Yalla Sawa building togetherness

Yallah Sawa © Goethe-Institut Jordanien

Im Rahmen der Ausschreibung „Building Togetherness“ wurden 18 jemenitische Künstler*innen und Kulturschaffende von einer Jury ausgewählt, die sich aus Partner*innen des Yemen Creative Hubs-Konsortiums sowie externen Expert*innen zusammensetzt. Zwischen 2024 und 2025 setzten sie künstlerische und soziokulturelle Projekte in Jemen um, die jeweils die zentrale Botschaft „Building Togetherness“ verkörpern – und zeigen auf vielfältige Weise, wie Kultur, Kunst und Gemeinschaften einander begegnen, sich verbinden und gemeinsam etwas Neues schaffen.
  • Our Stories Together

    „Our Stories Together“ – ein berührendes und kreatives Projekt, das blinde und sehende Kinder durch eine gemeinsame interaktive Storytelling-Erfahrung zusammenbringt. Die Initiative richtet sich an Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren, um Empathie, Zusammenarbeit und Inklusion schon von klein auf zu fördern.

    Ein speziell sowohl in Brailleschrift als auch in Druckform gestaltetes Bilderbuch enthält taktile Illustrationen, Audioeffekte und Düfte und ermöglicht so ein multisensorisches Leseerlebnis. In zwei interaktiven Leseworkshops erkunden die Kinder gemeinsam die Geschichte, tauschen sich aus und begegnen sich in einem kreativen und wertschätzenden Umfeld.

    Gedruckte Exemplare der Geschichte werden an Schulen verteilt, die sowohl blinde als auch sehende Kinder unterrichten, um einen kontinuierlichen Zugang zu inklusiven Unterrichtsmaterialien zu gewährleisten. Über die Geschichte hinaus trägt das Projekt so dazu bei, Wahrnehmungen zu hinterfragen, sinnstiftende Interaktionen zu fördern und die Relevanz barrierefreier Inhalte für eine inklusivere Gesellschaft hervorzuheben.

    Our Stories Together - قصصنا معاً © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Habwah 2

    „Habwah 2“ ist eine kulturelle Initiative aus Hadhramaut im Jemen, die die Werke junger jemenitischer Künstler*innen unter 45 Jahren ins Rampenlicht rücken möchte. Als Fortsetzung des erfolgreichen Projekts „Habwah 1“ wird der Fokus in der zweiten Phase auf ein breiteres Spektrum künstlerischer Bereiche wie angewandter Kunst, Klangkunst und darstellender Kunst ausgeweitet.

    Über eine eigens entwickelte App bietet „Habwah 2“ eine digitale Plattform, auf der Künstler*innen ihre Werke präsentieren, Kontakte zu Kulturinstitutionen knüpfen und kostenfreien Zugang zu beruflichen Möglichkeiten erhalten können. Im März 2025 umfasste die Plattform bereits mehr als 400 registrierte Künstler*innen und über 1.700 Kunstwerke und ist damit eine der umfassendsten Künstlerdatenbanken im Jemen.

    Das Projekt unterstützt kreative junge Menschen, indem es ihre Sichtbarkeit erhöht, Zusammenarbeit fördert und zu wirtschaftlicher Stärkung beiträgt – und dabei das reiche künstlerische Erbe des Jemen bewahrt. Mit Funktionen wie einem Künstler*innenverzeichnis und Echtzeit-Benachrichtigungen für Förder- und Arbeitsmöglichkeiten hilft Habwah 2, die Kluft zwischen Künstler*innen und dem Kultursektor – sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene zu überbrücken.

    Habwah 2 - حبوة 2 © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • I Am an Artist

    „I Am an Artist“ eine von jungen Menschen geleitete Theaterproduktion aus Hadhramaut, die eine lebendige Gruppe aufstrebender Künstler*innen zusammenbrachte, um sich mit Identität, Kreativität und der Rolle der Kunst in der Gesellschaft auseinanderzusetzen.

    Diese Produktion dient jungen jemenitischen Künstler*innen als kreative Plattform, um ihre Talente zu präsentieren, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und ihre persönlichen und kollektiven Erfahrungen durch Performances zum Ausdruck zu bringen. So soll das Projekt junge Menschen in der darstellenden Kunst stärken und Diskussionen über künstlerische Identität und Ausdruck im lokalen Kontext anregen.

    „I Am an Artist“ spiegelt den Geist des kollektiven Schaffens wider und unterstreicht die Bedeutung der Förderung der darstellenden Künste als Instrument für soziales Engagement und kulturelle Resilienz.

    I Am an Artist- أنا فنان © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Shawha

    In einem Land, das mit den Herausforderungen eines anhaltenden Konflikts konfrontiert ist, sind die Möglichkeiten für einen sicheren und offenen künstlerischen Ausdruck begrenzt. „Shawha“ wird als Antwort auf diesen Bedarf entwickelt und bietet Filmemacher*innen und Künstler*innen im Jemen eine alternative Kinoleinwand und eine unabhängige, sichere Umgebung.

    Die Pilotphase des Projekts wird in Aden durchgeführt und umfasst zwei öffentliche Veranstaltungen, darunter die erste experimentelle Kunstausstellung der Stadt, „Ashes of Light“. Die Veranstaltung zieht ein vielfältiges Publikum an, vor allem junge Kreative, und schafft so einen dynamischen Raum, der Dialog zu Kino, bildender Kunst und Storytelling ermöglicht.

    Die Initiative bringt Künstler*innen, Fotograf*innen, Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen und Kulturschaffende, von denen viele zum ersten Mal miteinander in Kontakt kommen, zusammen. Über die Präsentation ihrer Arbeiten hinaus führen die Teilnehmer*innen Gespräche über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Ziele und bilden so eine Plattform für Perspektiven, die oft aus Mainstream-Narrativen ausgeschlossen sind.

    Obwohl experimentelle Kunst im Jemen noch nicht weit verbreitet ist, bezeugt „Shawha“ das starke Interesse an authentischem, innovativem und grenzüberschreitendem künstlerischem Ausdruck. Die Veranstaltungen weckten Begeisterung, regten zum Nachdenken an und förderten den gemeinsamen Wunsch nach weiteren derartigen Angeboten.

    „Shawha“ unterstreicht die anhaltende Relevanz der Kunst als Mittel des Ausdrucks und der Verbindung und öffnet Türen für zukünftiges kulturelles Engagement und kreativen Austausch.

    Shawha - شوهة © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Exceptional Podcast

    Diese Initiative entstand aus dem Bedürfnis heraus, einen Raum zu schaffen, in dem junge Menschen sich auf sinnvolle und professionelle Weise durch Klang ausdrücken können. In einem Umfeld, in dem moderne Ausdrucksmittel nach wie vor begrenzt sind, möchte das Projekt eine neue Generation von Content-Creator*innen fördern, die in der Lage sind, einen  in ihren Lebenserfahrungen verwurzelten kulturellen und sozialen Dialog zu entwickeln.

    Während einers zehntägigen Intensivtrainings befassten sich Künstler*innen und Kulturschaffende mit dem gesamten Prozess der Podcast-Erstellung, von der Konzeptentwicklung und Storytelling-Techniken bis hin zur technischen Produktion und der Beteiligung des Publikums. Das Programm ging über eine rein technische Ausbildung hinaus und ermutigte die Teilnehmer*innen, ihre Sprechstimme zu entdecken und weiterzuentwickeln – und sich damit auseinanderzusetzen, wie ihre Arbeit zu einem breiteren gesellschaftlichen Dialog beitragen kann.

    Das Training gipfelte in öffentlichen Veranstaltungen mit Live-Podcast-Aufnahmen, die Gelegenheit zum Dialog, zur Interaktion mit dem Publikum und zu unmittelbarem Feedback boten. Aus dieser Erfahrung entstand die Podcast-Reihe „Extraordinary Women“, eine Sammlung von Geschichten, die die Widerstandsfähigkeit und Kreativität jemenitischer Frauen hervorheben und die transformative Kraft von Erzählungen demonstrieren, wenn sie aus der Gemeinschaft heraus erzählt werden.

    Im Anschluss an das Projekt hat sich ein vernetztes und kooperatives Netzwerk unabhängiger Podcaster*innen gebildet. Diese jungen Kreativen engagieren sich weiterhin für die Produktion von Inhalten, die ihre Identitäten und Prioritäten widerspiegeln. Die Initiative ist nicht als einmalige Maßnahme konzipiert, sondern – im Wissen, dass selbst eine einzelne Stimme Einfluss haben kann –  Ausgangspunkt für Kreativität, Kontinuität und Veränderung.

    بودكاست استثنائية © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Sign and Color 2

    „Sign and Color 2“ ist eine künstlerisch-soziale Initiative, die Inklusion und sinnstiftende Kommunikation zwischen der Gemeinschaft der Gehörlosen sowie hörenden Künstlern*innen fördert. Unter Verwendung von bildender Kunst und Gebärdensprache als parallele Werkzeuge schafft das Projekt einen gemeinsamen Raum für kreativen Ausdruck und kulturellen Dialog.

    Im Mittelpunkt der Initiative steht eine Reihe von gemeinsamen Treffen, in denen die Teilnehmer*innen drängende soziale Themen erörtern und diese in visuelle Kunstwerke verwandeln, die sowohl persönliche als auch kollektive Erfahrungen widerspiegeln. Zusätzlich zu jedem Kunstwerk wird eine Interpretation in Gebärdensprache präsentiert, sodass das Publikum sich gleichzeitig auf visueller und sprachlicher Ebene mit den Werken auseinandersetzen kann.

    Im Kern bietet das Projekt gehörlosen Menschen eine Plattform, um sich durch zeitgenössische künstlerische Praktiken auszudrücken und gleichzeitig ihre aktive Teilnahme am lokalen Kulturleben zu fördern. Durch die Kombination von Gebärdensprache und Kunst werden herkömmliche Barrieren der Kommunikation und Inklusion in Frage gestellt und künstlerisches Schaffen zu einer gemeinsamen Sprache, die Gemeinschaften verbindet.

    Mit diesem Ansatz deutet „Sign and Color 2” Kunst als inklusives Medium neu und zeigt, wie marginalisierte Stimmen den kulturellen Dialog bereichern können, wenn ihnen zugängliche und innovative Plattformen für ihren Ausdruck zur Verfügung stehen.

    Sign and Color - إشارة ولون 2 © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • The Boy Wants

    „The Boy Wants“ ist ein illustriertes Kinderbuchprojekt, das in Wort und Bild die Innenwelt eines Kindes erkundet – seine Gefühle, seine Fantasie und sein Recht auf Selbstbestimmung. Es stellt gesellschaftliche Erwartungen infrage und ermöglicht einen Blick auf die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und sich jenseits normativer Grenzen zu entfalten.

    Durch eine poetische und leicht zugängliche Erzählweise stärkt das Buch das emotionale Bewusstsein von Kindern und ermutigt sie, ihre Gefühle offen auszudrücken. Jede Seite ist liebevoll illustriert und übersetzt Emotionen in eine kindgerechte Bildsprache, die es jungen Leser*innen ermöglicht, die Geschichte auf mehreren Ebenen zu entdecken.

    Text und Illustrationen wurden parallel entwickelt, um ein ganzheitliches Erlebnis zu schaffen, bei dem sich Wort und Bild gegenseitig ergänzen. Im Rahmen einer Veranstaltung wurden gedruckte Exemplare vorgestellt, die Kinder und ihre Familien zusammenbrachte. Das Event umfasste Live-Storytelling und eine offene Gesprächsrunde, die den Kindern Raum gab, ihre Gedanken und Gefühle zu den Themen im Buch auszutauschen.

    „The Boy Wants“ versteht das Kind nicht nur als Leser*in, sondern als aktive*n Teilnehmer*in eines kulturellen Dialogs. Das Projekt steht für einen neuen Ansatz in der Kinderliteratur, die die Stimme des Kindes Ernst nimmt und Entscheidungsfreiheit, Fantasie und Selbstentfaltung in den Mittelpunkt rückt.

    الفتى يريد - The Boy Wants © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Family Frame

    „Family Frame“ ist eine gemeinschaftsbasierte Kulturinitiative, die die sich wandelnden jemenitischen Familienstrukturen durch visuelles Storytelling und kollektive Erinnerung dokumentiert. Indem alte Familienfotos mit persönlichen Geschichten verwoben werden, entstehen vielschichtige und generationenübergreifende Porträts, die wichtige historische, emotionale und soziale Momente im Familienleben des Jemen festhalten.

    Im Zentrum der Initiative steht eine interaktive Ausstellung, die eine kuratierte Auswahl von Fotos präsentiert, eingereicht von jemenitischen Haushalten. Jede Aufnahme wird von einer schriftlichen Erzählung ergänzt, die intime Einblicke in persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Umbrüche und prägende Momente im Familienleben gewähren. Die Ausstellung schafft einen Raum der Reflektion, der die Besucher*innen  dazu ermutigt, sich mit dem Material auseinanderzusetzen und Anknüpfungspunkte an ihre eigene Familiengeschichte zu ergründen.

    Eine Reihe öffentliche Diskussionsveranstaltungen vertieften den Dialog und beleuchteten den Wandel von jemenitischen Familienstrukturen – etwa durch die Verschiebung von Rollen innerhalb des Haushalts und der Auswirkungen politischer, wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen. Diese Begegnungen brachten Forscher*innen, Geschichtenerzähler*innen und Teilnehmer*innen zusammen und förderten einen sinnstiftenden, generationenübergreifenden Austausch.

    Eine gedruckte Broschüre mit ausgewählten Fotos und Erzählungen, die als kulturelles Archiv und öffentliche Ressource dient, hält nicht nur die Ergebnisse des Projekts fest, sondern regt auch zur weiteren Reflexion darüber ein, welche Rolle die Familie bei der Gestaltung kollektiver Identitäten und Erinnerungen spielt.

    Durch den Fokus auf dem Familienfoto als soziales Dokument, eröffnete „Family Frame“ einen Raum für kollektive Erinnerung und Beteiligung. Die Initiative machte sichtbar, wie gemeinsame Bilder und Geschichten das Gefühl von Zugehörigkeit, Identität und generationenübergreifender Kontinuität formen.

    فريم عائلة - Family Frame © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • The Liwa Dance project

    Angesichts des fortschreitenden Verlusts kultureller Ausdrucksformen durch Konflikt, Migration und fehlende Archive konzentriert sich dieses Projekt auf die Bewahrung des jemenitischen Kulturerbes. In Zusammenarbeit mit lokalen Volkstanzgruppen hebt es den Liwa-Tanz als ein wesentliches Element der kulturellen Identität Adens hervor.

    Ziel der Initiative ist es, eine genaue und umfassende Darstellung des Liwa-Tanzes zu schaffen. Dabei stützt sie sich auf das Wissen und die Erfahrung langjähriger Mitglieder lokaler Tanzgruppen. Im Fokus steht die Bewahrung der Originalität dieses farbenreichen und traditionsreichen Tanzes – zugleich setzt sich das Projekt mit Herausforderungen wie der Vermischung mit anderen Tanzformen und der allmählichen Einbeziehung moderner Elemente auseinander.

    Das Projekt engagiert sich für die kontinuierliche Bewahrung und Wiederbelebung des traditionellen Kulturerbes von Aden, erkennt dieses als integralen Bestandteil der kulturellen Identität des Jemen an und setzt sich dafür ein,  dass dieses Erbe an künftige Generationen weitergegeben wird.

    The Liwa Dance project © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Hakawi

    Das Projekt „Hakawi” dokumentiert das immaterielle Kulturerbe in der Provinz Hadramaut durch die Geschichten und Erfahrungen von vier Großmüttern, die traditionelle Handwerkskünste wie Flechten von Palmblättern (Arabisch: sufif), Töpfern, das kunstvolle Verpacken von Datteln und sowie das Backen von Keksen nach Hadhrami Art.

    In den vertrauten Räumen ihrer Häuser und Heimatorte werden die Großmütter interviewt – ihre Stimmen, Gesten und Geschichten wurden visuell und akustisch festgehalten. Die Präsentation folgt einer lebendigen, dokumentarischen Erzählweise, die auf Authentizität setzt: Die Sprache, der Stil und die Emotionen der Erzählerinnen bleiben unangetastet und bewahren die Tiefe und Würde ihrer Erfahrungen.

    Indem es diese traditionellen Praktiken festhält, leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung dieses Kulturerbes und schützt so lebendige Erinnerungen und mündliche Überlieferung von Handwerkskünsten, die anderswo selten dokumentiert sind.

    حكاوي - Hakawi © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Colorful Fingers

    „Colorful Fingers“ ist eine künstlerische Initiative, die junge Talente dazu ermutigt, ihre inneren Welten durch Farbe und Form sichtbar zu machen. Indem Kinder ihre eigenen Ausdrucksformen entdecken, fördert das Projekt nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihr Selbstbewusstsein und ihre persönliche Entwicklung.

    Im Rahmen strukturierter Trainings und praktischer Workshops lernen die Teilnehmer*innen verschiedene Zeichentechniken, Schattierungsmethoden und Farbmischtechniken unter Verwendung von Materialien wie Blei-, Bunt- und Farbstiften kennen. Das Projekt schafft ein inspirierendes Umfeld, das Individualität und freie Meinungsäußerung fördert und es jedem Kind ermöglicht, seine Persönlichkeit durch Kunst zum Ausdruck zu bringen.

    Die Initiative zeigt spürbare Fortschritte in der künstlerischen Entwicklung und im emotionalen Ausdruck der Teilnehmenden.  Sie bietet eine wertvolle Plattform für die künstlerische Entfaltung und persönliche Entwicklung junger Künstler*innen.

  • Sawt Sa’ud

    „Sawt Su’ad“, ins Leben gerufen im November 2024, ist eine Kultur- und Medieninitiative, die sich der Neubetrachtung und Neuinterpretation traditioneller jemenitischer Sprichwörter widmet. Ausgehend von der Erkenntnis, dass einige häufig verwendete Sprichwörter veraltete oder negativ konnotierte Bedeutungen haben, entwickelt das Projekt alternative Lesarten, die positive gesellschaftliche Werte und konstruktives Denken fördern.

    Nach umfassenden Recherchen zur Identifizierung weit verbreiteter Sprichwörter, insbesondere solcher, die die Wahrnehmung von Identität, Geschlecht oder Gemeinschaftsnormen beeinflussen, werden, in enger Zusammenarbeit mit Kulturberater*innen, Schriftsteller*innen und Mitgliedern lokaler Gemeinschaften, neue, inklusivere Versionen ausgewählter Sprichwörter formuliert, die Perspektiven öffnen und zum Dialog einladen.

    In Zusammenarbeit mit lokalen Kreativen und professionellen Techniker*innen des Mukalla Creativity Center wird eine Podcast-Reihe produziert. Die Reihe wird auf Mukalla Radio gesendet und online über YouTube und Instagram geteilt – mit über 12.000 Interaktionen allein in der ersten Phase.

    Durch die kritische und kreative Betrachtung der Sprichwörter trägt „Sawt Su’ad“ zu einem breiteren kulturellen Dialog bei, der den Respekt vor der Tradition mit der Förderung des sozialen Fortschritts in Einklang bringt. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie lokales Kulturgut nicht nur bewahrt, sondern auch weiterentwickelt und angepasst und für die heutige Gesellschaft erfahrbar gemacht werden kann.

  • Reviving the Fading Oral Heritage in Yemen

    Dieses Projekt konzentriert sich auf die Bewahrung des immateriellen Erbes des Jemen inmitten rascher gesellschaftlicher Veränderungen, die das Interesse an mündlichen Überlieferungen und deren Weitergabe zunehmend verdrängen. Durch die Dokumentation und kreative Präsentation von Wiegenliedern, Volksmärchen, Sprichwörtern und traditionellen Liedern in zeitgemäßen, zugänglichen Formaten schlägt das Projekt eine Brücke zwischen den Generationen und macht kulturelle Ausdrucksformen für die heutige Jugend erfahrbar.

    Visuelle und akustische Medien bilden das Herzstückt des Projekts, darunter Podcasts mit Expert*innen für Kulturerbe, neu interpretierte Aufnahmen traditioneller Lieder und Wiegenlieder sowie kurze Video- und Fotoshootings, die ländliche Kleidung und kulturelle Ausdrucksformen aus Taiz zeigen. Alle Inhalte wurden bewusst inklusiv und frei von politischen oder polarisierenden Botschaften gestaltet, um eine breite Zugänglichkeit und positive Resonanz zu gewährleisten.

    Aufgrund ihrer Präsenz auf digitalen Plattformen erreicht die Initiative ein vielfältiges Publikum, insbesondere Jugendliche und Künstler*innen. Darüber hinaus legt sie den Grundstein für ein langfristiges, offenes und digitales Archiv, wodurch das mündliche Kulturerbe des Jemen nicht nur bewahrt, sondern auch einem globalen Publikum aus zeitgenössischer Perspektive zugänglich gemacht wird.

    Sawt Sa’ud - صوت سعاد © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Mini Cast Project

    „Mini Cast“ ist eine Podcast-Reihe für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, die jungen Gästen einen Raum bietet, ihre Gedanken und Meinungen in einer ansprechenden und lehrreichen Umgebung zu äußern. Die Reihe konzentriert sich auf Werte wie Frieden, Toleranz und Gewaltfreiheit und fördert die Entwicklung von kritischem Denken sowie kommunikativen Fähigkeiten.

    Das Programm nutzt Puppen, um eine interaktive und einladende Atmosphäre zu schaffen, in der Kinder ihre Ideen ungezwungen und selbstbewusst austauschen können. In zehn Episoden wurden  zentrale Themen wie Konfliktlösung, Mobbing, Ehrlichkeit und Respekt behandelt.

    „Mini Cast“ ist weit mehr als nur ein Kinderprogramm, sondern dient auch als Plattform für Dialog, gegenseitiges Verständnis und friedliches Zusammenleben von klein auf. Die Initiative trägt dazu bei, eine Generation zu stärken, die Empathie lebt, Vielfalt wertschätzt und Unterschiede als Bereicherung begreift.

    حملة إحياء التراث اللفظي الآيل للاندثار في اليمن. - Reviving the Fading Oral Heritage in Yemen © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • As a Lie, As a Dream: Finding a Normal Life

    „As a Lie, As a Dream“ untersucht die Idee eines normalen Lebens in einem von Konflikten geprägten Land. Anhand von Fotografien, Texten und Gesprächen mit jungen Menschen, die inmitten von Krieg und Unsicherheit aufwachsen, entsteht ein vielschichtiges Porträt ihres Alltags – geprägt von Erinnerungen, Routinen, Hoffnungen und Brüchen.

    Die Initiative bezieht Personen im Alter von 18 bis 28 Jahren ein und ermutigte sie, ihre täglichen Routinen zu dokumentieren und Momente ihres Lebens visuell festzuhalten. Das Projekt zeigt, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Normalität in verschiedenen Gemeinschaften und sogar innerhalb von Familien sein können, und beleuchtet gleichzeitig Hoffnungen, Herausforderungen und Zukunftswünsche.

    Trotz Herausforderungen wie dem Rückzug einzelner Teilnehmer*innen oder den Schwierigkeiten beim Fotografieren im öffentlichen Raum, förderte das Projekt bedeutsamen Dialog. Es unterstreicht die Bedeutung ethischer Zusammenarbeit, einer gemeinsamen Vision und klarer Richtlinien, um ein verantwortungsbewusstes und wirksames Engagement zu ermöglichen.

    „As a Lie, As a Dream” bietet Einblicke in den Alltag jemenitischer Jugendlicher und schafft Raum für Diskussionen über Frieden, Kultur und  das Wiedererlangen von Hoffnung. 

    ككذبة، كحلم: البحث عن حياة طبيعية - As a Lie, As a Dream: Finding a Normal Life © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Hudhud Podcast – Season 2: Jawhara

    Die zweite Staffel des Hudhud-Podcasts, mit dem Titel „Jawhara“, widmet sich in vier Audio-Episoden dem städtischen Gedächtnis in vier jemenitischen Städten. In vier Audio-Episoden, basierend auf Feldforschung und persönlichen Interviews, dokumentiert das Projekt die Beziehung der Bewohner*innen zu ihren urbanen Räumen – aus kultureller, sozialer und historischer Perspektive.

    Die Episoden werden in Zusammenarbeit mit lokalen Produzent*innen und einem Expert*innenteam aus den Bereichen Geschichte, Architektur und Kulturwissenschaften produziert, vor Ort aufgenommen und enthalten originales Sounddesign und Musik, um die akustische Umgebung der jeweiligen Städte einzufangen. Die Veröffentlichung des Podcasts wird durch eine digitale Kampagne begleitet, die öffentliche Präsentationen und interaktive Beteiligungsformate einschließt.

    Jawhara trägt zum Aufbau eines umfassenden Archivs mündlich überlieferter Geschichte und städtischer Transformationen im Jemen bei, bewahrt lokale Erzählungen und hebt die enge Verbindung zwischen Gemeinschaften und ihrem städtischen Umfeld hervor.

    بودكاست هدهد الموسم الثاني (جوهرة) © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • It’s a Long Way to the Top - Eine musikalische Fusion zwischen Rock und jemenitischer Tradition

    Dieses Musikprojekt verbindet Rockmusik mit traditionellen jemenitischen Volksmusikelementen wie Mezmar und Bara’a und schafft so eine klangliche Brücke zwischen globaler Popkultur und lokalem Kulturerbe. Inspiriert von AC/DCs Klassiker, in dem schottische Dudelsäcke zum Einsatz kommen, integriert diese Adaption jemenitische Instrumente.

    Das Projekt umfasst intensive Recherchen, technische Vorbereitung, musikalisches Training und die Aufnahme des Songs und trotz Herausforderungen wie technischen Einschränkungen, eines notwendigen Ortwechsel aufgrund von Luftangriffen und der komplexen Koordination mit lokalen Künstler*innen.

    Diese Initiative zielt darauf ab, kulturelle Innovation zu fördern, jemenitische Jugendliche einzubeziehen und eine unverwechselbare Fusion globaler und lokaler musikalischer Ausdrucksformen zu präsentieren.

    طريق طويل إلى القمة – النسخة اليمنية © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

  • Sooq Alkart

    „Sooq Alkart“ ist eine Bildungs- und Kulturinitiative, die sich der Bewahrung und Förderung des jemenitischen Kulturerbes mittels innovativer, interaktiver Tools verschrieben hat. Im Rahmen des Projekts wird ein Memory mit über 50 liebevoll illustrierten Karten entwickelt, die traditionelle jemenitische Gegenstände, Speisen, Architektur und Kleidung zeigen. Jede Karte ist mit einem QR-Code versehen, der zu zweisprachigen Bildungsinhalten (Arabisch und Englisch) auf der Instagram-Seite des Projekts führt.

    Ergänzt wird das Memory durch „Sana’a Deal“, ein zweites Spiel, das von Klassikern wie Monopoly inspiriert ist und an den jemenitischen Kontext angepasst wurde.

    Die Initiative umfasst die Konzeptentwicklung, das Grafikdesign, die Erstellung zweisprachiger Inhalte, die lokale Produktion in Sana'a und gezielte Werbungsmaßnahmen. Besonderer Wert wird auf kulturelle Authentizität und eine visuelle Identität gelegt, die im Einklang mit der jemenitischen Ästhetik ist. Durch spielerische Interaktion bietet "Sooq Alkart" Familien und Jugendlichen eine Möglichkeit, sich mit ihren kulturellen Wurzeln auseinanderzusetzen.

    Sooq Alkart - سوق الكرت © Goethe-Institut Jordanien © Goethe-Institut Jordanien

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