Ausschreibung Übersetzungswerkstatt "Die Gespenster von Demmin"
Literarische Übersetzungen
Die Übersetzung von literarischen Werken ist keine einfache Wort-für-Wort-Übersetzung. Das weiß jede*r Übersetzende, der*die sich schon einmal zwischen einem Originalwerk und leeren Seiten wiedergefunden hat. Literarische Übersetzung erfordert viel Geschick und Expertise. Der Weg zur fertigen Übersetzung ist zweifelsfrei ein schwieriger, aber auch ein zutiefst kreativer und angenehmer.
Übersetzungswerkstatt "Die Gespenster von Demmin"
Das Goethe-Institut Mexiko bietet mit der Übersetzungswerkstatt "Die Gespenster von Demmin" Raum für Reflexion, Dialog und kreative Arbeit für Literaturübersetzende vom Deutschen ins Spanische. Ziel der Werkstatt ist es, die literarische Übersetzungsszene im spanischsprachigen Raum zu fördern, die fachliche Verbindung zwischen den Literaturübersetzenden zu stärken und ihre Arbeit zu unterstützen.
Anders als bei anderen Übersetzungswerkstätten werden alle Teilnehmenden während der acht Textarbeitsphasen an dem Text der Autorin Verena Keßler arbeiten und die erarbeiteten Übersetzungen in der Gruppe diskutieren. Neben der Übersetzungsarbeit wird es praktische Übungen und Vorträge zum literarischen Übersetzen durch die Workshopleitung geben. Zudem wird Verena Keßler, Autorin des Buches Die Gespenster von Demmin an der Übersetzungswerkstatt teilnehmen, um sich mit den Übersetzenden persönlich über ihr Buch auszutauschen und Fragen zu beantworten..
Die Übersetzungswerkstatt "Die Gespenster von Demmin" richtet sich an Übersetzende aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik und findet unter der Leitung von Claudia Cabrera, literarische Übersetzerin aus Mexiko, und Lutz Kliche, Übersetzer, Lektor und Kulturvermittler aus Deutschland statt.
Demmin ist überall
Als Auftaktveranstaltung der Übersetzungswerkstatt "Die Gespenster von Demmin" hält der Historiker und Buchautor Florian Huber einen Vortrag über die Massenselbstmorde in Demmin, die kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs stattgefunden haben. Der Vortrag findet als Online-Seminar am Montag, den 18. Oktober 2021 um 10 Uhr statt. Um an der Veranstaltung teilzunehmen, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Für Übersetzende aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik mit der Sprachrichtung Deutsch-Spanisch.
Bewerbungszeitraum: 02. August bis 27. August 2021 Termine: Die Auswahl der Teilnehmenden findet Anfang September statt, alle Bewerber*innen erhalten eine Rückmeldung bis zum 13. September. Dauer: 8 Sitzungen, vom 18. Oktober bis 15. Dezember. Wöchentliche Sitzungen am Dienstag von 10 bis 13 Uhr (Mexiko)
Online-Werkstatt über Zoom/Teams
Keine Teilnahmegebühren
Die Autorin und das Buch
Verena Keßler wurde 1988 in Hamburg geboren und lebt heute in Leipzig, wo sie am Deutschen Literaturinstitut studierte. 2018 nahm sie an der Romanwerkstatt Kölner Schmiede teil, 2019 an der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung. Sie war Stipendiatin des 23. Klagenfurter Literaturkurses. Ihr erster Roman Die Gespenster von Demmin erschien 2020 beim Hanser Verlag.
Larry lebt in einer Stadt mit besonderer Geschichte – Ende des Zweiten Weltkriegs fand in Demmin der größte Massensuizid der deutschen Geschichte statt. Für Larry ist ihre Heimatstadt aber vor allem eins: langweilig. Sie will so schnell wie möglich raus in die Welt und Kriegsreporterin werden. Während Larry mit den Unzumutbarkeiten des Erwachsenwerdens kämpft, steht einer alten Frau der Umzug ins Seniorenheim bevor. Beim Aussortieren ihres Hausstands erinnert sie sich an das Kriegsende in Demmin und trifft eine folgenschwere Entscheidung.
Ausschreibung
Die Übersetzungswerkstatt richtet sich an Übersetzende und Übersetzungsstudierende von literarischen Texten, Essays, Theaterstücken oder Poesie mit mindestens einem übersetzten und veröffentlichten Buch oder Arbeit. Insgesamt stehen acht Plätze für Übersetzende aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik mit der Sprachrichtung Deutsch-Spanisch zur Verfügung.
Für die ausgewählten Übersetzenden ist die Teilnahme an allen Sitzungen, Vorträgen und Präsentationen der Übersetzungswerkstatt verpflichtend.
Die Übersetzungswerkstatt findet vom 18. Oktober bis 10. Dezember virtuell statt.
Um sich zu bewerben, müssen die Übersetzenden ihre gesamten Bewerbungsunterlagen bis spätestens 20. August über das Online-Formular einreichen. Sobald die Übersetzenden über ihre Teilnahme an der Werkstatt informiert sind, erhalten sie die entsprechenden Seiten für die Übersetzung des Romans Die Gespenster von Demmin, den Abgabetermin der Übersetzung und weitere Einzelheiten zum Ablauf und zur Organisation der Übersetzungswerkstatt.
Vorstellungsvideo (max. 1 Minute): Kurze Vorstellung und warum ich an der Werkstatt teilnehmen möchte in Spanischer Sprache
Lebenslauf
Kopie des Ausweises und Adressnachweis
Übersetzung (in die jeweilige spanische regionale Variante der Bewerber*innen) der Seiten 9-15 des Buches Die Gespenster von Demmin. Hier zum Download als PDF.
Jede Datei muss mit dem Nachnamen des*r Übersetzenden und der Art des Dokuments gekennzeichnet sein, z. B. "López_Vorstellungsvideo".
Workshopleitung
Claudia Cabrera hat eine erfolgreiche Karriere als Literatur- und Fachübersetzerin, als Simultan- und Konsekutivdolmetscherin und als Kulturmanagerin vorzuweisen. Die Qualität ihrer Arbeit hat ihr sowohl in Mexiko als auch international Anerkennung eingebracht.
Sie hat u.a. Werke von Leta Semadeni, Monika Maron, Arnold Zweig, Anna Seghers, Franz Kafka, Heiner Müller, Anja Hilling und Hans-Thies Lehmann übersetzt. Sie hat im Jahre 2011 die Literaturübersetzungswerkstätten Deutsch-Spanisch in Mexiko initiiert und in Deutschland und der Schweiz weitergeführt. Claudia Cabrera hat an mehreren internationalen Veranstaltungen und Residenzen teilgenommen. Sie ist Gründungsmitglied und Vizepräsidentin des mexikanischen Verbandes der literarischen Übersetzenden, A.C. (Ametli) sowie Mitglied des Nationalen Systems der Kunstschöpfenden in Mexiko (SNCA). 2020 wurde sie mit dem Margarita Michelena Preis für literarische Übersetzung ausgezeichnet.
Lutz Kliche, Literaturübersetzer und Literaturvermittler, studierte Soziologie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Freiburg/Brsg. und Marburg. Ab 1980 arbeitete er als Lektor im Peter Hammer-Verlag, Wuppertal, von 1985 bis 2000 in Mittelamerika, u. a. Berater des Kulturministers Ernesto Cardenal im Kulturministerium von Nicaragua. Er hat zahlreiche Publikationsprojekte in Deutschland und in Mittelamerika durchgeführt und leitet immer wieder Übersetzungs-Workshops an verschiedenen Universitäten in Deutschland und Lateinamerika. Lutz Kliche ist Übersetzer der Werke von Fernando del Paso, Mario Benedetti, Ernesto Cardenal, Sergio Ramírez, Eduardo Galeano, Gioconda Belli und anderen lateinamerikanischen Schriftstellern ins Deutsche. Mitglied des Internationalen PEN-Zentrums Deutschlands, des Verbandes der Literaturübersetzer, der Gesellschaft zur Förderung der Literatur in Afrika, Asien und Lateinamerika (LITPROM).