Theateraufführung Nachlass, pièces sans personnes

Nachlass, pièces sans personnes © Stefan Kaegi

So, 01.10.2017 –
So, 08.10.2017

Menų spaustuvė

Theaterfestival „Sirenos“

Was bleibt von einem Menschen nach dem Tod? Wie lässt sich Erinnerung inszenieren? Das Regisseuren-Team des Stücks „Nachlass“, bestehend aus Stefan Kaegi und Dominic Huber, hat es sich zur Aufgabe gemacht sterbende Menschen in ihren letzten Lebenszügen zu begleiten. Im Laufe des Projektes sprach das Team mit ihnen über ganz persönliche Wünsche, auf welche Art und Weise sie gehen möchten und was sie gerne hinterlassen würden. So entstanden Räume, die in der Abwesenheit ihrer Protagonisten davon erzählen, was von einem Menschen bleibt, wenn er nicht mehr da ist.
 
Wie der Untertitel „pièces sans personnes“ schon andeutet, ist dies ein Stück ohne Schauspieler. Der Zuschauer bewegt sich in einem „Narrativen Raum“, einer szenischen Installation mit acht Zimmern, die von Menschen gestaltet wurden, die sich mit ihrem eigenen Tod beschäftigt haben. So überlegt sich ein Ehepaar nach 62 Jahren gemeinsamen Lebens wie sie gemeinsam sterben und ihre Erfahrungen über den zweiten Weltkrieg weitergeben möchten. Ein junger Mann mit schnell fortschreitender Krankheit wünscht sich, seiner Tochter ein Souvenir zu hinterlassen. Eine reiche Dame reflektiert, was sie mit ihrem Reichtum anstellen soll. Doch gerade die Abwesenheit derjenigen Menschen, um die es geht, ist das ausschlaggebende Element, das in den acht gestalteten Zimmern ein Gefühl ihrer Präsenz gibt.
 
Stefan Kaegi produziert Dokumentar-Theaterstücke, indem er „Experten“ eines Themas eine Stimme gibt, die zwar keine Schauspieler sind, jedoch etwas Wichtiges zu sagen haben. Dominic Huber, ein gelernter Architekt, eröffnet mit seinem Bühnenbild neue Perspektiven. Er macht seine Designs gerne erlebbar, indem er die Zuschauer involviert.
 

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