„Family Frame“ ist eine gemeinschaftsbasierte Kulturinitiative, die die sich wandelnden jemenitischen Familienstrukturen durch visuelles Storytelling und kollektive Erinnerung dokumentiert. Indem alte Familienfotos mit persönlichen Geschichten verwoben werden, entstehen vielschichtige und generationenübergreifende Porträts, die wichtige historische, emotionale und soziale Momente im Familienleben des Jemen festhalten.
Im Zentrum der Initiative steht eine interaktive Ausstellung, die eine kuratierte Auswahl von Fotos präsentiert, eingereicht von jemenitischen Haushalten. Jede Aufnahme wird von einer schriftlichen Erzählung ergänzt, die intime Einblicke in persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Umbrüche und prägende Momente im Familienleben gewähren. Die Ausstellung schafft einen Raum der Reflektion, der die Besucher*innen dazu ermutigt, sich mit dem Material auseinanderzusetzen und Anknüpfungspunkte an ihre eigene Familiengeschichte zu ergründen.
Eine Reihe öffentliche Diskussionsveranstaltungen vertieften den Dialog und beleuchteten den Wandel von jemenitischen Familienstrukturen – etwa durch die Verschiebung von Rollen innerhalb des Haushalts und der Auswirkungen politischer, wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen. Diese Begegnungen brachten Forscher*innen, Geschichtenerzähler*innen und Teilnehmer*innen zusammen und förderten einen sinnstiftenden, generationenübergreifenden Austausch.
Eine gedruckte Broschüre mit ausgewählten Fotos und Erzählungen, die als kulturelles Archiv und öffentliche Ressource dient, hält nicht nur die Ergebnisse des Projekts fest, sondern regt auch zur weiteren Reflexion darüber ein, welche Rolle die Familie bei der Gestaltung kollektiver Identitäten und Erinnerungen spielt.
Durch den Fokus auf dem Familienfoto als soziales Dokument, eröffnete „Family Frame“ einen Raum für kollektive Erinnerung und Beteiligung. Die Initiative machte sichtbar, wie gemeinsame Bilder und Geschichten das Gefühl von Zugehörigkeit, Identität und generationenübergreifender Kontinuität formen.