Samara
Die Schiguljowski-Brauerei

Die Kochmeisterei Alfreds von Wakano
Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut

Die Schiguljowski-Brauerei ist ein Symbol der Stadt Samara und eine beliebte Sehenswürdigkeit. Ihre alten rot-weißen Fassaden wirken auffallend sowohl von der Wolga- als auch von der Stadtseite aus.

Es heißt, dass Alfred von Wakano der Begründer des Bierbrauens in Samara sei. Bevor die Stadtbehörden dieses Gelände jedoch an den österreichischen Staatsbürger von Wakano vermieteten, hatte es hier schon eine kleine Brauerei gegeben, die in Verfall geraten war.

Bei einer Versteigerung erhielt Alfred von Wakano am 4. März 1881 das städtische Grundstück zusammen mit der Brauerei für 99 Jahre zur Pacht. Der neue Pächter ließ das veraltete Fabrikgebäude abreißen und an dessen Stelle ein neues, gut ausgestattetes Werk errichten. Die gesamte Ausstattung wurde im Ausland bestellt. Das Gelände der Brauerei befand sich am Ende der Simbirskaja-Straße am Wolgaufer gegenüber dem Iwerski Nonnenkloster.

Erwähnenswert ist, dass auch Moritz Faber an der Gründung der Brauerei beteiligt war. Vor seinem Umzug nach Samara war Alfred von Wakano bereits in seiner Heimat mit dem Verkauf von Ausstattung für Brauereien beschäftigt gewesen. Er war eng mit der 1872 in Sankt Petersburg gegründeten Russisch-Wiener Bierbrauergesellschaft verbunden, in der Moritz Faber eine wichtige Rolle spielte.

Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut
Er soll Alfred von Wakano bei den Bauarbeiten finanziell unterstützt haben und wurde zum Teilhaber der Brauerei. Die Anfangsbuchstaben ihrer Namen „F“ und „W“ wurden zum Markenzeichen des Unternehmens und auf Bierflaschen und Wetterfahnen von Fabrikgebäuden abgebildet.

Die Schiguljowski-Brauerei galt als die drittgrößte Brauerei des Landes und lieferte ihre Produktion an 60 russische Städte. 85 Prozent der Gesamtproduktion wurden exportiert. Es gab verschiedene Biersorten, darunter auch Wiener Bier und das Schiguljowskoje als firmeneigene Marke.

Auf dem Gelände des Unternehmens wurden Eisenbahnschienen für den Transport der Brauereiproduktion verlegt, zwei Schleppdampfer und zehn Kühlschiffe sorgten für den Export auf dem Wasserweg.
Das Werk war ein Vorzeigeunternehmen für fortschrittliche Arbeitsorganisation. Bis zum Jahr 1914 wurde die Produktion der Schiguljowski-Brauerei mit 15 renommierten Preisen ausgezeichnet.

Die Schiguljowski-Brauerei
Samara, Wolshskij-Prospekt 4
 

Top