VR Performance, Online-Teilnahme möglich “I AM (VR)” Susanne Kennedy und Markus Selg in Zusammenarbeit mit Rodrik Biersteker

Susanne Kennedy © Susanne Kennedy

Mi 17.2. bis So. 21.2.2021, täglich zur vollen Stunde von 11 bis 19 Uhr, Dauer: ca. 30 Min.

Goethe-Institut Tokyo, Raum 314/315

Bestellung Commons Pass

Für die Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung sowie ein gültiger Commons Pass erforderlich. Die Teilnehmerzahl in einem Zeitfenster ist auf 6 begrenzt. 

Für die Online-Teilnahme wird Ihnen ein Link per E-Mail zugeschickt.

Susanne Kennedy hat eine erfrischend neue, originelle Theaterästhetik entwickelt, in der sie auf das neuartige Kräfteverhältnis zwischen Körpern, technischen Objekten und Maschinen reagiert. In den letzten Jahren hat Kennedy vor allem an der Volksbühne Berlin und den Kammerspielen München eine Reihe von Inszenierungen herausgebracht, die Figuren in einem posthumanen Setting darstellen, u.a. "Woman in Trouble" (2017), "The Virgin Suicides" (2017) und "Drei Schwestern" (2019).

Ihre gemeinsamen Produktionen mit dem Künstler Markus Selg, wie "Coming Society" (2019), "ULTRAWORLD" (2020) und "ORACLE" (2020), die auf kühne Weise Körper aus virtuellen Game-Szenerien ins Theater versetzten, haben ebenfalls Aufsehen erregt.

Kennedys neue Produktion "I AM (VR)", die in Tokyo ihre Weltpremiere erlebt, wurde mit VR-Technologie entwickelt und ist ausschließlich im virtuellen Raum zu erleben. Das Publikum bereist den virtuellen Raum auf der Suche nach einem Orakel, so wie einst die Griechen in der Antike den Tempel von Delphi aufsuchten, sich ihr Schicksal weissagen zu lassen. Was begegnet einem im virtuellen Raum? Die Geschichte der Menschheit, künstliche Intelligenzen, oder ein Avatar des eigenen Selbst (I AM)? Oder etwas gänzlich Unerwartetes?

Über die Künstler*innen

Susanne Kennedy wurde 1977 in Friedrichshafen geboren. Sie studierte Regie an der Hogeschool voor de Kunsten in Amsterdam (AHK). An niederländischen Bühnen entstand eine Reihe von Inszenierungen nach Stücken von Enda Walsh, Sarah Kane und Elfriede Jelinek. 2011 lud Johan Simons sie ein, mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele zu arbeiten. Für „Fegefeuer in Ingolstadt“ (2013) wurde sie in der Kritikerumfrage von "Theater heute" zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt und nahm 2014 am Berliner Theatertreffen teil. In den letzten Jahren arbeitet sie vor allem an der Volksbühne Berlin und an den Münchner Kammerspielen. Die dort entstandenen Inszenierungen, u.a. „Die Selbstmord-Schwestern - The Virgin Suicides" (2017),  "Woman in Trouble" (2017) und „Drei Schwestern“ (2019), in denen Schauspieler mit Gesichtsmasken erscheinen und vorab aufgezeichnete Texte automatisiert wiedergeben, finden starke Beachtung als Theater im posthumanen Zeitalter. 
 
Markus Selg, 1974 in Singen am Hohentwiel geboren, erforscht Dynamiken zwischen archaischem Mythos und digitaler Technologie. In seinen szenographischen Installationen verbindet er Film, Skulptur, Performance und Musik zu dichten, multimedialen Erfahrungsräumen, welche Genregrenzen zum Experimentellen hin öffnen.
An den Münchner Kammerspielen 2019/2020 sind seine gemeinsam mit Susanne Kennedy erarbeiteten Installationen „Algorithmic Rituals – The Infinite Self“, eine Arbeit am Ritual mit drei Robotern, sowie „Orakel“ zu sehen. Für das Bühnenbild der an der Volksbühne Berlin produzierten Inszenierung „ULTRAWORLD“ wurde er zusammen mit Rodrik Biersteker mit dem „Deutschen Theaterpreise DER FAUST“ 2020 ausgezeichnet.
Zu seinen genreübergreifenden Arbeiten gehört der Ausstellungsparcours „Spuren der Sonne – eine apokalyptische Oper“ mit Werner Herzog und Jannis Kounellis (2009). 2012 führte Selg Regie bei dem Spielfilm „Das Ewige Antlitz“.
 
Rodrik Biersteker, geboren 1986 in Alkmaar, studierte Design for Virtual Theatre and Games an der HKU University of Arts in Utrecht. Er ist ein interdisziplinär arbeitender Künstler, der in seinen Arbeiten schwerpunktmäßig Video und interaktive Technologien einsetzt. In den letzten Jahren arbeitet er kontinuierlich mit der Regisseurin Susanne Kennedy zusammen und brachte mit ihr zahlreiche Produktionen, an den Münchner Kammerspielen und an der Volksbühne Berlin heraus. Für das Bühnenbild von "ULTRAWORLD" wurde er zusammen mit Markus Selg mit dem „Deutschen Theaterpreise DER FAUST“ ausgezeichnet.

Game-Design: Susanne Kennedy, Markus Selg, Rodrick Biersteker
Programmierung: Rodrick Biersteker
Visuelles Design: Markus Selg, Rodrick Biersteker
Sound-Design, Komposition: Richard Jansen
Text: Susanne Kennedy
Orakel-Interaktion: Anna-Katharina Rausch, Graciela Fellmann, Till Roßberg
Japanische Übersetzung: Miwa Negoro
Koproduzenten: Theater Commons Tokyo, Goethe-Institut Tokyo
 
Begleitprogramm

Commons Talk #2 mit Susanne Kennedy u.a. (Online-Diskussion)
Sa. 20.02., 19:00-20:30

Susanne Kennedy, Markus Selg und Rodrik Biersteker stellen das Konzept von "I AM (VR)" vor und diskutieren mit Chiaki Soma, Direktorin von theater commons über das Thema "Theater und Virtualität" und dessen philosophische Aspekte im Zuge der Corona-Krise.

Anmeldung erforderlich (URL wird auf Anmeldung zugesendet).
Sprache: Englisch mit japanischer Übersetzung

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