Samara
Regionalzentrum der deutschen Kultur „Hoffnung“

Regionalzentrum der deutschen Kultur „Hoffnung“
Foto: Pawel Kartaschow © Goethe-Insitut

Das Regionalzentrum der deutschen Kultur „Hoffnung“ ist ein russlanddeutscher gemeinnütziger Verein im Samaraer Gebiet. Gegründet wurde das Zentrum auf Initiative einer Gruppe von Russlanddeutschen im Jahr 1991.

Regionalzentrum der deutschen Kultur © Pawel Kartaschow

Das Regionalzentrum der deutschen Kultur „Hoffnung“ ist ein russlanddeutscher gemeinnütziger Verein im Samaraer Gebiet. Gegründet wurde das Zentrum auf Initiative einer Gruppe von Russlanddeutschen im Jahr 1991. Nach einigen Jahrzehnten der Verfolgung und Benachteiligung wegen ihrer Nationalität äußerten die Samaraer Deutschen öffentlich den Wunsch, ihre Kultur, Sprache und Geschichte zu pflegen und zu fördern, so wie andere Völker unserer multinationalen Region es auch tun. Dies wurde zum Ziel der gesellschaftlichen Vereinigung erklärt.

Regionalzentrum der deutschen Kultur © Pawel Kartaschow

Deutsche spielten eine wichtige Rolle bei der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Samaras. Bekannt sind die Namen der deutschstämmigen Heerführer der Festung Samara in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: Ewerlackow, Fanwissen und Scheele. Samara hatte zwei deutsche Gouverneure – Konstantin Groth (1853 – 1860) und Iwan Block (1906).

Deutsche Händler, Kaufleute, Industrielle trugen aktiv zur schnellen wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei. In dieser Zeit wurden große Familienbetriebe und Handelshäuser gegründet. Einen guten Ruf genossen auch deutsche Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten und Händler für modernste technische Ausstattung aus Europa. Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten Deutsche die drittgrößte Volksgruppe in Samara.

Die tragischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts schlossen die Deutschen für eine längere Zeit aus dem gesellschaftlich-politischen Leben aus, dessen Wiedergeburt erst in den 1980er-bis 1990er-Jahre möglich wurde.

Regionalzentrum der deutschen Kultur © Pawel Kartaschow

Die Räumlichkeiten des Regionalzentrums der deutschen Kultur „Hoffnung“ befinden sich im Komplex der evangelisch-lutherischen Sankt-Georg-Kirche – einer „deutschen Ecke“ in Samara. Vor der Revolution 1917 war in diesem Haus eine deutsche Schule untergebracht, später wurden dort Kommunalwohnungen eingerichtet.

Das Zentrum bietet seinen kleinen und großen Besuchenden vielfältige Kultur- und Bildungsaktivitäten: die Ausstellung „Russlanddeutsche in Samara“, Führungen an deutsche Orte in der Stadt, eine ethnokulturelle Sonntagsschule, Sprachklubs für Erwachsene, die Volksmusikgruppe „Edelweiß“, eine Bibliothek mit Belletristik und Fachliteratur, Volksfeste, Konferenzen und Seminare.

Sehr wichtig ist die Informationsarbeit über den historischen Beitrag der Samaraer Russlanddeutschen nach außen, in enger Partnerschaft mit der Regional- und Stadtverwaltung, (Hoch)Schulen, sozialen und nationalen Vereinen.

Adresse:
Regionalzentrum der deutschen Kultur „Hoffnung“
Samara, Kujbischewstraße 115/117

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