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Banner Journalismus-PreisBild © Goethe-Institut/Alina Holtmann

Journalismus-Preis 2023

Die Jury in Deutschland kürte Lasst es brennen! (Geo) von Fabian Federl zum Sieger. Die Jury in Portugal ernannte den für den eingereichten Beitrag von Alexandra Prado Coelho Deutschland - Berlins gastronomieszene kennt keine regeln oder grenzen (Fugas, Público) zum Gewinner.

Mit dem zweiten Preis werden jeweils der Artikel Der Damm und die Dürre (Der Freitag) von Tobias Asmuth, und der Beitrag von Ricardo J. Rodrigues Der Wettlauf gegen die Zeit zur Rettung der Insekten (Azul, Público) ausgezeichnet.
 
Den dritten Preis erhalten Tilo Wagner für den Artikel Auf der Suche nach dem Wellenbrecher (INDES - Zeitschrift für Politik und Gesellschaft) und Tiago Carrasco für den Beitrag Deutsche historische Wende will Vertrauen der Alliierten gewinnen (Expresso).

Die Preisverleihung der dritten Ausgabe des Journalismus-Preises fand am 3. Mai 2023, dem Welttag der Pressefreiheit im Goethe-Institut in Lissabon in Anwesenheit der Gewinner*innen statt. Im Anschluss daran gab es ein öffentliches Gespräch mit ihnen über das aktuelle Panorama des Journalismus in Portugal und in Deutschland.


1. Preis

Alexandra Prado Coelho (Fugas Beilage, Público)
Deutschand - Berlins Gastronomieszene kennt keine Regeln oder Grenzen"

Die Geschichten der Chefs Tim Raue, Billy Wagber und Ernst, ihrer mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants und der gastronomischen Spezialitäten, die sie zubereiten, sind offene Türen, um die Kultur Berlins und das menschliche Mosaik, zu dem die deutsche Hauptstadt geworden ist, kennenzulernen. Während der Hauptreport die Ex-Libris der Haute Cuisine erkundet, geht es in der Arbeit insgesamt darum, andere ikonische Orte der Stadt vorzustellen. Nicht zu vergessen einen Ort, an dem man die berühmten traditionellen Biere genießen kann. Die gastronomische Reise, die von hervorragenden Texten begleitet wird, ist nicht auf die Hauptstadt beschränkt. In einem ergänzenden Bericht erfahren wir, dass diese Welt der glamourösen Geschmäcker ohne die Verwendung von Produkten aus regenerativer Landwirtschaft und Agroforstwirtschaft nicht möglich wäre, was beweist, dass es keine Qualität und Raffinesse ohne ein starkes Umweltbewusstsein gibt.

Artikel lesen (nur Portugiesisch)

Fabian Federl (Geo)
Lasst es brennen!

Wenn der Wald brennt, braucht es Löschflugzeuge und viel Feuerwehr. Das würden wir alle unterschreiben. Doch diese Wahrheit wird hier auf den Kopf gestellt. Plausibel wird erklärt, warum man Feuer mit Feuer bekämpfen kann. Und dass es einen anderen Wald braucht. Der Autor beschreibt in seinem Artikel den weltweiten (vergeblichen) Kampf gegen die wachsende Zahl von Waldbränden – und ist dafür ins portugiesische Dorf Ferraria de São João gereist, das zwei verheerende Waldbrände erlebte. Federl stellt sich die Frage, ob in Zeiten des Klimawandels und der Zunahme solcher Brände andere als die konventionellen Methoden gibt, darauf zu reagieren? Gute Artikel klären auf und bringen Unbekanntes zu Tage, so die Jury. Federls stilistisch und in der Recherche überzeugender Text nimmt den Leser durch die plastische Erzählweise und die kluge Dramaturgie in seinen Bann.

Artikel lesen
Fabian Federl: Lasst es brennen!


2. Preis

Ricardo J. Rodrigues (Azul, Público)
Ein Wettlauf gegen die Zeit zur Rettung der Insekten

In Der Wettlauf gegen die Zeit zur Rettung der Insekten verfolgt Ricardo J. Rodrigues die Arbeit eines Forscherteams der Universität Trier, Deutschland, im Rahmen des ELSA-Projekts, das den dringenden Kampf der Wissenschaft gegen den Rückgang der Arten und der biologischen Vielfalt darstellt. Im Mittelpunkt des Berichts stehen die Überwachungsmaßnahmen eines ebenso kleinen wie seltenen Lebewesens – der Grille Barbitistes Serricauda. Es handelt sich um eine Entdeckung, die durch einen detaillierten Text und einen originellen Blick auf den zu beobachtenden Gegenstand enthüllt wird.

Artikel lesen (nur Portugiesisch)
Ricardo J. Rodrigues - A corrida contra o tempo para salvar os insectos

Tobias Asmuth (Der Freitag)
Der Damm und die Düre

Tobias Asmuth schreibt in seinem Artikel Der Damm und die Dürre in der Wochenzeitung Der Freitag über den Alqueva-Stausee, seine Bedeutung und seine Folgen. Was wäre die richtige Landwirtschaft in Zeiten von Rekordtemperaturen? Atmosphärisch dicht, anschaulich und kenntnisreich, berichtet der Autor wie ein hochambitioniertes Projekt, das in einer der ärmsten Regionen Europas wirtschaftlichen Aufschwung bringen sollte, zur Zerstörung einer jahrhundertealten Kulturlandschaft führt. Profitieren würden nicht die kleinen Bauern, sondern internationale Investment-Gesellschaften. 

Artikel lesen
Tobias Asmuth - Der Damm und die Dürre


3. Preis

Tiago Carrasco (Expresso)
Deutsche historische Wende will Vertrauen der Alliierten gewinnen

Der Beitrag "Deutsche historische Wende will Vertrauen der Alliierten gewinnen" zeigt durch die Strenge, die in der Vielseitigkeit der Fakten, Daten und Quellen zum Ausdruck kommt, wie die Politik und die Entscheidungen der deutschen Regierung entscheidend dazu beitragen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Trotz der starken Präsenz offizieller Stimmen vernachlässigt Tiago Carrasco nicht die humanistische Seite des Journalismus, indem er dem Gefühl der Erschöpfung des ukrainischen Volkes eine Stimme gibt.

Artikel lesen (nur Portugieisisch)
Tiago Carrasco - Viragem histórica alemã visa reconquistar a confiança dos aliados

Tilo Wagner (INDES - Zeitschrift für Politik und Gesellschaft)
Auf der Suche nach dem Wellenbrecher

Thematisiert wird der portugiesische Umgang mit der Corona-Pandemie - über alle Parteigrenzen hinweg sei die Impfkampagne in Portugal auch deshalb erfolgreich gewesen, weil es den Politisch Verantwortlichen gelang, den Kampf gegen Corona mit einem Kampf für mehr Demokratie, gesellschaftlichem Konsens und Stabilität zu verbinden. Detailliert und differenziert wird die Umsetzung der Maßnahmen und die Probleme, die die Pandemie offengelegt, beschrieben: der Schwäche des Gesundheitssystems und die Kluft zwischen Arm und Reich. Ein kluger Artikel in einer Zeit, in der sich alle Gesellschaften der Frage stellen müssen, was gut und was schlecht gelaufen ist im Umgang mit der Pandemie.

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Tilo Wagner - Auf der Suche nach dem Wellenbrecher


Jury-Mietglieder*innen

Die deutsche Jury besteht aus Christoph von Marschall, Elena Witzeck, Philipp Maußhardt, Norbert Thomma und Sabine Kieselbach

Zur portugiesischen Jury gehören António Perez Metelo, Deolinda Almeida, Fátima Lopes Cardoso, Luísa Meireles und Mafalda Anjos
 

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