Samara
Der Architekt Dmitri Werner

Das Kaufhaus „Junost“: Ansicht von der Leningradskaja-Straße © Pawel Kartaschow
Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Institut

Die Baulandschaft von Samara ist ohne Namen von Dmitri Alexandrowitsch Werner nicht vorstellbar. Nach seinen Entwürfen wurden mehrere Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und Industriebauten errichtet. Werner wurde in der Familie deutscher Kolonisten in Samara geboren.

Von Julia Kartaschowa

Dmitri Alexandrowitsch Werner (1873–?) wurde in der Familie deutscher Kolonisten in Samara geboren. Nach dem Realschulabschluss studierte er am Institut für Bauingenieure in Sankt Petersburg.

Seine berufliche Tätigkeit begann Werner in Nischni Nowgorod als Bauingenieur und Architekt. 1910 kam er als inzwischen namhafter Fachmann nach Samara und besetzte den Posten des Hauptarchitekten der Stadt bis 1914.

Die nächsten drei Jahre verbrachte Werner in einem kleineren Ort nicht weit von Samara beim Bau eines Militärbetriebes. 1917 zog der Architekt nach Omsk um. Sein weiteres Schicksal nach den 1920er Jahren ist unbekannt.

Das Kaufhaus „Junost“: Ansicht von der Molodogwardejskaja-Straße © Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut Das Kaufhaus „Junost“: Ansicht von der Molodogwardejskaja-Straße Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut
In Samara entfaltete Werner sein gesamtes Talent. Nach seinen Entwürfen wurden mehrere Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und Industriebauten errichtet. Der Jugendstil in Samara ist ohne Dmitri Werner nicht vorstellbar.

1908 entschied sich die Stadtduma von Samara für den Bau der Nowotroitskij-Passage. Als Bauort wurde ein Grundstück an der Kreuzung der Panskaja-Straße (Leningradskaja-Straße) und der Sobornaja Straße (Molodogwardejskaja Straße) festgelegt. Das Gebäude wurde 1914 nach dem Entwurf von Dmitri Werner errichtet.
Das Kaufhaus „Junost“: Haupteingang © Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut Das Kaufhaus „Junost“: Haupteingang Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut
Die rechteckige, zweistöckige Einkaufspassage hat eine Gesamtfläche von mehr als achttausend Quadratmetern. Der zentrale Teil und die Pylonen sind im unteren Teil mit Natursteinplatten ausgekleidet, im oberen Teil sind sie hell gefliest. Die Fassade des Gebäudes ist mit geschmiedeten Vordächern, der Balkon über dem Haupteingang mit geschmiedetem Mustergitter geschmückt. Über dem Balkon befand sich früher ein Wappen des Samaraer Gouvernements. Das Gebäude der Nowotroitskij-Passage ist ein beeindruckendes Beispiel des rationalen Jugendstils.

Seit mehr als hundert Jahren dient das Gebäude seiner Bestimmung – hier befand sich einst das größte Kaufhaus der Stadt „Junost“, und auch jetzt ist es ein Einkaufszentrum.

Ardesse:
Der Architekt Dmitri Werner
Samara, Molodogwardejskaja-Straße 57

Top