Das kulturelle Leben im Jemen ist durch den anhaltenden Krieg stark beeinträchtigt. So gibt es kaum Möglichkeiten für kreative Talente, sich im künstlerischen Bereich weiterbilden zu lassen, Kunst- und Kulturprojekte umzusetzen und einem breiten Publikum zu präsentieren. Junge Kreativschaffende haben sich deshalb in den letzten Jahren zusammengetan und Initiativen gegründet, die Räume der Begegnung für Kunstinteressierte schaffen und es ihnen ermöglichen, ihre Fertigkeiten zu trainieren und ihre Ideen umzusetzen. So sind beispielsweise Kunstgalerien entstanden oder es finden Workshops für junge Filmemacherinnen und Autoren sowie Theateraufführungen und Social Media-Projekte statt.
„Kulturnetzwerke Jemen“ unterstützt diese aktive Szene und hilft jungen Menschen dabei, ihre Initiativen zu schärfen und neue Projektideen umzusetzen. Dafür werden bestehende Netzwerke ausgebaut und gesellschaftlich engagierte jemenitische Kreative im Bereich Kulturmanagement weiter qualifiziert. Darüber hinaus werden ihnen lokale und regionale Mentorinnen und Mentoren zur Seite gestellt, die auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Ein Produktionsfonds unterstützt ausgewählte Projekte auch finanziell bei der nachhaltigen Umsetzung.
Hierbei ist der dezentrale Ansatz besonders wichtig: Bei der Auswahl der geförderten Projekte wird neben der inhaltlichen Eignung darauf geachtet, dass diese in verschiedenen Regionen des Jemen stattfinden, sie sich auf unterschiedliche Kunstdisziplinen beziehen und dass mindestens die Hälfte der Teilnehmenden Frauen sind. Auf diese Weise können Verbindungen hergestellt sowie Räume geschaffen werden, die Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
„Kulturnetzwerke Jemen“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts, gefördert durch das Auswärtige Amt.