Harvey

Kunstler*innen duo

Ackroyd & Harvey untersuchen seit über drei Jahrzehnten naturbasierte Wachstums- und Verfallsprozesse und befassen sich dabei mit den Kräften des anthropogenen Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt, die die Systeme der Erde rasch umgestalten und neu definieren. Ihre zeitbasierten Kunstwerke verbinden Kunst, Aktivismus, Architektur, Biologie, Ökologie und Geschichte und entwickeln sich durch umfangreiche Forschungen als Reaktion auf Menschen und Orte weiter, wobei sie ihr tiefes Interesse an lokalen Ökosystemen und globalen planetarischen Belangen miteinander verbinden.

Im Jahr 2019 gründeten sie gemeinsam Culture Declares Emergency, ein Kollektiv internationaler und in Großbritannien ansässiger Hubs, das praktische Unterstützung für die Suche nach sozial-ökologischer Gerechtigkeit bietet und sich für einen regenerativen Wandel durch Kultur, Kulturerbe und Kunst einsetzt. Für ihre bahnbrechende biochemische Fotografie haben sie internationale Auszeichnungen und Preise erhalten, darunter den Royal Academy Rose Award, und wurden vielfach mit monumentalen Interventionen im öffentlichen Raum beauftragt, darunter die Olympischen Spiele 2012 in London, das David Attenborough Building in Cambridge, die Aarhus Triennale und Derry-Londonderry UK City of Culture.

Zu den jüngsten Ausstellungen gehören The Gallery Season 5, Brasilien/Großbritannien; Culture Reforesting, Orleans House Gallery, London; La Galeria, UC Merced, Kalifornien; Science Gallery, London; Kulturhauptstadt Europas Tartu 2024; RA Summer Exhibition; Hayward Gallery, London; Isabella Stewart Gardner Museum, Boston, USA; 23. Biennale von Sydney, Australien; Somerset House, London; Lewisham Borough of Culture, London 2022; Tate Modern, London; Ashmolean Museum, Oxford.

Foto: © Andrew Shaylor

Sean Rainbird

Sean Rainbird wurde in Hongkong geboren. Er studierte in London, bevor er Kurator und später leitender Kurator an der Tate Gallery (1987–2006) wurde. Er verließ die Tate, um die Leitung der Staatsgalerie Stuttgart (2006–2012) zu übernehmen, bevor er von 2012 bis 2022 die National Gallery of Ireland leitete. Neben seiner Verantwortung für zahlreiche Ankäufe organisierte er mehrere Ausstellungen mit Werken deutscher Künstler, darunter zwei im Goethe-Institut mit Werken von Künstlern, die DAAD-Stipendien erhielten (1989–90), Gerhard Richter (1991–92), Rebecca Horn (1997), Max Beckmann (2003) Joseph Beuys (2001 und 2005) und des Blauen Reiter-Künstlers Wassily Kandinsky (2006). In Dublin präsentierte er die Gemälde von Emil Nolde (2017).