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von Huda Al Kadhimi aus Bagdad und Amman
Door of the East, HARAM

Door of the East, HARAM von Huda Al Kadhimi
Salam Yousry © Goethe-Institut

Huda Jasim Al-Kadimi wurde 1991 in Bagdad geboren. Im Jahr 2006 zog sie mit ihrer Familie nach Jordanien, um den konfessionsbedingten Konflikten im Irak zu entkommen. Für ihre Dokumentation reist sie nun häufig zwischen Bagdad und Amman hin und her. Huda ist Autorin und Produzentin. Sie hat einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre von der Al-Ahliyya Amman University in Jordanien. 2013 schloss sie sich dem Iraqi Independent Film Center an. Sie nahm an einem Workshop des Royal Institute for Film Production teil, der Hudas Interesse an der Filmproduktion weiter verstärkte. Sie besitzt nun eine eigene Produktionsfirma und hat mehrere Kurz- und Spielfilme produziert.

Hudas Film: Door of the East, Haram

Hudas Projekt ist ein ca. 90-minütiger Dokumentarfilm unter der Regie von Medo Ali. Er erzählt die Geschichte von drei arabischen Frauen, die aus ihrer Heimat fliehen und sich in Frankreich niederlassen: eine Irakerin, deren Familie sie zwangsverheiraten will; eine Tunesierin mit jüdischer Mutter und muslimischem Vater, deren konservativ-gesellschaftlichen Werten sie trotzen will um Boxerin zu werden; und eine Syrerin, die mit ihrem tauben Bruder den Leiden des Krieges entkommen will.
 
Die Dokumentation beginnt nachdem die drei Frauen bereits einige Jahre in Frankreich gelebt haben, und fragt, ob und wie sie ihre Träume erfüllt haben. Huda sagt über den Film: „Es gibt nur einen Mann in der Dokumentation und das ist Rozas Bruder [der taube Bruder der Syrerin]. Der Film beschäftigt sich mit der Psyche von arabischen Frauen, die unter den vielen Problemen und repressiven Normen ihrer Gesellschaften leiden“.

Die Ideen hinter dem Projekt

Immer häufiger laufen in Bagdad Mädchen weg, um den Einschränkungen, die ihre Familien ihren Freiheiten auferlegen, zu entkommen. Frauen und Mädchen in arabischsprachigen Ländern sind aufgrund ihres Geschlechts einem ungeheuren Druck ausgesetzt. Als die Irakerin Frankreich erreicht, wirft sie sofort ihr Kopftuch weg und tanzt in arabischer Façon durch Metros und Straßen – sie steht stellvertretend für viele Frauen, die kaum über ihr eigenes Leben bestimmen dürfen.
 
Keine der drei Frauen konnte ihre Träume erfüllen und frei sein, solange sie in ihren Heimatländern waren. Doch was das neue Leben in Frankreich mit sich bringt, zeigt zum Beispiel die Geschichte der Tunesierin, die zuhause von ihren streng religiösen Eltern vom Boxen abgehalten wird: In Frankreich heiratet sie einen Algerier, um nicht nach Tunesien abgeschoben zu werden. Aber auch dieser Mann hindert sie am Boxen. Stattdessen bekommt sie zwei Kinder und wird von ihrem Ehemann misshandelt. Ihre Träume bleiben am Ende unerfüllt. Alle drei Frauen müssen die Erfahrung machen, dass ihre Probleme ihnen auch nach Frankreich folgen. Der Himmel ist für sie derselbe in ihren Heimatländern oder Europa.

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