Zwischen 1926 und 1929 entstanden am Bauhaus Dessau die „Bauhaustänze“, die Oskar Schlemmer mit den Studierenden der Bühnenwerkstatt entwickelt hatte. Ziel des Unterrichts war jedoch nicht eine Tanzausbildung. Vielmehr sollten die Studierenden erfahren, üben und reflektieren lernen, wie Körper mit Räumen, Materialien und Farben gestaltend zusammenwirken können. Daher können diese „Leibesübungen für Gestalter*innen“ treffender als „darstellendes Gestalten“ verstanden werden. Die Materialtänze bei denen es darum ging, herauszufinden, wie es sich „in Holz“, „in Metall“ und „in Glas“ tanzen lässt, stellten eine besondere Disziplin dieser Praktiken dar.
Der von Torsten Blume geleitete Workshop „Bauhaus tanzen“, der im Rahmen des „Open Stage Programmes“ der Stiftung Bauhaus Dessau stattfindet, vermittelt diese Übungsperspektive und lädt alle Interessierten (auch ohne tänzerische Vorbildung) zum Ausprobieren ein. Bereitgestellte Kostümteile, Requisiten und Materialien helfen, sich in „Bauhaus-Tänzermenschen“ zu verwandeln und zu üben, wie man insbesondere in und mit Glas tanzen kann. Es ist geplant, dass die Teilnehmer*innen das Ergebnis des Workshops beim „Bauhaus Salon in Glas“ am 19. April 2019 zeigen und vielleicht sogar über ihre Erfahrungen berichten.
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