Filmvorführung
Valentina

v.l.n.r.: Rosa von Praunheim, Valentina Freimane
v.l.n.r.: Rosa von Praunheim, Valentina Freimane | © LNB

Valentina Freimane – 100!

Nationalbibliothek Lettlands

Die lettische Kulturlegende und Filmwissenschaftlerin Valentina Freimane - 100! 

Vom 13. April zeigt die lettische
Nationalbibliothek die Ausstellung "Zeuge des Jahrhunderts. Begegnung mit Valentina Freimane". Während der Ausstellung werden mehrere Begleitveranstaltungen angeboten. Den Anfang macht eine Vorführung des Films "Valentina". Der Filmemacher Rosa von Praunheim porträtiert Valentina Freimane in seinem Kurzfilm Valentina (2012).
Regie: Rosa von Praunheim, Deutschland 2012, 22 Min, Kurz-Dokumentarfilm

Valentīna Freimane (1922 - 2018) entstammt einer mehrsprachigen jüdischen Familie aus Riga. Ihre Kindheit verbrachte sie zwischen Lettland und Berlin, wo ihr Vater als Rechtsberater für die UFA tätig war. Ab 1929 besuchte sie eine deutsche Schule in Riga und lebte bei ihren Großeltern, bis ihre Eltern 1935 aus Berlin zurückkehrten. Nach der deutschen Besetzung Lettlands im Juni 1941 wurden ihre Eltern in das Ghetto von Riga verschleppt und später erschossen. Freimane ist die einzige aus ihrer Familie, die überlebte – mit der Hilfe von Deutschen, Lett*innen, Pol*innen und Russ*innen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Freimane in der sowjetischen Diktatur sowohl Schwierigkeiten wegen ihrer großbürgerlichen und internationalen Herkunft als auch als überlebende Jüdin. Dennoch konnte sie sich als Kunst-, Film- und Theaterwissenschaftlerin etablieren. Sie promovierte in Kunstgeschichte und war an der Lettischen Akademie der Wissenschaften tätig. 1991 wurde sie wieder in Berlin sesshaft.
2010 erschien in Lettland ihre Autobiographie "Ardievu, Atlantīda!", die ihr Leben bis zum 13. Oktober 1944 beschreibt. Die deutsche Übersetzung ist im März 2015 unter dem Titel "Adieu, Atlantis. Erinnerungen" im Wallstein Verlag erschienen. Die Arbeit am zweiten Band ihrer Erinnerungen, der den Zeitraum von Oktober 1944 bis etwa 1962 umfassen sollte, blieb unvollendet.

Rosa von Praunheim (geboren in Riga 1942) ist ein deutscher Film- und Theaterregisseur, Autor, Aktivist der LGBTQ-Bewegung und Professor für Regie. Er gilt als wichtiger Vertreter des Neuen Deutschen Films und wird auch den Autoren- und Avantgardefilmern zugerechnet. Dauerhaft etabliert hat er sich mit Dokumentarfilmen. 

In Zusammenarbeit mit der Lettischen Nationalbibliothek.

Wir möchten Rosa von Praunheim persönlich für die Unterstützung dieses Projekts danken!
 

Details

Nationalbibliothek Lettlands

Mūkusalas iela 3
LV 1423 Riga

Sprache: Filmsprache: Deutsch; Untertitelung: Englisch.
Preis: Ohne Eintritt.

Im Meditaionsraum