Film DIE MOSKAUER PROZESSE

Yekaterina Samutsevich (Pussy Riot) im Kreuzverhör. Richtertisch: Anita Soboleva, Olga Shakina, Mikhail Kaluzhsky © IIPM/ Maxim Lee

Mo, 05.11.2018

19:00 Uhr

Metropolis Empire Sofil, Saal 1

Yekaterina Samutsevich (Pussy Riot) im Kreuzverhör. Richtertisch: Anita Soboleva, Olga Shakina, Mikhail Kaluzhsky

Ein Film von Milo Rau

Deutschland 2014, 86 Min (Russisch mit eng. Untertiteln)

Buch und Regie: Milo Rau
Produktion: Arne Birkenstock
Kamera: Markus Tomsche
Ton: Jens Baudisch Bühne: Anton Lukas
Regie-Assistenz: Yanina Kochtova
Schnitt: Lena Rem
Französische Übersetzung: La Bâtie - Festival de Genève

In Kooperation mit: Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, Institute for the Performing Arts and Film / Zürcher Hochschule der Künste, Konzert Theater Bern, Gessnerallee Zürich, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Memorial Russland, Sacharow-Zentrum Moskau, Wiener Festwochen, Kunstenfestivaldesarts Brüs-sel, Goethe-Institut Moskau, Fruitmarket Kultur und Medien GmbH.
Gefördert aus Mitteln der: Film- und Medienstiftung NRW, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien

Als im Sommer 2012 die Punk-Aktivistinnen von "Pussy Riot" für einen unangemeldeten Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale zu zwei Jahren Straflager verurteilt wurden, führte das zu Protestkundgebungen in der ganzen Welt. Doch es war nur der Endpunkt einer unter-dessen 10jährigen Reihe von Schauprozessen gegen Künstler und Dissidenten, mit denen das System Putin jeden demokratischen Wandel verhindert.

Für sein Projekt "Die Moskauer Prozesse" versammelte Milo Rau die Protagonisten der Prozesse um Pussy Riot und die Ausstellungen “Vorsicht! Religion” und “Verbotene Kunst”. Rau lässt sie mit offenem Ausgang neu verhandeln. Auf der Bühne stehen dabei nicht Schau-spieler, sondern Akteure aus dem realen, politischen Leben: professionelle Anwälte, Zeugen und Experten aller politischen Couleurs, darunter Katja Samuzewitsch (Pussy Riot), Maxim Schewtschenko (Starmoderator des Staatsfernsehens), Wsewolod Tschaplin (Erzpriester) und der dissidente Philosoph Michail Ryklin.

Im Stil eines Gerichtsdramas mit offenem Ausgang, in Kreuzverhören, Plädoyers und den Auseinandersetzungen am Rand des Prozesses entsteht so ein verstörendes und widersprüchliches Bild des heutigen Russland: Verletzt Putins Kulturpolitik die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte? Oder ist es doch die Kunst, die die Gefühle der Gläubigen verletzt?Der 3tägige Prozess, der mehrfach von den russischen Behörden und von Einheiten der Kosaken unterbrochen wurde, führte zu einem internationalen Skandal und zu einem Einreiseverbot gegen den Regisseur. Der Film "Die Moskauer Prozesse" dokumentiert das Projekt, beleuchtet die historischen und politischen Hintergründe und lässt die Beteiligten zu Wort kommen.

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